Der sanft glimmende Umriss eines Hammers bildet sich am Boden des Beckens und die sich kräuselnde Oberfläche des Beckens glättet sich mit einem Schlag.
Spiegelglatt und mit einem silbrigen Schimmer liegt das Wasser nun im Ausspähbecken und Razgrim spürt, dass Torag seinem Ruf geantwortet hat.
Das Gesicht einer vermutlich einst schönen Frau erscheint im Wasser, dicht unterhalb der glänzenden Oberfläche. Das Bild ist so real, dass man meint nur die Hand ausstrecken zu müssen um es berühren zu können.
Die Frau scheint noch jung zu sein, doch ist ihr Gesicht mit weißer und schwarzer Farbe so bemalt, dass es einer verstörenden Maske gleicht. Ein Diadem aus Knochen und den Schädeln kleiner Tiere hält ihr scharlachrotes Haar zurück.
Frustration und Wut stehen ihr im Gesicht geschrieben, als sie den Kopf beugt und auf einem steinernen Podest hinabblickt, welches vor ihr steht. Ein Käfig aus verdrehtem Metall ruht dort und umschließt ein faustgroßes Stück Stein, von dem ein warmes Licht ausgeht.
"So ein kleines Stück Stein, ein Bruchstück obendrein! Wie kann es so mächtig sein? Wie kann es sich der Macht Deskaris widersetzen!? Kenabres ist gefallen, der Wächterstein zertrümmert, dies ist alles was von ihm noch übrig ist. Und dennoch kann ich ich diesen Splitter nicht einmal berühren! Allein dieses grässliche Licht bereitet mir Kopfschmerzen!
Egal! Vorlesh wird wissen was zu tun ist! Wir müssen nur solange durchhalten. Die Kreuzfahrer belagern uns zwar, doch sie werden nicht bis hier oben durchdringen!
Deraknu! Du wirst hinausgehen und Jeden, der es bis hier hinauf schafft töten! Zerschmettere ihre Gebeine und werf sie von den Zinnen der Garnison! Das wird den Willen dieser Kreuzfahrer brechen!"Ein animalisches Grunzen ertönt aus dem Hintergrund und ein gewaltiger Mann mit dem Kopf eines Stiers tritt ins Bild. Die Haut des Minotaurus ist feuerrot und die eisernen Platten seiner Rüstung reiben mit jeder Bewegung geräuschvoll aneinander. Dampf tritt aus den Nüstern des Monsters und seine roten Augen funkeln mit bösartiger Intelligenz.
"Du kommandierst Deraknu nicht, Jeslyn! Deraknu dient Baphomet und Baphomet allein! Doch ich werde gehen, mich dürstet es nach Kampf. Kein Kreuzfahrerwurm wird meinem Zorn entkommen. Ich werde sie alle zerquetschen und ihr Blut trinken. "Mit diesen Worten stampft das Monster an Jeslyn und dem Podest mit dem Fragment des Wächtersteins vorbei und schreitet über schwarzen Felsboden in Richtung einer eisernen Tür. Ein Schir Dämon springt nervös zur Seite als der Minotaurus eine wuchtige Zweihandaxt zieht, die Tür mit einem Tritt aufstößt und hinaus auf eine luftige Terrasse tritt.
Das Bild im Spähbecken verblasst und einen Augenblick später stehen die Helden vor einem ganz normalen Wasserbecken.
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