Autor Thema: Interludium - Im Griff der Dunkelheit  (Gelesen 4662 mal)

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Idunivor

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Interludium - Im Griff der Dunkelheit
« am: 06.03.2016, 10:48:53 »
Barret erwachte in völliger Dunkelheit. Sein Körper schmerzte noch immer, aber zumindest war er am Leben. Das war mehr als er in der Cantina erwartet hatte, als er sich der mächtigen Frau und ihren zwei blutroten Waffen entgegenstellte. Zwar konnte er nichts sehen, aber zumindest einiges spüren. Seine Hand- und Fußgelenke waren gefesselt und nur den Kopf konnte er bewegen. Man hatte ihn auf eine Liege geschnallt, die beinahe aufrecht stand. Ein leises Surren drang an seine Ohren, nicht identifizierbar, aber ein Beweis dafür, dass er sich gewiss nicht mehr in der Cantina befand. Es war unmöglich zu sagen wie lange er bewusstlos gewesen war. Vielleicht für Stunden, vielleicht für Tage, vielleicht auch nur für Minuten. Er vermochte es nicht zu sagen.
Es fiel ihm schwer das Vergehen der Zeit einzuschätzen, allein in der Dunkelheit. Irgendwann öffnete sich eine Tür in einigen Metern Entfernung und grelles Licht fiel ihm in die Augen. Eine schemenhafte Gestalt war in der Tür zu erkennen und sobald sie in den Raum trat, entflammte rote Leuchten an den Wänden, sodass Barret mehr von seiner Zelle - denn das war es, wo er sich befand - erkennen konnte. Nur wenige Meter maß dieses Gefängnis und es gab hier nichts außer der Liege, auf die er geschnallt war. Die Gestalt war besser zu erkennen im roten Licht sobald die Tür sich schloss und die Helligkeit wieder aussperrte. Er kannte sie, denn sie war es gewesen, die ihn in diese Lage gebracht hatte. Ihre Kapuze war jetzt zurückgeschlagen, sodass Barret mehr von ihrem Gesicht sehen konnte. Die Haut war aschfahl und das ebenso fahle Haar war kurz geschoren. Die schwarze Schminke um die Augen - oder war es vielleicht gar keine Schminke sondern etwas anderes? - ließ sie noch bedrohlicher wirken, denn ihr Blick ähnelte der Glut von Kohlen. Ein amüsiertes Lächeln stand auf ihrem Gesicht, während sie Barrets Trainingslichtschwert in ihren Händen wog: "Nun haben wir endlich unsere Ruhe, um einander vernünftig kennenzulernen. Es ist lange her, dass ich eine solche Waffe gesehen habe. Wo findet man soetwas?" Barret konnte sich der in seinem Herzen aufsteigenden Furcht nicht erwehren, diese Frau hatte ihn bezwungen, hätte ihn töten können. Was wollte sie von ihm?[1]
 1. Ein Fear Check gegen :swc::swd::swd: (Upgrade von mir), bei Scheitern gibt es keine Mali, sondern 3 Conflict
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Barret Amon

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Interludium - Im Griff der Dunkelheit
« Antwort #1 am: 07.03.2016, 17:40:53 »
Als Barret erwachte dauerte es einen Moment, bis er sich orientieren konnte. Er war noch am Leben, darüber wunderte er sich. Was wollte diese Frau, wollte sie ihn quälen, wie sie es wohl mit Dereks Frau getan hatte? Er versuchte sich zu orientieren, aber es gelang zunächst nicht. Also versuchte er sich zu entspannen, die macht fließen zu lassen, wie er es dereinst in der Höhle gelernt hatte. Aber er tat sich schwer. Immer wieder kam ihm die Frage in den Sinn "Wo bin ich und was wird jetzt passieren".

Und dann kam sie, die Frau. Als er sie erkannte versuchte er, sich zu beruhigen, seine Angst im Zaum zu halten, so wie er es ebenfalls dereinst gelernt hatte, aber es gelang nicht[1]. Ihr Blick, ihre Sicherheit, ihr gesamtes Auftreten, das bisschen Ruhe, das er vorher aufgebaut hatte war mit einem Schlag wie weggeblasen. Er hatte das Gefühl starr vor Angst zu sein.[2]
Was würde sie nun mit ihm tun. Als er ihre Stimme hörte, drehten sich seine Gedanken im Kreis. "Nichts sagen, gib nichts preis" dachte er, doch er spürte, dass er ihr kaum etwas entgegenzusetzen hatte. Er wollte etwas Unverfängliches sagen, doch als er den Mund öffnete, kam kein Ton heraus. Dann brachte er ein leises "Ähm, hab es gefunden, da unten" über die Lippen, das ihn kaum selbst überzeugte.
 1. Fehlschlag
 2. geht das für den einen Thread
« Letzte Änderung: 07.03.2016, 17:41:18 von Barret Amon »

Idunivor

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« Antwort #2 am: 10.03.2016, 19:17:44 »
Die Frau lachte lauthals auf angesichts der offensichtlichen Lüge des ehemaligen Padawan: "Gefunden? Ich habe es dich halten sehen. Du wurdest mit dieser Waffe trainiert, ausführlich, vermutlich sogar für Jahre. Jemand der soetwas findet, tut sich damit üblicherweise mehr selbst weh, als anderen. Aber du nicht. Wobei", sie warf das Lichtschwert einmal in die Luft, fing es wieder auf, aktivierte es und ließ es mit seinem typischen Surren einmal um ihren Körper kreisen, "das hier eher ein Kinderspielzeug ist, kein echter Kristall, nur ein Emitter, der einen lächerlich schwachen Energiestrahl erzeugt. Das ließe sich ändern, du hast offensichtlich noch viel zu lernen, aber auch viel Potenzial." Das Lächeln auf ihren Lippen war ungebrochen und es beunruhigte Barret, aber zugleich spürte er ein ernsthaftes Angebot in diesem Lächeln. Die Frau würde ihn sicher nicht einfach laufen lassen, aber sie würde ihn wohl auch nicht einfach umbringen. Wenn sie das wollte, wäre er schon tot.
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Barret Amon

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Interludium - Im Griff der Dunkelheit
« Antwort #3 am: 11.03.2016, 13:50:51 »
Barret war unsicher, was er tun sollte. Die Frau schaute ihn an und schaute weg. Er wusste nicht genau, was sie wollte. Sie könnte ihn zerquetschen wie eine Fliege. Sie hatten die Jedis gejagt und getötet, so viel hatte er in den letzten Jahren erfahren. Sie wurden als Feinde des Imperiums gebrandmarkt, sie galten als Verräter, Umstürzler und wer weiß was noch alles - je nachdem in welchem Teil der Galaxis man sich umhörte, bekam man andere Geschichten zu hören, aber in allen waren sie ein Feind, den man finden und vernichten musste.

Aber er erinnerte sich an die Worte seines Meisters, "Hass führt zur dunklen Seite der Macht". Aber was diese dunkle Seite war, darüber hatten sie nur wenig gesprochen oder vielmehr, er hatte nur wenig davon verstanden. "Die Macht umgibt uns, sie durchdringt und, sie hält das Universum zusammen. Aber sie kann sowohl zum Wohl als auch zum Leid aller Völker genutzt werden. Die Macht ist nicht gut oder schlecht, sondern der der sie nutzt gibt diese Richtung vor. Hass, Neid, Furcht, negative Gefühle gehören zur dunklen Seite und führen zu nichts Gutem." Er hatte oft darüber nachgedacht.

Einmal hatte er seinen Meister gefragt "Wenn ich Angst vor der Schlange habe und die Macht nutze, damit sie mir nichts tut, ist das dann die falsche Seite der Macht?" Dieser hatte gelächelt und gefragt "Was würdest du denn tun, damit sie dir nichts tut?" Und da musste er wieder überlegen. "Naja, ich würde sie vertreiben. Ihr Angst machen. Damit sie weg kriecht". Sein Meister überlegte nicht lange du sagte "Ist es etwas Gutes, jemand Angst zu machen, damit er tut, was du willst? Ist dass der Weg, den ich dich lehre?" Dann war er gegangen. So war es immer gewesen, wenn Barret über etwas nachdenken musste, oder aus Sicht seines Meisters sollte, er ließ ihn alleine. Und Barret dachte darüber nach. "Es ist doch nur eine Schlange", war sein erster Gedanke aber dann erkannte er den Fehler. Heute eine Schlange, morgen ein anderes Tier und dann ein Mensch? Wo begann es, nicht mehr in Ordnung zu sein?

Doch all diese Gedanken die ihm kamen halfen ihm nicht. Ich bin hier, alleine mit dieser Frau, sie nutzt die Lichtschwerter meisterhaft du wer weiß, was sie noch konnte. Aber er hatte bisher nichts gesehen, was auf die Nutzung der Macht schließen ließ. Gab es Wesen, die kämpften wie Jedi, aber die Macht nicht nutzten? Wollte sie dies von ihm, Zugang zu etwas, das ihr selbst verschlossen blieb? Und falls es so war, was würde sie tun, wenn sie erkannte, dass er ihr nicht helfen konnte, mit seinen mickrigen Fähigkeiten. All das brachte ihn nicht weiter.

"Was wollt ihr von mir" fragte er sie schließlich, als er es leid war, zu grübeln und angestarrt zu werden.

Idunivor

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Interludium - Im Griff der Dunkelheit
« Antwort #4 am: 11.03.2016, 14:01:51 »
Das Lächeln auf der Lippen der Frau verschwand noch immer nicht, auch wenn sie jetzt das Trainingslichtschwert wieder irgendwo in ihren Gewändern verstaute: "Zunächst einmal Antworten. Wie bist du auf Taris gelandet und noch dazu in Begleitung eines gesuchten Verbrechers. Und wo hast du deine Waffe gefunden, wer hat dich ausgebildet. Aber fang am besten ganz vorne an, sag mir wer du bist, woher du kommst und wo du gelernt hast mit einer solchen Waffe umzugehen." Ihr Blick traf den von Barret und ihre glühenden Augen brannten sich in sein Gedächtnis ein, sie klang freundlich, aber da war etwas in ihrer Stimme, das Barret zeigte, dass sie wohl auch anders konnte. Aber das würde wohl davon abhängen, ob ihr gefiel, was er zu sagen hatte.[1]
 1. Wenn du jetzt die Wahrheit erzählst, brauchst du nicht zu würfeln, wenn du lügen willst wäre das Deception gegen :swc::swd::swd:. Kannst natürlich auch gar nichts sagen.
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Barret Amon

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Interludium - Im Griff der Dunkelheit
« Antwort #5 am: 11.03.2016, 20:03:39 »
Barret musste nicht lange nachdenken, er musste ihr etwas geben. Aber es würde eine etwas andere Geschichte sein. Er fiel ihm nicht schwer, denn er hatte sich schon oft überlegt, was er sagen würde, woher er die Waffe hatte, falls er erwischt würde. Also seufzte er, fokussierte sich einen Moment, um die Angst du unterdrücken und ruhiger zu werden und begann zu erzählen. Er sprach zuerst langsam, als würde er nicht recht mit der Sprache heraus wollen, dann fiel diese Schüchternheit aber scheinbar von ihm ab. Er schaute die Frau nicht an, als würde er sich schämen, das er ihr etwas erzählte.

"Also, nun, ähm, also ihr habt Recht. Ich habe diese Waffe – also. Nun, ich habe sie schon lange. Aber ich habe sie NICHT gestohlen, ich habe sie gefunden, WIRKLICH. Aber nicht dort unten. Sondern auf einer anderen Welt. Ich, also es ist lange her, ich war noch ein Junge. Ich bin dort geboren, es gab dort nicht viel. Keine großen Städte, keine Reichtümer. Meine Eltern waren Händler, einfache Leute. Sie verkauften alles, was man auf unserer Welt so benötigte, viele machten sie selbst. Wir waren glücklich." Er machte eine Pause, schwieg einen Moment, Tränen leifen ihm die Wangen herunter, lange hatte er nicht an seine Kindheit bei seinen Eltern gedacht. Denn dies war alles die Wahrheit. Bis hierher.

"Und eines Tages hörten wir Kinder die Geschichte eines komischen Mannes, der mit einem Raumschiff angekommen war und dann in die berge ging. Ein Mann aus dem Weltraum, kam zu UNS, auf unsere Welt, FREIWILLIG. Er hatte eine Kutte an und trug einen Sack bei sich. Mehr nicht. So hieß es. Wir waren neugierig und suchten ihn – fanden ihn aber nicht. Aber er kam immer wieder mal in den Posten, um etwas zu kaufen. Und da haben wir ihn verfolgt, bis zu seinem Versteck. In einer Höhle wohnte er, in einer Höhle. Naja, wir haben uns nicht getraut zu ihm zu gehen. Er war so komisch, wie er angezogen war und das er da alleine in der Höhle saß. Und eines Tages ist dann etwas passiert." Wieder machte er eine kurze Pause, bevor er weiter sprach. "Naja, nachts wurden wir von einem Lärm wach, ein Raumschiff, mitten in der Nacht. Vielmehr war es nicht eines sondern mehrere, kleine, Kampfschiffe. Wir rannten alle raus und wollten schauen. Und dann sahen wir, wie sie in die berge flogen und dann explodierte etwas, ungefähr dort, wo die Höhle sein musste. Unsere Eltern jagten uns in die Betten und sagten, das ginge uns nichts an. Der Mann war ein Fremder und wir hätten nichts mit ihm zu schaffen. Und wir legten uns hin. Aber geschlafen hat keiner von uns." Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, auch diese Nacht hatte es gegeben, die Nacht mit den kleinen Raumschiffen, aber sie hatten keine Höhle gesprengt, sie hatten Schmuggler gejagt, Schmuggler, die für die Kinder wie Helden gewesen waren. Und die Schmuggler waren entkommen, wie immer.

"Danach haben unsere Eltern uns nicht aus den Augen gelassen, sie wussten wohl, dass wir neugierig waren. Aber irgendwann haben wir es doch geschafft und sind zur Höhle gelaufen. Alles war zerstört und verkohlt, alles schwarz, der Felsen wie geschmolzen oder so. Ich weiß nicht. Die anderen haben sich nicht getraut, also sind wir weg gelaufen. Aber am Abend bin ich noch mal hin."

Seine Stimme wurde leiser. "In der Höhle war alles zerstört und es roch komisch. Keine Ahnung nach was. Aber keine Spur von dem Mann, nichts. Nur der verkohlte Sack lag in einer Ecke. Und dort glitzerte etwas. Da habe ich im Schmutz gegraben und das Ding hier heraus geholt." Langsam sprach er nun in normaler Lautstärke weiter. "Es sah so toll aus, und, äh, also, ich habe es einfach behalten. Aber versteckt habe ich, keinem gesagt habe ich es, denn meinen Eltern hätten mich so verhauen, dass ich eine Woche nicht mehr hätte sitzen können. Irgendwann musste ich dann fort, es gab bei uns nichts mehr zu verdienen und mein Vater hat mich einem Händler mitgegeben. Heimlich habe ich mit dem Ding geübt, immer wieder, viele Jahre. Es hat mich einige kleiner Verletzungen gekostet, die Waffe in den griff zu bekommen. Ich habe mir immer vorgestellt, ein großer Krieger zu sein, aber ich habe es nie jemandem gezeigt. Und irgendwann bin ich dann hier gestrandet. Der Händler war ein Fiesling und als er hier landete, um Geschäfte zu machen, bin ich abgehauen, in die untere Stadt. Dort hat er mich nicht gefunden und ist weg. Ich habe ihn nicht mehr gesehen. Und da saß ich dann. Das ist jetzt drei, vier Jahre her, keine Ahnung, vielleicht auch länger."

Er shaute kurz auf, wusste nicht recht, wie er weitermachen sollte. "Ja, und dann kamen vor ein paar Tagen diese Leute und haben jemand gesucht, der ihnen die Unterstadt zeigt. Und, nun ja, ich habe das gemacht. Sie sind nett, haben mir etwas bezahlt und ich habe sie herum geführt. Sie sind nett, ich habe gehofft, dass sie mich vielleicht mitnehmen können. Und da saßen wir dann beim Essen, als - also - den Rest wisst ihr ja." Er schaute wieder zu Boden, seine Stimme war fast nicht zu hören.[1]
 1. Deception: 2 Erfolge, 3 Strain für 3 Threat
« Letzte Änderung: 11.03.2016, 20:13:59 von Barret Amon »

Idunivor

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« Antwort #6 am: 11.03.2016, 21:52:31 »
Die Frau musterte Barret jetzt kritisch, ihre Lippen waren zu einem einfachen Strich geworden, das Lächeln war verschwunden. Sie wägte offenbar ab, was an seiner Geschichte dran war und schüttelte dann den Kopf: "Das ist noch nicht alles. Ich habe dich kämpfen sehen, das bringt man sich nicht selbst bei, das war sauberes Makashi, sehr gewand und aufgeräumt. Mit einer echten Waffen hättest du sogar Schaden anrichten können. Du hast mir nicht alles erzählt."[1] Für einige Momente herrschte Stille, in denen sie durch den Raum wanderte und dann wieder direkt neben ihrem Gefangenen stehen blieb: "Also gut, du hast Talent und wirst mit entsprechendem Training deinen Wert haben. Es wird dir gut gehen, sehr viel besser als jemals zuvor. Solange du kooperierst. Ich will alles über deine Begeliter wissen. Offenbar waren sie dir wichtig genug, dass du dich bereit warst für sie zu sterben. So viel können sie nicht gezahlt haben. Also, was weißt du über sie?"[2]
 1. 3 Threats, dass sie die Geschichte grundsätzlich nicht hinterfragt, aber glaubt, dass da noch mehr hinter steckt
 2. Deception, wenn du Lügen willst, gleiche Schwierigkeit wie zuvor
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Barret Amon

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« Antwort #7 am: 13.03.2016, 11:31:01 »
Er wusste, dass er sie nicht verraten durfte. Aber er musste ihr etwas bieten, allerdings nichts, was direkt auf Rabi Notha oder Asen Sulk wies. Also versuchte er sein Glück erneut.

"Ich weiß leider nicht viel. Sie sind noch nicht lange bei uns, sie erzählten, dass sie mit einem Frachter vor einigen Wochen ankamen. Sie hatten von den vergessenen  Dingen tief unten gehört, und dass Mutige dort reich werden konnten. Sie hatten wohl nicht viel Glück davor gehabt - das kenne ich." Wieder machte er eine Pause. "Und - naja - sie waren halt nett und lustig. Sie behandelten mich nicht wie einen Diener, sie halfen mir gegen die Gangs, wir waren plötzlich selbst ein bisschen sowas wie eine Gang. Das erste Mal seit Jahren war ich nicht nur auf mich alleine gestellt, musste nicht ständig abhauen, wenn die Gangs kamen, ich gehörte wieder irgendwo dazu. Sie haben mir geholfen und dasselbe muss ich dann doch auch tun. Das ist so, das tut Mann, wenn man sowas wie eine Gang ist, oder nicht. Also, sie sind Schatzsucher, oder wollen es gerne werden."[1]

Zunächst schien es so, als wäre er fertig, doch dann passierte etwas. Sie stand hier so ruhig herum und fragte ihn aus und vielleicht waren die anderen schon tot. Wut, Angst Verzweiflung trafen plötzlich wie eine Welle auf Barret und er konnte sich nicht mehr zurückhalten. Er versuchte aufzuspringen und schrie sie an "Was ist mit ihnen passiert, was hast du gemacht?"
 1. Deception: Misserfolg + Despair
« Letzte Änderung: 13.03.2016, 11:34:26 von Barret Amon »

Idunivor

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« Antwort #8 am: 13.03.2016, 16:38:32 »
Sofort kehrte das Lächeln auf die Lippen zurück: "Ah, da ist er ja endlich. Ich habe mich schon gefragt, wann der junge wieder auftauchen würde, der allein zurück bleibt, dem sicheren Tod ins Auge sehend, damit seine Freunde entkommen. Du brauchst gar nicht versuchen mir diese Märchen aufzutischen. Ich weiß schon wie lange deine Begleiter auf dem Planeten sind. Nicht sonderlich lange. Sicherlich nicht so lange wie du gerade behauptet hast. Also keine Lügen mehr. Aber es ist so oder so nicht wichtig. Hier zählen deine Begleiter erst in zweiter Linie. Du bist viel interessanter. Was spürst du, wenn du daran denkts, was ich wohl mit ihnen gemacht habe. Wut, weil du ihnen nicht helfen konntest? Verzweiflung, weil dein Opfer umsonst war? Nun, ich kann dir eins versprechen, davon wird nicht viel übrig bleiben." Seine Waffe erschien wieder in ihrer Hand, die Klinge erwachte zum Leben und ihr Licht schien auf Barrets und das Gesicht seiner Feindin: "Erinner dich an diese Gefühle, du wirst sie brauchen." Inzwischen war ihr Lächeln diabolisch, eine dunkle Vorwarnung, was als nächstes geschehen würde: "Weißt du, was das schöne an diesem Spielzeug ist? Es ist so gebaut, dass man sich damit nicht ernsthaft verletzen kann. Eine Trainingswaffe, nichts weiter. Aber zugleich ist es so konstruiert, dass der Träger versteht, wie gefährlich es ist, wenn man einen Fehler macht, wenn man sich selbst mit seiner eigenen Klinge berührt. Wäre sie echt, könnte man sich leicht den eigenen Arm oder das eigene Bein abtrennen. So tut es einfach nur unheimlich weh." Die leuchtende Klinge kam Barret jetzt gefährlich nah: "Weißt du, wie sich jemand fühlt, den diese Klinge berührt? Nein? Nun, ich kann es dir zeigen." Das nächste woran Barret sich erinnerte war ein stechender Schmerz, gemischt mit dem Lächeln der finsteren Frau. Dann Dunkelheit.[1]
 1. Mach mal nen Fear Check gegen :swd::swd::swd:, bei Scheitern bekommst du 3 Conflict.
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Idunivor

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« Antwort #9 am: 21.03.2016, 14:27:15 »
Barret erwachte wieder und war dieses Mal allein. Sein Zeitgefühl war nach wie vor gestört, er wusste nicht, wie lange er bewusstlos gewesen war. Seine Glieder schmerzten noch immer von den Schocks, die sein eigenes Lichtschwert durch seinen Körper geschickt hatte. Vermutlich würde die Frau bald wieder kommen, um ihn weiter zu befragen, aber als sich die Tür öffnete und jemand in sein Blickfeld trat, war es nicht die Dame, die Barret erwartet hatte, sondern eine andere Menschenfrau in einer Uniform, die Barret auf den ersten Blick nicht erkannte.[1] Sie trat an die Liege heran und Barret konnte sehen, dass sie einen Rucksack auf dem Rücken trug: "Na, wen haben wir denn da? Das ist ja mal eine Überraschung." Barret ist sich ziemlich sicher, dass er diese Frau noch nie gesehen hat, aber sie benimmt sich, als wüsste sie ziemlich genau, wer er ist.
 1. Knowledge (Core Worlds) :swd::swd::swd:
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Barret Amon

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« Antwort #10 am: 25.03.2016, 17:34:22 »
Barret war wieder in der Wüste, er saß auf einem Stein und schaute in die Ferne. Dann stand er auf, stelle sich auf ein Bein und versuchte, das Gleichgewicht zu halten. Es klappte, er stand, oben auf dem Stein, der selbst mehrere Meter hoch war. Um ihn herum war es warm und es fühlte sich gut an. Doch dann kam der warme Wind aus der Ebene und schubste ihn – immer stärker schien er zu werden und Barret hatte beinahe das Gefühl, der Wind versuche, ihn umzuwerfen. Und dann hatte er es geschafft und Barret wurde hoch gehoben. Für einen Moment war es ein wunderbares Gefühl, leicht war er, wie eine Feder und er hatte das Gefühl, zu schweben. Er wollte rufen. "Meister, Meister, ich habe es geschafft." Doch dann spürte er einen furchtbaren Schmerz überall im Köper und als er die Augen öffnete. Lag er im Staub, am Fuß des Felsens. Er blutete und sein Bein tat so schrecklich weh. Er weinte und dann sah er die Füße vor sich. Dort stand er und schaute auf ihn herunter.

"Meister, warum schaffe ich es nicht?" Der Mann half ihm auf und trug ihn in die Höhle. "Was schaffst du nicht, mein junger Padawan."
"Na, ihr sagt, die Macht trägt jenen, der eins mit ihr ist. Ihr steht Stunden lang da oben, auf einem Bein. Ihr seht so leicht aus, der Wind kann euch nichts anhaben, es sieht aus, als würde die Macht euch tragen. Aber ich falle immer herunter, wie ein Stein."

Da lachte sein Meister auf, aber es war ein freundliches Lachen. "Nun, mein Junge, die Macht kann durchaus tragen, aber sie hält dich nicht in der Luft. Die Macht stützt dich, aber stehen musst du selbst. Und wenn du gefallen bist, kann die Macht trösten, aber aufstehen musst du selbst. Sie lindert deinen Schmerzen, wenn du in den Schatten humpelst, aber verarzten musst du dich selbst. Wenn du aber erneut probierst, erneut nach oben steigst, wird sie wieder dort sein, um dich zu stützen. Aber tragen wird sie dich nicht. Und auch wenn du wieder fällst, wird sie wieder trösten, Schmerzen Lindern und Mut geben. Alles andere aber musst du selbst tun."



Barret erwachte und fuhr erschrocken auf, er spürte den Schmerz des Sturzes immernoch doch als er sich umsah, war er nicht in der Wüste. "Wo bin ich" dachte er, doch dann erinnerte er sich und sackte zurück auf sein Kissen. "...wenn du gefallen bist, kann die Macht trösten, aber aufstehen musst du selbst.", die Stimme seines Meisters war wieder wie ein Echo in seinen Gedanken. Doch dann bemerkte er, dass er nicht alleine war.

Erschrocken starrte er die Frau an und war erleichtert, dass SIE es nicht war. Aber war war es. Als sie ihn ansprach war er verwirrt. "...Aufstehen musst du selbst..."

Langsam setzte er sich auf, schaute die Frau an und fragte "Wer seid ihr und woher kennt ihr mich?"

Idunivor

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« Antwort #11 am: 30.03.2016, 15:48:41 »
Die Frau grinste breit, aber es war kein so diabolisches Grinsen wie das seiner vorherigen Besucherin: "Woher wohl? Ich habe deinen Eintrag in der Datenbank angefertigt, steht nicht viel drin, aber ich sollte auch alles verbuchen, was du an Besitztümern dabei hattest. Interessant, was du alles so mit dir herum trägst." Mit einer Hand gestikulierte sie in Richtung ihres Rucksacks, ganz so als hätte sie seine Besitztümer darin gesammelt. Sie ging einmal um die Liege herum und löste dabei schon eine der Fesseln, die Barrets Beine hielten, sodass er ein angenehmes Kribblen in seinem linken Fuß spüren konnte: "Ich habe einen Vorschlag für dich. Ich hol dich hier raus und dafür triffst du dich mit meinem Boss. Ist das ne Idee? Ich kümmer mich sogar um den Transport zu ihm."
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Barret Amon

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« Antwort #12 am: 03.04.2016, 18:45:10 »
"Sollte es so einfach sein, hier herauszukommen" schoss es ihm sofort durch die Gedanken. Doch gleich kam die mahnende Stimme, seine Verbindung zur Vergangenheit, zu seiner viel zu kurz gewesenen Ausbildung. "Schein und Sein, das unterschiedet die dunkle und die helle Seite, Betrug und Offenheit. Die dunkle Seite bedient sich der Ängste, um Menschen zu manipulieren, aber auch der Hoffnungen." Aber sollte er nicht vertrauen, statt zu misstrauen? Er wusste es nicht.

"Wer ist dein Boss und was will er von mir?" fragte er also einfach die Frau. Er musste mehr wissen, auch auf die Gefahr, ihr immer mehr auf den Leim zu gehen.

Idunivor

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« Antwort #13 am: 04.04.2016, 10:28:51 »
"Mein Boss ist ein einflussreicher Geschäftsmann und er kann einiges mit Leuten anfangen, die deine Talente haben. Ich habe die Akte gelesen, die sie hier über dich angelegt haben und du passt genau ins Profil. Er will sich einfach nur mit dir treffen, um zu klären, wie ihr einander von Nutzen sein könnt." Barret konnte in ihrer Stimme keine Täuschung erkennen und anders als bei der Frau, die zuvor mit ihm gesprochen hatte, schien diese hier keine niederen Motive zu verfolgen, sondern Barret wirklich rausholen zu wollen, um ihn zu ihrem Boss zu schaffen.
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« Antwort #14 am: 04.04.2016, 14:19:33 »
Dies war eine Chance, vielleicht seine Einzige. Und wenn es schief ging, dann würde er zwar wieder hier landen, aber das würde seine Situation kaum verschlechtern. "OK, wohin müssen wir?" fragte er also knapp und stand von der Liege auf.