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Autor Thema: Verdammte Städte: Epilog – Das Netz aufspannen  (Gelesen 42530 mal)

Beschreibung: Fressen und gefressen werden

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Luther Engelsnot

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Verdammte Städte: Epilog – Das Netz aufspannen
« am: 10.03.2016, 00:34:12 »
Nach einer ausgesprochen geschwinden und zum Glück ereignislosen Reise, tritt die Wiege des Lebens wieder aus dem Warp und hat den Rand des Sinophia-Systems erreicht. Xk Rho Pi-8 tritt unter akutem Schlaf- wie Nährstoffmangel leidend aus der Navigationskammer und verbringt die nächsten Tage in einer ausgedehnten regenerativen Phase, während der Rest des Paktes sich darum bemüht ihr Schiff an den Bestimmungsort zu manövrieren. Den Aufzeichnungen des Hauptcogitators nach werden sie mindestens eine Woche brauchen, um in die Nähe von Sinophia und deren Überwachungsnetz zu kommen. So bleibt den Ketzern noch einige Tage Zeit, in der sie sich klar werden können, welches das Beste vorgehen sein würde, während die seelenlose Zombiecrew unermüdlich den Zerstörer auf Kurs hält.
Nach fast einem halben Dutzend Tagen ist es endlich soweit. Sie haben fast die Nähe den Planeten erreicht und Xk Rho Pi-8 ist endlich aus seiner Regeneration erwacht und wieder voll einsatzfähig. Es scheint der erste Teil ihres Plans scheint aufgegangen zu sein, doch nun müssen sie entscheiden auf welchem Wege sie ein geringeres Risiko eingehen und wohin die Reise genau gehen soll. Viele Möglichkeiten und Pfade liegen vor ihnen, doch noch steht es in den Sternen, welcher sie beschreiten.
« Letzte Änderung: 15.06.2016, 19:29:29 von Luther Engelsnot »
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XK Rho Pi-8

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Verdammte Städte: Kapitel 5 – Das Netz aufspannen
« Antwort #1 am: 11.03.2016, 15:40:13 »
Nach dem Verlassen des Navigatorenheiligtums war der ausgebrannte und aufgezehrte Heretek und Indolitrex Magos XK Rho Pi-8 ohne weitere Umwege oder Wortmeldungen in seine Unterkunft in der Nähe des Waffendecks der Wiege des Lebens aufgebrochen, und einige Tage lang gibt er kein einziges Lebenszeichen von sich. Nur mit den zahllosen Skarabäen, dem stummen Servoschädel und den eigenen verworrenen Gedanken als Gesellschaft gönnt sich der mutierte Maschinenmensch Ruhe, um sich von den heftigen Strapazen der Warpreise zu erholen und sowohl Geist als auch Körper regenerieren zu lassen. Während dieser Zeit brütet XK Rho Pi-8 über verschiedenen Plänen und Strategien, überdenkt mehrere Optionen das Schiff zu verstecken. Hinter dem Mond in Deckung gehen? Den Zerstörer in Schleichfahrt durch das System fliegen lassen? Sicher war nur eins: Eine Entdeckung der Wiege des Lebens muss um jeden Preis verhindert werden.
Nach einiger Zeit fühlt sich der schwarz berobte Heretek erholt genug um wieder an die Arbeit zu gehen. Einen Spiegel hat die Werkstatt, die gleichzeitig auch als Rückzugsort des Magos dient zwar nicht, aber der optische Mechadendrit ermöglich es, eine kurze Bestandsaufnahme der eigenen äußerlichen Erscheinung durchzuführen. XK Rho Pi-8 sieht, dass die organischen Komponenten seines Körpers arg gezeichnet sind: unter den dunklen Augen liegen tiefe Ringe, fast schon Schluchten, und der ohnehin dünne Körper ist weiter abgemagert und ausgezerrt. Ein feines Netz dünner schwarzer Linien geht von dem Artefakt aus und erstreckt sich in alle Richtungen auf der Stirn, vermutlich ein Folgeeffekt der intensiven Benutzung. Der Mutant schenkt dem jedoch keine weitere Beachtung, hebt einen seiner drei Arme und bedeckt das Gesicht mit der tief liegenden schwarzen Kapuze. Dann greift er sich seine Axt, gibt seinem Servo-Schädel einen knappen „Folgen“-Befehl und verlässt die Kammer.
„Wünscht Varna eine gemeinsame Überlegung zur Vorgehensweise, das Verstecken des Schiffes vor Betreten des Planeten betreffend?“ funkt er seine rote Kollegin an, die die Steuerung des Zerstörers übernommen hat. Allerdings traut er dem kreativen Verstand der Heretek durchaus zu, dieses Problem auch selbst zu lösen. Während er funkt tragen ihn seine Schritte zur Kammer des Q’Sal-Hexers. „Besprochenes Vorhaben wird jetzt umgesetzt.“ Diese knappen Worte spricht er laut und vernehmlich durch die Tür, dann sucht er unverzüglich den immer noch fest verschlossenen Zugang, hinter dem die Ketzer die Unterkunft des längst verstorbenen Inquisitors vermuten.
XK Rho Pi-8 nimmt sich Zeit bei der Manipulation des komplexen Schließmechanismus. Unterstützt von seinem Servoschädel, der den Heretek mehrfach rechtzeitig vor Spannungspitzen innerhalb des Systemes warnt und so rechtzeitig einen Fehlschlag verhindert gelingt es dem verdrehten Magos nach einer knappen Stunde sorgsamster Arbeit die Verriegelung aufzuheben. Die Tür öffnet sich einen Spalt, und uralte Luft entweicht dem Inneren. Der paranoide Verstand des Skarabäenträgers rät zu äußerster Vorsicht, gestellte Fallen können nicht ausgeschlossen werden. So schiebt XK Rho Pi-8 seinen schlängelnden optischen Mechadendriten durch den Türspalt, um das Innere der Kammer auszuspähen. Gleichzeitig aktiviert er seinen implanierten Auspex, um den Raum zusätzlich zu scannen.

Tal'Ygramus

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Verdammte Städte: Kapitel 5 – Das Netz aufspannen
« Antwort #2 am: 11.03.2016, 17:29:40 »
Tal'Ygramus meditierte noch vor seinem aufgeschlagenen Zauberbuch, als er die gedämpfte Stimme des schwarzen Magos vernimmt.
"Ich werde gleich dort hin kommen!" versichert er dem Heretech und begiebt sich zu dem Tisch, auf dem seine weiße Servorüstung aufgebaut liegt. Der Hexer streift den Stoff seiner Adeptenrobe von seinen Schultern um wenige Momente später, bar jeder Kleidung, vor dem kostbaren Rilict zu stehen.
Seine Finger streichen vorsichtig über die rasiermesserscharfen Kristalle, welche wie bizarre, gläserne Dolche auf der äußeren Hülle der Rüstung angebracht sind.
"Renthor, ich fühle mich wie ein unfüllbares Gefäß, wie ein Ozean, begierig mit dem Wissen aus Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit gefüllt zu werden. Offenbare mir deine Geheimnisse!"
Einen Moment lang lauscht er in die Stille seiner Kammer hinein, so als ob ihm der Verstorbene noch etwas sagen will, dann kozentriert sich der Q'Sal Hexer wieder und saugt gierig die Luft in seine Lungen.
Er zieht sich die flexible Unterkleidung an und legt dann die einzelnen Komponenten der schützenden Rüstung an. Kurze Zeit später tragen ihn seine Schritte, unterstützt durch die Servomechanik, durch die Hallen des Schiffes, ehe er bei XK Rho Pi-8 und der noch versperrten Tür ankommt.
Er hat eine massive Stahlkiste von nicht ganz einem Meter Durchmesser, sowie einen kleinen Koffer mit mehreren (leeren) Phiolen dabei.
Er aktiviert den Pict Recorder für spätere Auswertungen und stellt die Kiste neben der Tür ab:
"Das war längst überfällig, alter Freund!
Ich hoffe ihr habt mehr Erfolg wie diese Piratenprinzessin Andariel und eure Loyalität und Handwerkskunst ist mir zusammen mehr wert als jedes verfluchte Wissen dieses habgierigen Fallon...
Diese Kiste können wir in die Tür stellen, damit wir nicht eingeschlossen werden, oder wir bergen in ihr gefundene Gegenstände."
Tal'Ygramus forscht in seinem Geist nach weiteren Möglichkeiten, wie er dem Freund bei seiner Arbeit helfen kann und versucht ihn dabei durch kein Geräusch zu stören.

Luther Engelsnot

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Verdammte Städte: Kapitel 5 – Das Netz aufspannen
« Antwort #3 am: 12.03.2016, 11:34:06 »
Der Auspex bleibt ebenso ruhig wie der Warp als die Jahrhunderte alte verschlossene Kammer mit einem Zischen geöffnet wird. Nach und nach wird das Innere im halbdunklen sichtbar und entpuppt sich als weiterer Raum, der jedoch im Gegensatz zur anderen Kammer weit weniger spartanisch wirkt. Zwei der Wände werden von großen Bücherregalen voller alter Wälzer dominiert, deren Zustand im Laufe der Jahrzehnte unterschiedlich gut ausgefallen ist. Überall liegt eine dicke Staubschicht und es ist offensichtlich, dass tatsächlich sehr, sehr lange Niemand mehr einen Schritt in diese Kammer gewagt hat. Ein kurzer Blick über die Regal offenbart eine weit Anzahl von Themen und es scheint der Besitzer ist eine sehr belesene Person gewesen. Xk Rho Pi-8 kann Bücher wie Der Mutant von Sepheris Secundus, Höhen und Tiefen von Malfi, Die Hügel von Hesiodes Wirbel, Die Ekklesiarchie, eine Betrachtung, Sanguinius und Roboute Guillaume und viele andere Titel entdecken. Sein Blick schweift weiter umher und er entdeckt eine eher spartanische Liege, einen Schrank sowie einen Schreibtisch samt Stuhl. Dort liegen noch quer verteilt einige leere Blätter und längst vertrocknete Schreibutensilien. In einem der Schubfächer findet der Heretek neben einer längst vertrockneten Blume, einigen Brettspielen auch ein grünes Buch. Der Inhalt scheint jedoch verschlüsselt und das nicht einmal sonderlich einheitlich wie ein kurzes Durchblättern zeigt. Im Schrank selbst findet er etliche Kleider für unterschiedlichste Anlässe, die wohl für eine männliche Person geschneidert wurden, zumindest der größte Teil. Hinter einigen Hemden versteckt findet er auch ein altes, völlig zerfallenes Schminkset sowie eine uralte Flasche Wein, Jahrgang 41587 von Hesiodes Wirbel, ein trockener Roter.
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Tal'Ygramus

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Verdammte Städte: Kapitel 5 – Das Netz aufspannen
« Antwort #4 am: 12.03.2016, 11:54:48 »
"Bücher!" ruft der Hexer erfreut, nachdem XK Rho Pi-8 erfolgreich die Tür öffnen konnte.
Wie angekündigt stellt er nun die schwere Stahlkiste in die Tür und klopft dann dem Magos anerkennend auf die Schulter.
Er würde sich hüten die fragilen Werke einfach mit seiner eher grobmotorischen Sevomechanik anzufassen und so belässt er es erst einmal dabei vorsichtig durch das Zimmer zu schreiten und sich aufmerksam umzusehen.
Zunächst überfliegt er das Inventar der Bücherregale und sieht sich dann noch mal etwas genauer in dem Raum um. Den Buchfund quittiert er mit einem erfreuten Pfeifen:
"Ich glaube wir können es gemeinsam entschlüsseln, alter Freund! Ich bräuchte Monate um das Wissen dieser Bibliothek zu verschlingen, aber leider erledigt sich unser Pakt nicht von alleine.
Allerdings sollten wir noch einmal das Auspex einsetzen um heraus zu finden, ob Inquisitor Renthor hier noch einige Verstecke für uns bereit hält."
Tal'Ygramus betrachtet die vertrocknete Blume um heraus zu finden, um welche Spezies es sich handelt um womöglich Schlussfolgerungen anzustellen, von welchem Planeten sie kommen mag.
"Denkt ihr das Interrogator Crane nach dem Tod seines Meisters Zugang in diesen Raum hatte?"

Luther Engelsnot

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Verdammte Städte: Kapitel 5 – Das Netz aufspannen
« Antwort #5 am: 12.03.2016, 12:28:34 »
Tal'Ygramus kann mit einiger Leistung aus dem völlig verwelkten Exemplar noch wenigstens etwas Rückschlüsse ziehen. Es ist eine der selten violetten Sumpfschnepfe. Eine sehr seltenes Exemplar, welche dem Wissen Tal'Ygramus nach nur auf dem Planeten Protasia wächst, zumindest im Calixis-Sektor. Das grüne Buch hingegen sieht völlig unscheinbar aus, allerdings wirkt es im ersten Blick, als der Heretek es für ihn aufschlägt und durchblättert, als hätte jemand unzählige Verschlüsselungen dafür verwendet. Entweder als Übung für verschiedene Verschlüsslungen, weil es etwas wirklich wichtiges oder privates ist, oder weil es vielleicht gar keinen Sinn ergeben soll. Ein Rätsel für sich selbst. Wie Xk Rho Pi-8s Auspex bereits ergeben hat, gibt es keinerlei auffällige Strahlungen, Spuren oder Hinweise auf geheime Kammern. Es scheint einfach nur die private Kammer von jemanden gewesen zu sein.
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XK Rho Pi-8

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Verdammte Städte: Kapitel 5 – Das Netz aufspannen
« Antwort #6 am: 12.03.2016, 17:17:46 »
"Die Bezeichnungen Crane Und Renthor sind nicht in der Datenbank von XK Rho Pi-8 enthalten. Insofern kann diesbezüglich keine Aussage getroffen werden. Die vorliegenden Daten lassen lediglich die Schlussfolgerung zu, dass diese Kammer seit sehr langer Zeit nicht betreten wurde." antwortet der schwarze Heretek lapidar auf Tal'Ygramus Frage. Weitere Worte verliert er nicht, völlig in das verschlüsselte Buch vertieft. Sein hochgezüchteter Verstand erlaubt es XK Rho Pi-8 zwar, die Philosphie hinter der Verschlüsselung zu erkennen, den Code aber zu knacken würde ein hartes Stück Arbeit werden, eine Aufgabe, auf die sich der verdrehte schwarze Heretek jetzt schon freut. Dass diese Herausforderung wenigstens teilweise zu bewältigen wäre, daran zweifelt er nicht. Denn tief in der entsetzlichen Schlangengrube, die der Verstand des insektenhaften Mutanten ist gibt es einen Bereich, in dem sich der Schwarm eingegraben hat, und inmitten des beruhigenden Brummens, das von diesem ausgeht kann XK Rho Pi-8 deutlich die Präsenz des alten Schreibers Apoformes spüren, und beinahe seine verzweifelten Rufe widerhallen hören.

"Außerdem gab es bisher keine Hinweise darauf, dass Tal'Ygramus Kenntnisse auf dem Bereich der Dechiffrierung besitzt. Insofern ist die angebotene Unterstützung unerwartet, wird aber gerne angenommen." Der Heretek verstaut das Buch des Inquisitors in einer Innentasche seiner weitläufigen wallenden schwarzen Robe. "Allerdings ist dafür jetzt nicht die Zeit. Wir haben anders zu tun."
« Letzte Änderung: 12.03.2016, 17:29:05 von XK Rho Pi-8 »

Tal'Ygramus

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Verdammte Städte: Kapitel 5 – Das Netz aufspannen
« Antwort #7 am: 12.03.2016, 18:27:58 »
"Nun, ich bin kein Experte in der Dechiffrierungskunst, doch ich verstehe mich darin komplexe und verborgene Botschaften und Anordnungen zu deuten. Oftmals folgen Geheimsprachen einem sich wiederholenden Muster, welches man durch Logik entschlüsseln kann. Wenn ich dahinter komme, kann ich euch womöglich viel Zeit beim Entschlüsseln sparen."
Ganz behutsam greift der Hexer nach der vertrockneten Blume:
"Das ist eine Sumpfschnepfe. Eine sehr seltene Blume, die auf dem Planeten Protasia im Drusus-Marken Subsektor wächst... Was mag den Mann bewogen haben diese hier aufbewahrt zu haben?
Womöglich eine alte Liebe? Protasia hat sich vom Imperium losgesagt und bezahlt seine Unabhängigkeit nun mit Feuer und Blut. Ich werde hier etwas aufräumen...", beendet er seine Gedanken mit einem Blick auf das Chaos am Boden.
"Ich glaube wir haben uns bisher noch nie die Cogitatoren des Schiffes genauer betrachtet...
Eine Arbeit, wo ich euch wirklich nicht helfen kann, aber mögt ihr in einer ruhigen Minute einmal nachsehen, ob es dort noch hinterlegte Archive gibt?"

XK Rho Pi-8

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Verdammte Städte: Kapitel 5 – Das Netz aufspannen
« Antwort #8 am: 13.03.2016, 22:45:56 »
"Die Hintergrundinformationen diese Pflanze betreffend werden wir vermutlich nie erhalten, und über die Motive eines lange verstorbenen Mannes zu spekulieren ist Zeitverschwendung. Was die Cogitatoren des Schiffes angeht: Diese wurden bereits von XK Rho Pi-8 gründlich geprüft. Der Datenbestand wurde vor sehr langer Zeit gelöscht, vermutlich eine Vorsichtsmaßnahme. Welche Information auch immer Tal'Ygramus so dringend sucht, er wird sie an Bord dieses Schiffes nicht finden. Anmerkung: aufgrund der gegenwärtigen exponierten und prekären Situation der Wiege des Lebens sollte Tal'Ygramus wichtigeres zu erledigen haben als eine seit Jahrhunderten verlassene Kammer zu säubern." Mit diesen gleichmütig vorgetragenen Worten wendet sich der stark mutierte Heretek ab, als ihm plötzlich eines der Bücher ins Auge fällt: ein alter Foliant mit dem Titel Blick in den Abyss. Er zieht das Buch aus dem Regal und betrachtet den schwarzen Ledereinband, auf dem ein gold umrandetes Auge eingraviert ist. Als ihn seine Schritte aus der Kammer hinaus führen hat der Indolitrex Magos das alte Buch bereits aufgeschlagen und sich darin vertieft. So wandert er, lesend und in Gedanken versunken zu seiner eigenen Domäne. Als er diese erreicht konnte sich der Skarabäenträger bereits einen Überblick über den Inhalt des arkanen Werkes verschaffen, welches sich intensiv mit den Psi-Techniken der Propheterie befasst, ein Thema, welches den schwarzen Heretek augenblicklich in seinen Bann schlägt.

So beschließt XK Rho Pi-8  ein Experiment durchzuführen und die darin erläuterte Technik auszuprobieren. Den Anleitungen folgend ordnet er auf dem Boden ein Muster warpaffiner Symbole an. In der Werkstatt selbst finden sich einige Schrauben und Muttern sowie kleinere technische Bauteile, die der Heretek mit seinem eigenen Blut präpariert. Er kniet sich vor die Anordnung der Runen und beginnt sich auf den Warp zu konzentrieren, während er gleichzeitig an die Frage denkt, die ihm auf der schwarzen Seele brennt: "Wie erreichen wir die Planetenoberfläche, ohne dass wir oder unser Schiff entdeckt werden?" Als er die Gegenwart des Immateriums spüren kann lässt er die kleinen blutbeschmierten Bauteile los, die auf das Muster am Boden fallen und auf mehreren Symbolen liegen bleiben. Der schwarze Heretek richtet seinen kalten Blick auf das Ergebnis seiner Bemühungen und beginnt, das Resultat zu interpretieren.
« Letzte Änderung: 13.03.2016, 23:03:15 von XK Rho Pi-8 »

Emilia

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« Antwort #9 am: 17.03.2016, 15:06:20 »
Emilia war die restlichen tage der Reise damit beschäftigt an Sprengladungen zu basteln doch irgendwie scheint sie zu sehr abgelenkt von den bevorstehenden Ereignissen als das sie sich besonders gut darauf konzentrieren könnte und so schaft sie es nicht mal die erste Sprengladung fertigzustellen als sie sich dem Ziel soweit genährt haben das sie eine Entscheidung treffen müssen wo sie das Schiff verstecken und wohin sie als erstes reisen werden. Und so begibt sich die Psionikerin zur Brücke und lässt sich eine Ansicht des Systems zeigen mit den Planeten und ihrer Trabanten. Auch wenn das Schiff noch zuweit entfernt ist um auf Schiffe im Orbit des Ziel Aufmerksam zu werden, sollten die größeren Stellaren Objekte schon von den Scannern erfasst werden können um so eine Abschätzung über ihre Position und ihre Entfernung zu dem Zielplaneten ergeben zu können.

Luther Engelsnot

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« Antwort #10 am: 19.03.2016, 19:18:42 »
Xk Rho Pi-8 versucht die Zeichen zu deuten, einen Sinn in der völlig zufällige Anordnung der benetzen Bauteile zu finden. Doch im ersten Moment sieht der analytische Verstand keinerlei Muster, keinerlei tiefere Gesetzmäßigkeit. Der rationale Teile seines verbesserten Gehirns weigert sich etwas in solch einer bedeutungslosen Tat zu sehen, aber Xk Rho Pi-8 spürt den Warp am Rande seiner Sinne und als er eines der Teile berührt, fließt der Warp in merkwürdigen Visionen in seinen Verstand.
“Er sieht einen Planeten. Eine riesige Flotte. Unzählige Schiffe, mehr als er überhaupt erfassen kann. Er sieht unzählige Schiffe in denen ein weiteres kaum auffallen wird. Doch das waren nicht sie. Das spürt er. Stattdessen schwenkt sein Blickfeld und er erblickt die Wiege des Lebens wie sie alleine mitten im All sich versucht unbemerkt zu nähern, möglicherweise den Planeten oder den Mond zu erreichen. Die Schilde und Waffen sind unten, der Antrieb auf minimaler Last und das mächtige Raumschiff im Schleichflug, während die normale Schiffshülle ohne Erkennungszeichen das wenige Licht des nahen Sterns widerspiegelt. Sie würden Verdacht erregen durch ihren Schleichflug, wenn sie entdeckt werden, und es kommt wie es kommen muss. Er sieht wie die Schiff um den Planeten beidrehen, Stolz das Aquila des Imperiums tragend, sieht wie seine Verbündete auf der Brücke sich streiten, sich die Schuld zu schieben und jede Spur von Varna fehlt. In einem Inferno aus Makrokanonen wird die Wiege des Lebens zerrissen.“
Der Heretek schreckt aus der Vision hervor und sieht wie seine Teile geschmolzen sind. Mehr scheint der Warp nicht offenbaren zu wollen.

Emilia trifft auf der Brücke ein und kann die ersten Daten sehen, welche die Schiffsauguren unter Bedienung der Leichencrew ausspucken. Der Planet Sinophia, mit seinen Mond ist nur noch wenige Stunden entfernt, und die meisten anderen planetaren Körper viel zu weit weg, um irgendeine Art von Schutz oder Landepunkt zu bieten. Überall befinden sich unzählige unbeachtete Trümmer, aber keine Konzentration, die zusätzliche Deckung bieten würde. Es scheint als wären im Laufe der Jahrhunderte größere Asteroidensammlungen beseitigt wurden, um Schiffen einen leichteren Anflug zu ermöglichen. Nur noch Sternenstaub zeugt davon.
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Lamira von Kalten

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« Antwort #11 am: 20.03.2016, 17:54:41 »
Auch Lamira findet sich auf der Brücke der Wiege des Lebens ein, nachdem diese endlich die Gefahren des Warps hinter sich lässt und die Ketzer einmal mehr der Realität des Normalraumes übergibt. Die Scharfschützin trägt wie üblich ihren mattschwarzen Synskin, das einzige Kleidungsstück in ihrer zugegenermaßen eher spärlich ausgestatteten Garderobe, das sie stets in makellosem Zustand hält. Darüber trägt die Mutantin eine Jacke mit weißem Fellkragen, die ihr ein paar Nummern zu klein zu sein scheint und sich daher nur offen tragen lässt. Und auch wenn letzteres Kleidungsstück eigentlich nur aus irgendwelchen alten Schiffsbeständen stammen kann, trägt Lamira es mit schon fast an offene Arroganz grenzendem Stolz.
"Was für ein hübscher Anflugsweg.", schwärmt die Scharfschützin bei dem Anblick der sich ihr bietet. Der Blick auf die Weiten des Alls scheint für sie seinen mysteriösen Reiz noch immer nicht verloren zu haben. "Aber so offen und ohne eine Möglichkeit sich zu verstecken. Ich bin mir nicht sicher was ich davon halten soll."
Die Mutantin runzelt missbiligend die Stirn, ganz so als wäre sie ein wenig davon enttäuscht, dass die Himmelskörper dort draußen nicht plötzlich ihre Bahnen ändern nur um ihnen eine wahrlich perfekte Ankunft im System zu bieten.
"Sieht so aus als könnte es schwierig für uns werden uns vollkommen unentdeckt ins innere System zu schleichen."

Varna a.k.a. Cell9

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« Antwort #12 am: 20.03.2016, 19:22:51 »
Nach der überaus produktiven Restreisezeit - dank Tal'Ygramus' Ritualhilfe ist die Brigade aus blutgebundenen Reanima-Prototypen inzwischen über zwei dutzend Kadaver stark, und die Heretek hat sich ein solides Grundverständnis der absolut logisch aufgebauten Techna Lingua erarbeitet - bejaht Varna XK Rho Pi-8s Funkanfrage und gesellt sich gemächlichen Schrittes zu der Versammlung auf der Brücke.
"Ich bin der Meinung, dass wir uns langsam nähern und einen Blick auf die Lage um den Planeten herum werfen sollten. Je nachdem könnte es überflüssig sein, uns aufwändig zu verbergen," gibt die Maschinenseherin ihre erste Einschätzung zum besten, während sie zu einer Augurenkonsole wandert. Dort beginnt sie mit der Ausrichtung der Anlage. "Haben wir astromantische Daten über die Rotation des Planeten und die konkrete Lage der Makropolen?," schaut die Fabrikweltlerin bei der Frage nicht auf.
The Mechanicus does not seek to improve its servants' bodies. It strives to amputate their souls.

XK Rho Pi-8

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Verdammte Städte: Kapitel 5 – Das Netz aufspannen
« Antwort #13 am: 20.03.2016, 22:35:19 »
Ein lautes Brummen und einzelne durch das Eingangstor fliegende Skarabäen kündigen die Ankunft des schwarzen Magos XK Rho Pi-8 an, der kurz darauf entschlossenen Schrittes die Brücke betritt. "Es liegen neue Überlegungen vor." meldet er sich umgehend zu Wort. "Die Strategie der schleichenden Annäherung besitzt den Nachteil, dass bei trotzdem erfolgter Entdeckung durch Feindkräfte ein stark erhöhtes Verdachtsmoment gegen uns besteht. Dies kann im schlimmsten Fall zu unserer Vernichtung führen. Eine alternatives Vorgehen bestünde daran, sich vorsichtig, aber nicht verborgen zu nähern. Dies würde zu unserer durch uns selbst kontrollierten Entdeckung führen. Zu unseren Bedingungen. Voraussetzung hierfür ist eine glaubwürdige Begründung für unsere Anwesenheit, und, wesentlich wichtiger, eine Tarnidentiät. Am besten geeignet wäre die einer autoritären imperialen Organisation. Hinweis: wir verfügen weder über Werkzeug noch über Begabung, einen glaubwürdigen Beweis für eine derartige Zugehörigkeit zu fälschen. Es existiert allerdings, insofern die XK Rho Pi-8 vorliegenden Inventar-Daten zutreffend sind, ein realer Ausweis für diese besagte Zugehörigkeit. Ein Gegenstand der sich, insofern die vorliegenden Daten zutreffend sind, im Besitz von Lamira befindet." Mit diesen Worten wendet der mutierte Heretek seinen von der tief ins Gesicht gezogenen schwarzen Kapuze verhüllten Blick der ebenfalls mutierten Scharfschützin zu, was ihn aber nicht davon abhält, Varnas Frage zu beantworten. "XK Rho Pi-8 besitzt die erbetenen Informationen und wird sie unverzüglich in den Brückencogitator eingeben." 
« Letzte Änderung: 20.03.2016, 22:37:43 von XK Rho Pi-8 »

Tal'Ygramus

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Verdammte Städte: Kapitel 5 – Das Netz aufspannen
« Antwort #14 am: 21.03.2016, 00:48:44 »
"Und mit autoritären imperialen Organisationen meint ihr sicherlich die Inquisition, nehme ich an?!
Ich traue mir durchaus zu, in die Rolle des Interrogators zu schlüpfen und gleichzeitig deutlich zu machen, dass dieses Schiff für alle Menschen außer der Inquisition tabu ist. Besitzt euer Servoschädel hierfür noch einige Informationen, die uns bei einer solchen Absicht helfen könnten? Täuschung wäre mir die deutlich köstlichere Wahl!"
Desweiteren wendet auch er sich der von Varna genutzten Augurenkonsole zu um kurz die jeweiligen Positionen zu festzulegen.

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