“Schnappt die Hexe, bevor sie alles in Brand steckt!“ brüllt Miguel, als er sieht was Clarisse vor hat. Keiner zögert und selbst Diego taucht schwer schwankend in der Tür hinter ihr auf. Die Söldner stürzen sich auf die Wegfindern und fällen auch das letzte Mitglied unter Magie und Hieben. Unter Schmerzen überkommt auch Clarisse die Schwärze und kracht ebenfalls auf den Boden, die Schlacht ist geschlagen und nicht zum Vorteil der Erben des Hauses...
Roland findet sich selbst in völliger Schwärze wieder, ein helles grünes Licht erscheint vor und plötzlich taucht sein Vater vor ihm auf, jung wie bei Rolands Geburt. Mit einem stolzen Lächeln nähert er sich und legt dem Paladin eine Hand auf die Schulter.
„Du musst meinen Platz einnehmen, mein Sohn. Ich weiß du wirst es schaffen, du musst unser Erbe antreten und unser Schicksal erfüllen. Lass unsere Familie nicht in den Ruin schlittern. Ich weiß du wirst es schaffen.“
Mit jedem Wort wird seine Stimme jedoch verzehrter und wandelt sich langsam in die beiden Stimmen in seinem Kopf. Er kann die eine kaum von der anderen unterscheiden, während sein Vater vor seinen Augen sich langsam in eine Mischung aus Dämon und himmlischen Wesen verwandelt. Weiß strahlendes Licht durchzogen mit schwarzen und roten Schlieren umgibt in und er hört immer wieder die Worte.
„Beende es! Führe es fort!“
Doch er hat keine Chance zu unterscheiden, wer was sagt, bevor er wieder in völlige Schwärze stürzt.
Clarisse hingegen findet sich mitten in einem Meer aus Flammen wieder. Überall herum brennen Flammen, schlägt ihr die Hitze entgegen und dennoch fühlt sie sich hier wohl, spürt eine gewisse Verbundenheit. Es ist fast als fühlt es sich wie Heimat an. Plötzlich flackert das Feuer jedoch und zeigt das Anwesen des Hauses Aldaths, es fühlt sich sofort falsch an, ganz im Gegensatz zu diesem Meer aus Feuer. Sie nähert sich dem Bild und sieht überall den Verfall wuchern. Schimmel überzieht die gesamte Fassade und der Anblick schmerzt. Dies ist nicht ihre Heimat und plötzlich spürt sie wie sie selbst alles in Brand steckt und mit einem manischen Lachen das Abbild des Hauses zu Asche verbrennt. Die Flammen färben sich violett und springen auf einmal auf sie über. Schmerzen zucken duch ihren Körper und während sie am eigenen Leib verbrennt, spürt sie ihre Seele sich verzehren, spürt sich etwas dunkles nach ihr greifen. Das Gefühl ist kurz, eigenartig verzogen und dann überkommt sie Schwärze.
Johann findet sich auf einem Thron wieder, umgeben von unzähligen Höflingen und Alfred an seiner Seite. Der Banner des Hauses weht stolz und prunkvoll über dem Thron. In seiner Hand findet er einen goldenen Becher wieder, gefüllt mit einem exzellenten Bouquet aus der ursprünglichen Heimat seines Hauses. Der Duft ist leicht süßlich gemischt mit einem leichten Geruch von Blumen. Musiker spielen im Hintergrund eine fröhliche Melodie und unzählige Adlige liefern in feinen Truhen ihre Tribut ab. Reichtum, Macht und Annehmlichkeiten über all und alles sein. Doch mit einem Mal fällt der Schleier. Die Menschen zerfallen vor seinen Augen zu skeltten, die Banner verfallen und nichts als kahle Wände und ein Thron aus Stein verbleibt. Doch Alfred ist immer noch an seiner Seite.
„So sollte es sein, wahrer Erbe des Hauses und es kann so sein. Doch nur wenn das Hause ihre alten Liegenschaften und Reichtümer wieder in Besitz nimmt. Nur wenn das Haus die Schätze birgt, die ihm zu stehen. Tut dies und ihr werdet unvorstellbare Macht erlangen.“
Klingen die Worte immer hohler und als Roland zu Alfred schaut, sieht er wie er vor seinen Augen zu einem Skelett wie der Rest zerfällt. Er verbleibt alleine in der Halle, während dicke schwarze Schatten aus den Ecken wachsen und alles verschlingen, auch ihn.
Der Schleier und die Schwärze des Todes weicht nur langsam und das Erste was die Erben von Haus Aldath und auch Aegis vernehmen, ist der Gesang eines Vogels. Nach und nach schleicht sich das angenehme Geräusch in ihren Kopf und reißt sie aus der Bewusstlosigkeit. Sie öffnen nach und nach ihre Augen und müssen blinzeln, als grelles Sonnenlicht in ihre Augen sticht. Nach und nach kehrt ihre Sicht wieder und sie merken, dass sie in weichen Betten liegen in einem Zimmer des Anwesens, wie alle drei Erben sofort merken. Aegis steht in einer Ecke des Raumes und sie sehen ihre Ausrüstung auf einem Tisch liegen, gereinigt und sauber. Ihre Körper schmerzen noch etwas vom Kampf und sie haben etliche Bandagen, aber sie sind am Leben. Selbst Aegis scheint einige Dellen ausgebeult bekommen zu haben. Ehe sie sich weitere Gedanken machen können, öffnet sich die Tür des Raumes und Alfred tritt ein. Der Butler wirkt weniger zerknittert als noch am Tag zuvor, auch wenn er tiefe Augenringe und große Tränensäcke hat. Er wirkt frisch gekleidet und spricht förmlich.
„Einen guten Morgen, die Dame und Herren. Ich entschuldige mich für die Umstände unter denen Sie hier eingetroffen sind und werde alles tun, um diese bedauernswerte Umstände auszugleichen.“
Versichert er und stellt das Tablett mit frischem Tal und Frühstück auf dem Tisch ab.
„Ich bin sicher Sie sind Hungrig.“