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Autor Thema: 3. Zug - Rochade  (Gelesen 55596 mal)

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Dawn

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3. Zug - Rochade
« Antwort #15 am: 29.04.2016, 15:30:25 »
Dawn lauscht aufmerksam der Unterhaltung. Sie hatte keine besonders gute Vorstellung von diesem Gefangenenlager, aber einige der Erläuterungen machten sie doch etwas nervös.

Wenn sich das Lager in einer Zone der toten Magie befand, so wie es den Anschein hatte, dann würde sie dort keine ihrer Fähigkeiten einsetzen können. Außerdem wäre ihre Magie wirkungslos, mit der sie in der Lage ist, Nita zu verkleinern, um durch engere Gänge zu gelangen, die für den großen Bären sonst nur mit viel Mühe passierbar sind.

Außerdem stellt sich ihr die Frage, was mit den Gegangenen ist, oder mit den Wächtern, die es in dem Lager sicher auch geben musste. Wenn sie schon eine Lieferung für das Lager abfangen und die Gefolgsleute der Schattenwirker ausschalten mussten, um hineinzugelangen, warum sollten dann die Gefangenen nicht auf demselben Wege auch hinausgelangen können?

"Ich habe einige Fragen zu diesem Vorhaben," sagt die Druidin schließlich. Sie richtet sich dabei nicht nur an Nebulo, sondern auch an Hesper und Threan, die schon einmal dort waren.

"Was ist mit den Gefangenen? Wenn diese Brücke offenbleibt, könnten wir sie dann nicht befreien? Das ist schließlich der Grund, warum wir das hier machen. Um Sembia und seine Bewohner aus dem Griff der Umbravar zu befreien. Eine solche Gelegenheit dürfen wir doch nicht verstreichen lassen."

"Und dann habe ich noch eine Frage zu unserem Weg nach Donnerholm. Wie kann ich meine Gefährtin Nita mit dorthin nehmen? Ihre Kraft würde uns sicher dabei helfen, die Gefolgsleute der Schattenwirker zu besiegen. Wenn dort keine Magie möglich ist, werde ich sie nicht mittels eines Zaubers verkleinern können. Und dann ist da noch die Frage mit dem Fall. Würde die Feder für uns beide funktionieren?"

"Und vor allem... wenn wir nur durch einen langen Fall nach Donnerholm gelangen können... wie kommen wir dann wieder von dort weg?"

Threan

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3. Zug - Rochade
« Antwort #16 am: 30.04.2016, 10:01:43 »
Am Morgen vor dem Treffen

Es hatte eine Zeit gegeben in der eine Tat - wie die Hespers - Threan augenblicklich mit Zorn und rechtschaffender Wut entflammt hätte. Ungefragt zu nächtlicher Stunde sauer verdientes Gold zu entwenden! Gold, dass er mit Reya und seinen eigenen Händen dem Boden abgerungen hatte!

Doch die Zeit im Kampf gegen die Umbravar ist nicht spurlos an dem Sembiten vorrüber gegangen. Dieses Gold hatte er bereits vor Grennokah mit sich herum getragen. Da es Hesper dabei hilft ihre Sachen voran zu treiben, weint der Schwertmagier den Münzen keinen Herzschlag nach. Freundschaftlich eine Hand auf die Schulter des Priesters legend, macht Threan die Tat vergessen und will dem Seluniten seine Einigkeit in der Sache und seine Nähe als Freund und Kampfgefährte still ausdrücken.


In der Roten Dame

Nebulos "für euch kein Problem"- Mentalität erfüllt den Sturmmantel nur mit weiteren Zweifeln. Aber niemand - bis auf Nebulo - hatte gesagt, dass es leicht werden würde. Und bisher hatten sie - wenn auch mit herben Verlusten - immer noch ihr Ziel erreicht.

Ebenso wie Dawn schießt ihm die Idee einer Gefangenenbefreiung ein. Was für eine Chance! Was für ein Schlag ins Gesicht der Schattenwirker! In dem unvermeidbaren Chaos würde es vielleicht gelingen bis in tiefere Ebenen vorzudringen ohne sich durchkämpfen zu müssen. Und ihre Kräfte würden sie wohl für den weiteren Auftrag benötigen.

Aufgeregt schweigend wartet Threan was der Maskierte nun antworten wird.

Idunivor

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3. Zug - Rochade
« Antwort #17 am: 01.05.2016, 11:00:39 »
Nach wie vor ist Nebulo entspannt, auch wenn das was er sagt für seine vier Gegenüber nicht gern zu hören sein wird: "Die Gefangenen spielen keine Rolle. Ihr werdet feststellen, dass eine Reihe von ihnen Grennokah nicht mehr verlassen will. Sie zu befreien wird den Sieg nicht wahrscheinlicher machen, ihr solltet nicht für sie euer Leben riskieren. Wenn ihr scheitert, werden weit mehr Menschen leiden als die wenigen, denen ihr so helft.
Wie bei eurer sonstigen Magie könnt ihr auch die Wirkung der Feder auf eure Gefährtin ausdehen. Und in Grennokah werdet ihr wenig Bedarf haben euer Tier zu verstecken. Ihr fallt dort wohl so oder so auf.
Und was den Rückweg anbelangt: es gibt viele Wege hinaus aus Donnerholm, aber nur den einen hinein für euch. Ihr müsst also nicht erneut durch Grennokah."
The only ones who should kill are those prepared to be killed.

Dawn

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3. Zug - Rochade
« Antwort #18 am: 01.05.2016, 11:19:33 »
Dawn nickt dem Maskierten zu. Für sie waren die Antworten ausreichend.

Dass er die Rebellion aus einem anderen Blickwinkel betrachtete, als sie selbst, war ihr schon zuvor klar geworden. Man mag es kaltherzig nennen, oder berechnend, aber sein Ziel war dasselbe wie ihres, wenn auch vielleicht nicht aus denselben Gründen. Und seine Möglichkeiten, dieses Ziel zu erreichen, waren unbestritten. Mit seiner Unterstützung hatten sie eine echte Chance. Nicht jeder hatte dieselbe Motivation oder dieselben Werte, aber sie mussten ihr Ziel erreichen, und dazu waren sie nur zusammen in der Lage.

Was die Gefangenen anbelangt, so würden sie eine Entscheidung vor Ort treffen können. Nebulo hatte sie gewarnt, dass eine Befreiung die Mission gefährden könnte. Wenn sich eine gute Gelegenheit ergab, ihnen die Freiheit zu ermöglichen, dann gab es sicherlich keinen Grund, diese nicht zu ergreifen. Und wenn manche der Gefangenen den Ort nicht verlassen wollen würden, dann würden sie sie auch nicht zwingen können. Sie würden ihnen nur den Weg öffnen, beschreiten mussten sie ihn selbst. Aber das würden sie ohnehin erst wirklich sagen können, wenn es soweit war.

Der Weg nach Donnerholm verlangte von ihnen, dass sie Nebulo blind vertrauten. Und auch, wenn Dawn seine Motivation nicht gänzlich nachvollziehen konnte, so war sie doch bereit, ihm dieses Vertrauen zu schenken. Jedenfalls gab es bisher keinen Grund, an der Wahrheit seiner Worte zu zweifeln.

Hesper

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3. Zug - Rochade
« Antwort #19 am: 02.05.2016, 00:02:56 »

Die Gefangenen spielen keine Rolle. Wieder so ein Satz von Nebulo, der Hesper aus der Fassung bringt. Doch schon seine nächste Feststellung - daß manche das Gefangenenlager nicht verlassen wollen - läßt den Kleriker wieder zustimmen; diese Beobachtung hatte er auch gemacht. Zwar teilt er die typische Logik Nebulos und mancher seiner Leute - die Rettung vieler rechtfertigt den Tod weniger - immer noch nicht restlos und in jedem Fall, aber hier läßt sie sich rechtfertigen. Dawn zunickend sagt er: "Wir können Grennokah auch zu einem späteren Zeitpunkt noch befreien. Und überhaupt, wer weiß schon, was sich alles entwickelt, sobald wir drinnen sind," fügt er achselzuckend hinzu.

Der Priester streicht sich über seinen Bart, räuspert sich und fixiert Nebulos Kopf fest mit seinem Blick: "Zerrabeu. Nestor... Evendur." In letztem Augenblick verwirft er doch die Frage, über die er soviel nachgedacht hatte - wie lange hatte Nebulo schon gewußt, daß sich sein Freund in Gefangenschaft in diesem Loch befand? -, und stellt eine andere: "Sein Geheimnis. Ist es nun sicher?"

Idunivor

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3. Zug - Rochade
« Antwort #20 am: 02.05.2016, 13:28:29 »
Nebulos Antwort auf Hespers Frage ist wie immer kryptisch: "Es ist so lange sicher, wie es sicher sein muss. Sobald es ans Licht kommt wird es für den Feind zu spät sein."
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Hesper

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3. Zug - Rochade
« Antwort #21 am: 02.05.2016, 15:06:39 »

Der Kleriker fixiert Nebulo weiterhin, die Stimme ist fest, als er erwidert: "Und da seid Ihr Euch sicher? Das Opfer war groß." Vielleicht zu groß, fügt er in Gedanken hinzu.

Idunivor

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3. Zug - Rochade
« Antwort #22 am: 02.05.2016, 15:28:07 »
Trüge er keine Maske wäre Nebulo Hespers Blick bereits begegnet, so bleibt dem Sembiten nur die ausdruckslose Stimme und die einsilbige Antwort des Anführers der Rebellion: "Natürlich."
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Hesper

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3. Zug - Rochade
« Antwort #23 am: 02.05.2016, 15:44:33 »

Hesper bleibt nichts anderes übrig, als zu nicken. Dennoch bemerkt er, mit einem Hauch fordernden Tons in seiner Stimme: "Spätestens dann möchte ich Rechenschaft darüber. Er war... ein guter Freund." Beinahe muß er den Blick abwenden. Er schluckt, bevor er fragt: "Ist Nestor tot? Oder in Gefangenschaft?" Nach Zerrabeu mochte er nicht fragen, teils aus Angst vor der Antwort, teils aus Hoffnung.

Idunivor

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3. Zug - Rochade
« Antwort #24 am: 02.05.2016, 18:35:27 »
Es dauert dieses Mal einen kurzen Augenblick bis Nebulo antwortet, aber sein Ton ist dennoch unaufgeregt wie eh und je: "Ja, Nestor ist endgültig fort."
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Hesper

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3. Zug - Rochade
« Antwort #25 am: 02.05.2016, 22:33:26 »

Der Priester schließt die Augen. "Verflucht!" entfährt es ihm, leise aber heftig. Linas erwartungsvolles Gesicht kommt ihm in den Sinn, und er schüttelt leicht den Kopf; mit Mühe unterdrückt er einen lauten Ausruf der Klage, kann sich noch beherrschen. "Der Junge... Zerrabeu... Paßt auf ihn auf." Er öffnet die Augen, hat das Gesicht aber von Nebulo abgewandt, als er leise hinzufügt: "Bitte."

Idunivor

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3. Zug - Rochade
« Antwort #26 am: 04.05.2016, 15:58:35 »
Hierauf antwortet Nebulo gar nicht, sondern Schweigen breitet sich in dem kleinen Raum aus, während der Anführer der Rebellion offenbar abwartet, ob die vier Rebellen noch weitere Fragen an ihn haben.
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Darmon

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3. Zug - Rochade
« Antwort #27 am: 05.05.2016, 21:47:04 »
Darmon fühlt sich hier wie ein Gast, er gehört noch nicht so richtig dazu, ist aber schon irgendwie dabei. Dennoch meldet er sich jetzt knapp zu Wort. "Vielleicht sollten wir langsam aufbrechen. Sie werden und suchen und wir sollten nicht zu lange in der Stadt verweilen."

Er schaut in die besorgten Gesichter, es wirkt fast ein bisschen so, als wäre die Gruppe hier gefangen, in ihren Erinnerungen, in ihren Ängsten, in ihrer Vergangenheit. Aber Vergangenheit bringt in diesen Zeiten keinen Trost, sie bringt nur Kummer. Erst wenn dies hier alles vorbei ist, werden sie sich mit der Vergangenheit beschäftigen, die Siege würdigen, die Opfer betrauern, das sinnlose Leid beweinen - und den Göttern danken.

Idunivor

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3. Zug - Rochade
« Antwort #28 am: 07.05.2016, 20:41:50 »
Die Rebellen vergeuden keine weitere Zeit mehr, nachdem weder die Rebellen noch Nebulo irgendetwas weiteres zu sagen hat. Sie haben all ihre Ausrüstung bereits dabei und Nebulo hat für sie Reittiere besorgt, damit ihre Reise nach Grennokah dieses Mal nicht so lange dauern würde, wie der Weg aus dem Gebirge nach Selgaunt, den zwei der vier Rebellen vor mehreren Zehntagen zurückgelegt hatte.
Als erstes machen sie einen kurzen Zwischenstopp in dem Wald, in dem Dawn Nita zurückgelassen hat, um die Gefährtin der Druidin wieder einzusammeln. Schon am Tor von Selgaunt haben die vier das Gefühl, dass die Wachen noch mehr Fragen stellen als gewohnt. Und irgendwie können sie sich nicht des Eindrucks erwehren, dass gerade sie besonders gründlich angesehen werden und dass die Blicke der Wachen sich besonders lange in ihren Rücken bohren, während sie schon auf der Straße entlang reiten. Dieses Gefühl hat sie auch im Wald nicht verlassen und es bleibt ein ewiger Begleiter auf dem ganzen Weg bis zu den Donnergipfeln und Grennokah.
Das Lager selbst machte allerdings keinen anderen Eindruck als sie erwartet hatten. Die Mauer war nicht bewacht und nur einige wenige Hütten standen auf dieser Seite der Mauer. Zwei Wagen waren bereits angekommen - vermutlich gefüllt mit den Gütern, die zur Versorgung der Gefangenen dienten. Eine Reihe von Krinth Sklaven lebte hier, der Arkanist würde aber wohl erst am nächsten Tag hierher teleportieren, um die Brücke zu erschaffen. Schließlich hatte niemand Hinweise darauf gegeben, dass sich die Routine der Schattenwirker hier verändert hatte. Es blieb den Rebellen also noch ein voller Tag falls sie wie von Nebulo vorgeschlagen den Arkanisten ausschalten wollten, sobald er die Brücke erschaffen hatte. Für alle anderen Pläne würden sie weit weniger von den Routinen der Schattenwirker abhängen.
The only ones who should kill are those prepared to be killed.

Darmon

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3. Zug - Rochade
« Antwort #29 am: 08.05.2016, 13:03:58 »
Nachdem sie die Rote Dame verlassen hatten, gab es zunächst keine Gelegenheit, dass Darmon mehr über ihr Ziel erfahren konnte. Auf der Reise allerdings lässt er sich von den Anderen informieren, was genau es mit diesem Grennokah auf sich hat.

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