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Autor Thema: 3. Zug - Rochade  (Gelesen 54775 mal)

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Idunivor

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3. Zug - Rochade
« Antwort #330 am: 02.05.2017, 16:50:39 »
Sobald sie Platz genommen haben antwortet der Hulorn auf Dawns Fragen: "Das ist ein hehres Ziel und es wird am Ende des Kampfes stehen, aber dieser Kampf wird viel Zeit in Anspruch nehmen. Denn der eigentliche Feind, der geschlagen werden muss, sind nicht der Hulorn oder seine Schergen. Selbst die schwarzen Schwestern und die Arkanisten hier in Sembia sind nur Figuren, in einem viel größeren Spiel.
Um Sembia zu befreien, müssen der Hochprinz und all seine Söhne fallen. Und diese Gegner besiegt man nicht, indem man eine Rebellion in einem Land führt und ihre Schergen bekämpft. So schlägt man einen Hulorn und das ist nun getan. Um den wahren Feind zu schlagen bedarf es beachtlicher magischer Macht, genug um ihre fliegenden Städte vom Himmel zu holen. Der erste Schritt zu diesem Ziel ist getan, aber es mag Jahrhunderte dauern, bis wir stark genug sind, um die Prinzen selbst herauszufordern. Mehr als die Lebenszeit eines einfachen Menschen hergibt.
Aber mit der Schattenmagie lässt sich dieses Problem lösen. In diesem Körper kann ich für Jahrhunderte leben und den Krieg vorbereiten. Und wenn ihr die Wahl treffen solltet, weiter an meinem Kampf teilzunehmen, dann werdet ihr über kurz oder lang mein Schicksal teilen. Um die Dunkelheit zu bezwingen, müssen wir ihre eigenen Waffen gegen sie wenden. Denn den offenen Angriff des Lichtes erwarten sie und selbst die mächtigsten Vorkämpfer sind in der Konfrontation mit ihnen gescheitert. Nur von innen heraus lassen sie sich zerschmettern. Die Mondmaid hat das vorhergesehen und deshalb hat sie mich geschickt, als Waffe gegen einen Feind, der sich anders nicht bezwingen lässt. Hier um das Gleichgewicht zwischen Licht und Dunkel zu bewahren, damit die Fürstin des Verlustes nicht alles an sich reißen kann.
Sie hat mir die Zukunft gezeigt und sie hat mich gelehrt, den Kampf zu Feind zu tragen, egal um welchen Preis. Wer diesen Krieg gewinnen will, der muss bereit sein alles zu opfern. Eltern, Freunde, jede Bindung. Einfach alles."

Der Blick des "Hulorn" wandert zu dem von Zerrabeu verhüllten Körper, der noch immer in dem Torbogen lag. Der Hulorn würde ihn wohl über kurz oder lang wegschaffen, aber noch liegt er dort. Dann fährt er fort:
"Wer Frieden sucht, dem bleibt es nur dieses Land zu verlassen, denn solange die Macht der Schatten so groß und ungebrochen ist, wird es keinen Frieden für Sembia geben."
The only ones who should kill are those prepared to be killed.

Threan

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3. Zug - Rochade
« Antwort #331 am: 04.05.2017, 15:35:25 »
Auch wenn Threan noch nicht weiß wie er dieses mächtige "Wesen" nennen - bezeichnen? - soll, lauscht er ihm und zieht dabei seine eigenen Schlüsse. Viel wofür er leben konnte  gibt es nicht mehr. Seine Eltern, Reya, ihr gemeinsames Gut - alles Vergangenheit und Geschichte. Ein Leben als Shade erscheint dem Schwertmagier fremd und das Angebot unerwartet und plötzlich. Und dennoch ... den Kampf zum Feind tragen, nun da der Hulorn beseitigt ist?  Die fliegenden Städte der Schattenmagier vom Himmel Faeruns zu holen? Wenn das nicht Versprechen sind die seine Aufmerksamkeit fesseln und seine Fantasie beflügeln...

Alleine der Gedanke daran die Schwarzen Schwestern und ihre Erzeuger in Sicherheit zu wiegen und eines Tages mit einem einzigen Schlag auszuradieren lässt einen kalten Schauer der freudigen Erregung Threans Rücken hinab laufen und seine Hand nach dem vertrauten Schwertgriff tasten.

Still wartend wie sich seine Freunde entscheiden, lockt den Freiheitskämpfer aus Yhaunn die Aussicht auf Rache.

Hesper

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3. Zug - Rochade
« Antwort #332 am: 04.05.2017, 22:30:25 »

Zunächst läßt sich Hesper - einmal mehr - von dem Optimismus von Dawns Worten anstecken. Nebulos Antwort hingegen gibt ihm schwer zu denken. Ein Schatten werden? Niemals kann das der Wille der Göttin sein - oder, wenn man seinen Worten glauben schenken darf, und dieses Mal hat Hesper daran so wenige Zweifel wie kaum zuvor, zumindest im Fall von Nebulo doch? Er würde Rat bei seiner Herrin suchen und versuchen müssen, ihren Willen zu ergründen.[1] Dennoch steht jetzt schon für den Kleriker fest, daß er mit Nebulo weiter für die Befreiung Sembias streiten würde. Damit würde er den Willen Selûnes erfüllen und den Umbravar ihrer gerechten Strafe für all das Leid, das sie verursacht hatten, zuführen.

"Ich werde weiterhin mit Euch gegen die Herrin der Nacht kämpfen. Nur über die Wahl der Mittel muß die Mondmaid entscheiden," sagt Hesper entschieden. Dann kommt ihm ein Gedanke, der eine zufällige Beobachtung, die er dank seiner wahren Sicht gemacht hatte, mit einem Satz Nebulos verbindet. Ich wurde für diesen Krieg geboren, hatte dieser gesagt. Darüber muß der Priester aber noch eine Weile nachdenken, und zunächst interessiert ihn etwas anderes weitaus mehr.

"Evendur." Hesper fixiert Nebulo mit gerunzelter Stirn. "Ich möchte mehr über sein Schicksal erfahren. Wie ist er in die Lage geraten, in der wir in gefunden haben? Was wußte er? Und wußtet Ihr, daß wir Freunde waren?"
 1. Z.B. mithilfe von Commune...

Idunivor

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3. Zug - Rochade
« Antwort #333 am: 05.05.2017, 11:19:26 »
Es macht Nebulo, oder wie auch immer er wirklich heißen mochte, offenbar nichts aus, jetzt ganz offen sämtliche Fragen zu beantworten und so zögert er auch bei Hespers Worten nicht: "Die Mondmaid wird euch die Wahl lassen, da bin ich mir sicher. Es gibt viele Pfade, auf denen man gegen die Herrin der Nacht kämpfen kann. Wer Licht schafft, der drängt die Dunkelheit zurück. Aber der Pfad hier in Sembia wird ein dunkler und freudloser sein. Ihr selbst mögt glüchlicher werden, wenn ihr euch für den anderen Weg entscheidet, wenn ihr diese Länder hinter euch lasst und an einem anderen Ort den Dienst für die Herrin leistet, der eurem Wesen eher entspricht. Was aber Evendur anbelangt..." für einen kurzen Augenblick stockt die Stimme des Umbranten "Er wusste, von Beginn an, dass er irgendwann den Tod finden würde, für das, was er getan hat. Sie alle wussten es und haben diesen Pfad gewählt."
Wieder eine kurze Pause in der Nebulo sich zu sammeln scheint, dann fährt er fort: "Evendur war einer meiner Lehrer, der mich auf diesen Kampf vorbereitet hat und mich etwas von dem gelehrt hat, was ich brauchte, um hier zu triumphieren. Während ich immer vor dem Blick der Dunklen Göttin verborgen war, es noch heute bin, war es immer nur eine Frage der Zeit, bis ihre Diener meinen Lehrern auf die Spur kommen würden. Evendur war der letzte, der schließlich sein Leben gegeben hat, um die Geheimnisse zu bewahren, die, wenn die Diener der Fürstin des Verlustes sie erfahren hätten, alles zunichte gemacht hätten. Der Preis des Sieges ist hoch, aber all meine Lehrer haben ihn bezahlt, damit ich an diesen Punkt gelangen konnte.
Und was eure Freundschaft anbelangt. Nichts von alledem ist aus Zufall geschehen. Jedes Ereignis, jedes Detail hat zu diesem Punkt geführt und die himmlischen haben sehr viel Zeit auf diesen Plan verwendet, damit Shar ihn nicht erkennt. Und eure Freundschaft mit Evendur war ein Teil des ganzen, ein wichtiger Teil, damit ihr ihm seine letzte Bitte nicht abschlagt, als er sich selbst nicht mehr zu wehren vermochte."
The only ones who should kill are those prepared to be killed.

Threan

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3. Zug - Rochade
« Antwort #334 am: 08.05.2017, 13:39:02 »
Gespannt wartet Threan auf die Reaktionen seiner Freunde. Seine eigene Entscheidung ist bereits gefallen auch wenn ihm noch etwas vorschwebt, was er sich für sein Einverständnis zugestehen lassen würde.

Vor allem Darmon und Dawn intensiv anblickend versteht der Schwertmagier nicht weshalb sie noch schweigen.
« Letzte Änderung: 08.05.2017, 13:39:12 von Threan »

Dawn

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3. Zug - Rochade
« Antwort #335 am: 08.05.2017, 16:19:40 »
"Auf wirklich dunkle Pfade, auch wenn ihr Ziel vielleicht das richtige ist, werde ich mich nicht begeben können," sagt Dawn nach einer Weile. "Mein Weg ist das Licht und auch wenn man nicht immer in der Mitte des Weges gehen kann, so liegt es einfach in meiner Natur, diesen Weg nicht verlassen zu wollen."

Darmon

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3. Zug - Rochade
« Antwort #336 am: 08.05.2017, 17:17:24 »
Darmon sitzt die ganze Zeit schweigend dabei. Nur mit halber Aufmerksamkeit lauscht er dem Gespräch, denn die Wahl, vor die er gestellt wird, erschüttert ihn bis ins Mark. Er ist ein Streiter der Roten Ritterin und er hat einen Eid geleistet und sich damit einen strengen Verhaltenskodex auferlegt. Dies sichert ihm die Kräfte seiner Göttin und sollte er diesen Weg der Tugend und der Ehre verlassen, dann wäre die Strafe der Verlust dieses Segens und der damit verbundenen Kräfte. Damit wäre er ein ausgestoßener, ein Niemand. Und der Weg, den er nun möglicherweise beschreiten müsste, scheint genau dort hin zu führen. Zum Ende seines Dienstes und zum Ende seines ganzen Selbst, denn nicht weniger würde es für ihn bedeuten, diesen Segen zu verlieren. Aber gleichzeitig hat seine Aufgabe ihn an diesen Punkt geführt. Ist es eine Prüfung der roten Ritterin? Ein Test, wie weit er blind folgen würde, ein Test, ob er seinen Eid brechen würde, oder ist der Eid vielleicht sogar weiter auszulegen als er es bisher gedacht hatte, als man es ihn gelehrt hat?

Irgendwann nimmer er Threans Blick wahr, der auf ihm ruht, er hört Dawns Antwort und merkt, dass er eine Entscheidung treffen muss. Aber wie soll ER das entscheiden? Hesper kennt Wege, den Willen seiner Göttin zu ergründen, aber er ist nur ein einfacher Soldat, ein Schwert für ihre Sache, den Verstand haben die anderen. Nebulo, oder wie auch immer ihr gegenüber heißen mochte, scheint weit zu sehen. Weiter als er es kann. Vielleicht weiß er eine Antwort. "Was passiert mit dem Segen der Roten Ritterin, den ich in mir trage, wenn ich diesen Weg beschreite. Nachdem, was ich gelernt habe, würde ich aus ihren Reihen ausgestoßen werden, wenn ich zu so einem Wesen werde. Aber die Umstände scheinen derart außergewöhnlich, dass ich nicht zu erkennen vermag, was hier Recht ist oder sein könnte und was nicht. Könnt ihr mir helfen?"

Zerrabeu

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3. Zug - Rochade
« Antwort #337 am: 09.05.2017, 07:21:33 »
Zerrabeu schaut sich die Szenerie schweigend an. Ein Angebot von Macht und Langlebigkeit, ohne durch die Schatten korrumpiert zu werden. Ein Leben im Schatten. Ein Leben im Kampf. Doch letzteres schreckt ihn nicht, er hat sich schon vor einer geraumen Weile Nebulos Sache mit Haut und Haaren verschrieben, hat den Widerstand unterstützt, und Pläne geschmiedet.
Nebulo.... Seine Gedanken schweifen ab, als er sich seiner tastenden Finger erinnert. Seltsamerweise hat er sich nie über die Identität Nebulos Gedanken gemacht. Doch jetzt. Puzzlesteine fallen an die richtige Stellen, ein Bild formt sich. Ja. Es konnte nur so sein. Er blickt zu Nebulo, Erkenntnis im Blick, und auch ein wenig Trauer, als er sich des Opfers klar wird. Ein Spielball, nein eine Waffe der Mondgöttin. Ob sich die Göttin Gedanken über das Leben ihrer Waffe macht?
Doch auch ihm sind Fragen geblieben, und auch wenn er sich in seinem Herzen schon entschlossen hat, sein Verstand drängt auf Klärung:
"Grennokah," beginnt er zögernd, "war es dort auch schon die Magie der Schatten, über die ihr jetzt gebietet die euch kommunizieren ließ? Und werden auch wir, so wir eurem Folgen, verborgen sein vor den Blicken der Herrin der Nacht, obwohl wir uns dem ihr eigenen Gewebe bedienen?" Wo er anfängt nachzudenken, bilden sich mehr und mehr Fragen in ihm. Fragen nach Kleinigkeiten, nach Details. Doch er hält sich erst einmal zurück.

Idunivor

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3. Zug - Rochade
« Antwort #338 am: 10.05.2017, 10:25:27 »
Nebulo ist immernoch völlig entspannt und gewöhnt sich offenbar mehr und mehr an seinen neuen Körper, denn die Bewegung werden schon merklich flüssiger und auch die Tonlage der Stimme gleicht sich immer mehr dem an, was der Hulorn vor dem Seelentausch von sich gegeben hat. Als erstes beantwortet sie die Fragen Zerrabeus: "Viele Götter haben meine Geburt gesegnet und mir reiche Gaben verliehen. Gegen diese Gaben vermag die tote Magie Grennokahs nicht zu bestehen. Und sie sind es auch, die mich vor den Blicken der Dunklen Göttin bewahren. Doch für euch wird das nicht gelten, wenn ihr an meiner Seite bleibt. Deshalb werden wir Vorkehrungen treffen müssen, was das anbelangt, ein weiteres Opfer, das für den Kampf gegen die Finsternis erbracht werden muss. Ich habe Mittel und Wege euren Geist so zu verändern, das ihr nicht von mir sprechen, nicht einmal an meine Identität und unsere Geheimnisse werdet denken können, wenn ich nicht anwesend bin. Und dies wird bitter nötig sein, wenn ihr hier in Sembia seid, denn dann besteht immer das Risiko, dass Shars Häscher euch doch ergreifen und in diesem Fall muss die Sache sicher sein.
Es wird ein schwieriger und dunkler Pfad, ein Pfad voll von Kompromissen, mit Siegen und mit Nierderlagen, aber am Ende wird der Sieg stehen. Und eure göttin Darmon, hatte ihre Hände im Spiel, um mich auf diesen Pfad zu führen. Sie wird euch gewiss nicht dafür strafen, ihn mit mir weiter zu gehen. Was aber euer eigenes Gewissen anbelangt, könnt nur ihr selbst es entscheiden. Denn dieser Krieg wird mit Skrupeln nicht zu gewinnen sein. So ist dieser Feind nicht zu schlagen. Und es ist kein Pfad des Lichts den ihr wandeln werdet hier an meiner Seite."
Ihr Blick geht jetzt zu Dawn: "Euch steht die Wahl offen, doch auch wenn ihr nicht hier bleibt habe ich eine Bedingung. Auch in eurem Geist muss es Barrieren geben, die euch vergessen lassen, was ihr in der Rebellion getan habt. Und ich werde es so gestalten, dass ihr euch unterbewusst für immer von Sembia fernhalten werdet, zu eurer und unser aller Sicherheit."
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Hesper

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3. Zug - Rochade
« Antwort #339 am: 10.05.2017, 15:02:51 »

Vor Dawns, Darmons und Zerrabeus Einlassungen

Und eure Freundschaft mit Evendur war ein Teil des ganzen, ein wichtiger Teil, damit ihr ihm seine letzte Bitte nicht abschlagt, als er sich selbst nicht mehr zu wehren vermochte."

Als sich Nebulos Ausführungen nicht nur, wie seit jeher, wenn auch dieses Mal in viel wohlwollenderem Ton, so anhören, als ob sie alle nur Schachfiguren eines kosmischen Spiels seien, sondern auch so, als ob selbst Hespers ureigenste Gefühle nur Mittel seien, die höheren Zwecken dienen, ergreift für einen Wimpernschlag so etwas wie Zorn das Herz des Priesters, bevor er das Ganze klarer sehen kann und ruhig ergänzt: "Das ist eine Möglichkeit, meine Freundschaft mit Evendur zu sehen. Ich meine aber, man muß sie wie eine Münze, also von zwei Seiten her betrachten. Der Revers bezieht sich einzig auf den Wert, also den Stellenwert im göttlichen Plan, den Ihr dargelegt habt, aber es gibt auch den gleichwertigen Avers, der das Symbol zeigt und für die übergeordnete Bedeutung steht. Man mag das umgekehrt sehen," fügt er rasch hinzu, "aber es bleiben die beiden Seiten, welche nur gemeinsam die Wahrheit ausmachen.
Ich habe schon zuvor versucht, Euch dies klarzumachen, und ich sage es hier und jetzt nicht, um Euch zu belehren oder zu schelten, sondern als gut gemeinten Rat. Denn die Gottheiten, die Ihr eben erwähnt habt, manipulieren die Gefühle Ihrer Diener nicht, um ein brauchbares Werkzeug zu formen, sondern wählen sie nach Ihren Herzen und Seelen aus und vertrauen darauf, daß Ihre Wahl weise war und Gutes von ihnen kommt.
Bedenkt dies bei Euren Entscheidungen, damit unsere Sache - denn es ist die unsere, auch wenn ich mich entschließen sollte, nicht den schattigen Pfad einzuschlagen - einst von Erfolg gekrönt sein wird,"
schließt Hesper seine Rede in freundlichem Tonfall.

Nach Nebulos letzten Antworten

Evendur war einer meiner Lehrer, hatte Nebulo vorhin gesagt. Hespers Theorie, die seiner Neugierde entsprungen war, doch mehr über den Schachspieler zu wissen, auch wenn dies jetzt keine große Rolle mehr spielte, gewann dadurch klarere Konturen, und auch, was der neue Hulorn eben Zerrabeu geantwortet hat, paßt dazu.

"War denn eigentlich auch Nestor einer Eurer Lehrer?" fragt der Kleriker unvermittelt. Es mochte keine Rolle mehr spielen, aber Neugierde ist eine allzu menschliche Schwäche, die auch diesem Diener Selûnes nicht fremd ist. Vielleicht lag sie in diesem Fall vor allem auch darin begründet, daß Nebulo immer so viel über sie zu wissen schien, und sie aber so wenig - fast nichts - über ihn.
« Letzte Änderung: 10.05.2017, 15:22:24 von Hesper »

Idunivor

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3. Zug - Rochade
« Antwort #340 am: 14.05.2017, 12:06:32 »
Nebulo kommentiert Hespers Worte zu seiner Göttin nur knapp: "Ihr kennt sie nicht so wie ich und versteht ihr Walten weit weniger." Auf die andere Frage nach nestor antwortet er hingegen ausführlicher, auch wenn er eine kurze Weile schweig, bevor die Antwort kommt: "Ja, er war einer meiner Lehrer. Einer der ersten und einer der letzten, wie es von Anfang an sein musste. Er hat sich darum gekümmert, dass ich all das lerne, was nötig ist und dass die anderen zur rechten Zeit bei mir sein können, wenn ich sie brauchte. Die Rolle hat er dankend angenommen und am Ende hat er die Geheimnisse mit in ihr flammendes Grab genommen, so wie alle anderen auch."
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Hesper

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3. Zug - Rochade
« Antwort #341 am: 14.05.2017, 23:29:49 »

Vor Dawns, Darmons und Zerrabeus Einlassungen

Nebulo kommentiert Hespers Worte zu seiner Göttin nur knapp: "Ihr kennt sie nicht so wie ich und versteht ihr Walten weit weniger."

Da war es wieder, der alte Nebulo. Der Schachmeister hätte es beim ersten Teil des Satzes belassen können -  dem konnte Hesper nur zustimmen, denn jeder hatte einen anderen Zugang zu seiner Gottheit -, aber der zweite Teil bestärkte den Kleriker noch einmal in seinem Eindruck, daß Nebulo seinen Ratschlag nötig gehabt hatte... Mißtrauen weckte eine solche absolute Überzeugung von der Richtigkeit des eigenen Verständnisses der Gottheit jedoch nicht, denn solche Worte kannte der Priester von theologischen Disputen innerhalb seiner Kirche zu Genüge - ein Grund, warum er es immer vorgezogen hatte, Selûne nicht innerhalb fester Institutionen zu dienen, sondern als Abenteurer und Wanderer. Und genau deswegen wußte er, daß eine weitere Diskussion sinnlos wäre.

Doch brauchte Nebulo Hesper gerade aus diesem Grund nicht als Korrektiv?

Jetzt

Auf die andere Frage nach nestor antwortet er hingegen ausführlicher, auch wenn er eine kurze Weile schweig, bevor die Antwort kommt: "Ja, er war einer meiner Lehrer. Einer der ersten und einer der letzten, wie es von Anfang an sein musste. Er hat sich darum gekümmert, dass ich all das lerne, was nötig ist und dass die anderen zur rechten Zeit bei mir sein können, wenn ich sie brauchte. Die Rolle hat er dankend angenommen und am Ende hat er die Geheimnisse mit in ihr flammendes Grab genommen, so wie alle anderen auch."

Nebulos freimütige Antwort bestätigt Hespers Vermutung, doch der letzte Gedanke verstört ihn. "Alle Eure Lehrer haben den Tod gefunden? Das muß schwer für Euch gewesen sein," bemerkt er mit ehrlichem Mitgefühl in seiner Stimme, auch wenn er Nebulos Antwort schon ahnt.

Idunivor

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3. Zug - Rochade
« Antwort #342 am: 15.05.2017, 08:56:59 »
Wenig Regung ist in der Stimme des jetzt wohl für immer Maskierten zu hören, als er auf Hespers Frage antwortet: "Das Wasser, das den glühenden Stahl abkühlt und härtet, verdampft. Es ist ein notwendiger Teil bei der Herstellung einer Waffe. Ebenso notwendig war der Tod derer, die mich gelehrt haben, um sie dem Zugriff der dunklen Göttin vollständig zu entziehen. Der Pfad auf dem ich gehe ist ein anderer als der normaler Sterblicher. Von Anfang an stand fest, wohin er führen würde und jeder Schritt, den ich gegangen bin wurde von den Göttern vor meiner Geburt vorgezeichnet. Es ist sinnlos sich über das zu beklagen, was man nicht ändern kann. Und was der Wille der Göttin ist, muss geschehen."
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Hesper

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3. Zug - Rochade
« Antwort #343 am: 15.05.2017, 09:26:51 »

Egal, ob der Mangel an Emotionalität vollständig echt oder zumindest zum Teil antrainiert ist, empfindet Hesper gerade deswegen so etwas wie Mitleid für Nebulo. Wahrlich ein großes Opfer, daß sie - denn sollte Hesper mittlerweile nicht eigentlich von "ihr" denken? - bringen mußte. Wenn es stimmte, was sie sagte, lag auch einiges an Grausamkeit in dem Los, welches die Götter ihr zugeteilt hatten.

Darmon

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3. Zug - Rochade
« Antwort #344 am: 15.05.2017, 09:59:58 »
Nach der Antwort Nebulos war Darmon wieder verstummt. Er hatte wieder überlegt und versucht, die richtige Antwort zu finden. Aber er musste sich einfach eingestehen, dass er die richitge Antwort nicht finden konnte, bzw. sie wahrscheinlich ganz einfach war.

"Ich habe mein Leben der Roten Ritterin gewidmet. Ich bin ihr Diener, ihr Soldat, ihr Schwert. Und mein Dienst hat mich hier her geführt, also werde ich diesen Weg nun weiter gehen, wohin er mich auch führen wird. Ich werde alles tun, um meinen Eid zu erfüllen und nicht den Verlockungen der anderen Seite und des Bösen zu erliegen. Wenn ich aufrecht bleibe werde ich eine Hilfe sein, wenn ich versage werde ich bestraft werden und sterben. Das ist meine Bestimmung. Also, verfügt über mich." Mehr gab es für ihn nicht zu sagen.

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