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Die Blumen des Montezuma

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Der Tod:
Es ist 52 Jahre her, dass Montezuma starb.

Dass die Spanier die atemberaubende Stadt Tenochtitlan einnahmen und sich zu den Herren über den Aztekischen Dreibund erhoben.
Und noch immer residieren die Conquistadoren in ihren eroberten Palästen aus Gold. Noch immer bringen die Aztekenpriester ihren Göttern auf den Spitzen der Pyramiden Opfer dar. Aber noch andere kamen: Männer und Frauen aus Afrika, die sich nach Freiheit von den Ketten der Sklaverei sehnen. Seeleute von den Philippinen, die auf den Galleonen den endlosen Pazifik überquerten. Waffenstarrende Samurai aus dem kriegsgebeutelten Japan, angeheuert als Söldner. Sie alle kommen nach Tenochtitlan.
Nach Mexiko.

Dort treffen sie aufeinander, vermischen sich, beginnen von vorn und schaffen eine wahrhaft "Neue Welt". Aber diese Welt ist zerbrechlich. Sie hat ihr Gleichgewicht noch nicht gefunden. Es ist eine rohe und gewalttätige Welt. Niemand kommt ohne Grund hierher.

Es ist 52 Jahre her, dass Montezuma starb.
Nun sprießen seine Blumen in Mexiko.

Ihr Duft ist der Duft der Apokalypse.

Der Tod:
Die Sonne sinkt. Die große, die unvergleichliche Stadt Tenochtitlan ist in das rote Licht des Abends getaucht, dass zwischen der massigen Doppelpyramide und dem schlanken Kirchturm hindurchscheint, die sich im Herzen der Welt erheben. Von dort dringen Trommelhall und Glockengeläut herüber, wetteifernd um das Gehör der Gläubigen von Mexiko. Die tragenden Klänge bringen den Duft der von Blumen übervollen Palastgärten mit sich. Selbst hier, am von Lärm und Gerüchen durchdrungenen Bootshafen der Hauptstadt Neuspaniens, verlangen diese heiligsten aller Eindrücke ihre Geltung. Sie künden vom Vergehen der Zeit, von Tod und Erneuerung. Vom Anfang und vom Ende aller Dinge.

Doch für die drei Gestalten am Hafen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, haben zunächst ganz praktische Sorgen Vorrang. Der Conquistador, der Samurai und die Reisende schieben sich durch das Gedränge, das sich in der Erwartung der arbeitssamen Kühle des Abends um die Boote geschart hat. Das Ihr Ziel, das einsame Kloster La Asunción liegt irgendwo an den von blutigem Rot beschienen Hängen des großen Vulkans, auf der anderen Seite des Sees, der Tenochtitlan umgibt. Um dorthin zu gelangen werde sie eines der wenigen und umso begehrteren Boote brauchen, die nicht gerade bei der Reparatur des lebenswichtigen Damms eingesetzt werden. Doch der Andrang ist groß und das Blut kocht bereits.

Links, direkt vor dem aus rotem Gestein errichteten Hafenkontor, dessen Wände mit verschlungenen Fresken geschmückt sind, stehen sich ein spanischer Gesandter sowie eine aztekische Priesterin im Federschmuck gegenüber, beide von ihrem Gefolge begleitet, und streiten darüber, wem die Fahrt auf dem breiten Transportkanu mit dem flachen Boden zusteht.
Rechts, wo der große Kanal in den See mündet, liegt ein schlankes Segelboot vertäut. Der Schiffsführer, ein kräftiger Afrikaner mit Goldzahn, diskutiert mit zwei bewaffneten japanischen Kriegern, die mit zunehmender Verärgerung auf die Herausgabe irgendeines Gegenstands drängen, dass die Besatzung des Boots im Hintergrund grade von Schlamm und Algen befreit hat.
Und inmitten dieses Aufruhrs sitzen einige braungebrannte asiatische Fischer und spielen in Seelenruhe mit einheimischen Wasserverkäufern eine Partie Patolli, während sie ihre zahmen Kormorane pflegen und ihnen Häppchen zuwerfen. Sie scheinen die Rufe und Flüche der Arbeiter und Träger gar nicht zu hören, die Mais, Bohnen, Chili und andere Früchte aus den schwimmenden Gärten auf die Kanus umladen, um sie im Kanalgeflecht der Metropole zu verteilen.

Wenn die Nacht hereinbricht, legen die größeren Boote ab und fahren auf den See hinaus. Was werden unsere drei Helden tun?

Spoiler (Anzeigen)Alle NSCs dieser Szene haben ein Power Level von 1, d.h. ihr müsst 1 MP ausgeben, um eine Interaktion zu beginnen. Es dürfte ziemlich klar sein, welche Kultur jeweils gemeint ist.

Generell gilt: Am Ende jeder meiner Posts steht die Frage: "Was tut ihr?" Also bitte ich - auch im Sinne eines einigermaßen flotten Spiels - um klare Aussagen. Beschreibt einfach, was ihr tut und achtet darauf, ob ihr einen Move auslöst. Wenn ja könnt ihr selbstständig würfeln und das Ergebnis (sofern möglich) auch schon direkt mitbeschreiben.

Takashi Morinozuka:
Er ist ein Fremder in einem fremden Land. Ein entwurzelter Samurai dessen Seele und Gehorsam nun einem anderen Herrn gehören, dem höchsten aller Herren, soweit Takashi es von seinem Täufer Bruder Valez richtig verstanden hat. Doch auch wenn ein Spanier sein Leben gerettet und ihn in ein neues überführt hat, so hat er schnell fest gestellt, dass in diesem fremden Land fast alle Fremde sind und so hat der Samurai schnell neue Bekanntschaften geschlossen. Viele haben Verhaltensweisen, die ihm nur Unverständnis entlocken und deren Sprachen für ihn hart und teilweise unverständlich klingen, aber auch sie sind Menschen wie er und einige haben bewiesen, dass sie Ehre haben und für etwas einstehen. Deshalb ist er hier. Einige afrikanische Krieger, mit denen er gekämpft hatte, sind einer schrecklichen Krankheit erlegen. Nicht wegen fehlender Versorgung, nein wegen der Behandlung im dem verfluchten Kloster, Gott möge ihrer Seele gnädig sein. Er wird herausfinden was wirklich dort geschehen es, denn es scheint kein Einzelfall zu sein. Seine beiden Begleiter haben ähnliche Schicksalsschläge erlebt und alles weist auf das Kloster hin. Sein harter Blick schweift über den großen Hafen und bleibt ganz von alleine an den beiden japanischen Krieger hängen, seine Landsleute. Er schüttelt den Kopf über ihr Verhalten. Sie können offensichtlich nur bellen und haben ihre Ehre wahrscheinlich längst verkauft. Takashi ist für seinen letzten Herren gefallen und Gott hat ihn wiederauferstehen lassen. Er hat alles gegeben und würde es wieder tun. Mit einer Kopfbewegung weist er die Anderen darauf hin, den Spanier mit der unpraktischen Kleidung und die junge Frau mit dem eher schlichten Gewandt eines Bauern. Ohne auf sie zu achten geht er zu den beiden japanischen Kriegern und mustert diese mit einem stählernen Blick.
„Erbärmlich. Ihr habt etwas verloren und nun habt ihr weder die Ehre noch den Mut als mehr als kläffende Hunde aufzutreten.“[1]
Klingt seine Stimme ruhig und eiskalt, während die Hand auf dem Katana ruht. Jederzeit bereit es sofort zu ziehen und jeden der beiden niederzustrecken.
„Und wie Hunde werdet ihr sterben, wenn ihr jemals den Mut entwickelt. Verschwindet wie die Feiglinge, die ihr seid und lasst diesen Mann in Ruhe.“[2]
Es ist ungewohnt nach so langer Zeit wieder in seiner Muttersprache zu reden, aber es fühlt sich richtig an. Die Worte fließen förmlich aus seinem Mut und die Wahrheit und Härte seiner Worte wurde mit jeder Silber deutlich. Das merkten auch die beiden Männer, deren Augen vor Schreck geweitet sind. Sie weichen zurück, während Einer von ihnen beruhigend die Hände hebt und der andere sich förmlich in den Staub wirft.
„W-w-wir hatten nur ein Missverständnis. Alles ist gut, Herr. Wir werden sofort gehen. Bitte verzeiht.“
Die beiden Krieger verschwinden ohne Gegenwehr und Takashi hat nur ein Schnauben für sie übrig. Er wendet sich an den Bootsman.[3]
„Entschuldigt, die Worte der Zwei. Sie sind ohne Richtung und ohne Ehre hier. Ich hoffe sie haben kein Schlechtigkeit bereitet, Herr.“
Bringt er sehr viel gebrochener klingend auf der für ihn fremden Sprache hervor. 1. 1 MP japanese zum Interagieren 2. Move: Intimidate, Ergebnis 13, 1 MP wird regeneriert und damit wird der oben abgezogenen wieder regeneriert und ich würde 1 MP investieren, da ich auf einen Highlighted Stat würfele 3. 1 MP africans zum Interagieren

Juan Álvarez de Toledo:
Da Juan kein Wort von dem versteht, was der Japaner namens Tkashi Morinozuka mit seinen Landsleuten und den Afrikanern spricht, wendet der Conquistador sich von der kleinen Gruppe ab. Er ist noch nicht lange in dieser Stadt und die meisten Kulturen sind ihm noch völlig fremd. Nur mit den einheimischen hat er schon ein wenig zu tun gehabt, in dem Versuch ihnen die Gnade des Almächtigen näher zu bringen. Und während er damit befasst war, ist einer seiner Brüder, der ihn seit ihrer Zeit in der Abtei in Toledo begleitet hatte und mit ihm zusammen in die neue Welt gekommen war einer mysteriösen Krankheit erlegen. Ganz ähnlich wie auch Bekannte des Japaners und der jungen Frau. Dieser Sache würde Juan auf den Grund gehen und zwar mit der Hilfe dieser zwei Fremden. Zumindest der Japaner hat schon zur Wahrheit gefunden und der Frau würde Juan den Weg auch zeigen. Aber fürs erste gilt es zu sehen, wie sie über diesen See und zum Kloster kommen.
Also begibt der Conquistador sich zu der streitenden Gruppe aus Spaniern und Azteken und geht sicher, dass die Anstecknadel, die ihn als offiziellen Gesandten der spanischen Kirche und König Phillips II. auszeichnet gut zu sehen ist. Entschlossen und mit erhobenem Kinn tritt er zu der streitenden Gruppe. Er spricht in seiner Muttersprache, in der festen Erwartung, dass die Azteken selbst wenn sie ihn nicht verstanden so doch zumindest sein Abzeichen und damit seine Autorität anerkennen würden: "Im Namen seiner Majestät König Phillips II. und seiner Eminenz Erzbischof Bartolomé Carranza y Miranda, unterlasst diese unnötigen Streitereien. Das Könige Banner und die eine Kirche fordern Einhigkeit in den Kolonien und wir Gesandte sind hier, um diese zu gewährleisten. Welch niederen Probleme euch auch befassen mögen, die Angelegenheiten des Königs und der heiligen katholischen Kirche, wiegen gewiss schwerer."[1] Schweigen macht sich angesichts der überzeugten Worte des Conquistadors unter den beiden Gruppen breit, da die jeweiligen Anführer die Nadel an der Brust des Mannes erkennen.

 1. Impress erfolgreich. Wenn ich das jetzt richtig verstehe, dann muss ich 2 MP investieren, da ich mit Azteken und Spaniern interagiere, könnte einen weiteren investieren durch das Sign of the Lord und auch einen Recovern durch das Würfeln auf einen Higlighted Stat. Ich könnte also als Ergebnis 2 Spanish Points investieren und einen Aztec Point recovern, richtig?

Suri:
Das Gefühl, fremd zu sein - alleine unter Menschen - ist Suri nur allzu vertraut. Und das nicht erst, seit sie ihre Heimat verlassen hat. Schon wenige Jahre nach ihrer Geburt als Sohn eines Kshatriyas hat sie mit absoluter Bestimmtheit gewusst, dass sie nicht dorthin gehört, wo ihre Familie ihren Platz gesehen hat. All die Entscheidungen - ihre Wurzeln hinter sich zu lassen, sich den Hijras anzuschließen und eines Tages auf eigene Faust ins Unbekannte aufzubrechen - sind ihr nicht leicht gefallen; an manchen Tagen kann die Heilkundige nicht anders, als zutiefst verwundert zu sein über den Frieden, den sie mit ihrem gegenwärtigen Zyklus des Samsara gemacht hat. Aber diese innere Stärke, das Licht, das Mitgefühl, sind für andere Menschen sichtbar und spürbar. Für Suris Landsleute, für philipinische Seefahrer, für japanische Krieger, für afrikanische Ex-Sklaven, für aztekische Ureinwohner und sogar für die selbstgerechten Conquistadors, die ihr am meisten unheimlich sind.
Die Heilerin schickt niemanden fort, der hilfesuchend zu ihr kommt. In der chaotischen Neuen Welt hat sie viele Bekanntschaften geschlossen und sich Freunde gemacht. Und kürzlich hat sie die Nachricht über den Tod zweier dieser Freunde ereilt. Ramalang, ein ehemaliger malayischer Matrose im Ruhestand, und seine Ehefrau Hawwat, deren mysteriöses Leiden Suri trotz wochenlangen Bemühungen noch nicht hat lindern können, hatten sich in die Hände der katholischen Mönche von La Asunción begeben - und nun heißt es, sie seien der Krankheit erlegen, und Gott, der Herr, habe die Seelen der getauften Heiden in seinem Reich willkommen geheißen.
Nicht nur hat die Hijra keinen Abschied von ihren Freunden nehmen können, sie hat außerdem erfahren, dass das Schiksal von Ramalang und Hawwat kein Einzelfall gewesen ist. Nun fühlt sie sich verpflichtet, der Wahrheit auf den Grund zu gehen, nicht um ihrer selbst willen, doch um all jener, denen unrechtens Leid angetan wurde. Und in dieser Suche ist sie diesmal nicht alleine.
Die erste Schwierigkeit für die Suchenden stellt bereits das Organisieren einer Überfahrt über den See dar. Doch wo ein Wille ist, ist immer ein Weg. Fast immer kann man Zugang zu den Herzen der Menschen erlangen. Instinktiv wendet sich Suri in die Richtung, die Morinozuka-sama eingeschlagen hat. Mit Spaniern zu kommunizieren, kostet sie viel mehr Überwindung, als sie zu ihrem eigenen Beschämen in den meisten Fällen aufbringen kann, und das nicht nur, weil sie fast kein Wort ihrer Volks- und Gelehrtensprachen versteht. Es fällt ihr nicht immer leicht, hinter den schroffen und hochmütigen Fassaden der Kreuzträger den menschlichen Kern zu sehen, schwerer noch, als in den martialischen Samurai.
Die Schritte tragen die schmale, in lange gelborangene Stoffe gekleidete Gestalt zu dem Segelboot des Afrikaners. In respektvollem Abstand bleibt sie stehen und deutet eine Verneigung an[1].
"Herr, Verzeihungen. Herr, wir dürfen bitten für Hilfe, ja?," bringt Suri mit vor dem Bauch verschränkten Händen in einem uneleganten, gebrochenen Mischmasch aus mehreren Bantu-Sprachen hervor. Was ihre Zunge nicht vermitteln kann, tun die haselnussbraunen Augen, die Leid gesehen und dennoch nicht abgestumpft sind. "Nicht Nachteil sind, ja?" 1. 1 MP African ausgeben zum Interagieren

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