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Autor Thema: Episode II - Leuchtende Lichter  (Gelesen 41094 mal)

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Tula "Fysh" Ione

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Episode II - Leuchtende Lichter
« Antwort #495 am: 03.08.2017, 21:04:40 »
Der Devaronianer kannte wohl den Droiden. Er schien sich sogar eher an den Spitznamen zu erinnern als an die richtige Modellbezeichnung. Tula wollte ihre Lage immer noch nicht wahrhaben, wollte noch mehr Prüffragen ausdenken, um den Mann zu entlarven - doch zum einen hatte sie Zsar nicht so gut gekannt, dass sie nun eine todsichere Frage wüsste, und zum anderen sagte ihr Bauchgefühl ihr, dass er nicht log.
"Dreiundzwanzig Jahre?! Wo ist mein Bruder jetzt wohl? Er... er muss doch noch am Leben sein, oder? Und was ist wohl mit Tante Jooulu?," dachte die Twi'lek an ihre Ziehmutter. Sie dachte an alle Leute, denen sie bisher begegnet war - für diese waren wohl Jahrzehnte vergangen. Und ihr eigenes Spiegelbild in den angestaubten, aber stellenweise immer noch glänzenden Metalloberflächen der Medstation sah unverändert aus.
Tränen ronnen der jungen Machtbegabten über die Wangen. So etwas ließ sich nicht mal eben schulterzuckend überwinden. Was sollte sie jetzt tun? Auf die Macht vertrauen, hätten die Meister wahrscheinlich gesagt - aber wo waren sie jetzt selbst? Schniefend tippte sie eine weitere Frage auf dem Datapad, die sie Zsar zeigte:
"wie den orden gibts nicht mehr?!!!"
Vor all diesen Fremden wollte Tula nicht vollkommen die Fassung verlieren, nicht zu einem Häufchen Elend zusammenbrechen. Sie biss sich auf die Unterlippe, legte das Datapad beiseite und stieß sich von der Liege ab. Irgendwo hier müssten doch ihre Sachen sein, die sie am Tag des Angriffs getragen hatte. Vielleicht noch ihr eigenes Datapad...

Woh Zsar

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Episode II - Leuchtende Lichter
« Antwort #496 am: 04.08.2017, 07:36:39 »
Zsar biss sich in die Unterlippe. Es schien wirklich die große Tula mit ihren Abenteuern zu sein. Als sie begann ihre Sachen zu suchen, blickte der Devaronianer zu Derek und Nakoa. “Ja, wir scheinen uns zu kennen. Wir haben im gleichen Zeitabschnitt hier gelebt aber bitte bleibt ruhig.” wieder biss er sich in die Lippe. Wie sollte ihr nur beigebracht werden, was Zsar meinte mit der Orden existiert nicht mehr? Wieso hatte er es überhaupt gesagt? Es war einfach aus ihm hinaus geflossen ohne über den möglichen Schock nachzudenken. Eiskalt konnte er es ihr nicht sagen. Hilfesuchend blickte er zu Nakoa und den Anderen an. Vielleicht kamen sie auf eine Formulierung die Tula nicht zu arg schockierte.

Idunivor

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Episode II - Leuchtende Lichter
« Antwort #497 am: 04.08.2017, 12:51:53 »
Zumindest auf den ersten Blick konnte Tula von ihren Sachen hier unten nichts entdecken. Vielleicht hatte man sie an einen anderen Ort gebracht, aber wer wusste das schon. Wenn die Fremden tatsächlich Recht hatten und 23 Jahre vergangen waren, konnten sich ihre Sachen überall befinden.
The only ones who should kill are those prepared to be killed.

Barret Amon

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Episode II - Leuchtende Lichter
« Antwort #498 am: 04.08.2017, 13:25:45 »
Alles hier oben schien verlassen, aber der Innenhof hatte sich als kleines Paradies der lebendigen macht und des Lebens erhalten. Vielleicht sollten sie alle dorthin gehen, sich etwas erholen. Er sah sich um und überlegte, ob er aus den Steinen etwas wie eine Bank bauen konnte oder etwas anderes, das man mit Umhängen und Decken zu einem Lager für die Gruppe richten konnte.

Fox stand immernoch da und schaute gebannt in den Hof. "So sollte die Welt sein, so und nicht anders. Wie sie jetzt gerade ist, ist es nicht richtig." flüsterte er halb zu sich selbst, halb zu Fox. Dann machte er sich daran, einen Lagerplatz vorzubereiten. Dabei drehte er auch eine kleine Runde durch die Halle, um dort nach Stühlen oder ähnlichem zu suchen. Er achtete aber immer auf die Umgebung und versuchte leise und vorsichtig zu sein, falls hier doch noch jemand war.
« Letzte Änderung: 04.08.2017, 13:28:51 von Barret Amon »

Woh Zsar

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Episode II - Leuchtende Lichter
« Antwort #499 am: 05.08.2017, 09:23:25 »
Unten suchte Zsar immer noch nach Worten. Langsam versuchte er jedoch etwas zu sagen „Tula, es hat sich sehr viel geändert in der Galaxis. Der Krieg ist zu Ende, die Republik ist ein Imperium und die Jedi…“ Zsar leckte sich mit der Zunge über die Lippen. „Komm und sie selbst. Schau dir den Tempel an, sieh was in den letzten Tagen des Krieges mit dem gesamten Orden passiert ist.“ Bei den letzten Worten ließ Zsar seine Schultern hängen.
„Hat einer von euch anderen ein Hemd oder eine Jacke für sie?“ Der Bruch im Thema war offensichtlich auch wenn Tula wirklich etwas zum Anziehen brauchte. Falls keiner etwas dabei hatte, würde er ihr wohl nur sein Hemd anbieten können. Für die kleine Tula würde das wohl ausreichend sein, damit sie nicht mehr halb nackt herumlaufen musste.

Tula "Fysh" Ione

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Episode II - Leuchtende Lichter
« Antwort #500 am: 05.08.2017, 15:33:33 »
Tula wühlte den Raum gründlich durch. Nicht nur, weil sie sich fragte, ob der Tempel mehr als eine Medstation besaß oder ob ihr Quartier noch halbwegs intakt war, sondern auch, weil sie sich nicht zu den anderen umdrehen wollte. Gerade nach Zsars Antwort. Ihr war, als wäre sie nach einem unruhigen Schlaf in einen Albtraum aufgewacht - fast noch schlimmer als die unbarmherzigen Traumvisionen, die sie einst so plötzlich heimsuchten.
Oder vielleicht doch schlimmer? Jetzt war nicht nur ihre Welt erschüttert und verändert. Die ganze Galaxis hatte sich verändert, während sie selbst in der Zeit eingefroren gewesen war.
Die junge Twi'lek fühlte sich schwindelig und trotz des Thermalumhangs klammkalt. Neben dem freigeschossenen 'Eingang' lehnte sie sich an die Wand und schaute durch das Loch hindurch. Die runde Halle draußen war leer und gespenstisch still. Sie bekam kaum Luft; Tränen rollten über ihre Wangen. Alles fort...

Nakoa Kotaki

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Episode II - Leuchtende Lichter
« Antwort #501 am: 06.08.2017, 12:41:55 »
Nakoa wusste immer noch nicht so wirklich was er sagen wollte. Die Vorstellung eines schmerzlichen Verlustes kannte er gut, aber einfach so Jahrzehnte seines eigenen Lebens zu verpassen, erschien ihm unvorstellbar. Die Twi'lek wirkte sichtlich mitgenommen und der Caamasi wollte irgendetwas tun. Dafür hatte er schließlich angefangen zu kämpfen, damit sich solche Tragödien wie ihre oder seine sich nicht ständig wiederholen w+rdem. Aber es war ein steiniger Weg und im ersten Moment wusste Nakoa nicht, wie er dem jungen Mädchen helfen konnte. Dennoch erreichte ihn Woh Zars Bitte und er streifte seine graue Militärjacke ab, die dem Mädchen garantiert zu groß sein wird, aber wenigstens als kurzer Mantel dienen könnte. Er näherte sich ohne zu zögern Tula und legte den schweren Mantel über ihre Schultern, während er fieberhaft überlegte was er zu ihrer Aufmunterung sagen konnte. Seine Gedanken rasten und räumten die einzige Erinnerung nach oben, die ihm auf der Stelle einfiel. Plötzlich sah sich Tula in einer fremden Erinnerung wieder.[1]
Sie saß in einer Runde von Fremden, die sich dennoch vertraut anfühlten, fast wie Freunde, nein mehr wie Familie. Tula hatte sie noch nie gesehen und dennoch wusste sie instinktiv wer sie waren. Barret, ein alter Mensch dessen Haut ihn wie eine runzelige Pflaume wirken lässt und der seine Familie bei einer Militärübung des Imperiums verloren hat, Leedro, ein violett häutiger Rodianer, dessen Geschäft von einem aufgebrachten Mob von Menschen völlig zerstört wurde, Mirah, eine Twi'lek, die an einen imperialen General als persönliche Sklavin verkauft wurde und nur knapp mit dem Leben entkommen war. Ihr Blick wanderte weiter und sie sah Pedro, einen kleinen Bith mit etlichen Narben im Gesicht und nur einer Hand, er verlor alles als ein Betrunkener ihn als Rebell beschuldigte und in der gewaltsamen Auseinandersetzung danach fast das Leben nahm, sie sah außerdem einen kleinen alten, grimmigen Lannik mit einigen weißen Haarbüscheln, einem fehlenden Arm und Auge. Das war der unerbittliche Anführer dieser kleinen Gruppe, Torlon. Sie alle hatten viel verloren und waren nur eine neue Familie. Tula sah hinab und sah ihre eigenen pelzigen Pfoten, sie realisierte sie war der Caamasi, der gerade noch seine Militärjacke gegeben hatte, sie war Nakoa in dieser Erinnerung. Sie spürte einen tiefen Schmerz in sich, den Verlust zweier Heimaten, der eigenen Familie und noch viel mehr. Der Schmerz drohte sie fast zu ersticken, als sie plötzlich die helle, fröhliche Stimme von Torlon hörte.
“Auf uns und dafür, dass wir dem Imperium in den Arsch getreten haben!“ Sie spürte sofort eine Welle von Freude und Euphorie und alle hoben ihre Krüge in die Luft. Sie folgte dem Beispiel in der Erinnerung.
“Wir werden auch weiterhin kämpfen, damit sich solche Tragödien wie unsere nicht wiederholen! Auf Operation Peitschenschlag und auf uns, die sich trotz aller Gefahren gegen die Ungerechtigkeit stellen!“ Tula spürte eine tiefe Verbundenheit mit den Anwesenden, als die Vision plötzlich endete.
Sie war wieder im Turm und hörte die Stimme von Nakao.
“Es ist kein Trost, aber es gibt dort draußen viele Leute, die viel verloren haben und dein Schicksal teilen, und es gibt Leute die dafür kämpfen, dass es nicht noch mehr Leute passiert.“
Der Caamasi wusste nicht, ob seine Worte die stumme Twi'lek erreicht hatten, aber er wollte es wenigstens versucht haben.
 1. Unabsichtliche Memnii Nutzung auf Tula
Pazifismus hat meiner Spezies den Tod gebracht, es ist an der Zeit die Waffen zu erheben, und dennoch...die Erinnerungen warnen vor Rache...

Tula "Fysh" Ione

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Episode II - Leuchtende Lichter
« Antwort #502 am: 07.08.2017, 15:25:26 »
 Tula hörte zwar den Caamasi näherkommen, zuckte aber zusammen, als er ohne ein Wort zu sagen die schwere Militärjäcke auf ihre Schultern legte - über den Thermalumhang. War sie denn ein Kleiderständer?!
Doch plötzlich war sie an einem ganz anderen Ort, in ganz anderer Gesellschaft. Sie war sogar jemand anders - Nakoa, der Caamasi. Sie sah durch seine Augen, kannte seine Erinnerungen und fühlte seine Emotionen. Und dann, genauso unvermittelt wie sie begann, endete die Vision. Die Twi'lek fand sich erneut in der halbzerstörten Medstation des Jeditempels wieder, um Gleichgewicht und Fassung ringend.
Es war eine Vision der Macht - doch wieder einmal eine unverständliche. Was wollte ihr die Macht bloß mitteilen? Und was war eigentlich überhaupt real? Die junge Frau hatte gerade noch damit zu kämpfen, ihr Erwachen nach dreiundzwanzig Jahren in Bewusstlosigkeit, in eine schrecklich veränderte Welt zu verdauen, und dann kam das.
Sie drehte sich um. Nakoa stand tatsächlich neben ihr, schien real. Er sagte sogar etwas. Auch die anderen Leute im Raum, die vorhin, vor der Vision, da gewesen waren, waren nicht verschwunden. Das soeben Erlebte echote durch Tulas Geist; sie sah den Caamasi auf einmal nicht mehr wie einen Wildfremden, der keine Ahnung hatte, wovon er redete. Sie wußte nun, was er durchgemacht hatte, ja, was dieses Imperium anscheinend so vielen angetan hatte. Wollte ihr die Macht das zeigen? Wo waren Nakoas Freunde wohl jetzt?
Die Machtbegabte sah den Caamasi mitfühlend an, nickte und formte mit den Lekku ein Zeichen der Dankbarkeit, auch wenn ihr Gegenüber es wohl nicht verstand. Dann wandte sie sich um und legte den Thermalumhang ab, um die Jacke anzuziehen. Sie war ihr viel zu groß, sodass sie die Ärmel hochkrempeln musste, voller Fell und roch merkwürdig, aber für den Moment das Beste, was sie bekommen konnte. Den Wetterschutzmantel faltete Tula zusammen und gab ihn Xiara zurück, um anschließend Dereks Datapad, das immer noch auf der Liege lag, wieder in die Hände zu nehmen.
Diese Fremden - oder nicht ganz Fremden - hatten ihr geholfen. Vielleicht konnte sie ihnen helfen und dabei sich selbst. Ihrem Bruder. Allen, die den Krieg überlebt hatten und jetzt Hilfe brauchten. Die Twi'lek tippte ein paar weitere Fragen, diesmal ohne Schwärme von Ausrufezeichen.
"haben die separatisten die republik besiegt?
wer ist Asen Sulk?
was ist vom jediorden noch übrig?
wie ist die lage auf devaron? kernwelten? mid rim?"

Xiara

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Episode II - Leuchtende Lichter
« Antwort #503 am: 08.08.2017, 00:01:50 »
"Asen Sulk ist ein Mirialaner. Wir vermuten, dass er ebenfalls mit der Macht verbündet ist. Er sandte uns eine Nachricht, eine Vision, in der wir diesen Ort besuchten. Allerdings war er da schon in dem Zustand, wie er heute ist. Er sagte, er brauche unsere Hilfe. Darum sind wir hier," erklärt Xiara, nachdem sie den Umhang wieder verstaut hat.

"Von Separatisten weiß ich nichts, aber eine Republik gibt es nicht mehr, nur noch das Imperium. Es ist überall. Scheinbar allmächtig. Und es ist auch die treibende Kraft hinter dem Untergang der Jedi. Sie jagen sie und töten sie, wann immer es ihnen möglich ist. Sie sind mit dunklen Kräften im Bunde, mit der dunklen Seite der Macht. Wir sind einmal mit einer ihrer Inquisitorinnen zusammengetroffen, die Jagd auf uns machte, doch wir konnten ihr mit etwas Glück und Aufoperungswillen entfliehen."

Dabei wandert der Blick der Falleen kurz zu Barret und Derek, ehe sie wieder in Tulas Richtung schaut.

Woh Zsar

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Episode II - Leuchtende Lichter
« Antwort #504 am: 08.08.2017, 08:35:42 »
Ein paar von Xiaras Worten waren auch für Zsar interessant. Das die Jedis gejagt wurden, das ahnte er. Darum hielt er sich selbst in seiner Geburtsheimat bedeckt. Doch dass für die Jagd auch dunkle Machtnutzer zur Verfügung standen, das jagte ihm einen Schauer über den Rücken. Er fragte sich wie gut diese Inquisitoren ausgebildet waren und war gleichzeitig dankbar nie einem begegnet zu sein. Doch zeichnete sich für ihn noch ein dunkleres Bild ab, als das was er sich schon ausgemalt hat. Sein Blick wanderte zu Tula. Wie viele mochten noch vom Orden überlebt haben? In Gedanken suchte seine Hand den Knauf seines Blasters. Gegen einen Imperialen fühlte er sich besonders hier auf Devaron sicher aber gegen einen Machnutzer. Wieder lief ihm ein schauer über den Rücken. Seine Augen wanderten unsteht hin und her, während er kurz einen Kampf vor dem geistigen Auge abspielte. In einem unzufriedenen Knurren endete sein Gedankenspiel nur die Unruhe blieb. Festen Schrittes stapfte er zum Durchbruch. Dort griff er nach einem Stein in der Wand und drückte so fest zu wie er konnte.

“Devaron ist sicher. Nein war es.” Er atmete tief ein, rief sich zur Ruhe. Seine Stimme sagte aber etwas anderes. “Das Imperium gibt es auch hier aber sie suchen uns nicht mehr so aktiv. Auch die Devaronianer haben sich mit der Anwesenheit der Soldaten arrangiert. Aber Devaron ist keine Corewelt.” Zsar ließ die Wand los. Staub fiel zu Boden. Wenn sie alle Pech hatten jagte die Inquisitorin die Anderen. Das Änderte auch an der hiesigen Sicherheit alles. ”Ich weiß nicht ganz wie das Imperium entstand, zu der Zeit gab es größeren Schmerz für mich. Die Seperatisten haben aber zumindest nicht diesen Tempel angegriffen und ihm den Todesstoss gegeben. Nein, es waren die Klone, unsere eigenen Männer.” hier im Tempel fiel es ihm noch schwerer darüber zu reden. Noch dazu wollte er Tula nach dem Erwachen nicht alles auf einmal zumuten. Auch wenn es jetzt zuspät war. ”Wenn du einen Soldaten siehst Tula, wirst du die Machart der Uniformen wiedererkennen. Sie sehen sich mehr als ähnlich.” Zsar hatte sich immer noch nicht umgedreht. Er stand da und versuchte die aufkommende Wut unter Kontrolle zu halten. Wut, Hass, Verzweiflung führen zur dunklen Seite hallten die Worte seines Meisters in seinem Kopf wieder.
« Letzte Änderung: 08.08.2017, 09:06:43 von Woh Zsar »

Derek Vonn

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Episode II - Leuchtende Lichter
« Antwort #505 am: 08.08.2017, 10:16:59 »
Derek hatte der Twi'lek ihren Raum gelassen und sich im Hintergrund gehalten, während Woh Zsar sie ohne große Umschweife mit der Realität konfrontierte. Vielleicht war Derek zu vorsichtig gewesen, denn die Frau schien die Neuigkeiten besser zu verkraften als er es erwartet hatte. Zumindest schien sie recht gefasst zu sein, spätestens nachdem Nakoa ihr seinen Mantel überlassen hatte.

Auf ihre Fragen hin schaltete sich der Imperiale wieder in das Gespräch ein - auch er wusste nicht genau, was damals passiert war, aber zumindest konnte er sich aus dem, was er in der Schule gelernt hatte, und dem, was er inzwischen von den anderen erfahren hatte, langsam ein etwas besseres Bild machen.
"Die Separatisten haben den Krieg verloren. Die Republik wurde dann in ein Imperium umgewandelt, der damalige Kanzler Palpatine wurde zum Imperator - und ist es heute noch.
Ich bin auf Coruscant aufgewachsen, das Ende der Klonkriege habe ich als kleiner Junge selbst miterlebt. Damals gab es sogar einen Angriff auf Coruscant selbst. Ich habe das damals nicht wirklich verstanden, aber ich habe gemerkt, dass meine Eltern und viele andere plötzlich Angst hatten, dass die Separatisten mit ihrer Streitmacht die Hauptwelt angreifen.
Offiziell wurde das Ende der Republik mit ihrer Schwäche und Unfähigkeit zur Reform begründet, die die Klonkriege erst ermöglicht haben, oder zumindest verhindert haben, sie schnell zu beenden. Natürlich waren die Leute froh, dass endlich ein starker Mann die Zügel in die Hand nahm. Inzwischen denke ich, dass die Kriege vielleicht eine willkommene Gelegenheit gewesen waren, die Demokratie abzuschaffen."

Nachdenklich fuhr Derek fort; er war selbst etwas überrascht über seine Schlussfolgerung. Irgendwann im Laufe der vergangenen Wochen musste sein Unterbewusstsein die Fäden verknüpft haben, ohne dass ihm das bis jetzt wirklich bewusst geworden war. Aber was er sagte, ergab plötzlich einen Sinn für ihn.
 
Seine nächsten Worte wählte er mit Bedacht, denn nun wusste er, dass hier ehemalige Mitglieder, oder zumindest Schüler, dieses Jedi-Ordens waren. Das, was er in der Schule darüber gelernt hatte, war weiterhin in seinem Kopf eingebrannt, doch wahrscheinlich war auch das nicht die volle Wahrheit.
"Wenn Menschen genügend Angst haben, werden sie immer einen Anführer wollen, der ihnen verspricht, ihre Feinde fernzuhalten. Dafür nehmen sie auch den Verlust ihrer Freiheit in Kauf. Und Ängste kann man auch schüren.
Die Jedi, und das ist es, was man auf Coruscant lernt, war eine Art Kriegerorden, der in den Klonkriegen gekämpft hat. Sie haben dann jedoch die Republik verraten und versucht, selbst die Macht an sich zu reißen. Dem Imperium zufolge waren sie eine Art radikaler Geheimorden, der die Strukturen der Republik tief infiltriert hat. Sie wurden dann in einer gezielten Aktion festgesetzt und ausgelöscht. Das war ein weiterer Beweis für die Korruption, die die Republik befallen hatte. Und ein weiterer Grund, das Imperium zu schaffen.

Wie gesagt, das habe ich so in der Schule gelernt. Inzwischen denke ich ein wenig anders darüber. Aber was diese Jedi genau gewesen sein sollen, weiß ich bis heute nicht.

Aber die Jedi sind ausgelöscht. Ein paar mögen sich rechtzeitig gerettet haben, aber wie viele? Wer weiß?"

Tula "Fysh" Ione

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Episode II - Leuchtende Lichter
« Antwort #506 am: 08.08.2017, 15:35:24 »
Die Twi'lek schaute zu Boden. Offenbar war sie nicht nur in einem wortwörtlichen Trümmerhaufen aufgewacht. Für Politik hatte sie sich zwar nie sonderlich interessiert, aber der Umbruch, von dem die anderen sprachen, schien die Galaxis zu einem düsteren Ort gemacht zu haben, in dem sie keinen Platz hatte. Auch ihr Bruder nicht, der ja ein richtiger Jedi gewesen war. Konnte er diesen dunklen Machtnutzern in die Hände gefallen sein? Wenn - falls - er überhaupt noch am Leben war.
Tula fühlte sich erschlagen und verloren. Sie wusste nicht, wo sie anfangen sollte. Dann dachte sie wieder an die Vision, in der sie Nakoa und seine Freunde gesehen hatte. Es gab wohl Leute, die sich nicht mit diesem katastrophalen Zustand zufrieden gaben. Das Beste, was sie für den Moment wohl tun konnte, war, ihren Befreiern zu folgen und hoffen, mehr Klarheit, Kontakte und Transportmöglichkeiten zu bekommen - ein Blaster wäre wohl auch nicht schlecht. Eigentlich war es das Einzige, was sie im Augenblick tun konnte.
Warum standen sie überhaupt noch herum?
Die junge Twi'lek stieß einen stummen Seufzer aus und schaute ungeduldig in die Runde. Fragend zog sie eine Braue hoch und machte eine Handbewegung, mit der sie zu den Räumen außerhalb und oberhalb der Krankenstation zeigte.

Derek Vonn

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Episode II - Leuchtende Lichter
« Antwort #507 am: 08.08.2017, 15:56:22 »
Auf einmal schien Tula es nicht mehr erwarten zu können, von hier zu verschwinden. Derek konnte das zwar verstehen, denn besonders einladend war der Ort nicht, und immerhin war sie hier jahrelang eingeschlossen gewesen (wenn sie auch davon nichts mitbekommen hatte). Dennoch hatte er erwartet, dass sie mehr Zeit brauchte, um die Informationen zu verkraften.

"Umso besser", dachte er, denn allzu lange wollte er sich hier auch nicht mehr aufhalten. Ein letztes Mal blickte er sich in dem Raum um, ob es noch etwas gab, was sie gebrauchen konnten - womöglich auch Kleidung, denn der Mantel, den Nakoa der Twi'lek umgehängt hatte, war nun doch eher unpraktisch. Dann nickte er zustimmend und sagte:
"Gut, dann lasst uns aufbrechen. Barret und Fox scheinen ja bereits vorgegangen zu sein."[1]

Einige Augenblicke später waren auch die restlichen Mitglieder der Gruppe oben in dem Innenhof angekommen, und Derek spürte ebenfalls die friedliche Aura, die von ihm ausging, und musste einen Augenblick lang mit den Tränen kämpfen, als die Anspannung wenigstens zum Teil von ihm abfiel.

Nach einigen Momenten, in denen er sich wieder fasste, fand sein Blick Barret: "Habt ihr hier oben etwas gefunden?"
 1. Das Datapad überlasse ich vorerst Tula, ist ja quasi ihre Stimme.

Barret Amon

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« Antwort #508 am: 08.08.2017, 18:18:56 »
Barret hatte gerade den letzten großen Stein zur Seite geräumt und die Brocken zu etwas wie einer Bank zusammen gestellt, auf der sie alle Platz finden würden. Fox hatte noch eine ganze Weile weiter in den Hof geschaut, es wirkte fast, als würde sie mit offenen Augen Träumen. Doch dann hatte sie mit angepackt.
Barret wischte sich den Schweiß von der Stirn, seine Arme taten ihm etwas weh, er war schon eine Weile her dass so schwere Sachen geschleppt hatte, aber irgendwie machte ihm die Anstrengung nichts aus. Dieser Ort war so friedlich, dass die Arbeit leicht von der Hand ging.

Nun setzte er sich auf seine "Bank" und sah sich um. Kurz darauf tauchten die anderen im Eingang auf, auch die Frau, die sie aus dem Tank geholt hatten. "Sie hat sich aber schnell erholt", dachte Barret, stand auf und ging auf sie zu. "Das hier habe ich gefunden. Kommt, setzt euch, hier können wir einen Moment ausruhen und Kraft tanken."

Er ging wieder zu den Steinen, legte seinen Umgang darauf und begann etwas Proviant auszupacken. "Ein Picknick hier, das ist genau das, was wir jetzt brauchen." Er fühlte sich beinahe etwas übermütig, lachte Fox und den anderen zu und winkte sie zu sich. Es war, als wäre die Last der Ereignisse der letzten Wochen und auch die Erinnerung an die Inquisitorin für den Moment verschwunden, wie ein böser Traum. Weiter wollte er gerade nicht denken.

"Reinige deinen Geist von allen Sorgen und spüre die Sonne auf der Haut, den Wind im Gesicht und die Macht im Herzen." Es war schon eine ganze Weile her das er die Stimme seines Meister im Geiste gehört hatte. Hier war ein guter Ort zum Verweilen, zumindest kurz.

Tula "Fysh" Ione

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Episode II - Leuchtende Lichter
« Antwort #509 am: 09.08.2017, 01:07:13 »
Auch wenn Tula äußerlich den Eindruck machte, sich nach der unfreiwilligen Kryostase wundersam schnell zu erholen und die die schockierenden Offenbarungen über die dramatischen Veränderungen während ihrer Bewußtlosigkeit gut zu verkraften, sah es bei ihr in Wirklichkeit ganz anders aus. Sie konnte es einfach nicht ertragen, untätig herumzusitzen (oder noch schlimmer, zu liegen) - so würde sie weder Antworten finden, noch irgendjemandem helfen und wäre dem Schock hilflos ausgeliefert. Ganz so sicher auf den Beinen stand sie auch noch nicht, aber mit jedem Schritt, den sie tat, fühlte sie sich immerhin lebendiger.
Nach dem Aufstieg die Wendeltreppe hinauf - und den Erinnerungen, die dieser kurze Marsch durch die einst gewohnte, aber durch den Krieg entstellte Umgebung wachrief - tanzten Funken vor den Augen der Twi'lek. Sie stolperte die letzten Meter in den überwucherten Innenhof, wo die friedliche Aura der lebendigen Macht und die gleichzeitige Bitterkeit des Wissens, wie es hier noch vor (gefühlten) Wochen ausgesehen hatte, sie beinahe von den Füßen riss.
Die junge Frau setzte sich auf eine der improvisierten Bänke, die Barret und Fox hergerichtet hatten, und atmete tief ein. Wieder stiegen Tränen in ihre Augen; sie sah weg und versuchte, sie wegzublinzeln oder mit dem Jackenärmel wegzuwischen. Das Gefühl der gelassenen Zuversicht, das von diesem Ort ausging, verwirrte sie: Wenn es die Macht war, wo war sie dann gewesen, als die Separatisten oder die Verräter den Tempel in Schutt und Asche legten? Die Lehrmeister konnten nicht oft genug betonen, wie wichtig es war, seine innere Mitte zu finden; dass die Jedi den Frieden und die Gelassenheit verkörpern sollten - aber wie zum Hutten konnte man da noch gelassen sein? Erst recht, wenn einem der sprichwörtliche Boden unter den Füßen weggezogen wurde.
Der Anblick von Essen, das Barret auspackte, war Tula eine willkommene Ablenkung. Sie merkte plötzlich, wie hungrig sie war, wie ihr Magen knurrte und sie in den nächsten fünf Minuten eigentlich nirgendwohin gehen und nichts suchen wollte, sondern in irgendetwas reinbeißen, und war es auch nur ein fader Proteinriegel. Erwartungsvoll und fragend sah sie den jungen Menschen, der das Picknick organsierte, an.

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