Derek war nicht so naiv, als dass er sich von der plumpen Abwiegelung des Kel Dor einlullen lassen würde. Die beiden führten etwas im Schilde, und es wäre naiv anzunehmen, dass sie nicht bereits Wege planten, ihr Kopfgeld doch noch zu kassieren.
[1] Er konnte es ihnen nicht einmal verdenken: Auch wenn ihre Arbeit für ihn nicht gerade ehrenhaft war, so war es doch ihr Job, der für ihr Auskommen sorgte. Einfach so auf eine Menge Geld zu verzichten war nichts, was man mal schnell tat, und dass sie diese Entscheidung inzwischen bereuten, war für Derek zumindest wahrscheinlich.
Die Frage war allerdings, wie er damit umgehen sollte. Eine Möglichkeit wäre es, die beiden hier und jetzt zu stellen, was vermutlich auf einen Kampf herauslaufen würde. Und auch wenn Fox sich bisher ganz anders zeigte als die beiden Männer, war es doch nicht unwahrscheinlich, dass sie sich im Zweifel für deren Seite entscheiden würde. Ob Woh Zsar und Tula ihnen beistehen würden, war auch nicht sicher - im Zweifel würde es auf einen Kampf dreier schwerbewaffneter Profis gegen Derek, Xiara, Barret und Nakoa hinauslaufen: Trotz numerischer Überzahl vermutlich eine einseitige Sache.
Sie konnten versuchen, die Kopfgeldjäger zu überraschen. Aber was, wenn er sich irrte? Wenn die beiden nicht vorhatten, etwas zu unternehmen - es wäre fast wie eine Hinrichtung, und das konnte Derek nicht mit seinem Gewissen vereinbaren.
Trotz aller Risiken erschien es als die beste Variante, für Klarheit zu sorgen, hier und jetzt. Allerdings wollte der ehemalige Beamte es besser doch noch einmal mit Diplomatie versuchen.
"Es stimmt; das was wir suchen, ist tatsächlich sehr wichtig. Aber natürlich müsst ihr einen fairen Lohn erhalten, denn mir ist bewusst, auf was ihr verzichtet, wenn ihr uns nicht ausliefert. Deshalb wäre es doch für beide Seiten vernünftig, wenn wir eine Art Vertrag schließen würden. Dabei ist uns natürlich wichtig, dass ihr nicht vielleicht doch noch auf die Idee kommt, uns dem Imperium auszuliefern."Derek stellte sicher, dass sowohl Woh Zsar als auch Tula die letzten Worte hören konnten. Er hatte nicht den Eindruck gewonnen, dass die beiden besondere Sympathien für das Imperium hegten (wobei Tula ja von dessen Existenz erst vor wenigen Stunden erfahren hatte), und hielt es für klug, den beiden deutlich zu machen, auf welcher Seite die Kopfgeldjäger standen, wenn es zum Äußersten kommen sollte.