1. Gibt es noch Kontakte zu dem Adelshaus? Und was hat genau dafür gesorgt, dass sie aus ihrem behüteten Leben verdrängt wurde? Konkurrenz? Wie sieht es ggf. mit einer Sehnsucht nach einer alten Welt, in der Adel noch etwas bedeutete?
Ich hatte bisher noch nicht die Zeit, den Hintergrund genauer auszuarbeiten, weshalb ich zu den Fragen nur meine groben Gedanken und Sichtweisen kurz erläutern kann.
Bisher war der Plan so, dass Mara und ihre Familie im Besitz einer Waffenfabrik waren (neben der klassischen und veralteten Landwirtschaft die einzige Einkommensquelle). So könnte ich auch erklären, dass sie nicht nur mit dem Umgang, sondern auch dem Bau von Schusswaffen vertraut ist (was zwar nicht unbedingt notwendig aber durchaus förderlich für die Leitung einer Waffenfabrik ist). Konkurrenz aus den Städten, fehlendes Interesse an hoher Qualität und die immer billigere und häufiger auftretende Massenware haben dann dafür gesorgt, dass sie ihre Waren nicht mehr an den Mann bringen konnten und schließlich schließen mussten. Das ist, was das Hauptproblem angeht, eher mit den Zwergen vergleichbar aber das muss ja nicht heißen, dass es nicht auch anderen Gruppierungen passieren konnte. Schließlich waren es dann aber auch die veralteten Maschinen und Verständnisse in der Landwirtschaft, die der Familie den Rest gegeben haben.
Es gab dann keine andere Möglichkeit mehr, als in die Stadt zu ziehen und dort sein Glück zu versuchen. Ich könnte mir vorstellen, dass Mara in der ersten Zeit versucht hat, mit ihrem restlichen Kapital, was Eigenes auf die Beine zu stellen aber letztendlich gescheitert ist und dabei ihr übriggebliebenes und gerettetes Vermögen verloren hat. Damals war sie noch sehr ehrgeizig, egoistisch und optimistisch, weshalb sie (um letztendlich fettere Gewinne abzustauben) sich nur auf sich selbst und nicht auf die Familie verlassen hat.
Dadurch hat sie jetzt auch keinen Kontakt mehr zur Familie. Es gab durch diese Entscheidung einigen Streit und letztendlich hat man dann den Kontakt abgebrochen und dann komplett verloren.
Anfangs hat Mara durchaus versucht, das alte Leben zurückzukriegen aber nachdem sie gescheitert war und schließlich nichts mehr hatte, lernte sie das Leben der Leute kennen, die sie jahrelang selbst ausgebeutet hat. Über die Jahre hat sie das stark verändert und jetzt ist sie der Meinung, dass sie all das Leid verdient hat. Statt zu versuchen, ihr altes Leben mit dem Adel wieder aufzubauen, will sie helfen, das Leben aller Arbeiter zu verbessern.
2. In Bezug auf ihre (gute) Rede im Pub? Was gibt Mara die Kraft durchzuhalten? Wieso legt sie sich nicht auf die Straße? Gibt es noch Menschen oder Zwischenhalblingisches, die/das ihr etwas gibt? Eine starke Freundin, eine Liebe, ein Tier?
Zum einen ist sie der Meinung, dass sie das alles durchalten muss, um für ihre Taten zu bezahlen. Es ist eine Art der Selbstgeißelung und aufzugeben und dieser Strafe so zu entfliehen, kommt für sie nicht in den Sinn. Sie glaubt einfach daran, dass sie nicht nur sich selbst bestrafen, sondern auch den anderen helfen muss, um für ihre Taten zu sühnen. Sie hat, nachdem sie auch ihr letztes Geld verloren hat, langsam das Leben der Arbeiter kennengelernt, die sie jahrelang ausgeraubt hat. Um mit der Konkurrenz mithalten zu können, hat sie die Arbeiter wie weniger als Dreck behandelt. Solange sie nicht der Meinung ist, genug getan zu haben, um diese Behandlung wieder gut zu machen, wird sie nicht aufgeben.
Zum anderen ist da der Punkt, den sie auch in der Rede angesprochen hat. Sie hat keinen Kontakt mehr zu ihrer Familie und vermisst das Zusammenleben. Sie wünscht sich nicht unbedingt das adlige Leben zurück aber dafür die Geborgenheit, Freude und Nähe einer Familie. Sie will Kinder haben aber in der Lage, in der sie sich befindet, kann und will sie keine Familie gründen. Deshalb will sie etwas ändern - um eine gute Grundlage für sich und andere zu schaffen, auf der man eine Familie ohne Bedenken gründen kann.
Kontakte habe ich mir noch keine überlegt. Vielleicht kommt das noch, wenn ich den Hintergrund ausarbeite. Kann mir aber durchaus vorstellen, dass sie ein oder zwei wirklich gute Freunde/-innen hat, die ihr viel Halt und Kraft geben. Die sich gegenseitig viel umeinander kümmern und in der harten Welt aufeinander achten.