Das ist schade aber ich weiß auch nicht, ob ich etwas hätte verändern können (Falls ja, wäre ich für Rückmeldungen zu dem Thema dankbar). Vermutlich war es einfach der freien Gestaltung und fremden Welt zuzuschreiben, dass es nicht so richtig funktioniert hat. Man sagt zwar immer, dass Railroading eher schädlich für ein Abenteuer ist aber ich habe zumindest Online eine ganz andere Erfahrung gemacht. Meist führt es hier eher zum Tod oder zur starken Verlangsamung der Runde.
Das sehe ich ähnlich. Allerdings sollte man den Spieler schon lassen, Entscheidungen zu treffen, aber man sollte sie nie alleine und ohne Grenzen agieren lassen. Dann verlaufen solche Runden hier recht schnell. Dem stimme ich zu. Das liegt daran, dass es viel schwerer ist, frei zu spielen, da die Spieler sich nicht kennen und dafür viel mehr Koordination OOC bräuchten, um sich auf eine Linie zu bringen. So ist in schriftlichen Geschichten ein Faden immer nett, der allen eine gemeinsame Linie vorgibt. An der fremden Welt lag es meiner Meinung nach nicht oder nur zum kleinen Teil (siehe unten), sehr jedoch an einem anderen Punkt. Mehr noch als Gestaltung und Freiheit allein, habe ich gemerkt, dass so wirkliche Planungen in den On-Games nicht wirklich funktionieren. Sobald es zu langen Absprachen kommt, geht oftmals der Faden verloren und wenn das passiert ist, ist es häufig einfach schwer, dem Ganzen wieder Leben einzuhauchen.
Darin haben auch wir uns verloren. Das liegt zum einen an der Planung selbst, zum anderem aber auch daran, dass wir an einem uns unbekannten Ort Detailplanung treiben sollten. Hier gilt das Argument der fremden Welt (jedoch nur als Unterpunkt der Planung), denn es ist unglaublich schwer, eine tiefgehende Planung ohne Informationen zu machen. Da hat man schnell das Gefühl als Spieler, dass man keine wertvollen oder sinnigen Aussagen zu Entwicklungen und möglichen Konsequenzen machen kann, oder man denkt an viele Punkte nicht, weil grundsätzliche Informationen fehlen; oder man denkt, dass die eigenen Aussagen nur billige, wertlose Allgemeinplätze sind, weil man nicht mehr beizutragen hat. Gerade wenn man frisch in einer neuen Gegend ist, sind wirkliche Pläne schwer zu realisieren. Umso mehr noch, wenn die Spieler sich nicht kennen und erst einmal auch unter sich alles aushandeln müssen. Sicher gibt es die Möglichkeit, spezifische Sachen zu erfragen, aber das ist in den On-Games schwerer als am Tisch. Das darf sicherlich als Kritikpunkt stehen.
Eigentlich würde ich es gerne mit etwas Neuem und Anderem wieder versuchen aber momentan bin ich etwas demotiviert und habe keine Lust, eine neue Runde zu leiten. Nachdem es auch schon bei der Krone des Koboldkönigs immer wieder Probleme gab und hier nur ein halbes Jahr zustande gekommen ist, geht mir da irgendwann auch die Motivation aus. Irgendwie bilden sich dann Zweifel und man fragt sich, was man falsch macht.
Ich mache allerdings niemandem einen Vorwurf und abgesehen von der recht geringen Aktivität und den Pausen hat mir die Runde dennoch bis zu diesem Punkt Spaß gemacht. 
Es liegt nicht an dir alleine, sondern ist immer ein Gemeinschaftsprojekt - im Erfolg und im Scheitern. Wir hätten einen aktiveren Part spielen können und haben schleifen lassen. Das hat dich sicher etwas demotiviert. Vielleicht hättest du motivierend eingreifen können, wer weiß. Ich denke, dass es trotz guter Ideen und Ansätze aus diversesten Gründen dieses Mal nicht gepasst hat. Mangelnde Zeit, einen Kopf für andere Sachen, dazu das Eindenken in eine fremde Welt, ein für manche ungewohntes Setting, dann ein auch aufgrund von mir stotternder Beginn. Es kommen immer viele Gründe zusammen und sie liegen sicher nicht alleine an dir.
Mir hat Orville und die Runde auch grundsätzlich Spaß gemacht und trotzdem konnte ich mich am Ende nicht mehr durchringen, einfach voll mitzumachen. Vielleicht hätte ich mir auch einfach vorher meine Gedanken zu meinen Problemen mit Planszenarien direkt zu Beginn neuer Runden auf neuen Welten machen sollen, die ich jetzt erst oben für diese Runde angestellt habe. Vielleicht hätte das andere Impulse gegeben oder ein anderes Spiel, wenn andere diese Meinung ggf. geteilt hätten?
Hätte, hätte, Fahrradkette. Letztendlich wünsche ich mir, dass du die Flinte nicht ins Korn wirfst. Du bist in Sachen Ideen - vor allem frische Idee - und der Bereitschaft auch mal ungewöhnliche Wege zu gehen, eine - im positiven Sinne - Besonderheit in diesem Forum und hast bisher jedes Spiel bereichern können!
Wie Bhekk sagt. Es ist nur den wenigsten Runden vergönnt, bis zu einem Abschluss zu gelangen. Und nicht allen Runden, denen das gelang, dürfen als außergewöhnliche Runden gelten. So groß ihnen anzurechnen ist, dass sie beendet worden und das eine tolle Sache ist, haben ganz viele Runden am Ende Qualität geopfert und einen Teil der Story beschnitten, um überhaupt zu einem Ende zu kommen, nur um des Abschluss willen. Manche haben dabei noch immer Qualität gebracht und diese Runden sind die wahrhaften Heldenrunden für mich. Allerdings habe ich daraus für mich geschlossen, dass es weniger darum geht, eine Runde zum Ende zu führen. Um das wirklich im Ganzen mit allen zu tun, ist die Spielerfluktuation zu hoch. Aber es geht darum, in den Monaten oder Jahren, die man miteinander spielt, eine wahrhaft außergewöhnliche Geschichte mit allen Beteiligten zu erzählen. Und wenn dies getan wird, ist ein Spiel ohne Abschluss noch immer schade. Aber niemand wird die Monate bis zur Auflösung (aus welchen Gründen das auch geschehen mag) missen wollen. Jeder (oder viele) aus der Runde, werden dennoch mit einem positiven Wehmut zurückblicken und sich sagen: Wie wäre es wohl ausgegangen? Wie hätte es sein können?
Das ist für mich allemal befriedigender als eine Runde auf Krampf zu beenden und dann zu sagen: "Na ja, immerhin haben wir es zuende gespielt."
Vielleicht mag dich der Gedanke trösten oder vielleicht teilst du ihn auch gar nicht. Ich bin dennoch davon überzeugt, dass gerade du die Möglichkeit hast - sowohl als Spielleiter als auch als Spieler - diese besonderen Momente und Geschichten zu erzählen und ich möchte dich doch stark dazu ermuntern, es weiter zu probieren. Freilich schon mit den Lehren, die du aus beendeten Runden ziehen musstet und sicher in Zukunft noch ziehen musst (wie wir alle), aber doch auch im Glauben, dass sich Aufwand, Hirnschmalz und dergleichen wirklich lohnen.
Eine gute Runde muss nicht beendet sein. Aber eine gute Runde muss mit Liebe, Hingabe, Kreativität und mutigen Ideen erzählt werden. Dann ist es am Ende egal, wie sie ausgeht.

In diesem Sinne freue ich mich auf deine nächsten Ideen!
