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Autor Thema: Erstes Buch: Das verlorene Paradies  (Gelesen 43437 mal)

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Laetitia 87

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Erstes Buch: Das verlorene Paradies
« Antwort #60 am: 12.04.2017, 22:48:40 »
Die Seherin folgte selten der Weisung eines Wesens aus Fleisch und Blut, diesmal entschied sie jedoch, dass es die weisere Option war. Ob sie sich auf Neuner 13 eher verlassen konnte, als auf die hiesigen Pilzgeister, blieb fragwürdig, aber auf keinen Fall hatte sie vor, im Scheinwerferlicht der Wärter zu bleiben und sich schnappen zu lassen. Also ließ sie es gewähren, dass die Wieseldame sie in Richtung eines der alten Gebäude zog, riss sich aber schnell los, um selbständig mitzugehen.
Die Augen der Katzenartigen gewöhnten sich schnell an die Düsternis im Bau, aber sie ließ sich von anderen Sinnen leiten, als vor ihrem inneren Auge der Hauch einer Vision aufblitzte. Eigentlich nur das, was sie vorhin bereits gesehen hatte - nur dass es ein anderes Ende nahm. Kein gutes für den Bärenhünen. Die Wärter hatten ihn.
Laetitia 87s Bauchgefühl sagte ihr, dass es diesmal kein geisterhafter Schabernack war. "Burton 05," raunte sie mit Grabesstimme und zog langsam die Daumenkralle quer über ihren Hals. Auf Thofelts Erkundigung nach ihr selbst ging sie nicht weiter ein; ihre Stimme sollte als Anwesenheitszeichen genügen. "Nein, wir können nichts tun," fügte die Luchsin finster hinzu, ehe die anderen auf die Idee kamen, zurückzurennen. Es war Schicksal, gegen das sie nicht ankommen konnte.

Sting73

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Erstes Buch: Das verlorene Paradies
« Antwort #61 am: 13.04.2017, 07:05:46 »
Stng schaute sich noch einmal kurz um, "Sind alle in sicherheit? Haben es alle in die Gebäude geschafft?" Da Neuner jedoch zur Eile drängte hatte Sting nicht genügend Zeit um sicher zu gehen das wirklich alle in Sichheit waren. Er hoffte einfach nur das es die anderen auch alle schaffen würden und war somit gezwungen den Worten der Wieseldame zu vertrauen. "Dann wollen wir hoffen das Eure Vorbereitungen auch wirklich gut waren und alle in Sicherheit sind". Sting folgte Neuner und den anderen, schaute sich dabei aber immer wieder um, um zu schaune ob es auch wirklich alle geschafft hatten bzw. ob ihnen auch wirklich kein Wächter folgte.

Garcia 13

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Erstes Buch: Das verlorene Paradies
« Antwort #62 am: 13.04.2017, 15:13:08 »
Je mehr der Verfolgten in dem Betongebäude verschwanden und sich damit anscheinend erst mal in Sicherheit brachten, desto mehr beschleunigte Garcia 13 seine Schritte, bis er in einen leichten Dauerlauf verfiel.
Im Vorbeikommen sah er noch, wie der mutige Hase vom Erdboden verschluckt wurde und damit auch aus den Scheinwerferkegeln entfleuchte.
Er selbst hatte es bisher geschafft, sich im Dunkel zu halten.
Nun sah er Thofelt 42 gehetzt und außer Atem am Durchbruch im Betonklotz ankommen.
Der alte Freund hatte ihn wohl in der Dunkelheit auch nicht bemerkt, jedenfalls glitt der Blick des Dachses über ihn hinweg.
Leise lachte Garcia 13 in sich hinein. Auf leisen Sohlen folgte er dem Trinkkameraden aus früheren Zeiten in die Finsternis der Behausung.
Als er dessen flüsterndes Rufen hörte, raunte er:"Im Moment mußt du wohl mit mir vorlieb nehmen."
Er hoffte, Thofelt42 würde keinen zu großen Schreck bekommen und folgte ihm weiter.
« Letzte Änderung: 22.04.2017, 04:36:42 von Garcia 13 »

Idunivor

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Erstes Buch: Das verlorene Paradies
« Antwort #63 am: 15.04.2017, 12:42:05 »
Die Wieseldame sagte auf Stings Kommentar nur: "Wollen wir es hoffen. Aber jetzt sollten wir hier erst einmal verschwinden."



Statt der beiden Tiere, nach denen Thofelt gerufen hatte, tauchte neben Garcia ein dritter alter Dachs bei ihnen auf. Bjoerndalen 86 stützte sich auf seinen Paddel und grummelte: "Da siehst du's Thofelt. Alles geht zum Teufel. Jetzt haben wir die Katastrophe. Und alles wegen dieser Unruhe. Kommt mit, wir können jetzt nur hoffen, dass die Wärter dieses Durcheinander vergeben werden und keine grausame Rache üben werden." Entschlossen stapfte der Vielfraß in Richtung eines der Hinterausgänge des Gebäudes.



Als Weißherbst wieder aus dem Boden auftauchte, konnte er sehen, dass die Drohnen die Suche nach ihm aufgebegen hatten und auch nicht mehr um das Gebäude herum schwebten Stattdessen hatten sich ihre Scheinwerfer auf ein neues Ziel konzentriert, das auf dem freien Feld stand. Aber dem Hasen wurde sofort klar, dass er diesem neuen Ziel nicht würde helfen können, denn zu den drei fliegenden Drohnen hatten sich jetzt noch fünf weitere Wärter hinzugesellt und die metallenen Kolosse, die auch als Wächter bezeichnet wurden, schlugen mit ihren eisernen Armen auf den ebenso hünenhaften Bären ein, der sich ihrer nicht erwehren konnte. Es dauerte nur wenige Augenblicke, dann war das Schauspiel auch schon vorbei und die Wärter und die Drohnen mit ihren Scheinwerfern zogen mit ihrer Beute von dannen.
The only ones who should kill are those prepared to be killed.

Weißherbst

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Erstes Buch: Das verlorene Paradies
« Antwort #64 am: 16.04.2017, 01:13:52 »
"Burton!"

Weißherbst spürte einen stechenden Schmerz, als er begriff, was gerade passiert war. Er selbst hatte durch seine Taten seinen Freund erst in Gefahr gebracht, das war ihm klar. Die Drohnen hätten Neuner vermutlich erreicht und wären zufrieden mit ihrer Beute abgezogen, wenn er sich nicht eingemischt hätte. Aber warum in aller Welt hatte Burton sich nicht in Sicherheit gebracht?

Düsternis hüllte sich um seine Gedanken: Burton war sein einziger Freund gewesen. Der Hase versuchte zwar immer, sich selbst glauben zu machen, dass Freundschaften ihn nur schwach und anfällig werden ließen, aber in seinen einsamen Stunden verspürte er oft den Schmerz des Alleinseins. Und nun war Burton fort - der Einzige, den er noch annähernd als Freund bezeichnen würde, war nun Sting - doch diese Freundschaft war doch eher oberflächlicher Natur.

Nachdem der Hase eine Weile so dagesessen hatte, lenkte er seine Gedanken wieder auf das, was eben geschehen war. Die Wächter hatten eine Versammlung angegriffen, das kam selten vor. Das allein bereitete ihm schon Sorgen, doch mehr noch die Tatsache, dass die Drohnen zielstrebig auf Neuner 13 zugeflogen waren. Gab es etwa einen Maulwurf unter den Dachsen? Hatte jemand den Wächtern verraten, was sich zugetragen hatte? Oder konnten sie dies tatsächlich aus ihrer Position am Himmel mitgehört haben? Weißherbst hatte vorher gesehen, dass Drohnen in einiger Entfernung patrouilliert hatten, aber er hatte keine solch direkte Konfrontation erwartet.
Die andere Seite der Medaille war jedoch, dass dieser Angriff der Rebellion wohl wieder zusätzlichen Zulauf bringen würde - und das Ziel, die Dominanz der Wächter zu brechen, etwas näher kommen ließ. Und Neuner war der Schlüssel dazu! Ihr galt der Angriff, und die Rebellion würde sie benötigen, um Kapital zu schlagen.

Weißherbst sah sich um und machte sich dann auf den Weg zu dem Gebäude, in dessen Richtung Neuner geflohen war.

Sting73

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Erstes Buch: Das verlorene Paradies
« Antwort #65 am: 17.04.2017, 19:08:06 »
Sting folgte den anderen und Neuner. Er bildete dabei das Schlusslicht und schaute sich immer wieder um ob sie verfolgt werden.

Nach gefühlten unendlichen Minuten und mittlerweile unzähligen Abbiegungen und endlosen Minuten des Schweigens und ohne Anzeichen von Verfolgern wagte es Sting wieder zu sprechen und wandte sich an Neuner "Wo führt Ihr uns hin? Wie geht es jetzt weiter? Irgendwie würde ich mich freuen wieder den Sternenhimmel über meinem Kopf zu sehen und gerne würde ich kontrollieren ob alle überlebt haben. Meint Ihr es ist schon wieder sicher?"

Thofelt 42

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Erstes Buch: Das verlorene Paradies
« Antwort #66 am: 19.04.2017, 15:31:32 »
Thofelt 42 musste tatsächlich ein Zusammenzucken unterdrücken, als plötzlich Garcia auftauchte und ihm antwortete. Er brachte nur ein unverständliches, verstimmtes Brummen von sich. Als Bjoerndalen 86 auch noch auftauchte, stieg die Laune des Dachses nicht gerade. Ganz im Gegenteil.
“Meinst du das ist wirklich nur deswegen? Als würde sie erst seit gestern solche Worte nutzen. Es wird so oder so passieren, wie es immer passiert ist, alter Freund. Die Wächter wird nie jemand verstehen.“
Kommentierte er nur, während er immer noch schwer atmete, und folgte dem alten Vielfraß nicht sofort. Er wollte wissen, wo die Anderen hin verschwunden sind. Thofelt 42 schaute sich kurz um, aber er konnte keine Spur von den Anderen finden und folgte missmutig doch dem Weg des Vielfraßes.
« Letzte Änderung: 19.04.2017, 21:45:23 von Thofelt 42 »
Vergiss deinen tollen Plan. Ich habe hier genau das richtige Mittel dafür.

Garcia 13

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Erstes Buch: Das verlorene Paradies
« Antwort #67 am: 22.04.2017, 04:47:41 »
"Rache? Seid wann haben Maschinen Gefühle?
Sie tun, was ihnen aufgetragen wird!
Von wem auch immer!
Nur der könnte Rachegefühle haben. Aber warum sollte er? Seine Maschinen sind nicht kaputt gegangen. Er hat nur ein anderes Opfer bekommen, als er vielleicht wollte."

Garcia 13 war Bjoerndalen 86s Gerede zu dick aufgetragen. Der ebenfalls alte Dachs sollte es besser wissen, fand er. Solche Dinge passierten schon seid Garcia 13 sich erinnern konnte; und das war länger als die meisten im Tal lebten. Meistens war es, weil sich Verwandte oder Paare schützen wollten, und deshalb die Maschinen angriffen.
Einfach mehr Gefühle als die Maschinen!
Die alte Kröte seufzte hörbar.
"Ich weiß, du magst es von mir nicht hören. Als glaube einfach Thofelts Worten, wenn es für dich einfacher ist."

Laetitia 87

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Erstes Buch: Das verlorene Paradies
« Antwort #68 am: 23.04.2017, 13:08:02 »
Dass Laetitia 87 anscheinend keiner zugehört hatte, störte diese im Augenblick nicht. Zu gerne verschloss man Augen, Ohren und Nasen vor den Worten jener, die mit der unsichtbaren Welt in Verbindung standen - das war für die Seherin nichts Neues. Von der unterirdischen Finsernis nicht zu unterscheiden, glitt die humanoide Raubkatze auf weichen Pfoten hinter der gerschrumpften Prozession her und ließ nur ein spöttisches Schnurren vernehmen, als Sting seine Frage nach Überlebenden in den Raum warf.

Idunivor

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Erstes Buch: Das verlorene Paradies
« Antwort #69 am: 28.04.2017, 19:39:20 »
Der ebenso alte Vielfraß knurrte hörbar bei den Worten von Garcia 13 und antwortete Thofelt dann: "Na, dein Freund glaubt aber offensichtlich ziemlich gut zu verstehen, dafür, dass man sie nicht verstehen kann. Jetzt kommt schon mit, damit ich euch etwas zeigen kann, das euch vielleicht das ein oder andere verstehen lässt. Also kommt jetz, wir gehen!" Entschlossen stapfte Bjoerndalen 86 nun in Richtung des Hinterausgangs, wohin auch immer dieser führen mochte.



Weißherbst konnte nichts tun als zusehen, wie der Bär weggeschleppt wurde, aber zumindest entdeckte ihn niemand - zumindest niemand von den Wächtern. Denn während er noch über den Verlust seines hünenhaften Freundes nachdachte, näherte sich eins der Wiesel, das Stunden zuvor bei Neuner gestanden hatte und sprach den Hasen an: "Gut gemacht. Das war ne große Leistung, die du vollbracht hast und für den Bären hätte niemand von uns noch etwas tun können. So weit ist es noch nicht. Aber vielleicht ändert sich das bald. Und ich kann dich mit den richtigen Leuten zusammenbringen, um dafür etwas zu tun."



Laetitia, Sting und Neuner wanderten eine ganze Weile durch den Tunnel und dabei beantwortete die Wieseldame zumindest die pressendsten Fragen von Sting: "Ich führe euch zu einem Ort, wo es zumindest vorerst sicher vor den Wärtern sein dürfte, allerdings muss ich euch leider enttäuschen, den Sternenhimmel werdet ihr dort nicht zu sehen bekommen. Denn wo man den Himmel sehen kann, können die Drohnen auf uns herabblicken. Wir können nur hoffen, dass alle heil davon gekommen sind. Wie ich bereits sagte, wir waren nicht bereit für so einen Angriff so früh. Wir sind immernoch dabei mehr Leute für unsere Sache anzuwerben. Es gibt noch zu viele, die lieber daran glauben möchten, dass die Wärter alles zum Guten wenden wollen. Nun, ich glaube heute hat mal wieder bewiesen, dass das nicht wirklich der Fall ist. Aber trotzdem haben wir bei diesen Angriffen nur wenig Alternativen dazu wegzurennen und uns zu verstecken. Denn gegen die Wärter vermögen wir kaum etwas auszurichten."
The only ones who should kill are those prepared to be killed.

Weißherbst

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Erstes Buch: Das verlorene Paradies
« Antwort #70 am: 02.05.2017, 13:30:04 »
Weißherbst blickte überrascht auf, als er von dem Wiesel angesprochen wurde. Von was redete der da? Weißherbst war es doch, der Neuner mit den richtigen Leuten zusammenbringen wollte! Waren die Wiesel etwas ebenfalls in der Rebellion aktiv? Oder hatten sie ihre eigene Organisation? Was immer es war: Hier waren Tiere, die die richtige Einstellung hatten, und er musste herausfinden, was dahintersteckte.

"Waf ... wer find diefe Leute? Wann kann iff fie treffen?" antwortete er daher neugierig. "Ift Neuner in Ordnung?"
« Letzte Änderung: 12.05.2017, 09:02:27 von Weißherbst »

Thofelt 42

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Erstes Buch: Das verlorene Paradies
« Antwort #71 am: 02.05.2017, 17:19:39 »
Thofelt musterte seinen weit gereisten Freund einen Moment skeptisch. War es wirklich so einfach? Er schüttelte den Kopf und musste dem alten Vielfraß zu stimmen. Die Wächter konnte man nicht so einfach verstehen, er war sich ziemlich sicher, aber er musste sich merken Garcia 13 irgendwann danach zu fragen. Nachdem es nichts mehr für ihn gab und es aussieht, als hätte er Neuner sowie Laetitia aus den Augen verloren, folgte er einfach stumm Bjoerndalen 86. Dennoch fragte er sich was der Alte ausgerechnet ihm zeigen wollte.
« Letzte Änderung: 02.05.2017, 17:19:57 von Thofelt 42 »
Vergiss deinen tollen Plan. Ich habe hier genau das richtige Mittel dafür.

Sting73

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Erstes Buch: Das verlorene Paradies
« Antwort #72 am: 04.05.2017, 07:21:40 »
Sting entspannte sich etwas, war aber noch immer aufmerksam. Er folgte Neuner, und mit jedem Schritt wuchs seine Neugierde auf das was denn nun kommen würde. Scheinbar hatte er es nun geschafft direkten Kontakt zu dem Wiederstand auf zu nehmen und würde nun gleich mehr erfahren.

Laetitia 87

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Erstes Buch: Das verlorene Paradies
« Antwort #73 am: 04.05.2017, 07:35:23 »
Ebenso wie Sting 73 hatte Laetitia 87 dem Ganzen nichts mehr hinzuzufügen, und zog außerdem vor, die (zugegebernermaßen nicht sehr orthodox verlaufene) Nacht des Wilden Tanzes nicht durch mehr unnötige Worte zu entweihen. Ihre übliche Rolle als stumme Beobachterin fiel der Seherin auch gar nicht schwer. Schwerer war es eher, sich nicht auf weiteren Schabernack der Pilzgeister einzulassen, aber diese begannen bereits zu verblassen, von der Katzenartigen geflissentlich ignoriert.

Idunivor

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Erstes Buch: Das verlorene Paradies
« Antwort #74 am: 05.05.2017, 23:03:41 »
Da der Hase eine ziemlich deutliche Antwort erhielt, nämlich, dass er selbst sehen würde, wie es Neuner ging, wenn er dem Wiesel folgte, redete er nicht mehr lange, sondern er hoppelte dem anderen hinterher. Dieser führte ihn zu einem kleinen Gebüch, das einige hundert Meter vom Dachsbau entfernt war. Gerade als das Wiesel, das sich als Pechstein 42 vorgestellt hatte und Weißherbst das Gebäsch erreichten, sahen sie im Schutz der Dunkelheit und der Sträucher drei Gestalten aus dem Boden klettern, die sich sehr schnell als ein Wiesel, ein Luchs und ein Reptil erwiesen.
Neuner entdeckte die beiden anderen schnell und sobald sie nah genug gekommen waren, dass man nicht allzu laut sprechen musste, sagte die offensichtlich erschöpfte und von dem Marsch durch den engen Tunnel schmutzige Wieseldame: "Ein Glück, dass du und deine Schleuder eben da waren. Sonste wäre das übel für mich ausgegangen fürchte ich."
An ihn un die zwei anderen gewand, fügte sie dann noch hinzu: "Vielen Dank für euren Einsatz. Es hat sich gezeigt, dass unsere Kontakten icht geirrt haben, als sie euch kontaktiert und zu uns eingeladen haben. Willkommen beim Widerstand. Ich glaube nicht, dass wir noch viel diskutieren müssen, ob ihr wirklich bereit für den Kampf seid. Das habt ihr schon bewiesen. Und es war sehr viel brenzliger, als wir gedacht hatten."
"Brenzlig? Mit deinem Gerede hast du nen ganzen Flächenbrand entfacht, wie es scheint" das tiefe Poltern, das jetzt erklang stammte von Bjoerndalen 86, der mit Thofelt und Garcia im Schlepptau angestapft kam und Neuner für einen Augenblick anfunkelte und die Zähne bleckte. Die Wieseldame war aber offensichtlich nicht eingeschüchtert, sondern sagte einfach: "So sieht es aus und es zeigt, dass ich einen Nerv getroffen habe." Angesichts der leichten Verwirrung, die sie auf den Gesichtern der Fremden sieht, die Stunden zuvor noch einen heftigen Streit zwischen diesen beiden beobachtet hatten, fuhr sich Neuner mit einer Klaue durchs Fell auf dem Kopf, blickte einmal in die Runde und sagte dann - begleitet von einer ausladenden Geste ihrer anderen Klaue in Richtung des Vielfraßes: "Darf ich euch meinen Stellvertreter vorstellen? Nichts ist besser, um die jungen Leute für unsere Sache zu gewinnen, als ein alter Vielfraß, der sie anschreit, dass sie es auf keinen Fall tun sollen." Bjoerndalen grinste bei dieser Vorstellung nur breit und stützte sich auf seinen Paddel, während Neuner die beiden zuletzt angekommenen, insbesondere Thofelt ansprach: "Es ist gut euch hier zu haben. An Lebenserfahrung mangelt es uns im Widerstand am meisten und das ist genau das, was ihr zur Genüge mitbringt."
The only ones who should kill are those prepared to be killed.

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