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Autor Thema: Das Abenteuer beginnt  (Gelesen 60194 mal)

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Blutschwinge

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Das Abenteuer beginnt
« am: 06.03.2017, 18:26:39 »
Die Stadt Macridi liegt inmitten des Palakar-Waldes in Druma. Marci ist eine Holzfällerstadt und die meisten Gebäude sind Werkstätten oder einfach Wohnhäuser. Der Tempel Erastils in der Stadt ist nicht gleich zu entdecken, denn er liegt etwas abseits der Stadt. Aber alle Einheimischen können den ankommenden Abenteurern den Weg weisen.

Der Tempel ist ebenfalls kein sehr beeindruckendes Gebäude sondern ein einfaches dreistöckiges Blockhaus inmitten eines großen Gartens. Als die Ankommenden sich nähern werden sie von den lauten Rufen einiger Eichelhäher begrüßt und angemeldet, denn kurz darauf erscheint ein junger Mann an der Pforte des Tempels und bittet die Gäste hinein. Er führt sie in einem Raum neben dem Andachtsbereich und bittet sie, noch einen Moment zu warten. Erthoran werde bald kommen. Auf einem Tisch stehen Karaffen mit Wasser und Wein, eine schale mit Früchten und eine mit Brot. Dazu Holzbecker und –schalen. In dem Raum stehen mehrere hölzerne Lehnstühle und Holzbänke, aber keine Tische.

Mit der Zeit füllt sich der Raum mit der Zeit, bis acht sehr unterschiedliche Gäste angekommen sind.

« Letzte Änderung: 01.12.2018, 16:54:26 von Blutschwinge »

Ponzio

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Das Abenteuer beginnt
« Antwort #1 am: 17.03.2017, 16:10:48 »
Ponzio rieb sich seinen Allerwertesten, während er sein Pferd Tebaldo durch die Straßen Macridis führte. Nach drei Monaten, in denen er einmal quer durch den Kontinent gereist war und dabei beinahe täglich von früh bis spät geritten war, freute er sich darauf, nun endlich eine Pause einlegen zu können. Eine Reise, die selbst junge Menschen an ihre Grenzen bringen würde - in seinem Alter war sie eine wahre Qual gewesen, und er zweifelte daran, ob sein Rücken je wieder aufhören würde zu schmerzen. Doch zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte er sich einigermaßen sicher: Bis hierhin würden ihm die Häscher des Kastellan sicherlich nicht gefolgt sein, und der Bart, den er sich seit dieser Zeit hatte stehen lassen, hatte inzwischen eine Länge erreicht, die es jedem schwer machen würde, Ponzio als den falschen Freyr Darkwine aus Trollheim zu identifizieren.

Seine Reise - oder besser gesagt seine Flucht - hatte ihn mehr als 1500 Meilen weit aus dem kalten Norden bis zum Encarthansee geführt, und erst als er Kerse erreicht hatte, eine Stadt, in der er als junger Mann bereits einmal einige Monate verbracht hatte, hatte er begonnen, sich über seine unmittelbare Zukunft nähere Gedanken zu machen. Sicher, lange Tage hatte er im Sattel gesessen und sich Vorhaltungen über die zahlreichen schlechten Entscheidungen gemacht, die er in seinem Leben getroffen hatte und die ihn auf die Bahn geführt hatten, von der er nun wieder auf den rechten Pfad abbiegen wollte. Selbst Semiramis hatte ihm die Gefolgschaft verweigert und ihn verlassen; spätestens das hatte ihm die Augen geöffnet, zu was er geworden war. Doch außer dem Vorhaben, ein besserer Mensch zu werden, waren seine Pläne unklar.
Der Aufenthalt in Kerse jedoch und die Rückkehr an Orte aus seiner Jugend hatten seinen Lebensmut zurückgebracht, wobei die Tatsache, dass Ponzios finanzielle Mittel sich langsam erschöpften, wohl ebenfalls einen Beitrag dazu geleistet hatten, sich das Gesuch der Kirche Erastils etwas genauer anzusehen.

Letztendlich hatte die Aussicht, weit weg von größeren Städten zu wirken und damit von den diversen Versuchungen, denen der Magier in der Vergangenheit immer wieder erlegen war, dazu geführt, dass er sich von den Gottesmännern anheuern ließ und so schließlich hier in Macridi gelandet war. Wie zur Bestätigung tasteten seine Finger nach der Flasche Absinth, die in Tücher eingewickelt in seinem Rucksack ruhte. Warum er sie mit sich trug, wusste er selbst nicht genau. War es als Warnung, sich nicht wieder dem Geist des Alkohols hinzugeben, oder zur Beruhigung, dass er im Notfall doch auf die Reserve zurückgreifen konnte? Er hatte sich geschworen, nie wieder Alkohol anzurühren, doch er war sich bewusst, dass es nicht der erste Schwur dieser Art in seinem Leben war. Bisher hatte er noch jeden davon gebrochen - würde es diesmal wirklich anders ausgehen? Die Arbeit im Namen Erastils zumindest sollte ihm dabei helfen.

Den Erklärungen der Einheimischen folgend ließ er den Stadtkern hinter sich und näherte sich schließlich dem Tempel, der für ein Gotteshaus ungewöhnlich schlicht erschien. Ein junger Mann sah sich die Unterlagen an, die man ihm in Kerse ausgehändigt hatte, und war offenbar zufrieden damit, denn er führte Ponzio in einen Warteraum. Wenig überrascht stellte der Magier fest, dass er der erste war, der sich eingefunden hatte - schließlich war er deutlich vor der vereinbarten Uhrzeit erschienen. Er mochte es nicht, in eine Versammlung hereinzuplatzen, bei der die Teilnehmer sich bereits sozialisiert hatten, und so zog er es vor, möglichst immer zu früh zu solchen Terminen zu kommen.

Nachdem der junge Mann sich entschuldigt hatte, musterte Ponzio die Einrichtung, die passend zum Gebäude eher einfacher Natur war. "Wenn sie schon etwas hinstellen, wird es ja auch erlaubt sein, sich zu bedienen." Er füllte einen Becher mit Wasser, nahm sich eine Holzschale, die er mit Brot und Früchten füllte, und begann im Stehen zu essen - gesessen hatte er wahrlich genug - während er darauf wartete, wen es sonst noch hierher verschlagen würde.

Eronomion

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Das Abenteuer beginnt
« Antwort #2 am: 17.03.2017, 17:14:14 »
Es traf sich vorzüglich, dass er im Tempel des Erastil in Elidir den Hinweis auf dieses Treffen in Macridi gefunden hatte. Er war so oder so auf der Suche nach einem neuen Ziel gewesen und so hatte er nicht gezögert mit Alec eines der Bote zu besteigen und den Fluss hinab in Richtung Macridi zu fahren. Alec hatte das Ganze nicht wirklich sonderlich gut gefallen. Er war lieber auf festem Grund, aber das hätte zu lange gedauert um rechtzeitig am Ziel zu sein. Also musste er sich mit dem begrenzen Raum zufriedengeben.
Eronomion gab sich Mühe ihn bei Laune zu halten, auch wenn das nicht allzu leicht war, angesichts des doch eher langweiligen Ausblick und der mindestens genauso langweiligen Gesellschaft. Er hoffte, dass er bei diesem Auftrag ein bisschen mehr Unterhaltung bekommen würde, als auf der Reise. Er mochte Alec zwar, aber auf Dauer war es doch etwas anstrengend, dass er nie eine Antwort erhielt. Für gewöhnlich hatte Eronomion nicht allzu viele Probleme damit sich selbst reden zu hören, aber wenn es mehrere Tage dauerte wurde es dann doch langweilig.
Auf seiner Reise nach Macridi war er ziemlich allein auf der kleinen Fähre mit Alec und die wenigen Mitreinsenden waren dann doch eher uninteressant für ihn. Als dann endlich das Ziel erreicht war, war er im ersten Moment ein wenig enttäuscht. Er hatte sich doch sehr an Elidir und die großstädtische Atmosphäre gewöhnt und hier war alles kleiner, auch wenn die Stadt alles andere als ein Dorf war. Aber es würde wohl noch schlimmer werden, wenn er sich an den Ankündigungstext in Elidir erinnerte. In der Wildnis der Flusskönigreiche würde er wohl keine großen Städte finden. Aber was wollte man machen, es gab sicher auch dort interessantes zu erleben und die richtigen Menschen kennen zu lernen.
Wie alles andere in dieser Stadt war auch der Tempel des Erasthil wenig beeindruckend. Eronomion warf dem jungen Tempeldiener eine Goldmünze zu, als er eintrat und sagte dazu: “Kümmert Euch gut um Alec. Und seid nett zu ihm, er mag es nicht, wenn man ihn unfreundlich anspricht.“ Für einen Augenblick war der junge Mann verwirrt, dann erkannte er, dass Eronomion wohl von dem seidenschwarzen Pferd sprechen musste, das der junge Mann, der kaum ein oder zwei Jahre älter als der Tempeldiener, einfach unangebunden im Garten hatte stehen lassen – zwei mit allerlei Zeug beladene Satteltaschen inklusive.
Drinnen sah er sich kurz um, ging dann zielstrebig zu dem Tisch mit dem Essen und den Getränken, goss sich einen Becher Wein ein und sah sich dann um. Und grinste dann den alten Herren an, der dort mit seinem Becher und seiner Schale stand: “Ist ja wahrlich das blühende Leben, dieses Städtchen hier, was?“ Noch immer mit einem Lächeln auf den Lippen nahm er einen Schluck Wein und schaute den anderen Mann erwartungsvoll an.
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Kivan

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Das Abenteuer beginnt
« Antwort #3 am: 17.03.2017, 18:54:11 »
Kivan hatte sich auf seiner Reise nicht beeilt, sondern die fremden Eindrücke, die er auf seinem Weg aus Taldor nach Druma gesammelt hatte, in aller Ruhe auf sich wirken lassen. Er hatte mit Erfreuen festgestellt, dass die Bewohner Macridis - obwohl sie ihr Auskommen im Wesentlichen mit Holz verdienten - nicht zum Raubbau neigten, sondern offenbar einen nachhaltigeren Ansatz gewählt hatten, der den Wald um die Stadt herum weitestgehend intakt gelassen hatte. Dem Halbelfen gefiel auch, dass der Ort eher schlicht und einfach gebaut war anstatt wertvolle Ressourcen auf unnötigen Prunk aufzuwenden. Trotzdem musste sich Kivan erst einmal an die Menschenmassen gewöhnen - etwas, dass ihm immer wieder schwerfiel, wenn er den Venduranwald länger nicht verlassen hatte.
Als er das Grundstück des Tempels betrat, bemerkte Kivan, dass er wie erwartet nicht der Erste war, der dem Ruf der Kirche des Alten Meisterschützen gefolgt war. Zufrieden lächelnd band er sein Pferd vor dem Gebäude an und grüßte wortlos den jungen Mann an der Pforte des Tempels ehe er sich in das Innere begab. Dort nickte er  den beiden Anwesenden freundlich zu, schenkte sich einen Becher Wein ein und ließ sich auf einer Bank nieder, von der aus er den ganzen Raum im Blick hatte.
« Letzte Änderung: 17.03.2017, 19:21:24 von Kivan »
Der Bogenmacher formt den Bogen, der Meisterschütze formt sich selbst.

Alyssa

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Das Abenteuer beginnt
« Antwort #4 am: 18.03.2017, 01:40:19 »
Neugierig betrachtete Alyssa den wirklich sehr schlicht gehaltenen Erastil-Tempel und ritt weiter darauf zu. Bisher hatte sie die Erfahrung gemacht, dass Tempel etwas größer und protziger als dieser waren aber es störte sie nicht weiter und zumindest der Garten war schön anzusehen. Sicherlich konnte sie sich noch ein oder zwei Minuten Zeit nehmen, sich zu entspannen und durch den Garten zu schlendern, bevor sie das Gebäude betrat. Nur wenige Momente später entdeckte sie auch schon drei Pferde und einen junge Mann, der sich um die Tiere kümmerte. Anscheinend war sie nicht die Erste und das, obwohl sie sich eigentlich nicht allzu viel Zeit gelassen hatte, hierher zu kommen. Sie stieg von ihrem Pony, tätschelte es noch einmal und überließ es mit einem dankbaren Nicken dem jungen Mann, der sich ihr genährt hatte.
Anstatt sofort in den Tempel zu gehen, begann die Hexe durch den Garten zu schlendern und ihre Gedanken zu sortieren. Schon sehr bald würde sie ein völlig fremdes Land bereisen. Das letzte Mal, dass sie das in einer größeren Gruppe getan hatte, hatte sie viel dazulernen können und außerdem Freunde gefunden. Unwillkürlich dachte sie an Meleanda, Irana, Bruder Yao und ihre Suche nach der verlorenen Jelenneth zurück. An all die Abenteuer, die sie zusammen erlebt hatten. Ja, sie hatte einige Erfahrungen sammeln können und freute sich darauf, nicht mehr alleine reisen zu müssen und ein neues Ziel im Blick zu haben.
Dennoch behielt sie ihr eigentliches Ziel im Blick - auch wenn sie bezweifelte, es hier in den Flusskönigreichen zu finden. Alyssa fühlte einfach, dass sich ihre Mutter nicht hier aufhielt. Sie konnte noch immer ihren fernen Ruf vernehmen - dieses unerklärliche, magische Gefühl, dass Alyssa zu ihrer Mutter zog - aber in den letzten Monaten war es ihr immer einfacher gefallen, diesem Ruf zu widerstehen und ihren eigenen Weg zu gehen. Wenn sie mit dieser Sache fertig war, konnte sie sich wieder auf die Suche machen. Nach ihrer Mutter und damit nach Antworten auf so viele Fragen. Sie setzte sich hin und öffnete ihren Rucksack. Sofort sprang eine braune Kröte heraus und landete neben ihr im Gras des Gartens. Behutsam nahm die Hexe die Kröte auf die Hand und hob sie hoch. Sofort kroch diese auf Alyssas Schulter und blieb dort stoisch sitzen.
Schließlich wandte sich die Hexe um und betrat nach kurzer Zeit den Tempel. Dass sie gerade einmal sechzehn Jahre alt war, konnte man ihr vermutlich nicht ansehen, da sie für eine Frau mit 1,73m recht groß gewachsen war. Trotz des krassen Gegensatzes, den ihre schwarzen, langen Haare und ihre extrem blasse Haut bildeten, waren es vermutlich ihre Augen, die am ungewöhnlichsten an ihr waren. Ihr rechtes Auge war grün, das linke allerdings blau. Bei einer Changeling wie ihr, war das allerdings völlig normal. Sie trug eine schwarze Tunika, einen schwarzen Rock und feste, dunkelbraune Lederstiefel. Ein dünner Mantel samt Umhang schützte die junge Hexe vor dem Wetter. Sie sah sich kurz im Raum um, warf den anwesenden ein freundliches Lächeln zu und nahm sich schließlich einen Apfel aus der Schale, von dem sie sogleich abbiss. Da zwei der Männer bereits miteinander redeten, wandte sie sich dem jungen Mann mit den blauen Tätowierungen zu. "Seid ihr auch wegen des Auftrags hier?" fragte sie ganz offen. Man konnte ja nie wissen - schließlich war das hier ein Tempel und der Mann konnte durchaus als Erastil-Jünger durchgehen.
« Letzte Änderung: 18.03.2017, 01:50:04 von Alyssa »

Kivan

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Das Abenteuer beginnt
« Antwort #5 am: 18.03.2017, 10:01:22 »
Kivan musterte die junge Frau eingehend, vielleicht einen Moment länger als es angemessen gewesen wäre. Obwohl er über einige Menschenkenntnis verfügte, gelang es ihm nicht, sie sofort in ein Raster einzuordnen. Die blasse Haut, die langen schwarzen Haare und die verschiedenfarbigen Augen waren in dieser Gegend schon ungewöhlich genug, aber besonders irritierte ihn die Kröte, die auf der Schulter des Mädchens saß. Hinzu kam, dass ihre Stimme ihm verriet, dass sie jünger war, als ihr Äußeres es auf den ersten Blick vermuten ließ. Für einen kurzen Moment überlegte der Waldläufer daher, ob er außer einem stummen Nicken auf die Frage reagieren sollte, um sie ein wenig aus der Reserve zu locken, stand dann aber auf, nahm seinen Weinbecher aus der rechten in die linke Hand und hob schließlich die freie Hand zum Gruße. "Das ist richtig, mein Kind. Meine Name ist Kivan," sagte er mit verbindlichem Tonfall und nickte ihr kaum merklich zu.
Der Bogenmacher formt den Bogen, der Meisterschütze formt sich selbst.

Angrosch Silberhammer

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Das Abenteuer beginnt
« Antwort #6 am: 18.03.2017, 20:10:45 »
Angrosch steuerte seinen Eselskarren zielgerichtet durch die Stadt und machte sich auf dem direkten Weg zu dem etwas abseits gelegenen Erastil Tempel in Macridi. Es war zwar schon wieder einige Jahre her seitdem er das letzte mal hier war, aber verändert hatte sich hier nicht so sehr viel.

Am Tempel angekommen steuerte er eine kleine Stallung an in der er seinen Karren samt dem Esel abstellte. Zu Rex sagte er auf zwergisch das er hier bleiben solle und auf den Karren aufpassen soll. Einem Stallknecht gab er die Anweisung das man den Esel und den Hund doch bitte füttern soll, sich aber lieber niemand dem Karren nähern sollte das der Hund sonst aggresiv werden könne.

Danach betrat Angrosch die Versammlungshalle und schaute sich dort um. Es waren ja doch schon einige Personen anwesend. Angrosch Grüße die Runde mit einem knappen "Erastil zum Gruße", dann stapfte er zu einem Stuhl um dort seinen Helm ab zu ziehen und auf dem Stuhl ab zu legen, auch die Panzerhandschuhe und das Schild legte Angrosch auf bzw. an dem Stuhl ab. Danach ging Angrosch zu dem Tisch um sich etwas Wasser ein zu schenken und sich am Brot und den Früchten zu bedienen. Dann ging er wieder zurück zu dem Stuhl und schaute sich noch einmal in aller Ruhe in dem Raum um und musterte die fremden genauer.

Ponzio

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Das Abenteuer beginnt
« Antwort #7 am: 19.03.2017, 01:48:18 »
Die erste Person, die nach Ponzio den Raum betrat, erinnerte den älteren Mann sofort an sich selbst vor mehreren Jahrzehnten. Nicht aufgrund des außerweltlichen Einschlags, der für ihn offensichtlich zu erkennen war, sondern vielmehr aufgrund dessen Ausstrahlung, die aus allen Poren die Überzeugung verströmte, es mit der ganzen Welt aufnehmen zu können. Ponzio hoffte für den jungen Mann, dass er nicht die gleichen Fehler wie er selbst machen würde, doch schließlich war es an jedem, seinen eigenen Weg zu gehen.

"Dein Scharfsinn ist bemerkenswert." gab er mit einem Lächeln zurück und nutzte das Privileg des Alters, sich über Konventionen hinwegzusetzen und direkt eine vertrauliche Ansprache zu wählen. "Einer der Gründe, weshalb ich diesen Ort aufgesucht habe. Mein Name ist Ponzio." stellte er sich vor und reichte dem Jungen die Hand. "Ich schätze, wir werden demnächst viel Zeit miteinander verbringen."

Nach und nach trafen weitere Personen ein: Ein Elf oder Halbelf, genau konnte Ponzio dies auf den ersten Blick nicht erkennen, danach eine Frau, deren Vertrauter sie für ihn sofort als magisch aktive Person kenntlich machte, sowie schließlich ein Zwerg in einer schweren Plattenrüstung. Der Magier grüßte alle drei mit einem Lächeln und stellte sich jeweils als Ponzio vor; ein Gespräch kam jedoch zunächst schwer in Gang.

Langsam war Ponzio gespannt, ob sie nun komplett waren oder noch jemand zu ihnen stoßen würde. Er wusste, dass für die Art von Aufgabe, die sie hier erledigen sollten, mit Vorliebe kleine, schlagkräftige Teams angeheuert wurden, und erwartete jeden Moment die Ankunft Erthorans, der wohl ihr Auftraggeber sein würde.

Eronomion

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Das Abenteuer beginnt
« Antwort #8 am: 19.03.2017, 12:34:34 »
Das Lächeln auf dem Gesicht des jungen Mannes verschwand nicht bei dem Kompliment, auch wenn es wohl eher eine Höflichkeitsfloskel als ernst gemeint war. Aber man musste nehmen, was man kriegen konnte: "Freut mich eure Bekanntschaft zu machen, werter Herr Ponzio. Mein Name ist Eronomion." Auch den übrigen Gästen stellte der junge Mann sich vor. Irgendetwas besonderes hatte er, aber sie vermochten es nicht so recht festzunageln. Vielleicht waren es seine platinblonden Haare, die Art wie seine Gesichtszüge geschnitten waren, als hätte sie jemand fein säuberlich in Marmor getrieben, das goldene Glänzen seiner Augen oder das bestechende Lächeln, das seine Lippen zierte. Seine Kleidung konnte es nicht sein. Sie war zwar ordentlich und der schwarz-graue Mantel den trug, war offensichtlich ziemlich teuer, aber dann doch nicht so auffällig, dass es erklärte, was es war, das dafür sorgte, dass Blicke an ihm hängen blieben.
Während sie sich miteinander bekannt machten, antwortete Eronomion auch auf die Bemerkung des alten Mannes: "Ja, das wird wohl stimmen. Was treibt euch dazu, solch ein Abenteuer zu suchen?"
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Dolok

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« Antwort #9 am: 19.03.2017, 13:32:16 »
Siebentor war gar nicht mal so weit weg von Druma. Trotzdem dauerte die Reise von Dolok etwas. Er war nicht sehr gut orientiert in dieser Nation und musste sich einige Male durchfragen. Zudem hatte ein Eulenbär bei einem Ausflug mit anderen Erastil-Anhängern in der Wildnis sein Pferd gefressen. Es war eine heftige Auseinandersetzung, aber mit viel Glück kam man mit dem Leben davon nach dieser "Begegnung". Und so ein Fußmarsch dauerte bekanntlich länger. Auch war es so, dass Dolok nicht mehr viel Geld hatte für ein Pferd, nachdem er einen teuren Bogen als letztes erworben hatte. Ein echtes "Schmuckstück" wie er seit dem Kauf immer zu sagen pflegte. Jedenfalls war die Einladung zu dem Erastil-Tempel eine Ehre für Dolok, denn es hätte in seiner Gegend sicherlich noch mehr Gläubige gegeben, die man hätte einladen können. Er diente seinem Herrn sehr gerne.

Als einer von den letzten betrat der Mensch, der ein bisschen blau, aber vor allem grün gekleidet war den Raum (besonders auffällig war sein grüner Umhang mit Kapzue). Doloks Augen waren dunkelbraun und sein Bart braun. Es war auch der Bart, der ihn älter machte. Er war zwar noch keine 30, aber durch seinen ernsten Gesichtsausdruck und seinen Bart hätte man ihn sicherlich auch auf Mitte 30 schätzen können.

Dolok war ein Mann der Wildnis und sicherlich gab es begabtere Redner als ihn, auch wenn sich Dolok an guten Tagen durchaus mal nach Gerüchten in einer Taverne umhören konnte, so es notwendig war. Ein bisschen was, wollte er in die Runde allerdings schon sagen: "Dolok, mein Name! Seid allesamt gegrüßt!" Der Anhänger Erastils wollte schon noch etwas mehr sagen, aber Eronomion und Ponzio, deren Namen er noch nicht kannte, führten offensichtlich eine Unterhaltung. Da wollte er nicht hereinplatzen. Also wartete er geduldig bis die beiden fertig geredet hatten.

Was noch auffiel war, dass Dolok alle intensiv musterte. Offenbar war er neugierig mit wem er es zu tun hatte. Es waren wirklich unterschiedlichste Arten von Leuten hier im Raum versammelt.

Angrosch Silberhammer

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« Antwort #10 am: 19.03.2017, 13:46:35 »
Angrosch war froh da er bisher noch nicht direkt in ein Gespäch vermittelt wurde und sich scheinbar niemand direkt um ihn kümmerte. Die meisten waren noch mehr oder weniger mit sich selbst beschäftigt oder hielten sich zurück um die Situation ein zu schätzen.
Angrosch zog sich noch etwas zurück und überblicke aus dem Hintergrund die Ansammlung die sich hier getroffen hatte. Da es nun an der Zeit war um mehr über die anwesenden zu erfahren wendete er seine Fähigkeit des Gesinnung erkennen an und konzentrierte sich zuerst auf Böse Gesinnungen, danach auf chaotische, gefolgt von Guten und zum Schluß von rechtschaffenden Gesinnungen. Er nahm sich dabei Zeit und musterte jeden genau[1] unter der Wirkung der verschiedenen Zauber bis er jeden der Anwesenden soweit einschätzen konnte wie es diese kurzen Zauber hergaben und ihm noch Zeit blieb bevor er gestört wurde oder endlich der Gastgeber auf der Bildfläche auftauchte.

 1. pro Person und je Zauber 3 Runden, es sein denn es zeigt sich in der ersten Runde schon das die entprechende Gesinnung erst gar nicht im Raum vorhanden ist
« Letzte Änderung: 20.03.2017, 20:41:38 von Angrosch Silberhammer »

Alyssa

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« Antwort #11 am: 20.03.2017, 02:57:42 »
"Freut mich. Ich bin Alyssa." erwiderte die Hexe und schüttelte Kivans Hand zum Gruß. Sie stand kurz davor, sich über seine Worte zu beschweren, da sie mit ihren sechzehn Jahren sicherlich nicht mehr als Kind durchging aber ließ es dann doch bleiben. Von dem Zwerg oder dem alten Mann hätte sie diese Worte durchaus erwartet aber von Kivan? Der war doch selbst noch gar nicht so alt. Zumindest sah er nicht so aus.
Sie ließ das Thema aber fallen und sah sich kurz im Raum nach den anderen Personen um. Ob das alle waren? Schon jetzt handelte es sich um eine recht große, sehr kuriose Gruppe. Von dem, was sie gelesen und gehört hatte, war der Auftrag aber auch eine umfangreiche Sache. Vielleicht war es gut, so viele verschiedene Personen dabei zu haben. Alyssa störte es zumindest nicht.
Sie wandte sich schließlich wieder Kivan zu und betrachtete diesen nachdenklich. "Darf ich dich fragen, was es mit den Tätowierungen auf sich hat?" Sie war schon immer neugierig gewesen und versteckte diesen Umstand auch nicht. Mehr als "Nein." konnte der Mann auch nicht sagen.

Oldor

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« Antwort #12 am: 20.03.2017, 07:41:49 »
Nach einer langen Reise kam Oldor in der Stadt Macridi an. Er war schon einige Male hier gewesen und kannte den ein oder anderen Händler und dessen Waren. So sah er sich schnell in einem kleinen Laden stehen, der seiner Ansicht nach die besten Zwergenrationen weit und breit anfertigen konnte. Es tat gut, wieder einmal einen anderen Artgenossen zu treffen und sich von ihm die neuesten Nachrichten über die alte Heimat berichten lassen. Durch ihn hörte er auch von einer Art Auftrag, die der hiesige Tempel des Erastils zu vergeben hatte. Da er sowieso dem Tempel des Meisterschützen einen Besuch abstatten wollte, bedankte er sich bei dem Händler und wünschte ihm noch alles Gute. Als er aus dem alten Holzhaus kam, ging er geradewegs zu seinem Pony, tätschelte seinen Hals und meinte beiläufig mehr zu sich selbst: „Du hast mich schon so einen langen Weg auf deinem Rücken getragen, dafür danke ich dir. Der Tempel ist nicht mehr weit von hier wie du weißt. Ich werde dich bis dorthin führen.“ Er verstaute seine frisch erworbenen Zwergenrationen und machte sich mit seinem Pony auf den Weg zum Tempel.
Nach einiger Zeit kamen die beiden auch am Tempel an. Oldor viel direkt auf, dass er hier nicht die Ruhe vorfinden würde, die er bei seinem letzten Besuch so genossen hatte. Er machte sein Pony fest und wurde von einem jungen Mann in den Tempel geleitet. Es hatten sich bereits einige Personen im Raum neben dem Andachtsbereich eingefunden. Als er herein trat nickte er allen leicht zu und nahm sich ein Glas mit Wasser. Beiläufig dachte er bei sich: „ Was für ein bunt gemischtes Völkchen. Erastil wird wissen, warum gerade wir uns hier eingefunden haben.
« Letzte Änderung: 20.03.2017, 07:44:38 von Oldor »

Eronomion

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« Antwort #13 am: 20.03.2017, 14:59:08 »
Während sich der Raum immer mehr füllte. Als dann der Zwerg - was hatte er gesagt wie er hieß? - sich ein bisschen Abseits hielt, überlegte Eronomion einen Augenblick, was er da wohl machte und runzelte die Stirn.
Nur Augenblicke später kehrte aber das Lächeln auf seine Lippen zurück. Er behielt zwar den Zwerg dabei aus dem Augenwinkel im Blick, aber fürs erste konzentrierte er sich auf diejenigen der Anwesenden, die an einem Gespräch interessiert waren. Der alte Magier zählte jetzt nicht unbedingt dazu, also lauschte Eronomion auch den Worten, die der Halbelf gerade mit der einzigen anwesenden Frau, die sich als Alyssa vorgestellt hatte, wechselte. Denn wenn er erhrlich war, was Eronomion die Gesellschaft junger Frauen so oder so lieber als die alter Männer.
« Letzte Änderung: 20.03.2017, 18:42:56 von Eronomion »
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Paran

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« Antwort #14 am: 21.03.2017, 15:23:50 »
Paran war in einer seiner häufigen Tavernenbesuche in Dolchenmark auf die Ausschreibung des Erastil Tempels in Macridi aufmerksam geworden. Da er ohnehin derzeit keine anderen Dinge zu erledigen hatte, machte er sich also auf den Weg. Er rüstete eines der guten Reisepferde seines Vaters, verstaute allgemein nützliche Ausrüstung auf dem Pferd und verabschiedete sich während eines für diesen Anlass ausgerufenen Banketts von seinen Eltern. Zum Abschied erhielt er ein wunderbares Geschenk seines Vaters: ein schweres Banner samt Langspeer an dem man es vor sich hertragen konnte. Auf ihm prangte ein verschnörkeltes M, ganz offenbar das Hauswappen der Miramours.

Nach einigen Tagen der Reise kam Paran in dem kleinen Städtchen an. Er fragte sich mit seiner offenen Art bei den Einheimischen zum Erastil Tempel durch. Als dieser in seinen Blick kam, entschloss sich der goldblonde Jüngling seine Kleidung und Haare in Ordnung zu bringen. Langsam zu Pferde trabend sprach er einige Worte in der alten Sprache der Gelehrten und wie durch Zauberhand fiel der eine oder andere Lehmklumpen von seinen ledernen Stiefeln ab, die Falten seiner prächtigen Ausgehuniform mit güldenen Stickereien legten sich akkurat an den Platz, den sie innehaben sollten. Schließlich glättete Paran mittels dieses einfachen Zaubers auch noch seine Haare, als seien sie frisch gekämmt.

Er rutschte vom Pferd herunter, schnippte dem Burschen einen Silberling zu, mit der Bitte sich um sein Pferd zu kümmern. Letztlich nahm er das aufgerollte Banner[1] und betrat mit dem Langspeer den Tempel Erastils. Als er in den Nebenraum zu den anderen stieß, konnten diese sofort die Anmut des drahtigen, aber großen Mannes erkennen. Unter seiner Ausgehuniform war ein leises Rascheln zu vernehmen. Erfahrene Kempen würde dies sicherlich einer Rüstung zuordnen, vermutlich ein Kettenhemd. Das würde auch die breitere Rumpfpartie im Vergleich zu den beinah schmächtigen Armen erklären.

Paran deutete einen leichte Verbeugung an, ließ den Blick kurz über die Anwesenden fahren und sprach auf den Langspeer gestützt: „Gestatten, Paran Miramour mein Name. Ich hörte die Jünger Erastils haben eine Aufgabe zu vergeben, was meine Neugier weckte. Bin ich am richtigen Ort hierfür?“ Ohne eine Antwort abzuwarten, verließ eine einzelne Silbe einer kratzenden Sprache seinen Mund und eine Handbewegung später[2] schwebte ein Apfel aus der Schale auf dem Tisch zielgerichtet auf Paran zu. Er griff nach dem Apfel, biss hinein und schmunzelte Augenzwinkernd in die Runde.
 1. Miramour Wappen
 2. Grad 0: Mage Hand
« Letzte Änderung: 21.03.2017, 18:26:25 von Paran »

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