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Autor Thema: Das Abenteuer beginnt  (Gelesen 61208 mal)

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Paran

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Das Abenteuer beginnt
« Antwort #30 am: 27.03.2017, 12:06:19 »
Paran besah sich staunend die bunte Mischung der Interessierten. Wer von ihnen letztlich wirklich an dieser Fahrt teilnahm, würde sich wohl am kommenden Morgen zeigen. Und so blickte Paran natürlich auch zu Erthoran. Er lauschte dessen Ausführungen und Informationen über Ihre Aufgabe. Nun gut, die Sicherheiten waren nicht die besten. Aber wer Sicherheiten wollte, sollte ohnehin besser in den eigenen vier Wänden bleiben. Und selbst das war meist alles andere als sicher. Aber zurück zum Eigentlichen.

„Werter Herr Erthoran, das klingt für mich nach einem sehr interessanten Unterfangen. Sicher finden wir einen diplomatischen Weg, um den jetzigen Verwalter von der Rechtmäßigkeit der Ansprüche eurer Kirche zu überzeugen. Allerdings kann ich auch die Bedenken des älteren Herrn hier verstehen. Ich für meinen Teil bin ähnlich wie Dolok nicht primär an Gold interessiert. Mir geht es um die Erfahrungen und Bekanntschaften, die eine solche Aufgabe mit sich bringt. Jedoch würde ich lügen, wenn ich behauptete das Gold sei mir völlig einerlei. Schließlich muss man so eine Reise auch finanzieren, dazu die eigenen Bedürfnisse abdecken können. Dabei hilft freilich der eine oder andere Goldtaler. Ich warte also auf die Entscheidungen der anderen und auf die Fragen Eurerseits, denn mich könnt Ihr zu eurem Unterfangen hinzurechnen.“

Eronomion

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Das Abenteuer beginnt
« Antwort #31 am: 27.03.2017, 16:48:50 »
Auch Eronomion hielt sich bei dem ganzen Gerede eher zurück und stellte fürs erste keine Fragen. Gerade als dann nacheinander die Hälfte der Leute lauthals herausposaunte, dass sie es auch umsonst machen würden, verschwand das charakteristische Grinsen für einen Augenblick von seinen Lippen. Es war nicht so, dass er wegen des Goldes hier war, da ließe sich andernorts gewiss auch mehr verdienen als dieses, angesichts der Schwierigkeit der Aufgabe und der langen Dauer doch eher bescheidenen Sümmchens, aber trotzdem stellte er es sich für die meisten dieser Gestalten schwierig vor, ganz ohne Gold über die Runden zu kommen. Alyssa vielleicht und er selbst ganz bestimmt auch, aber die doch eher grobschlächtigen Gestalten sahen nicht so aus, als könnten sie viele Wirte dazu überreden, ihnen Kost und Logie zu spendieren.
Vielleicht planten sie ja allein aus der Wildnis zu leben und jeden Tag Wurzel aus der Erde zu wühlen. Nunja, Eronomion würde das nicht tun, also erklärte er auch nicht öffentlich, dass er die Arbeit umsonst machen würde. Das erwartete der Abt ja auch nicht, dann hätte er nicht öffentlich nach Abenteurern gesucht, sondern nur Männer und Frauen seines Glaubens angesprochen. Aber die Aufgabe weckte trotz der nicht gerade königlichen Bezahlung das Interesse des jungen Mannes. Er war noch nie vorrübergehend Regent eines Königreiches gewesen, das würde also spannend werden. Wenn schon kein königlicher Lohn, dann wneigstens königliche Würde. Das klang verlockend. An den Abt gewandt sagte er nur: "Wir sollen also einen korrupten Verwalter dazu überreden sein eigenes Land zu verlassen und dabei keine Gewalt anwenden? Das wird nen Kinderspiel." Das breite Grinsen, das er in die Runde warf, machte es schwer zu sagen, ob er das ernst meinte oder ob es Sarkasmus war, der seine Worte hervorbrachte.
Unfortunately, my one true love remains myself...

Blutschwinge

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Das Abenteuer beginnt
« Antwort #32 am: 27.03.2017, 17:20:33 »
Der junge Mann stand die ganze Zeit schweigend neben dem Holzstuhl und verfolgte die Fragen der Abenteurer und Antworten des Abtes. Er machte ein zufriedenes Gesicht, als er die Worte der Treue und Selbstlosigkeit von einigen der Anwesenden hörte und ein neutrales Gesicht bei den anderen Worten, aber als er Eronomions Worte hörte entglitten ihm für einen Moment die Gesichtszüge. Irgend etwas an diesen Worten brachte ihn offensichtlich auf, vielleicht der Tonfall, vielleicht etwas anderes und er setzte gerade zu einer Antwort an, als Erthoran ihm zuvor kam und ihm mit ruhiger Stimme das Wort abschnitt, bevor der erste Ton überhaupt zu hören war.

"Ihr habt es erfasst", antwortete er in Eronomions' Richtung. "Und ich habe Vertrauen in eure Fähigkeiten und in Erastil. Und was die Bezahlung angeht, nun, euch allen steht die von mir genannte Summe zu, wie ihr damit verfahrt, liegt in euren Händen. Mir ist bewusst, dass sie euch kein Leben in Sau und Braus ermöglicht, aber mehr können wir im Moment nicht versprechen."

"Drei von euch waren bisher recht schweigsam." Er schaute nacheinander Kivan, Oldor und Alyssa an. "Gibt es noch etwas, was ihr wissen möchtet oder sollen wir mit den Einzelgesprächen fortfahren?"

Er schien wohl fest davon auszugehen, dass keiner der Anwesenden kein Interesse hatte, den Auftrag anzunehmen.
« Letzte Änderung: 24.07.2017, 19:08:59 von Blutschwinge »

Kivan

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Das Abenteuer beginnt
« Antwort #33 am: 27.03.2017, 17:45:18 »
So direkt angesprochen, blieb Kivan keine Wahl als sich zu äußern. Er hatte jedoch ohnehin genug erfahren. Der Halbelf hatte besonders die Worte von Dolok zufrieden zur Kenntnis genommen und es freute ihn, dass mit dem menschlichen Waldläufer mindestens eine Person dabei war, der es nicht ums Geld ging und der wie er selbst ein treuer Anhänger des Alten Meisterschützen zu sein schien. Die anderen hingegen würde er im Auge behalten müssen, da er sie bislang nicht ganz einschätzen konnte. In besonderem Maße galt dies natürlich für den alten Mann, der relativ unverblümt sein ausschließlich monetäres Interesse an dem Unterfangen zum Ausdruck gebracht hatte. "Immerhin haben seine Fragen einen wachen Verstand erkennen lassen", dachte Kivan und bedachte Ponzio, um Dolok zu unterstützen, seinerseits mit einem kurzen Kommentar. "Ihr solltet euch keine Sorgen um euer Auskommen im Alter machen. Wer rechtschaffen und fest im Glauben ist, wird unter Erastils Jüngern immer seinen Platz haben." Kivan wartete die Antwort nicht ab, sondern richtete sich danach an Erthoran. "Selbstverständlich werde ich die Aufgabe übernehmen. Was immer Erastil wünscht ist mir Befehl und heilige Pflicht."
« Letzte Änderung: 27.03.2017, 22:42:54 von Kivan »
Der Bogenmacher formt den Bogen, der Meisterschütze formt sich selbst.

Oldor

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« Antwort #34 am: 27.03.2017, 20:02:41 »
Er hatte den Ausführungen der anderen Anwesenden interessiert gelauscht. Oldor stellte sich die Frage, was eigentlich der Unterschied zwischen einem Abenteurer und einem Söldner war. Er hatte so das Gefühl, als ob er diese Frage auf der bevorstehenden Reise vielleicht klären könnte.
Er war schon sehr gespannt darauf, den Abt unter vier Augen kennen zu lernen. Es war ihm eine Ehre, eine der führenden Persönlichkeiten seines Ordens kennen zu lernen. Er hatte ja schließlich die meiste Zeit in der Wildnis verbracht und kannte die Gepflogenheiten des Ordens nicht wirklich. An den Abt gewannt sagte er: "Erastil begleitet mich auf meinen Wegen. Er wacht immer über mich und ich konnte in seinem Namen viel Leid lindern. Jetzt habe ich die Möglichkeit, meine Fähigkeiten dieser Gruppe zur Verfügung zu stellen um ihm so meinen Dank zu äußern." Oldor strafft sich und spricht mit fester Stimme: "Ehrenwerter Abt, es ist mir eine Ehre, mich dieser Aufgabe stellen zu dürfen."

Alyssa

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« Antwort #35 am: 28.03.2017, 00:41:38 »
Zwar war Alyssa nicht unbedingt auf große Reichtümer aus aber umsonst würde sie deshalb trotzdem nicht arbeiten. Denn auch wenn sie mehr oder weniger von der Natur leben konnte, hieß das nicht, dass sie dies gerne tat. Ein warmes Bett und eine ordentlich zubereitete Mahlzeit zog sie immer noch einem regnerischen Abend mit ein paar Beeren und Wurzeln vor. Außerdem musste sie ihre Reise und Suche irgendwie finanzieren, weshalb sie die direkten Worte des alten Mannes zumindest zum Teil verstehen und unterstreichen konnte.
Der Großteil aller Anwesenden stimmte dem Auftrag bereits zu und als sie so direkt angesprochen wurde, dachte die Hexe einen Moment nach, bevor sie antwortete. Sie konnte noch immer verschwinden und einen lukrativeren Auftrag annehmen oder einfach alleine weiter durch die Länder reisen. Die Aussicht auf eine fordernde Aufgabe und etwas Gesellschaft war enes aber, die sie im Endeffekt dazu brachte, Erthoran zuzunicken. "Wir können gerne mit den Einzelgesprächen weitermachen."
Weitere Fragen hatte sie momentan nicht. Vielleicht würde ihr später noch etwas einfallen aber jetzt wollte sie hören, was der Mann von ihr wissen wollte. Sicherlich war es ihm nicht entgangen, dass sie nicht von Erastil gesprochen und sie eigentlich ihre eigentlichen Ziele hatte. Sie war keine besonders gläubige Person und folgte dem Meisterschützen nicht. Doch sie wusste, dass Erastil-Anhänger immer dazu aufgerufen waren, gute Taten zu vollbringen und das hatte sie bereits mehrfach getan. Vielleicht folgte sie Erastil nicht direkt aber wenn man das nicht wusste, könnte sie von ihrer Einstellung durchaus als Gläubige durchgehen.
Eher früher als später würde sie ja erfahren, was der Mann von ihr erwartete.

Ponzio

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Das Abenteuer beginnt
« Antwort #36 am: 28.03.2017, 11:54:29 »
Ponzio unterließ es, auf Kivans Kommentar eine Antwort zu geben. Er hatte im Laufe seines Lebens schon häufiger mit Fundamentalisten zu tun gehabt, und wusste, dass es ohnehin zwecklos war, irgendwelche Argumente mit ihnen auszutauschen zu versuchen. Es war nicht so, dass er nicht an die Götter glauben würde - es gab genügend wissenschaftlich fundierte Beweise für deren Existenz, und nur ein Narr würde denken, Götter seien nur Hirngespinste ihrer Anhänger. Das galt natürlich ebenfalls für Erastil. Was ihm vielmehr an ihnen missfiel, war ihre Angewohnheit, ihren Anhängern das selbständige Denken abzunehmen - wobei er sicher war, dass dies in vielen Fällen nicht die Schuld der Götter selbst war, sondern deren allzu übereifrigen Hohepriestern, und der Gläubigen selbst.

Ponzio mochte das Leben, und vor allem die Freiheit, sein Leben so zu leben, wie er wollte. Natürlich hatte er in der Vergangenheit viele Fehler gemacht, und man könnte sagen, er hatte sein Leben verhunzt, aber es waren SEINE Fehler gewesen, die er letztendlich aus freien Stücken gemacht hatte. Seine Freiheit war ihm immer wichtig gewesen, und seinem Eindruck nach war genau dieser Punkt das Problem mit den meisten Religionen: Stets wurde den Anhängern vorgeschrieben, wie man zu leben hatte, was man zu tun hatte, und als Belohnung wurde meist auf das Jenseits verwiesen, in dem der jeweilige Gott seinen Anhängern irgendwelche paradiesischen Zustände bereiten würde. Ponzio war sich da nicht so sicher.

Nun gab es natürlich unter den Göttern große Unterschiede, und er hatte sich auch deshalb auf die Mission beworben, weil Erastil unter ihnen sicherlich einer derjenigen war, dessen Anhänger Gutes taten oder es zumindest versuchten. Auch ein paar klare Regelungen schreckten den Magier nicht ab, denn etwas mehr Struktur würde ihm sicherlich dabei helfen, nicht wieder rückfällig zu werden. Doch die Worte Doloks, und auch Kivans, machten ihn nachdenklich. Natürlich war zu erwarten gewesen, dass die meisten Freiwilligen für eine solche Mission im Auftrag eines Gottes mehr oder weniger starke Anhänger desselben waren. Auch die beiden Zwerge, Angrosch und Oldor, ließen keinen Zweifel daran, dass sie Erastil verehrten. Doch beide schienen auch zu begreifen, dass Ausrüstung und Nahrung nicht auf Bäumen wuchs (nun, Nahrung wohl schon, wenn auch Ponzio sich nicht gerade dazu berufen fühlte, sie selbst von dort zu sammeln) und man bei allem Glauben auch ein wenig an weltliche Bedürfnisse denken musste. Aber die beiden Fanatiker, die wohl dachten, wenn sie nackt in der Wüste stünden, würde Erastil ihnen schon ein Brathuhn und einen Wasserschlauch schicken - nun, es würde keine einfache Aufgabe werden, gemeinsam mit ihnen die nächsten Monate zu verbringen. Ponzio war sich nicht sicher, ob er dieser Aufgabe gewachsen war; aber womöglich würde das Einzelgespräch ja etwas mehr Licht darauf werfen, wieviel Hingabe zu Erastil erwartet wurde, und wieviel Freiheit der Magier einbüßen würde.

"Ja," stimmte er zu, und versuchte dabei, den süßen Ruf des Weines zu ignorieren, "lasst uns die Gespräche führen. Falls Ihr noch keine Reihenfolge festgelegt habt, würde ich mich gerne bereiterklären zu beginnen."
Die Enge des Raumes zusammen mit der angespannten Situation ließ die Karaffe immer verlockender aussehen, und Ponzio war daran gelegen, so schnell wie möglich hier herauszukommen, bevor er der Versuchung womöglich doch erliegen würde.

Angrosch Silberhammer

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Das Abenteuer beginnt
« Antwort #37 am: 30.03.2017, 08:01:36 »
Kurz bevor die Einzelgespräche begannen wandte Angrosch sich noch einmal an die komplette Gruppe "Sobald feststeht wer nun schlußendlich an dieser Mission teilnimmt, sollten wir uns alle noch einmal offen und vor allem ehrlich unterhalten. Es wäre gut wenn jeder der Teilnehmer an dieser Mission direkt von Anfang an mit offenen Karten spielt. Wir sollten einander vertrauen können und wissen mit wem wir unterwegs sind. Wie der Abt schon sagte wäre es vielleicht nicht unbedingt das schlechteste wenn wir eine Art Sprecher für die Gruppe bestimmen und jedem in der Gruppe eine Aufgabe zuteilen. Dazu müssen wir natürlich wissen wer welche Fähigkeiten hat. Aber wie gesagt das sollten wir nach den Einzelgesprächen klären, denn erst dann steht fest wer wohl wirklich an dieser Mission teilnehmen wird. Es ist wichtig das wir uns aufeinander verlassen können, denn nur gemeinsam können wir diese Mission erfüllen und die lauernden Gefahren überleben."
Nach dieser kleinen Ansprache wendet Angrosch sich noch einmal dem Obstteller zu und nimmt den letzten Apfel von der Platte bevor der junge Priester abräumte und neues Obst und Wasser brachte.

Dolok

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Das Abenteuer beginnt
« Antwort #38 am: 31.03.2017, 22:49:18 »
Dolok hatte die Worte von Ponzio keinesfalls überhört. Er sagte ihm ganz offen und ehrlich: "Selbstsucht ist definitiv ein gefährlicher Pfad. Allerdings darf man nie vergessen, dass man immer ein Teil der Gemeinschaft ist und auch, dass Kompromisse wichtig sind. Vor allem in Zeiten großer Aufgaben. Es ist niemandem gedient, wenn ich sehr viel Beeren und Pilze im Wald sammeln muss, weil ich kein Goldstück mehr für Essen habe. Das könnte meinen Auftrag im Namen der Kirche schwierig gestalten bzw. sogar gefährden. Ich habe mein Pferd vor einiger Zeit verloren und meine Ausrüstung ist mir heilig. Der Bogen ist durchaus teuer und man könnt ihn verkaufen, aber er ist die Waffe Erastils. Der Rest sind liebgewonnene Stücke, deren Besitz mir meine Familie ermöglicht hat und die mir bei meinem Dienst helfen. Um die wichtige Mission nicht zu gefährden, muss ich mir ein Pferd, irgendeinen Sattel und auch etwas Futter für das Tier kaufen. Aber tatsächlich spende ich den Rest, der übrig bleibt der Kirche. Wie sie damit verfährt, ist ihre Sache. Und vergesst nie: jemandem, dem man Fischen beibringt, der kann sich ein Leben lang auch ohne fremde Hilfe ernähren. Genauso ist es mit den Armen: man kann ihnen Starthilfe geben und sie können sich zum Beispiel besser anziehen und auch eine Bewerbung für einen Beruf wird womöglich durch etwas Gold besser gelingen.

Nun durch Eure Worte... ähm... werter Herr habe ich gemerkt, dass ich vielleicht manches unglücklich und zu radikal ausgedrückt habe. Kompromisse sind im Leben wahrlich wichtig. Ich könnte sicherlich ein sehr mächtiger, strahlender Held für das Gute sein, wenn ich die Macht eines Gottes hätte. Das wäre ein leichtes. Ein normaler menschlicher Paladin kann vielleicht nichts tun, wenn Dämonen Kinder als Geißel nehmen und ein Reich einer Schreckensherrschaft anheim fallen würde, wenn man die Dämonen nicht besiegt und sich von Ihnen erpressen lässt. Stünde Erastil in der gleichen Situation wie der Paladin könnte er die Kinder retten und das Reich freilich zugleich. Der Paladin kann womöglich je nach Situation nur noch ein paar Kinder retten und muss später höchstwahrscheinlich Buße tun nach dieser verzwickten Situation, denn er hat nicht die Macht, die einem Gott vorbehalten ist.

Eine Sache glaube ich Euch allerdings nicht: Ihr müsst eine Besonderheit haben, damit Euch der Abt ausgewählt hat, sonst wäret Ihr nicht hier. Wäret Ihr nur kurz vor dem Ruhestand aufgrund des Alters eben und sonst nichts, warum genau wurdet Ihr dann eingeladen? Diese Frage würde sich wahrlich stellen."
« Letzte Änderung: 31.03.2017, 22:54:36 von Dolok »

Ponzio

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« Antwort #39 am: 04.04.2017, 13:39:45 »
Ponzio seufzte leise. Es würde nicht einfach werden, ganz gewiss nicht. Immerhin hatte der Bogenschütze zugegeben, dass auch er nicht ohne Sold überleben konnte - aber Ponzio selbst hatte seinen Ruf nun sicherlich weg. Worauf der Mann jedoch mit seinem Fischer-Vergleich hinaus wollte, schien dieser selbst nicht ganz zu wissen. Und das darauf folgende konnte Ponzio nun gar nicht mehr in Verbindung mit dem Übrigen gesagten bringen.
Er wollte jedoch auch keine weitere Konfrontation suchen, und so beließ er es dabei und hakte nicht nach, was Dolok denn nun damit gemeint haben könnte. Die letzte Frage jedoch wollte er nicht im Raum stehen lassen.

"Was meinst Du, Du glaubst mir nicht? Ich habe mit keiner Silbe behauptet, ich hätte keine Besonderheit - aber ein rastloses Leben lässt sich nun einmal nicht auf ewig führen, glaub mir. Die Knochen schmerzen mit jedem Jahr stärker, und das Aufstehen nach einem Nachtlager im Freien ist etwas, was nur der Jugend gelingt, ohne dass sämtliche Muskeln sich dagegen sträuben.
Aber wenn Du es genau wissen willst: Ich erfuhr bei meiner Ankunft in Kerse von dieser Mission, und da ich ohnehin eine neue Aufgabe gesucht hatte, meldete ich mich im dortigen Tempel Erastils. Dort wurde ich hierher geschickt. Ob ich tatsächlich für die Aufgabe in Frage komme, werde ich wohl gleich in meinem Gespräch erfahren. Danach kann ich Dir vielleicht auch sagen, warum genau ich rekrutiert wurde. Aber ich habe durchaus auch meine Fähigkeiten, auch wenn ich sie vielleicht etwas weniger offen zur Schau stelle."


Da nun der Abt bereits leicht ungeduldig wirkte, verabschiedete sich der Magier bei den Umstehenden und folgte Erthoran in den anderen Raum zu seinem Einzelgespräch, gespannt, was ihn dort erwarten würde und wie der Priester auf Ponzios kontroverse Positionen reagieren würde.

Blutschwinge

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« Antwort #40 am: 09.04.2017, 19:25:24 »
Erthoran verspürte keine Ungeduld, zumindest nicht im Moment. Er war ungeduldig gewesen nachdem er das Testament gefunden hatte, denn es hatte Wochen gedauert, bis er einen Termin bei den Obersten seines Ordens in dieser Region bekommen hatte, nachdem er bei seinem übergeordneten Ordensbruder darum ersucht hatte. Und dann war noch viel Zeit für Beratungen und Bedenken verschwendet worden, die zu nichts anderem führte, als Erthoran die Erlaubnis zu geben, sich weiter zu kümmern und eine Idee auszuarbeiten, wie man vorgehen könne. Dies ging dann schnell, aber was danach folgte, bis er die Erlaubnis bekam, seine Idee auch umzusetzen, hatte seine Geduld erneut sehr strapaziert. Und er musste zugeben, er hatte auch ungeduldig auf den heutigen Tag gewartet. Er hatte einige Meldungen erhalten, dass Interessenten gefunden und geschickt wurden, aber wer wirklich kommen würde, das blieb die große Unbekannte. Nun war der Tag da, sein Raum war voll und der Abt war voller Begeisterung über die vielen höchst unterschiedlichen Personen, die zusammen gekommen waren. Ein wenig war er enttäuscht, dass kein Elf dabei war, aber immerhin floss elfisches Blut in einem der Kandidaten. Nun war es aber an der Zeit, die Einzelgespräche zu beginnen. Er hatte sie gut vorbereiten, einen kleinen Raum ausgewählt und sich gegen einen klassischen Wahrheitszauber entschieden. Als Priester Erastils wusste er wie man die Wirkung von Pflanzen und Magie kombinieren konnte und so versuchte er, eine etwas angenehmere Stimmung als einen Befragungskreis unter einem Zauber zu schaffen. Er hoffte, dass es ihm gelungen war. Aber das würde er gleich sehen.

Er wählte also zunächst Ponzio aus, er hatte sich gemeldet und das war immer ein guter Anfang, und brachte ihn in einen anderen Raum. Der junge Priester blieb derweil mit den anderen Abenteurern zurück. Aber irgendwie wusste er nicht recht, was er dort anfangen sollte, also nahm er die leeren Krüge und Obstschalen und ging hinaus, um sie wieder zu füllen.

Die Einzelgespräche fanden in einem kleinen, runden Raum auf der anderen Seite des Andachtsraums statt. In der Mitte des Zimmers stand ein kleiner Tisch aus Holz, in dessen Mitte eine Holzschale mit einer dunklen, dampfenden Flüssigkeit. Mehrere Kerzen standen auf einem Sims, der an der Wand entlang verlief, hüllten den Raum in ein diffuses Licht. In einer Ecke des Raum hing eine Hängematte, daneben, auf dem Sims, stand eine weitere dampfende Schale, deren Rauch die Hängematte bereits einhüllte. Weitere Möbel gab es in dem Raum nicht. Danach stellte er nacheinander seine Fragen, es waren bei allen Interessierten dieselben Fragen. Er war schon gespannt, wie die verschiedenen Personen auf die Fragen reagieren würden, besonders neugierig war er auf die Reaktionen der treuen Anhänger seines Gottes.

Während die anderen warteten tat sich nicht besonders viel. Alyssa war kein großer Fan von Smalltalk und da noch nicht feststand, wer im Endeffekt wirklich bei dieser Aufgabe mitmachen würde, wollte sie sich auch noch nicht über wichtige Themen unterhalten. Eine Zeit lang verbrachte sie deshalb wohl recht schweigsam und bediente sich lediglich am Wasser, während sie ihren Gedanken nach hing.

Das Gespräch mit Ponzio dauerte ungefähr eine halbe Stunde und Erthoran sah es als ein gutes Gespräch an. Danach wurde der Mann in eine kleine Kammer gebracht, wo er sich ausruhen konnte und die junge Frau, Alyssa, zum Gespräch gebeten. Die junge Frau beantwortete recht schnell die Fragen und wirkte schnell recht müde. Erthoran überlegte, ob er die das Verhältnis von Kräutern und Brennmaterial nicht gut gewählt hatte. Er würde das weiter beobachten. Nachdem alles wichtige geklärt war, wurde auch Alyssa ihre Kammer gezeigt und Eronomion in den Raum gerufen. Auch dieses Gespräch war locker und beinahe unterhaltsam und Erthoran hatte ein gutes Gefühl mit der bisherigen Zusammensetzung der Gruppe. Er wollte die Gespräche mit den Anhängers Erastils am Ende führen, daher war Paran der nächste Kandidat. Und so ging es weiter, es folgten noch Kivan, Angrosch, Oldor und Dolok. Alle Gespräche waren interessant und aufschlussreich für den Abt, aber wie er erwartet hatte deutete es der eine oder andere Anhänger Erastils als Misstrauen, dass er unter Einfluss von Magie befragt wurde. Es erschien einigen wohl eher als Prüfung denn als Gespräch. Der Abt hoffte, ihre Zweifel ausgeräumt zu haben, denn es lag ihm fern, diese Männer besonders prüfen zu wollen. Irgendwann waren die Einzelgespräche alle beendet und die Gäste in ihren Kammern.

Der Abt ging in den ersten Raum zu seinem Gehilfen. "Nun, mein Junge. Wie ist dein Eindruck?" Als Antwort erhielt Erthoran zunächst einen unsicheren Blick des Mannes. Er hatte ihn für diese Aufgabe ausgewählt, weil er eine Aufgabe benötigte, die ihn weg vom Tempel bringen würde. Der Junge war etwas zu einfältig, er stammte aus einem Dorf in der Nähe, seine Eltern waren Bauern gewesen. Sie waren bei einem Feuer in der Scheune ums Leben gekommen und so kam der Junge ins Kloster. Seither hatte er sich immer innerhalb der Mauern aufgehalten und hatte sich stete gestreunt, Aufgaben in der Stadt auszuführen. Aber es war nicht gut, immer nur in einem Tempel zu sein, man musste die Welt da draußen kennen lernen. Als Priester hatte man oft mit den Nöten der Menschen zu tun und diese Nöte konnte man oft nicht verstehen, wenn man das Leben der einfachen Menschen nicht kannte. Außerdem fürchtete der Abt, dass der Junge immer noch eine tiefe Angst vor der Welt in sich trug, ausgelöst durch den Tod seiner Eltern. Horis wusste noch nicht, dass er nicht nur der Ansprechpartner der Gruppe hier sein würde, sondern ihnen demnächst folgen sollte. Und heute war auch nicht der richtige Zeitpunkt, es ihm zu sagen.

Horis fühlte sich schrecklich, der Abt hatte ihn nicht nur angesprochen, er wollte seine Meinung wissen. Der Abt, seine Meinung. Was sollte er sagen, wenn er falsch lag, wenn er etwas Dummes sagte, wenn er, wenn er.....
"Nun mein Junge, dies ist keine Prüfung, ich möchte einfach wissen, was du denkst."

Es dauerte einen Moment, bis Horis sich traute  etwas zu sagen. "Also, es ist, ähm, also eine sehr unterschiedliche Gruppe von Leuten. Ich fürchte, sie werden sich nicht verstehen."




"Ja, das wird interessant, da hast du Recht. Lassen wir uns überraschen, wie es heute Abend wird." Erthoran gähnte, natürlich war auch er nicht unbeeinflusst von seinem Arrangement geblieben. "Ich bin müde. Richte bitte die Tafel für das Abendessen für unsere Gäste, dich und mich. Zur Abenddämmerung werden wir wieder zusammen kommen. Bitte wecke mich ein Glas vor Beginn des Essens und die Gäste nach mir."
Horis nickte und Erthoran zog sich zurück.

Es war schon beinahe dunkel als die Abenteurer einer nach dem anderen geweckt und nachdem sie sich frisch gemacht hatten zum Essen gerufen wurden. Dolok war vor den anderen geweckt worden, denn für ihn war eine wichtige Nachricht eingetroffen. Was genau darin geschrieben stand wusste der Abt nicht, allerdings kam Dolok kurz darauf zu ihm und sagte etwas von einer dringenden Angelegenheit, weswegen er sich doch nicht der Gruppe anschließen könne. Mehr sagte er nicht dazu und der Abt fragte auch nicht weiter nach. Er fand es zwar schade, dass der Mann die Gruppe nicht begleiten würde, denn er wäre sicher eine Bereicherung gewesen, aber der Wille Erastils war häufig etwas eigenwillig und das zeigte sich im Leben seiner Anhänger. So sollte es sein und der Abt ließ sich davon nicht lange betrüben.

So war es nurnoch Sieben, die wieder in dem Raum aufeinander trafen, in dem sie sich um ersten Mal begegnet waren. In der Mitte stand nun ein großer Holztisch und Feuerschalen erhellten die Tafel. Es war bereits gedeckt, es gab gebratenes Geflügel und Fisch, Gemüse und Brot, und dazu Quellwasser, Wein und Bier. Der Abt war bereits im Raum, sein Platz war am Kopfende der Tafel und er bat Ponzio an seine Seite, als dieser eintrat.

"Ich hoffe, ihr seid ausgeruht. Herr Ponzio, kommt ihr zu mir, dieser Stuhl hat ein etwas weicheres Kissen, genau wie meiner. Ihr anderen, bitte nehmt Platz. Leider musste einer der Helden für diese Aufgabe sich aus persönlichen Gründen bereits wieder verabschieden - Erastil möge seinen Weg von Schlingpflanzen und Untieren frei halten - so dass ihr nun wohl nur zu siebt reisen werdet. Aber bitte, zunächst lasst uns essen. Greift zu, ihr werdet hungrig sein, mein Kräuterdampf hat bei den meisten diese Wirkung. Also, lasst es euch schmecken."

Damit setzte er sich und hielt Ponzio die Schale mit dem würzig duftenden gebratenen Truthahn hin.

Als sie nun alle saßen und den Duft des Essens in ihre Nasen stieg merkte sie schnell, dass sie tatsächlich sehr hungrig waren und so wurde zunächst nicht viel gesprochen. Es gab reichlich von allem, so dass niemand sich eilen musste.

Als die Mägen dann langsam gefüllt waren, schien die richtige Zeit für weitere Gespräche gekommen zu sein.

"So. Ich hoffe es hat euch geschmeckt. Die Speisen Erastils sind einfach, aber von der Natur geschenkt. Und nun ist die Zeit für all die Dinge, die euch beschäftigen und die vor eurer Abreise noch besprochen werden sollen."
Damit schaute er mit wachen Augen in die Runde.
« Letzte Änderung: 24.07.2017, 19:10:39 von Blutschwinge »

Angrosch Silberhammer

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Das Abenteuer beginnt
« Antwort #41 am: 09.04.2017, 20:31:02 »
Angrosch hate sich zum Abendessen in klerikale Gewänder geworfen die ihn nun eindeutig als Anhänger Erastils auswiesen. Er war ebenfalls sehr hungrig und bediente sich daher reichlich am wohl gedeckten Tisch. Als er und alle anderen dann satt waren ergriff er das Wort "Nun gut da wir ja nun zu siebt auf diese Reise gehen werde möchte ich meine Worte von vorhin noch einmal aufgreifen. Ich erwähnte ja bereits das es wichtig ist das wir uns auf dieser Mission vertrauen müssen. Von daher wäre es gut wenn wir im Vorfeld offen über unsere Fähigkeiten sprechen würden damit wir uns schon jetzt ein wenig aufeinander einstimmen können um eventuell auftretenden Gefahren oder anderen Herausforderungen möglichst gut als Gemeinschaft begegenen können und diese gemeinsam lösen können. Wie Ihr alle unschwer ekrennen könnt bin auch ich ein treuer Anhänger Erastils. Ich bin ein Rechtsgelehrter und Sorge in diese Funktion für Recht ud Ordnung. Meine Kirche hat mir den Rang eines Inquisitors verliehen. Dies sollte noch einmal verdeutlichen wie wichtig die Aufgabe für die Kirche Erastils ist. In meiner Funktion als Inquisitor soll ich dafür Sorge tragen das diese Mission mit Recht und Ordnung ausgeführt wird. Des weiteren werde ich hier unter Zeugen beschwören das ich alle diejenigen die an dieser Mssion teilnehmen werden nicht verfolgen werde, solange sie sich an die geltenden Gesetze halten werden. Mir ist bereits bekannt das es dem ein oder anderen hier ein wenig an der mir eigentlich sehr wichtigen rechtschaffenheit fehlt, doch habe ich auch erkannt das man für eine solche Mission nun einmal selbst über seinen Schatten springen muß um die Lösung gemeinsam zu finden. Ich werde also jeden hier vor Verfolgungen der Inqusition schützen, selbst wenn es ein arkaner Zauberwirker ist, die ich normalerweise verfolgen würde wenn Sie Ihre arkanen Künste nicht bedacht einsetzen. Ihr seht also mir und der Kirche ist diese Aufgabe sehr wichtig und ich bin bereit offen und ehrlich mit Euch um zu gehen. Ich hoffe die hier anwesenden werden mir ebenfalls mit gleicher Offenheit und Ehrlichkeit zur Seite stehen. Im Namen Erastils werde ich alle beteiligten dieser Mission so gut wie möglich beschützen und unterstützen. Auf eine gute Zusammenarbeit" bei den letzten Worten hob Angrosch seinen Weinkelch und prostete in die Runde und beobachtete dabei jeden genau um zu sehen wie sie auf seine Anrede reagierten.

Paran

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Das Abenteuer beginnt
« Antwort #42 am: 10.04.2017, 13:35:07 »
Paran war überrascht, welch reichliches Mahl der Abt ihnen vorgesetzt hatte. Da er nicht ahnen konnte wie die Verpflegung wohl während der Reise würde, nutze er die Gelegenheit es sich noch einmal munden zu lassen. Natürlich durfte auch ein voller Kelch des guten Weins nicht fehlen. Als nach einer angemessenen Zeit, in der Speis und Trank in den hungrigen Sieben verschwand, einer der beiden Zwerge zu einer Rede ansetzte, war Paran augenblicklich hellhörig.

Was bildet sich dieser Zwerg ein, Diener Erastils hin oder her? Er will es uns als eine große Tat verkaufen, wenn er uns nicht verfolgt, weil wir Magie nutzen können? Wie kann man sich nur so einer so engstirnigen Sache verschreiben. Als bestünde die Welt nur aus Schwarz und Weiß. Bei diesen Gedanken schüttelte Paran nur leicht den Kopf. Sei es drum, es half alles nichts und der Zwerg hatte Recht. Dieses Unterfangen würde besser gelingen, wenn sie sich gegenseitig vertrauen konnten. Also würde er ihnen erzählen was seine Idee des Ganzen war.

Paran räusperte sich kurz und ergriff das Wort, nachdem das andauernde Gerede am Tisch zumindest etwas verstummt war. "Viele von Euch haben meinen Namen hoffentlich mitbekommen. Falls dem nicht so ist, helfe ich gern auf die Sprünge. Paran aus dem Hause Miramour. Ich nehme an dieser Fahrt aus verschiedenen Gründen teil. Die wichtigsten lauten wohl, dass ich die Welt erkunden möchte und mich natürlich auch am Spiel der Kräfte in den Flusslanden beteiligen möchte. Diplomatische Beziehungen unter Herrschern und deren Verwicklungen untereinander sind ein weiterer wichtiger Grund. Ich habe eine umfangreiche Ausbildung in sehr vielen Bereichen der Wissenschaften genossen, sei es nun in klassischer Geschichte, dem Wissen über exotische Kreaturen oder dem Untergang verschollener Kulturen. Dieses Wissen möchte ich sehr gern zum Nutzen unserer Gemeinschaft einsetzen. Auch bin ich dank meiner Kindheit und Jugend in einem großen Handelshaus mit einigen Verhandlungsmethoden aufgewachsen. Für diplomatische Beziehungen mit Dritten stelle ich mich zur Verfügung. Zusätzlich verfüge ich über den einen oder anderen Zauber, der bei Feindkontakt das Schicksal der Schlacht zu unseren Gunsten wenden kann.

Das sollte für den Beginn genügen. Ich bin neugierig zu hören, was der Rest von euch zu dieser Angelegenheit beizutragen gedenkt."
Mit diesen Worten hob Paran elegant seinen Becher in Angroschs Richtung und prostete ihm leicht zu.

Kivan

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Das Abenteuer beginnt
« Antwort #43 am: 10.04.2017, 20:12:56 »
Kivan hörte seinen beiden Vorredner aufmerksam zu. Die Worte des Zwergs stimmten ihn einerseits zufrieden, weil der Mann ein aufrichtiger Gläubiger zu sein schien, der die vor ihnen liegende Aufgabe sehr ernst nahm; andererseits mischte sich jedoch auch Unbehagen in das Bild, das der Halbelf von dem Zwerg gewann, denn er konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass der Inquisitor durchaus ein unangenehmer Zeitgenosse sein konnte und die Art und Weise, wie er sich hervorhob, missfiel ihm ebenfalls. Er wusste aber, dass man nicht zu schnell urteilen sollte, und beschloss, ihm eine Chance zu geben. Immerhin hatte Dolok, der sich zuvor als Erastil-Anhänger offenbart hatte, die Gruppe bereits verlassen bevor es überhaupt losgegangen war, sodass es gut war, wenigstens einen Mann in seiner Nähe zu wissen, der fest im Glauben war. Parans Worte war hingegen aus Sicht des Waldläufers von jugendlicher Großspurigkeit getragen, was aber etwas war, mit dem er leben konnte, wenn die Fähigkeiten des jungen Mannes tatsächlich so groß waren, wie er vollmundig verkündete. "Er wird sich beweisen müssen", dachte Kivan und musste lächeln, weil er an sein früheres Ich denken musste. Er war schließlich selbst nicht uneitel, versuchte dies aber so gut es nur ging zu unterdrücken, da es im Orden nicht gern gesehen wurde.
Als sich niemand anderes anschickte, etwas etwas zu sagen, stand er auf, erhob ebenfalls sein Weinglas und ergriff das Wort: "Mein Name ist Kivan und ich fürchte, dass ich unser Ziel weder mit großen Worten noch mit Zauberei unterstützen kann. Ich kann auch kein akademisches Wissen vorweisen, denn ich bin in den Wäldern dieser Welt zu Hause und alles was ich habe, ist mein Bogen. Ich verspreche jedoch, dass ich alles in meiner Macht tun werde, damit das Unterfangen zu einem Erfolg wird. Möge uns der Alte Meisterschütze auf unserem Wege leiten." Er blickte einmal in die Runde, hob sein Weinglas noch ein bißchen höher und nahm dann  einen tiefen Schluck ehe er sich wieder setzte.
« Letzte Änderung: 10.04.2017, 20:15:02 von Kivan »
Der Bogenmacher formt den Bogen, der Meisterschütze formt sich selbst.

Eronomion

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Das Abenteuer beginnt
« Antwort #44 am: 11.04.2017, 14:02:13 »
Eronomion war angesichts der reichhaltigen Mahlzeit in guter Laune und auch die Tatsache, dass einer der ihm doch eher merkwürdig erscheinenden Anhänger Erastils nicht Teil der Mission sein würde, beunruhigte ihn wenig. Das würde das ganze vielleicht etwas weniger ernst und trocken machen.
Als der Zwerg und der Mensch dann begannen so große Reden zu schwingen, überlegte er für einen Augenblick, ob er laut loslachen sollte. "Hört, hört, Erastil hat mich als Rechtsgelehrten eingesetzt, um in seinem Namen Ordnung zu bringen und jeden niederzustrecken, der ungebührlich Magie zu wirken gedenkt!" Stattdessen griff er sich aber einen Apfel, wog ihn für einen Augenblick in der Hand, biss dann hinein, kaute und lauschte den Worten des Halbelfen, der ihm direkt sympatischer klang. Als dieser geendet hatte, ergriff dann auch Eronomion das Wort und grinste, während er seinen angebissenen Apfel beinahe gedankenverloren in seinem Griff umherwandern ließ: "Nungut, schwingen wir keine großen Worte, wo sie nicht von Nutzen sind." Für einen Augenblick warf er dem Zwerg einen grinsenden Blick zu, fuhr dann aber ungebrochen fort: "Die Waffen die ich trage, trage ich nicht umsonst und ich bin sicher, dass das eine außerordentlich interessante Reise werden wird. Wie könnte es auch nicht, mit so charmanter Gesellschaft?" Jetzt blieben seine Augen länger an Alyssa hängen und der junge Mann warf ihr ein entwaffnendes Lächeln zu. An alle gewandt sagte er, nachdem er den Apfel in die linke Hand hinüber geworfen und mit der rechten sein Weinglass ergriffen hatte: "Also auf eine erfolgreiche Reise!"
Unfortunately, my one true love remains myself...

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