Kivan kam als erster an und stieg sofort in den Kampf ein. Er versuchte sich elegant aus dem Sattel gleiten zu lassen, doch leider missglückte ihm dieses Manöver. Er schaffte es zwar, nicht zu Fall zu kommen, aber er brauchte doch einen Moment um sein Gleichgewicht wiederzufinden. Sobald er sich gefangen hatte, legte er einen Pfeil auf die Sehne seines Bogens, den er bereits zu Pferde griffbereit gezogen hatte, und ließ ihn auf eines der Untiere los. Zu seinem Ärger war der Schuss nicht gut gezielt und rauschte an dem Schweinewesen vorbei.
Sein Pfeil flog weit am Ziel vorbei und die Tiere reagierten nicht auf ihn. Der am Boden liegende Bauer schrie auf, als das Tier seine großen Hauer in sein Gesicht trieb. Die anderen konnten ihm aber nicht zur Hilfe eilen, die waren damit beschäftigt, sich selbst die Kreaturen von Leib zu halten. Allerdings schien einer von ihnen so sehr abgelenkt von den Schreien seines Freundes, dass er nicht aufmerksam genug war und ihn das Tier am Bein erwischte.
In schneller Folge legte Kivan zwei weitere Pfeile auf und schoss dieses Mal auf das Schwein, das den Bauer am Boden angriff. Sein Eingreifen kam gerade noch rechtzeitig, denn die beiden Pfeile bohrten sich tief in die Flanke des Untieres und warfen es regelrecht zur Seite. Das Wesen schrie einmal auf und stürzte dann geräuschvoll zu Boden. Der dumpfe Aufprall war trotz des Kampflärms für alle gut zu hören."Das war der erste", sagte sich Kivan und machte sich für den nächsten Angriff bereit. Angrosch kam in einiger Entfernung zum stehen, sprang von seinem Wagen und lief auf den Kampf zu. Als das erste Tier durch Kivans Pfeile gefallen war, eitle er direkt in Richtung des nächsten Tiers. Doch bevor er es erreichen konnte, tötete das Tier den Bauern, den es vorher bereits am Bein verletzt hatte. Die Wunde hatte ihn noch unaufmerksamer werden lassen und so konnte er dem Ansturm der Kreatur nichts entgegen setzten. Mit einem furchtbaren Schrei schaute er auf die Tiefe Wunde in seinem Bauch und starb. Seinem Kameraden ging es nicht viel besser, auch er wurde stark bedrängt und plötzlich fand das Tier eine Lücke in der Verteidigung und riss ihm eine große Wunde in sein Bein. Er stürze hin, schaffte es aber das Tier mit seiner Forke von sich fern zu halten.
Kivan feuerte derweil zwei weitere Pfeile ab, aber leider trafen diese nicht, er hatte in der Hitze des Gefechts nicht richtig gezielt. Auch Angrosch verfehlten sein Ziel. Anders war es bei Oldor. Er hatte das Tier noch nicht ganz erreicht als es den Bauer tötete und sich sofort dem neuen Ziel zuwandte, das da auf ihn zugestürmt kam. Zwar hielt der Zwerg sofort an, aber mit einem Schritt war das Tier bei ihm. Oldor und Angrosch konnten die Wesen nun genauer ansehen, es waren tatsächlich diese stämmigen halb wilden Schweine, aber sie sahen alles andere als lebendig aus. Das Fleisch hing schlaff an den Knochen, teilweise hatten sie tiefe Wunden, die nicht bluteten und die darunter liegenden Knochen schimmerten manchmal durch. Ihre Zähne waren sehr groß, Blut tropfte herunter und die schwarzen Augen schienen ebenfalls leblos. Das Tier bei Angrosch konnte erneut die Abwehr des Bauers umgehen und bohrte seine Schnauze tief hinein in dessen Bauch.
Oldor schwang seine Axt um dem Untier einen heftigen Schlag zu versetzen, das Tier weicht jedoch gekonnt aus und so zieht sich Oldor ein wenig zurück. Kivan versuchte dem Bauern zu Hilfe zu kommen und schoss zwei Pfeile auf das Untier ab. Ein kurzes, heftiges Zucken des Zieles und die satten Schmatzgeräuschen des Einschlages verkündeten dem Halbelfen, dass seine beiden Pfeile das Wesen voll erwischt hatten. Zufrieden atmete Kivan durch, sodass er für einen Moment Zeit hatte, seinen Blick auf Paran zu lenken, der seltsam untätig blieb. Wie er dort mit seinem Banner stand, wirkte im Angesicht des Kampfes um Leben und Tod unwirklich, strahlte aber andererseits eine merkwürdige Zuversicht aus. "Los, eins noch, Kameraden," rief er seinen Mitstreitern zu.
Kivans Pfeile töteten das Tier bei Angrosch, der sich sofort um den Bauern kümmern wollte. Aber er sah, dass seine Verletzungen zu schwer waren und er bereits tot war. Oldor wurde von dem letzten Tier verfolgt, aber er entging dessen Hauern um Haaresbreite. Paran stand neben seinem Pferd, welches er am Zügel hielt und neben Kivan der die Kreaturen mit Pfeilen eindeckte. In der freien Hand hielt er die Standarte fest und sprach mit lauter Stimme ermutigende Worte.
Während er sich dem Kampf näherte, verfluchte Ponzio ein ums andere Mal seine kümmerlichen Reitkünste. Wäre er früher da gewesen, hätte er sicherlich wenigstens einem der Bauern helfen können, doch so musste er mit ansehen, wie einer nach dem anderen zu Boden ging, und es sah nicht so aus, als würde seine Hilfe noch etwas ausrichten können.
Da seine Kameraden derweil nicht untätig waren, war allerdings der Kampf eigentlich bereits vorüber, als er langsam in Reichweite kam. Für seine mächtigsten Zauber war es nun zu spät, zudem war er immer noch zu weit entfernt, um viel ausrichten zu können. Nur noch eins der Tiere war am Leben, und das einzige, was er tun konnte, war zu versuchen, Oldor ein wenig zu unterstützen. Also lief er an Kivan vorbei, um nah genug an den Gegner heranzukommen und schleuderte dem Biest einen schimmernden Strahl entgegen. Das Tier wurde von dem Strahl voll getroffen, schüttelte aber nur kurz irritiert den Kopf und machte dann weiter, als wäre nichts gewesen.
Endlich erreichte auch Alyssa den Ort des Geschehens. Es war nicht viel Zeit vergangen und doch war der Kampf fast zu Ende - mit Opfern auf beiden Seiten. Ob sie etwas daran hätte ändern können, wenn sie schneller gewesen wäre? Sie wusste es nicht aber es war nicht sinnvoll sich darüber Gedanken zu machen, wenn noch immer eines dieser Schweine übrig war. Statt noch mehr Zeit zu vergeuden, sammelte sie ihre magischen Kräfte und bündelte sie in einem Schrei, der das Schwein so hart traf, dass es davon verletzt wurde.
Angrosch griff nun ebenfalls wieder in den Kampf ein und stürzte sich mit lautem Gebrüll auf das verbleibende Schwein. So schnell ihn seine kurzen Beine trugen und von Parans Anwesenheit beflügelt, rauschte der Zwerg auf sein Ziel los und schlug wild mit der Axt nach dem Kopf des Tieres. Das untote Geschöpf konnte dem Angriff zwar ausweichen, aber immerhin gelang es dem Inquisitor, ihm mit der Rückhand eine hässliche Streifwunde zuzufügen.
Von Angroschs Angriff kurz aus dem Konzept gebracht, musste Kivan seinen Bogen im letzten Moment verreißen, um nicht statt des letzten Schweins den Zwerg zu treffen. Der Halbelf sammelt sich kurz und schoss dann noch einmal auf das Tier, dieses Mal mit mehr Erfolg. Die geballten Angriffe der Helden schafften es tatsächlich auch das letzte Tier zu überwältigen und so fiel es mit einem dumpfen Schlag hin, als Kivans Pfeils ihm den Schädel durchbohrt hatte.
Aus dem Dorf hörten sie die Bewohner nach Wasser rufen, das Feuer schien sich ausgebreitet zu haben. Das Tor stand offen, allerdings konnten sie von ihrer Position aus nicht viel erkennen. Sie sahen vereinzelt Leute herum rennen und das Licht der Flammen, die teilweise auch schon hoch in den Himmel schlugen.