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Autor Thema: Am Dunkelsee  (Gelesen 37468 mal)

Beschreibung: IC-Thread Chapter 3

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Mhyr

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Am Dunkelsee
« am: 14.03.2017, 22:40:32 »
Es war Thalra die zuerst das Bewusstsein wiedererlangte. Ihre Glieder schmerzten. Die Bisswunden der Kuo-Toa brannten und ihre Augenlieder wogen schwer. In der ferne säuselte Wasser. Es war jedoch nicht der Lauf eines Flusses, sondern das rhythmische Schwappen von bewegtem Seewasser am Ufer. Ihre zerfetzten Kleider waren völlig durchnässt und sie fror.

Irgendwann gelang es ihr ihre Augen zu öffnen und sich ihrer Situation klarer zu werden.

Sie stand aufrecht. Gefesselt und geknebelt an einem feuchten Stamm, mit dicken, nassen Stricken die in ihr Fleisch schnitten. Es stank nach Algen und toten Muscheln. Links von ihr, keine 10 Fuß, war Sarith genau wie sie an einen dunklen Stamm gebunden. Und rechts von ihr Nindrol. Beide waren nicht wieder zu sich gekommen. Andere Überlebende des Kuo-Toa-Überfalls sah sie nicht, dafür konnte sie ihren Kopf nicht weit genug bewegen. Vor ihr erstreckte sich der Dunkelsee, so weit ihr Auge reichte.
« Letzte Änderung: 14.03.2017, 23:01:58 von Mhyr »
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Ryck

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Am Dunkelsee
« Antwort #1 am: 15.03.2017, 18:00:42 »
Auch der Halbelf kam wieder zu sich und nahm verschwommen die Umgebung war. Er konnte es immer noch nicht glauben erneut gefangen genommen worden zu sein. Er verfluchte sich selbst, seinen Auftrag und die Unterreiche, vielleicht sollte er einfach sterben und das Schicksal von Corvin und der anderen teilen. Noch war er aber nicht tot und er schwor sich es seinen Peinigern nicht so einfach zu machen. Nach ein paar Momenten konnte er schon mehr erkennen...

Mhyr

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Am Dunkelsee
« Antwort #2 am: 15.03.2017, 18:50:38 »
Wie Thalra stand Ryck aufrecht. Gefesselt und geknebelt an einem feuchten Stamm, mit dicken, nassen Stricken die in sein Fleisch schnitten. Es stank nach Algen und toten Muscheln. Links von ihm, keine 10 Fuß, war Nindrol genau wie er an einen dunklen Stamm gebunden. Und rechts von ihm Derendil. Beide waren nicht wieder zu sich gekommen. Andere Überlebende des Kuo-Toa-Überfalls sah er nicht, dafür konnte er seinen Kopf nicht weit genug bewegen. Vor ihm erstreckte sich der Dunkelsee, so weit sein Auge reichte.
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Am Dunkelsee
« Antwort #3 am: 16.03.2017, 18:35:45 »
Die junge Drow brauchte eine ganze Weile, bis sie sich orientiert hatte. Langsam kam die Erinnerung an den Kampf zurück - und an die Schmerzen. Erstaunt stellte sie fest, dass sie komplett genesen war. Was war geschehen? Sie verstand es nicht. Immerhin dämmerte ihr langsam, dass ihr Fluchtzauber keine Wirkung auf die Angreifer gehabt haben muss. Sie knirschte, eigentlich hätte dieser Fehler sie das Leben kosten müssen. So konnte sie froh sein, dass ihre Schöpferin ihrer noch nicht habhaft geworden war. Soweit sie konnte, sah sie sich um. Sie war die einzige, die sich bewegte, wenn die anderen tot waren, noch nicht allzu lange. So wenig, wie sie an sich spürte, wurde ihr klar, dass sie all ihre Beute wieder verloren hatte. Noch hatte sie die Verzweiflung, wie grausam ihr Leben verlief, nicht übermannt, als sie allerdings feststellte, das all ihr Winden nichts half, brachte sie das wesentlich weiter zu diesem Abgrund.
« Letzte Änderung: 17.03.2017, 06:25:01 von Ethena "Thalra" Claddt'tar »

Mhyr

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Am Dunkelsee
« Antwort #4 am: 17.03.2017, 00:11:20 »
Die Drow war soeben in die Stille der Verzweiflung abgerutscht, da kam lautstark prustend und um Luft ringend der Waldelf wieder zu sich. Nindrol spürte das bedrückende Gefühl der Atemnot durch den Knebel in seinem Mund und musste unweigerlich an die Floßfahrt denken während der er ein mal erwacht war. So hatten die Kua-Toa ihre Gefangenen auf morschen, pilzbewachsenen Floßen zum Dunkelsee verschifft. Eben dorthin, wo sie nun alle an dunklen, stinken Marterpfählen gefesselt waren.

Der laute Kampf des Waldelfen mit seinem Knebel und den Algengeflechten die ihn an Pfahl banden, weckte offensichtlich auch die anderen, so konnten die drei Abenteurer hinter sich ähnlich Laute vernehmen.

Wie in einem Traum schwebte plötzlich eine junge Menschenfrau mit schwarzem, schimmerndem Haar, vornehmer Blässe und kantigen, aber feinen Gesichtzügen ins Sichtfeld der Gefesselten. Sie flog an Thalra vorbei, machte eine geschmeidige Handbewegung und der Knebel der Drow löste sich. Dann flog sie an Ryck und dem sich windenden Nindrol vorbei und tat es erneut.

"Seid mir gegrüßt, ihr bedauernswerten Totgeweihten. Mich dürft ihr einfach Tasha nennen! Ich kann euch nur raten, euer Schicksal anzunehmen und euren Liebsten einen letzten Dienst zu erweisen."

Mit einer weiteren Handbewegung rief sie eine rot glühende Scheibe aus magischer Energie zu sich, über das schlammige Ufer des Dunkelsees. Auf der schwebenden Scheibe lagen drei Bücher: ein Grünes, ein Rötliches und ein Braunes, sowie eine Schatulle. Eine Handbewegung öffnete diese wie von Zauberhand.

"Die Kuo-Toa werden euch ihrem neuen Gott opfern. Und dieser Gott existiert. Er wurde in diese Welt gerufen um absolute Vernichtung über ihre Bewohner zu bringen. Was meint ihr, werdet ihr der Hand voll Drow mit Anstand beistehen? Werdet ihr für eine Jungfer in Nöten noch ein mal zu Felde ziehen? Werdet ihr zum Jäger des wahren Feindes?"
« Letzte Änderung: 17.03.2017, 00:13:43 von Mhyr »
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Nindrol

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Am Dunkelsee
« Antwort #5 am: 17.03.2017, 12:02:01 »
Nindrol brauchte einige Augenblicke um zu realisieren, wo genau er sich befand. Jetzt waren sie am Dunkelsee angekommen. Aber es waren zu viele auf dem Weg dorthin auf der Strecke geblieben. War es nur die harsche Umgebung des Unterreichs, oder waren sie von Anfang an zu schwach? Und was würde jetzt aus Ihnen werden? Was wollte dieser Mensch von Ihnen und noch viel wichtiger – warum wurden sie von einer Menschenfrau befragt? Was trieb Sie nach hier unten zwischen all die Schrecken des Unterreichs? Fragen über Fragen.

Doch dafür war jetzt wohl nicht der rechte Zeitpunkt. Nindrol schüttelte sich den Schock über die Gefangenschaft vermeintlich von den Schultern, ehe er die Frau leicht verwirrt ansah. „Was fordert Ihr von uns, Tasha? Wenn sollen wir jagen und zu welchem Preis?“

Mhyr

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Am Dunkelsee
« Antwort #6 am: 17.03.2017, 13:46:00 »
Tasha zog eine dünne, schwarze Augenbraue nach oben und sah den Waldelf durchdringend an. "Nichts weniger als euer Leben. Ihr werdet es so oder so in der Begegnung mit dem neuen Gott der Schattenfische verlieren. Ihr entscheidet einzig und allein wie."
« Letzte Änderung: 17.03.2017, 14:28:15 von Mhyr »
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Am Dunkelsee
« Antwort #7 am: 17.03.2017, 14:42:34 »
Thalra schreckte auf, als das Wesen ihren Knebel entfernte. Erst jetzt nahm sie es so richtig wahr. Sie lauschte und stellte fest, dass ihre Befürchtung über das Ableben der anderen noch zu früh gewesen war. Das eigenartige Wesen, dass sie Tasha nennen sollten, versuchte sie zu identifizieren[1]. Es sah aus wie ein Geist, hatte aber Handlungen in der physischen Welt durchführen können. "Jede noch so kleine Chance ist besser als der Tod!", wollte sie schon antworten, immerhin hatte sie von Kindesbeinen an eingeimpft bekommen, was Lolth ihren Schöpfungen antat, die sie enttäuschten, sobald sie deren Seele im Jenseits bekam - und die junge Drow war als eine Verräterin bezeichnet worden! Sie durfte nicht!

Doch dann kam der Wortwechsel zwischen dem Oberweltelfen und 'Thalra', und ihr Funken Hoffnung erlosch erneut. Sie konnte nicht sterben, das durfte sie nicht zulassen, da war sie sich sicher. Die Verzweiflung ließ jedes Leben aus ihrer Stimme weichen und ihre Glutaugen verlöschen: "Was seid ihr und was ist euer Feind? Was können wir ausrichten, was ihr nicht vermögt? Von welchen Drow und Jungfern sprecht ihr?" Sie verstummte und starrte vor sich hin, in den Fesseln hängend.
 1. Wissen 11

Mhyr

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Am Dunkelsee
« Antwort #8 am: 17.03.2017, 17:36:27 »
"Nun, ich scheine ein Mensch zu sein, oder?", fragte Tasha gehässig. Und Thalra konnte ihre Worte nicht abstreiten. "Und in diesem Fall ist mein Feind euer Feind, und der meines Gefährten. Die zischende Bestie bedroht die Existenz der wohl bedeutendsten Drowstadt und damit das Leben von Hunderten, schuldig oder unschuldig. Unser guter Halbelf hier scheint mir allerdings der Experte zu sein, was Jungfrauen angeht, deshalb will ich ihm die Frage überlassen. Ihr alle drei jedoch besitzt nur noch ein verwirktes Leben, das euch so oder so genommen wird. Was ich euch anbiete ist nur eine gewisse Wertsteigerung desselbigen. Uns bleibt nur der Versuch den neuen Gott der Kua-Toas aufzuhalten, mit jedem Mittel das uns zur Verfügung steht."

Die anderen aus dem Kerker der Drow von Vekynvelve rebellierten ob der Worte der Fremden, doch ihre Knebel erstickten so gut wie jeden Widerspruch.
« Letzte Änderung: 17.03.2017, 17:40:31 von Mhyr »
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Ryck

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Am Dunkelsee
« Antwort #9 am: 19.03.2017, 06:41:20 »
Skeptisch schaute der Halbelf zu der Menschenfrau die offensichtlich kein Mensch sein konnte. Es handelte sich seiner Meinung nach um einen weiteren Bewohner des Abgrunds und einen Verbündeten der Drow. Eventuell jemand aus dem Hofe des Spinnenkönigin, auch wenn diese allgemein die humanoide Gestalt von Drow bevorzugten. Sie möchte mir die Frage überlassen? Eine Flucht blieb in diesem Moment aus dieser Situation undenkbar und außer auf den Handel einzugehen, blieb wenig Option. Welchen Unterschied machte es wen oder was sie zu bekämpfen hatten? Vielleicht keine mehr vielleicht aber alles an Underschied.

"Sprich, Zofe! Wer ist diese zischende Bestie, euer Feind den es zu bekämpfen gilt?", seine Stimme war rauh und belegt, doch trotzdem waren die Worte auch für seine Gefährten nicht zu überhören.

Er schaute kurz zu den Büchern. Könnte er mehr als einen Pakt gleichzeitig gerecht werden? Was würde passieren sollte er einen weiteren Unterschreiben? Dann erinnerte er sich. Sein neuer neuer Gefährt in Gestalt einer kleinen Spinne bewegte sich in seiner Tasche. Telepathisch versuchte er mit dem Imp Kontakt aufzunehmen. "Meph!" dachte er gerichtet an die kleine Höllenkreatur "Bekommst du das alles mit?". Der Imp hätte ich sicherlich Mühelos von den Fesseln befreien können, aber in seinem Bewußtlosen Zustand machte es sicher keinen Sinn und es war nicht ausgeschlossen, dass die Frau seine Tarnungen durchschauen konnte. "Meph?", dachte Ryck erneut und wartete auf eine telepathische Antwort.
« Letzte Änderung: 19.03.2017, 06:41:39 von Ryck »

Mhyr

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Am Dunkelsee
« Antwort #10 am: 19.03.2017, 10:05:22 »
Tasha verzog ihr ansehnliches Gesicht zu einem triumphierenden Lächeln. "Du sprichst mit einer Königin, Totgeweihter! Also hüte deine Zunge, sonst wirst du dir sehr bald einen schnellen Tod wünschen. Und unser aller Feind ist ebenso kein Diener, sondern der Souverän des Abyss selbst! Er ist kein Geringerer als der Dämonenprinz."

Sogleich spürte Ryck seinen Vertrauten. Ja! Ja! Finde mehr heraus und ich will Bericht erstatten.
« Letzte Änderung: 19.03.2017, 10:07:49 von Mhyr »
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Nindrol

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Am Dunkelsee
« Antwort #11 am: 21.03.2017, 13:44:42 »
Nindrol runzelte die Stirn als er den Ausführungen Tashas lauschte. Dann fiel sein Blick auf die drei Bücher auf der rot glühenden Energiescheibe. „Ich habe eine Frage an Dich. Was hat es mit diesen drei Büchern dort auf sich?“

Sein schweigsames Wesen wurde durch die besonderen Umstände dieser Begegnung erneut verstärkt und so wartete er auf ihre Antwort.

Mhyr

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Am Dunkelsee
« Antwort #12 am: 22.03.2017, 00:22:52 »
"Das sind nur ein paar Aufzeichnungen über die Waffen, die ich euch zur Verfügung stellen möchte. Aber das muss euch nicht weiter kümmern. Ich bitte euch nur diese Amulette zu tragen." Mit einer weiteren Handbewegung wirbelten drei goldene Geschmeide aus der kleinen Schatule empor. Das vor Thalra trug eine Goldscheibe mit einem roten Edelstein in seinem Zentrum, das vor Ryk trug eine Goldscheibe mit einem grünen Edelstein in seinem Zentrum und das vor Nindrol trug eine Goldscheibe mit einem braunen Edelstein in seinem Zentrum. "Also, was meint ihr? Uns bleibt nicht mehr viel Zeit. Mit etwas Glück könnt ihr am Ende euer Leben doch noch behalten."
« Letzte Änderung: 22.03.2017, 00:23:21 von Mhyr »
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Ryck

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Am Dunkelsee
« Antwort #13 am: 22.03.2017, 07:32:33 »
"Was für Waffen sind es über die ihr sprecht?". Der Halbelf fragte sich ob man mehr als einen Pakt mit Wesen der niederen Ebenen eingehen könnte und ob dies in irgendeiner Form erstrebenswert wäre, sollte es möglich sein. "So wie ich es sehe, bleibt uns in dieser Sache wenig Wahl.".

"Meph! Wer ist diese Frau? Wen meint sie mit dem Souverän des Abyss? Ist es wer ich denke, dass es ist?[1]" kommunizierte Heynryck mit seinem Vertrauten erneut telepatisch. 
 1. Knowlege Arcana 23 mit natürlicher 20

Mhyr

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Am Dunkelsee
« Antwort #14 am: 22.03.2017, 07:53:41 »
"Die kaum zu bändigenden Kräfte des Abyss. Nicht mehr und nicht weniger.", erklärte Tasha kurz, aber bedeutungsvoll.

Demogorgon?!? Das kann nicht sein! Auf Faerûn? Nicht möglich, oder?, reagierte Meph sogleich.
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