Une-Wan Sun erwiderte 'Kits' Blick auf ruhige und freundliche Weise. "Deine Sorge ist normal und verständlich, und hättest du sie geleugnet, hätte ich dir nicht geglaubt. Sie darf nur nicht zur Angst werden, die dich beherrscht, lähmt oder vom Weg abbringt." Sie neigt wie ein Spiegelbild ebenfalls leicht den Kopf, während ein Lächeln ihre Lippen umspielt: "Ich habe in meinem früheren Leben im Orden diese Holocrons gesucht und für den Orden gesammelt. Ich kenne mich ein wenig aus.Um dir die volle Wahrheit zu verraten: Nein, sicher ist die Benutzung eines unbekannten Holocrons nicht, manchmal auch eines bekannten. Aber die Macht wird uns leiten und bisher habe ich keines erlebt, von dem sich der Anwender nicht hatte abwenden können, gefiel ihm die Situation nicht mehr." Mit Zuversicht in der Haltung wartete die alte Lehrerin ab.
Erst als sie wahrnahm, dass Kit etwas ruhiger war, wollte sie beginnen. Die ersten Worte musste sie aber schlucken - "Schließe deine Augen." Bei anderen nutzte sie diesen Weg, sie zu beruhigen, die Ablenkungen fernzuhalten und ihnen zu ermöglichen, nach innen und in die Macht zu horchen. Bei einem Miraluka jedoch passte der Ansatz weniger. So richtete sie ihr Haupt wieder geradeaus und senkte es leicht nach vorne, als wollte sie den ruhenden Würfel in seiner offenen Schachtel betrachten. Dann schloss sie die Augen.
Mit einer leisen, aber deutlichen Stimme begann sie in einen Singsang zu verfallen: "Du bist ein Tropfen im Meer, tief unter der Oberfläche und weit vom Grund. Die Macht ist überall um dich, durchströmt dich. Sie wärmt und nährt dich wie eine Mutter, umarmt und schützt dich wie ein Vater. Sie ist Teil von dir wie du von ihr." Normalerweise waren dies Worte, die sie an ihre jungen Schüler gerichtet hatte, wenn diese Angst, Sehnsucht hatten oder nicht zur Ruhe kamen. Sie ging über zu dem Teil, den sie selbst immer zur Meditation rezitierte:
"Es gibt keine Gefühle, nur Frieden.
Es gibt keine Unwissenheit, nur Wissen.
Es gibt keine Leidenschaft, nur Gelassenheit.
Es gibt kein Chaos, nur Harmonie.
Es gibt keinen Tod, nur die Macht."
Nachdem sie zur Ruhe gekommen waren, begann sie 'Kit' anzuleiten, wobei sie selbst im Rahmen ihrer Möglichkeiten ihre Eingriffe in der macht mit seinen synchronisierte:
"Sie und spüre den Würfel zwischen uns. Berühre ihn, doch nicht mit den Fingern, sondern mit dir selbst." Trotzdem streckten beide ihre Hände vor und zeigten auf den Würfel, ohne ihn zu berühren. Die Cereanerin kam ihm wesentlich näher.
"Nimm ihn hoch, bis er zwischen uns auf Augenhöhe schwebt.", setzte sie fort und tatsächlich - der Würfel erhob sich aus der Schachtel und blieb zwischen ihnen in der Luft. Ihre Hände waren der Bewegung gefolgt.
"Sieh ihn dir an - von allen Seiten - spüre seine Form und Kraft." - Der Würfel begann sich langsam um mehrere eigene Achsen zu drehen. - "Merkst du, seine Oberfläche ist garnicht glatt. Er ist nicht aus einem Guss, sonder aus Einzelteilen. Nimm sie ab - langsam - und lasse sie etwas über ihrer alten Position verharren." Langsam begann die Würfeloberfläche, sich in Einzelteile zu zerlegen, Kreise, Zacken, Formen, geschwungene Gitterstrukturen traten hervor. Die Einzelteile blieben an ihrer relativen Position, kaum dass sie ein paar Millimeter abgehoben waren, und folgten den langsamen Drehungen. Das Leuchten und die Kraft wurden intensiver.
"Spüre die Macht. Kommt sie nicht zu uns, tasten wir uns weiter ins Innere vor, bis sie reagiert.", dass waren die letzten Worte, die 'Kit' noch in weiter Ferne hörte.