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Mit Hammer und Griffel

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Gaja:
Hier darf an allen nicht-menschlichen Kulturen gebastelt werden. Spieler können hier jederzeit Idee zur Kultur der Zwerge, Elben oder Kolkar vorbringen.


Teil 1: Mit Hammer und Griffel - Die Kultur der Dain

Information bereits in die Schriftrollen übertragen, s. 4.2)


@ Sw'isi

Das Basteln der Zwergenkultur scheint mir per PM etwas arg umständlich und unübersichtlich zu werden. Weiter geht's hier im Faden!

In meinem obersten (folgenden) Beitrag versuche ich, immer den aktuellsten Stand zusammenzufassen; das soll aber noch nicht unbedingt "in Stein gemeißelt" sein. Auch die "offenen Fragen" bedeuten nicht, dass alles andere nicht noch mehr oder weniger offen/diskutierbar/modifizierbar wäre.

Also, auf hoffentlich frohes Schöpfen!


an die anderen Spieler:

Da unsere Welt Dalaran, nachdem ihr erster Schöpfer in den unergründlichen Weiten der Außenwelt verschwand, noch so viele weiße Flecken hat, fände ich es toll, wenn die Spieler ein bisschen mithelfen würde, diese auszufüllen. Wann immer also Aeryn eine Idee zu den Elben hätte, Abdo zu Ya'Kehet und wie die Dämonen dort hausen, Hjálmarr vielleicht zu einem "Kult der Schwestern" in seiner Heimat, etc, dann bitte melden und ich mache für eure Kultur / euer Thema gerne einen eigenen Weltenbau-Faden auf.

Gaja:
1. Habitat & Grundversorgung:

a) in den Bergen, aber nicht komplett unterirdisch. Es gibt Städte, die in den Berg hineingebaut sind, es gibt aber auch Dörfer einfach so in Tälern und flachen Berghängen. Und es gibt auch einige Bergbau-Städte untertage. Aber auch Zwerge brauchen Licht und Luft und normale Nahrung, was alles nur oberirdisch zu haben ist.

D.h. es muss schon ein paar Bauern in den Tälern geben für den Ackerbau, die können nicht jeden Tag stundenlang zu ihren Feldern hin- und wieder retour latschen müssen.

Unabhängig davon kannst Du Dir gerne bergtypische Viecher und Pflanzen ausdenken, die's auch etwas karger mögen. Also, Vieh wird mehr so Ziegen und Gemse und Auerhahn sein als Rinder etc. Esel für Transport eher als Pferd, aber was zieht den Pflug statt des Ochsen? Zwerge könnten also ganz andere Tiere als Haustiere gezähmt habe als Menschen.

b) Bergstädte/-festungen. Oberrirdisch möglichst wenig Platz verschwenden, der für andere Dinge gebraucht wird. Unterirdisch - sicherer? Ist das wirklich so oder kommt es den Zwergen inzwischen nur so vor?

Die Städte sollten aber in den Berg hineingebaut sein, also auch äußere Bezirke haben - wie Helm's Klamm nur in groß, oder wie Minas Tirith, nur dass es noch fünfmal so viel Stadt innerhalb des Berges gibt.

c) Die Bergarbeiter leben, so sie in tieferen Minen arbeiten, untertage, aber jeweils nur ein Viertel- oder halbes Jahr am Stück, dann ist "Schichtwechsel".


Offene Fragen:

* Wie gesagt: ein Minimum an Sonnenlicht ist nötig, sonst haben wir eine Erklärung dafür, warum die Zwerge alle so klein sind: Rachitis. D.h. es muss irgendwie geregelt sein, dass er regel- und gewohnheitsmäßig an die Sonne kommt, ob er nun drinnen schläft und draußen arbeitet oder umgekehrt.
* Wenn Du doch lieber hättest, dass Zwerge fast ausschließlich unterirdisch leben (also gänzlich andere Physiologie als Oberweltler haben und kein Vitamin D benötigen), dann würde ich aber andersherum davon ausgehen, dass im Freien/der Sonne Probleme bekommen, mindestens im Rahmen von drowscher light sensitivity und stets akuter Sonnenbrandgefahr... OK, es schaut nur die Nase aus dem Bart heraus, also keine sooo große Gefahr

2. Gildensystem:

a) Männer und Frauen sind in Gilden organisiert je nach gelerntem/gemeistertem Handwerk. Jeder lernt zu kämpfen und alle Männer, wie Minenarbeit geht, aber daneben lernen sie auch mindestens ein Handwerk. Die Liste der möglichen Handwerke bzw. Gilden ist lang und unterscheidet sich je nach Größe der Gemeinschaft. Jede Bergfeste/-stadt hat einen König, gewählt von den Gildenoberen aus deren Mitte. Die Gildenoberen wiederum werden von den Gildenmitgliedern gewählt. als Wähler oder Gewählte müssen sie aber gewisse Kriterien erfüllen wie Meisterrang, Ehestatus oder Einkommen. Die Gilden kontrollieren die Qualität ihrer Erzeugnisse, die Wissensweitergabe an andere und kümmern sich um ihre Mitglieder bzw. deren Familien.

Offene Fragen:

* Ggf. gibt es auch strenge Auflagen für Zwerge, die Kontakt zu anderen Völkern haben wollen - etwa, was Handwerker, die durch die Lande ziehen, tun und von ihren Künsten preisgeben dürfen; auch müssen sie sich vielleicht regelmäßig melden und immer genau verkünden, wo sie gerade sind, was sie gerade machen. Möglich, dass einige von ihnen aber auch ohne Erlaubnis einfach abhauen und sich nicht melden. Die sind dann daheim unten durch.
* Kontakt mit der Außenwelt wird also kritisch im Auge behalten. Andererseits ist man schon auch auf Handeln angewiesen, also ganz ohne geht's auch nicht.
* Wie ist das mit dem Heiraten geregelt, wenn Braut und Bräutigam aus unterschiedlichen Gilden stammen? Ist das überhaupt möglich? Muss die Frau ihre Gilde aufgeben? Der Mann? Geht das irgendwie nebeneinander?
* Was ist mit den Gildenlosen? Es kann nicht jeder so gut sein, dass er auch in einer Gilde aufgenommen wird.

3. Religion:

a) Zu Beginn gab es vier Zwerge, eine Urmutter, einen Urvater und seine 2 Brüder, zu denen alle Zwerge ihre Ahnenlinien verfolgen können (mehr oder weniger sauber). Deren Kinder waren Archetypen bestimmter Eigenschaften und die Enkel die Begründer der Gilden. Wer genau wer war, ist nicht mal innerhalb einer Stadt völlig unumstritten, erst recht nicht von Stadt zu Stadt. Dadurch sind sie aber auch sehr tolerant anderen Glauben gegenüber, auch wenn sie die etwas bemitleiden, da sie keine Schriftzeugnisse haben und daher zwangsläufig fehlerbehaftet sein werden.

b) Der zwergische Glaube basiert auf ihren Schriften. (s. aber offene Fragen unter 6. "Kulturelle Errungenschaften")

Offene Frage:

* Verstehe nicht ganz, was Du damit sagen willst bzw. auf welche "anderen" du das beziehst. Die Menschen? Also zumindest der Glaube des Einen Gottes basiert auch auf Schrifttum. Gajas natürlich nicht. Aber gut, der neue Glaube ist ja noch erst ein paar Jahrhunderte jung, das hat sich noch nicht so richtig herumgesprochen bei den Zwergen.
Aber die Elben und die Riesen haben Schrifterzeugnisse, ganz unabhängig von der Religion.

4. Geschichte:

a) Glorreiche Vergangenheit. Es gab früher mal ein großes Zwergenreich. Ggf. mit Elben zusammen, oder auch getrennt, aber man kam leidlich aus, da man unterschiedliche Habitate bevorzugte.

Zwerge und Elben sind zwei der vier alten Zivilisationen (die Menschen von heute kann man - mit sehr viel gutem Willen - die 5. Zivilisation nennen.) Die dritte alte Zivilisation waren die Riesen. Mit denen kamen insbesondere die Zwerge gut aus. Viele gemeinsame Bauprojekte entstanden! Heute gibt es nur noch sehr wenige von ihnen. Wer war das vierte Volk, dass zu den vier alten Z. dazugehörte? Nun, daran erinnert man sich nicht so richtig. Es ist irgendwie völlig verschwunden. Ausgestorben vielleicht oder abgewandert.

b) Ich wäre schon sehr für ein kataklysmisches Ereignis, das vor 2000 bis 3000 Jahren Dalaran verwüstet hat. Sogar die Menschen haben Legenden von einer großen Flut. Die Zwerge wissen es etwas genauer, dank Historiker bzw. Archivaren. Mehrere Katastrophen trafen an verschiedenen Orten ganz Dalaran. (Ausgelöst dadurch, dass zwei tektonische Platten sich gegeneinander verschoben haben; die Erklärung wissen die Zwerge natürlich nicht.) Aber so viel: Erst kamen schreckliche Erdbeben, Teile der Küsten brachen ab, anderorts wurden ganze Landstriche von Tsunamis überflutet, mehrere Vulkane brachen aus.

Vorher war der Kontinent wesentlich größer. Albion und die Rûngard-Inseln waren eine Insel, die fast so groß war wie das heutige Dalaranische Festland. (Hier lebte die heute verschollene vierte Zivilisation.) Doch unter der ehemaligen großen Insel verlief die Plattengrenze, und so wurde die Inseln regelrecht auseinandergerissen. Große Teile versanken im Meer; andere erhoben sich. (Albion hat hohe Steilküsten und erhebt sich insgesamt recht hoch aus dem Wasser.)

Auch die Zwerge verloren viel dabei, besonders aber ihre legendäre goldene Stadt, Zentrum ihres Reiches. (Vulkanausbruch)

Und nach den ganzen Unglücken herrschte natürlich erst einmal eine gesetzlose Zeit. Die Kolkar dürften sich hier schon als Plage erwiesen haben, die über die geschwächten Zivilisationen herfielen.

In diesem Zusammenhang könnten die Elben vielleicht - aus Sicht der Zwerge - ihre ehemaligen Verbündeten im Stich gelassen haben. Es war halt eine Zeit, in der sich jeder selbst der nächste war.


5. Gesellschaft, Werte, Tradition:

a) Bergarbeiter und Krieger sind keine eigenen Stände versetzen, sondern alle (vornehmlich männlichen) Zwerge müssen eins davon als 'Dienst am Volk' verrichten, auch wenn sie eigentlich ein anderes Handwerk gelernt haben, was sie definiert. Wenn es in Stadtnähe nichts mehr zu gewinnen gibt, ziehen Expeditionen aus Minenarbeitern und Soldaten los, um einige Monaten/Jahre an ferneren Orten abzubauen.

b) Gesellschaftliches Problem: schleichender Niedergang?

Die Gründe, warum es nur noch wenige Zwerge gibt (bzw. warum sie sich als Volk nicht allmählich wieder erholen - Anm. Gaja), liegen in drei anderen Dingen begründet: 1. Ganz, ganz langsam über die Generationen nimmt die Frauenquote gegenüber den männlichen Kindern ab (wird von den Zwergen geleugnet - könnte mit dem Erstarken der Dämonen zusammenhängen) 2. Sie sind im ständigen Krieg mit den Dämonen 3. Die Resourcen werden rarer: verbaut, verloren... (Gaja: man kommt nicht an sie heran, weil a) die man-power, sowohl die Leute fürs Grobe, als auch die Köpfe; b) das Gerät; c) das Know-how; d) ach ja, und an manchen Orten sind auch Dämonen im Weg, oder Kolkar)

Deswegen hält die Kultur Sparsamkeit (außer für Frauen und Kinder) hoch und ist Recycling-Weltmeister.


Die Dämonen sind erst vor 3-4 Jahrhunderten hier aufgetaucht, können also erst in dieser Zeit für den Niedergang der Zwerge (oder das Hindernis auf dem Weg zu neuen Höhen) verantwortlich gemacht werden.

Offene Fragen:

* Was für eine Begründung gäbe es dafür, dass weniger Mädchen gezeugt werden? Aus welchem Grund (aus Weltenbauer-Sicht) soll es ein Geschlechterungleichgewicht geben? Weil es zum Zwergen Mythos dazugehört? Oder um die sinkende Geburtenrate zu erklären? Falls letzteres:

* Vielleicht nimmt statt dessen auch auch einfach die Fruchtbarkeit der Frauen (und Männer, aber die leugnen das eher) ab durch die alles Leben verderbende Nähe der Dämonen. Die Zahl der Tot- und Missgeburten nimmt auch zu, einige von letzteren sind kaum überlebensfähig, dass sie meist in den ersten Jahren sterben...
* Falls es OK wäre: das erzeugt natürlich schon auch einen Druck auf die Zwerge, sich einen anderen Lebensraum suchen zu müssen. Andererseits ist ihre Lebensweise perfekt auf die Berge abgestimmt. Was tun? Unlösbares Dilemma!

6. Kulturelle Errungenschaften (auch technische):

a) Auch sonst sie die Zwerge handwerklich ziemlich gut. So was wie Dampfmaschine gibt's zwar noch nicht, aber alles, was Zahnräder und Flaschenzüge hat, was Wind- oder Wasserkraft nutzt, Eisenverhüttung, Steinmetze, Brückenbau, Steingebäude... das sagt ihnen zu. Da sind sie allen überlegen.

b) Sie sind eine Schriftkultur, deren Runenschrift selbst Chinesen überfordern würde, und bei denen das geschriebene Wort sehr hoch steht. Die anderen haben die Schreiben von ihnen gelernt.

- Einschränkung Gajas: Auch bei den Zwergen können nur die wenigstens lesen.
- Die vier alten Zivilisationen. Zwerge, Elben, Riesen und das vierte Volk[1]: diese vier besitzen die Schrift schon seit Jahrtausenden. Das war quasi das Aufnahmekriterium in den illusteren Kreis der "Zivilisationen". (Geklaut aus Stargate, geb's ja zu... Also, die vier alten Völker, nicht das Aufnahmekriterium, das dürfte in Stargate höher gewesen sein.)

Offene Fragen zur Schriftkultur:


* Da habe ich jetzt leider ein kleines Problem: dass die Schrift bei ihnen so verbreitet sein soll. Oder lese ich das falsch? Also: auch bei Zwergen können nur die wenigstens lesen. (Bei den Elben ist's auch nicht anders.) Sorry, das haben wir so festgelegt, als Khenubaal noch da war (und ich finde das auch gut und möchte es nicht ändern): dass Lesen & Schreiben nur sehr wenige können.
* Wie wäre es mit einer Schreibergilde? Und einer Gilde der Archivare, bei denen natürlich auch alles um das geschriebene Wort geht. Vielleicht muss man auch in einigen anderen Gilden lesen und schreiben können: Baumeister wird man schlecht ohne sein können. Kaufmann? Solange man einen verlässlichen Schreiber hat, geht das auch ohne. In manchen Gilden braucht man es dagegen vielleicht ab einem bestimmten Rang?
* Das Zwergen glauben, dass ihre Schrift die älteste ist, das ist OK. Vielleicht ist sie's, vielleicht auch nicht. Dass sie es den anderen Völkern beigebracht hätte - eine dreiste Behauptung, die insbesondere jeder Elb, der etwas auf sich hält, von sich weisen würde.

7. Wir und die anderen (Beziehungen, Meinungen, Vorurteile):

Menschen = lästig (aus Zwergensicht), wo die sich überall ausbreiten, und wie schnell die sich vermehren, und was die meinen, sich erlauben zu dürfen, obwohl sie geschichtlich gesehen doch aus den Kindesschuhen noch nicht heraus sind.

Zu den jungen Menschen: Die werden ja kaum erwachsen, da sind sie schon tot, wie sollen die auch lernen?
 1. muss mir dafür noch einen Namen ausdenken, bis dahin: "Inselvolk" genannt

Gaja:
So, Rogar, Du bist dran!


@ alle: Ihr dürft natürlich auch! Um Sw'isis Frage aufzugreifen:



--- Zitat von: Sw'isi am 11.05.2017, 22:21:46 ---Da ich gerade die Zwergenkultur und -geschichte bastle, welche Klischees über die Jungs wollt ihr nicht missen? Ich überlege dann, woher das Missverständnis kommt.  :D

--- Ende Zitat ---

Rogar, Apothekarius:
Ok, dann hier:

HABITAT
Von mir aus b) - sie sind von jeher unterirdisches Wohnen gewohnt und haben die technischen Kenntnisse dafür, außerdem lässt es sich leichter verteidigen. Also geht der Zug Richtung Helms Klamm. Selbst für die Bauern und Viehzüchter werden die temporären 'Hofgebäude' unter ihren Äckern und Wiesen oder daneben im Fels sein.

Was die Notwendigkeit von Sonnenlicht für Vitamin D angeht: Sie beziehen aus Fischen (+Lebertran), Milchprodukten, Fleisch (+Leber) und Pilzen die benötigten Mengen.

GILDENSYSTEM/GESELLSCHAFT
Ich rudere zurück und würde die Frauen doch aus den Gilden heraushalten. Meine Vorstellung geht eher in RIchtung Kroganer aus Mass Effect als die Zwerge aus DA. Sie sind sehr patriarchalisch, aber in einer lebenswerteren Weise für die Frauen. Diese sind nämlich deren größter Schatz, weil es so wenige gibt. Es kommen drei Männer auf eine Frau.
Von diesen wird erwartet, dass sie den Erhalt des Volkes sichern, dafür werden sie umsorgt und -schwärmt. Man vermeidet, dass sie es nötig haben, die schützenden Mauern zu verlassen und so den Feinden in die Hände fallen zu können. Wenn sie erwachsen sind und die notwendigen Fertigkeiten gelernt haben, kann um sie geworben werden. Die Männer müssen zumindest erwachsen sein, zu einer Gilde gehören und ihren ersten Dienst am Volk (einige Jahre als Minenarbeiter oder Soldat) geleistet haben und normalerweise auch ein sicheres Einkommen haben. Dann melden sie über Vermittler(innen) ihr Interesse und die Eltern sortieren vor, bis drei Kandidaten bleiben. Zwischen diesen wählt die Frau eine Reihenfolge und ehelicht den ersten. Dabei werden Vernunftentscheidungen erwartet. Die anderen beiden Kandidaten bleiben der Familie verbunden, betreiben hohe Minne und helfen im Zweifel aus (wehe, sie werben währenddessen um eine andere!!!). Stirb der ertse Mann, wird der zweite geheiratet und so weiter. Nach dem dritten, sollte sie noch jung genug sein, beginnt die Dreierrunde von vorn, diesmal mit direkter Vermittlung. Ist sie zu alt, bleibt sie alleine oder sucht sich einen Witwer mit zu versorgenden Kindern. Umgekehrt, stirbt die Frau (wird so gut es geht vermieden), bleiben die Männer alleine, solange es keine Kinder zu versorgen gibt. Verheiratete Männer bleiben fast immer bei den Frauen in der Stadt, während die anderen die Außendienste für die Gemeinschaft übernehmen (Handelskarawanen, Mine, Krieg,...). Einzig Verheiratete können Gildenmeister werden.

Ohne Not und Auftrag gehen die wenigsten Zwerge auf Reise, aber solange sie keine Handwerksmeister oder anderweitige Hüter wichtiger Informationen oder Ämter sind, müssen sie sich nicht so sehr der Kontrolle ausliefern (begleitet werden - regelmäßig melden...).

Frauen haben ihre eigenen Organisationen, in denen sie die Matriarchin, die hohe Richterin, wählen. Diese hat bei Gesetzen Vetorecht und ist die oberste Richterin, womit sie auch über den König oder ähnlich hohe richten darf. In der Stadt gibt es mehr weibliche Richter, draußen 'im Felde' verständlicherweise Männer, die in ihrem Namen Recht sprechen.

Kinder gehören solange der Gilde des Vaters an, bis sie selbst Lehrling einer geworden sind (muss nicht dieselbe sein, da wird nach Fähigkeit, Interesse und Bedarf der Gemeinschaft entschieden). Nicht alle werden jemals mehr als Lehrlinge ihr Leben lang, aber es ist auch nicht verboten, andere Handwerke dazuzulernen. Um Wählen zu dürfen, müssen sie gewisse Ränge erreicht haben und vor allem ein Einkommen/Besitz vorweisen.

Gildenlos gibt es von daher nicht, selbst als Strafe ist es sehr ungewöhnlich, eigentlich nur bei Verbannung (was der Höchststrafe nahe kommt). Die Gilden untereinander haben eine Rangfolge im Ansehen, mit Schrift, Stein und Metall am oberen Ende der Hühnerleiter und Bauern und Viehzüchter am anderen. Weswegen eher faule und unfähige Zwerge diese Profession ergreifen.

Neben dem König (meist der Führer einer Schmiedegilde) wählt der Gildenrat noch zwei weitere Positionen: den großen General und den Wissenshüter. Der große General kann (und ist häufig) kein Gildenratsmitglied (und manchmal unverheiratet) sein, während der Wissenshüter traditionellerweise der Älteste der Schreibergilde wird. Der General hat den Befehl über Heer und Verteidigung und ist der Chefstratege. Der Wissenshüter organisiert die Niederschriften, Chroniken, Verträge, usw, unterstützt die Gesetzesschreibung, hat neutral zu bleiben und ist der Einzige, dem es erlaubt ist, eine Löschung anzuordnen. Der König repräsentiert nach außen, führt den Vorsitz im Rat und kümmert sich um vretragliche und gesetzliche Belange.

RELIGION
Die Zwerge besitzen Abschriften der Chroniken, die vom Leben der Ersten Generationen ihres Volkes berichten (zumindest in ihrem Glauben). Die anderen sind Nicht-Zwerge.
Schrift hat bei ihnen einen sehr hohen Stellenwert, nur das geschriebene Wort ist unleugbar, sicher und wahrhaftig. Sie schreiben mit Runen auf Stein (in unpraktikablen Fällen gibt es Abschriften auf anderem Material), sodass ihre Städte (selbst die Minen) an Wänden, Decken und Böden über und über mit Runen bedeckt sind, die von Namen, Ereignissen, Anleitungen, Geschichten usw erzählen. Ihr Archiv ist ein Labyrinth von beweglichen und unbeweglichen Steinwänden voller Runen. Selbst auf allen hendwerklichen Erzeugnissen stehen Runen, die Herkunft des Materials, Zwischenhändler, Handwerker samt Gilde und Besitzer benennen, manchmal auch den Verwendungszweck oder besonderes Ereignis beschreiben (z.B. Kriegshammer mit 'Hat Kolkarhäuptling Trak erschlagen' drin). Alte Gegenstände sind somit überdeckt mit Runen, machne verbleichend und nicht immer leicht zu lesen, würden aber bei der Identifikation helfen.
Priester und Schreibertum (auch bei Frauen) ist kaum zu trennen, 'Gottesdienste' als eine Erinnerung an die Ahnen sind eher Rekapitulationen der Chroniken über die Ahnen.

GESCHICHTE
Mit einem Kataklysmus bin ich einverstanden, zumal der auch durch fehlgeleitete Magie und einem größeren Dämoneneinbruch ausgelöst worden sein könnte (müssen ja nicht sofort überall bekannt geworden sein oder sofort losgeschlagen haben, daher die Geschichte mit 3-400 Jahren seit deren Ankunft).
Gesetzlosigkeit bei Zwergen? Wahrscheinlich eher Chaos und Anarchie in deren Augen, da Wissen verloren gegangen ist und in einem solchen Fall die Nachfolgeregelungen nicht ausreichten. Eine peinliche Zeit, die sie nicht angesprochen werden mögen (zum Glück wissen davon auch nicht mehr viele). Ein Auswuchs war zum Beispiel die Polygamie der Frauen, die jetzt zum Glück wieder abgeschafft worden war.

GESELLSCHAFT/WERTE/TRADITION
Das Missverhältnis Frauen zu Männern war eine der Ausgangsgrößen, aus dem ich die Gesellschaft entwickelt habe. Inspiration kam von dem Klischee, es gäbe keine Zwergenfrauen und meiner Überlegung, woher dieses Vorurteil kommt - warum kriegen Nichtzwerge keine zu Gesicht? Eigentlich existierte das Missverhältnis vor vielen Jahrtausenden noch nicht, doch verschlimmert sich das Problem über sehr viele Generationen hinweg schleichend (wird wie gesagt geleugnet). Daher haben die Frauen in diesem Patriarchat einen besonderen Status, da sie die Lebensbringerinnen und -erhalterinnen sind. Das war also nicht dafür gedacht, die geringere Bedeutung der Zwerge oder deren Niedergang zu erklären, ich finde es eine interessante Prämisse. Eine höhere Zahl Totgeburten oder Missgestaltete würde mir nicht unbedingt gefallen, gerade weil sie so zäh sind. Sie sind einfach nicht sehr fruchtbar und jeder Nachkomme ist ein extrem antrengender Akt. Immerhin können Zwerginnen bis in sehr hohes Alter Mutter werden dank ihrer Zähigkeit.
Wenn wir eine Erklärung anstelle der Dämonen brauchen, um dieses Missverhältnis abzubilden, würde ich Genetik vorschlagen: Im Gegensatz zu Menschen sind diesmal die Frauen diejenigen, deren Chromosonensatz eine Besonderheit aufweisen muss: Es wird quasi rezessiv vererbt und bei Mutation eher deaktiviert, um ins Standardprogramm Mann zurückzufallen.

Ehre ist wichtig genug, Duelle darüber auszufechten und sie verteidigen zu müssen, Der Tod wird vermieden, aber Schande ist auch nicht leicht zu tragen. Um nicht ständig mit anderen Völkern aneinander zu geraten, hat sich eingebürgert, nur Beleidigungen in Zwergensprache als diese anzuerkennen (und natürlich besonders die in Zwergenrunen geschriebenen.) Daher kommt auch der Ruf, sie wären jähzornig und wortkarg.

KULTURELLE ERRUNGENSCHAFTEN
Zu den Analphabeten: Könnten die Zwerge zumindest einfache Runen ihrer Sprache generell lesen? Schreiben und Verständnis einer über den Telegrammstil hinausgehenden Schriftsprache kann von mir aus an eine weniger verbreitete Ausbildung gekoppelt sein. Nur stelle ich mir Zwerge nicht als Vertreter oraler Traditionen, sondern schriftlicher vor. Daher würde ich das ungerne missen.
Was die Ansage angeht, die anderen hätten es von ihnen gelernt: Da die Zwerge selbst einen sehr hohen Ehrbegriff haben, vermeiden sie es, andere auf diese Peinlichkeit hinzuweisen.

Wegen den wenigen Zwergen, die es noch gibt, vor allem Frauen und Kinder, haben sie ein beeindruckendes Wissen und Fertigkeit in der Medizin entwickelt, sowie bei Prothesen und anderen Hilfsmitteln. Kombiniert mit ihrer Zähigkeit ergibt es weniger Tote, wenn sie es ins Leben geschafft haben. Andererseits kommt meist nur ein Kind alle paar Jahrzehnte pro Frau zur Welt (Tragzeit 2 Jahre), sodass die älteren Geschwister meist schon ausgebildet und aus dem Haus sind, wenn das nächste kommt. Beide Eltern investieren daher sehr viel in das jeweils aktuelle. Bei den seltenen Zwillingsgeburten werden sogar extra weibliche Verwandte der Mutter und deren Familien herangezogen, um dem zweiten Kind die ausreichende Aufmerksamkeit schenken zu können.

Im Bereich der Feldwirtschaft und Viehzucht sind die Zwerge übrigens bedauernswert unbegabt. Nur die zähesten Tiere und Pflanzen überleben in ihrer Umgebung und es gibt ein Sprichwort unter den Zwergen: "Der Nichtstuer ist der beste Bauer", was deren Ansehen und Fähigkeit, positiv auf Pflanze und Vieh einzuwirken, andeutet.

Gaja:

--- Zitat von: Rogar am 19.05.2017, 07:42:40 ---Von mir aus b)

--- Ende Zitat ---

Die Unterpunkte a, b, c im obigen Beitrag waren additiv gemeint, nicht exklusiv.

Und Punkt b) war genau der aus Deiner letzten PM. :wink:



--- Zitat von: Rogar am 19.05.2017, 07:42:40 ---Was die Notwendigkeit von Sonnenlicht für Vitamin D angeht: Sie beziehen aus Fischen (+Lebertran), Milchprodukten, Fleisch (+Leber) und Pilzen die benötigten Mengen.

--- Ende Zitat ---

Dann sollte es vielleicht auch eine Gilde der Forellenzüchter geben. So viele Bachforellen gleich neben dem Höhlenausgang gibt es nämlich nicht...

Eier haben auch noch Vitamin D.

Trotzdem. Das Sonnenlicht komplett ersetzen kann Nahrung nicht.



--- Zitat von: Rogar am 19.05.2017, 07:42:40 ---GILDENSYSTEM/GESELLSCHAFT
(...)

--- Ende Zitat ---

Gefällt mir sehr gut!



--- Zitat von: Rogar am 19.05.2017, 07:42:40 ---RELIGION
(...)

--- Ende Zitat ---

Passt weitesgehend. Runen auf Gebrauchsgegenständen, Waffen etc, gefällt mir sehr gut.

Nur zum Schreibenlernen sollte es andere, weniger für die Ewigkeit gedachte Schreibmöglichkeiten geben als Meißel auf Stein, sonst wären nach einer einzigen Generation Kinder die Höhlenwände schon komplett mit Schreibübungen bekritzelt.

Vielleicht doch auch Griffel auf Schiefer- und/oder Wachstafel?



--- Zitat von: Rogar am 19.05.2017, 07:42:40 ---GESELLSCHAFT/WERTE/TRADITION
Das Missverhältnis Frauen zu Männern war eine der Ausgangsgrößen, aus dem ich die Gesellschaft entwickelt habe. Inspiration kam von dem Klischee, es gäbe keine Zwergenfrauen und meiner Überlegung, woher dieses Vorurteil kommt - warum kriegen Nichtzwerge keine zu Gesicht?

--- Ende Zitat ---

Duh! Diese meine Bemerkung hatte eigentlich nur ein Scherz sein sollen...  ::)

(Aber sehr nett, was Du daraus gemacht hast!)



--- Zitat von: Rogar am 19.05.2017, 07:42:40 ---Wenn wir eine Erklärung anstelle der Dämonen brauchen, um dieses Missverhältnis abzubilden, würde ich Genetik vorschlagen: Im Gegensatz zu Menschen sind diesmal die Frauen diejenigen, deren Chromosonensatz eine Besonderheit aufweisen muss: Es wird quasi rezessiv vererbt und bei Mutation eher deaktiviert, um ins Standardprogramm Mann zurückzufallen.

--- Ende Zitat ---

Na ja, von Genetik haben jetzt die Zwerge noch nicht so viel Ahnung.

Sagen wir also, die Zwerge wissen selber nicht, woran es liegt (sonst könnten sie ja vielleicht sogar etwas dagegen tun). Vor ein paar Jahrtausenden gab es das Problem nicht, jetzt gibt es das. Irgendwas ist heute offenbar anders als früher. (Da die Zwerge es selbst nicht wissen, hat der SL freie Hand, sich eine Ursache selbst auszudenken. Zum Beispiel... mangelndes Sonnenlicht. :P) Jedenfalls fehlt euch halt irgendetwas, das ihr früher hattet, von dem ihr gar nicht wusstet, dass es essentiell war.

Das Nichtwissen hindert niemanden daran zu behaupten, es läge an den Dämonen. Diese Erklärung hat zwei Vorteile: (1) Man muss nicht zugeben, dass man es nicht weiß. (2) Sie ist ein guter Motivator sowohl im Kampf gegen die Dämonen als auch allgemein für einen hoffnungsvolleren Blick in die Zukunft: man tut ja schon etwas, um das Problem zu lösen, und muss die Dämonen halt bloß besiegen, dann wird alles wieder gut.



--- Zitat von: Rogar am 19.05.2017, 07:42:40 ---Zu den Analphabeten: Könnten die Zwerge zumindest einfache Runen ihrer Sprache generell lesen? Schreiben und Verständnis einer über den Telegrammstil hinausgehenden Schriftsprache kann von mir aus an eine weniger verbreitete Ausbildung gekoppelt sein. Nur stelle ich mir Zwerge nicht als Vertreter oraler Traditionen, sondern schriftlicher vor. Daher würde ich das ungerne missen.

--- Ende Zitat ---

Ja, ist OK. Wie gesagt, wir ändern die racial abilities adjustments, s. PM, dann passt das mit durchschnittlicher Int von 12. Dann bei Dir noch einen Punkt auf Linguistik, genau wie bei Aeryn.



--- Zitat von: Rogar am 19.05.2017, 07:42:40 ---Andererseits kommt meist nur ein Kind alle paar Jahrzehnte pro Frau zur Welt (Tragzeit 2 Jahre), sodass die älteren Geschwister meist schon ausgebildet und aus dem Haus sind, wenn das nächste kommt.

--- Ende Zitat ---

Und höchstens so um die 3,5 pro Frau... :)



--- Zitat von: Rogar am 19.05.2017, 07:42:40 ---Im Bereich der Feldwirtschaft und Viehzucht sind die Zwerge übrigens bedauernswert unbegabt. Nur die zähesten Tiere und Pflanzen überleben in ihrer Umgebung und es gibt ein Sprichwort unter den Zwergen: "Der Nichtstuer ist der beste Bauer", was deren Ansehen und Fähigkeit, positiv auf Pflanze und Vieh einzuwirken, andeutet.

--- Ende Zitat ---

Hm. Ich denke mal, Lebensmittel sind ihr Haupt-Import. :)




Ansonsten: Klingt alles schon sehr interessant!

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