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Autor Thema: Kapitel II: The show must go on  (Gelesen 19788 mal)

Beschreibung: Das Erwachen in einer neuen Welt

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Changeling

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Kapitel II: The show must go on
« Antwort #75 am: 04.06.2018, 10:13:23 »
Ricky hat den eigenartigen Eindruck, die Zeichnungen bewegten sich selbständig, sobald er selbst sich rührt. Kaum merklich nur, aber doch irgendwie, als seien sie lebendig. Aber dieses leichte, nicht einmal unangenehme Kribbeln auf seiner Haut... das bildet er sich bestimmt nur ein. Auf eine fremdartige Weise faszinierend ist dieser Hautschmuck jedenfalls. Wolkenspeers offenkundig jüngste Frau nickt dem Jungen lächelnd zu, als er vom Betrachten des Kunstwerks wieder aufsieht. Und Laura Anns Blicke liegen abwechselnd auf ihm und Wolkenspeer, nachdem sie sich von ihrem kulinarischen Abenteuer erholt hat – wobei der junge Satyr indes erkennen muss, dass sie dem muskulösen Körper des Kriegers deutlich mehr Zeit widmet.

Als das Indianermädchen zu erzählen beginnt, lauschen die Flussleute schweigend. Eine der Squaws sagt etwas, das auch Ayleen nicht versteht. Ihr Gesicht scheint dabei Mitgefühl auszudrücken. In einer Geste, die wohl ebendieses ausdrücken soll, berührt sie ihre linke Brust und hält Ayleen dann die flache Hand entgegen, als wolle sie dem Mädchen ihr Herz überreichen. Wolkenspeer selbst hat die Stirn gerunzelt und scheint zu überlegen, während er sich eine Handvoll der furchtbar salzigen Fische nimmt und darauf herumkaut, als seien sie nur eine Nascherei mit mildem Geschmack. Eddy beugt sich zu den anderen und flüstert: "Wenn der nichts weiß, fress' ich einen Besen! Der überlegt nur, was er uns sagt und was nicht, wetten?"

Und tatsächlich: Endlich sieht Wolkenspeer seine jungen Gäste ernst an und meint: "Beim Fischen wir haben gehört über junges Mädchen, das noch nicht Squaw ist. Wir treffen Männer von anderem Stamm. Sie haben Mädchen gesehen. Sehr jung, sehr viel Angst. Sie geben ihr Führer zu
tuts-i miuna'he'wash." Er sucht merklich nach einer Übersetzung, bis er schließlich erklärt: "Orakel, kennt alle Stämme, alle Sprachen. Dort Mädchen findet Hilfe." Auf die fragenden Blicke der Gefährten ergänzt er: "Von hier wir laufen drei Teile von vier einen Tag. Orakel wohnt, wo Vater Fluss aus den Bergen fließt." Laura Anns Augen leuchten daraufhin auf. "Super! Dann können wir Tiffy ja vielleicht da finden – was meint ihr?" Von Eddys Platz ertönt nur ein leises Rascheln: Der Blauhäutige blättert verstohlen in dem großen Buch Goibnius.

Ricky

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Kapitel II: The show must go on
« Antwort #76 am: 14.06.2018, 06:11:13 »
Zwar sticht es Ricky ein wenig, aber spätestens wenn sie wieder unterwegs sind, wird er ihr zeigen, daß auch er
etwas zu bieten hat. So ein Fisch wird es kaum mit einem Läufer und Springer wie ihm aufnehmen können.
Und außerdem schaute ihn ja auch die hübsche, junge Frau des Häuplings lächelnd an....

Als Wolkenspeer dann die Nachricht preis gibt, von Tiffy gehört zu haben, tritt wieder mal ein breites Grinsen
auf das Gesicht des Satyr, auch wenn ihm dann an der Erzählung doch noch was auffällt.
"Toll. Wir sollten mit einem Aufbruch nicht zu lange warten. So früh wie möglich los. Wenn Tiffany sich fürchtet, sollten wir so schnell wie möglich bei ihr sein."

Ayleen Chepi Anitsiskwa

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Kapitel II: The show must go on
« Antwort #77 am: 27.06.2018, 05:16:27 »
Eddys Flüstern erntet ein kaum merkliches Nicken von Ayleen, deren Aufmerksamkeit auf dem Gastgeber bleibt. Nach dessen Antwort beugt sie sich leicht und spricht: "Habt vielen Dank für eure Hilfe, das klingt in der Tat nach der Unsrigen. Das Orakel ist uns ein Begriff. Mögt ihr uns den Stamm und dessen Lagerstatt nennen, den sie traf und der ihr half? Vielleicht treffen wir ihn oder wollen dies, für Dank oder - sollten wir uns verpassen - für weitere Fragen."

An die Gruppe und in deren Sprache gewendet meint sie: "Ja, wir sollten gleich morgen früh aufbrechen. Das Nachtlager auszuschlagen wäre weder höflich noch klug, sie kennen die Umgebung und Erholung könen wir brauchen. Vom Orakel ist mir erzählt worden, es befindet sich, wo Erde, Fels, Wind und Fluss sich treffen. Jedem, der es erreicht, beantwortet es eine Frage. Gefahrlos ist der Weg jedoch nicht."
« Letzte Änderung: 26.02.2019, 21:47:56 von Ayleen Chepi Anitsiskwa »

Changeling

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Kapitel II: The show must go on
« Antwort #78 am: 27.06.2018, 11:06:32 »
Wolkenspeer nickt, und die Sache ist beschlossen: Die vier Gefährten verbringen die Nacht im Dorf der Flussleute. Der Krieger erzählt ihnen, die Fischer hätten bei ihrer Fahrt über den Fluss Männer vom Volk der yunwi tsundsi getroffen. Die "Kleinen Leute", wie Wolkenspeer sie nennt, sollen scheu, aber sehr hilfsbereit sein, geschickte Handwerker, die eine Vorliebe für Kinder zeigen – womöglich, so deutet er an, haben sie deshalb der verirrten, einsamen Tiffany geholfen. Eine Siedlung der Kleinen Leute liegt mitten in der Singenden Ebene, wo sie mit großer Kunstfertigkeit Felder angelegt und Hütten gebaut haben.

Mit diesen Informationen (und einigen Märchen der Flussleute) legen sich die vier schließlich spät am Abend zur Ruhe. Früh am nächsten Tag rüstet man sich zum Aufbruch. Wolkenspeer gibt ihnen einen jungen Fischer mit, der auf den Namen Sonnenauge hört. Offenkundig aufgrund der sehr hellen braunen, fast gelben Augen, eine Seltenheit unter diesen Leuten. Versehen mit einigen in Gras eingeflochtenen Paketen Trockenfisch und mit Trinkwasser gefüllten Häuten ziehen sie los, hinein in die Ebene, wo sie den Lauf des Flusses abkürzen können, der am Wohnort des Orakels aus den Bergen entspringt.

Letzteres bestätigt auch Eddy nach intensiver Lektüre in Goibnius Buch. "Das Orakel sieht in die Herzen jener, die ihm gegenübertreten. Wer unhöflich oder unehrlich ist, den weist es ab, und er wird bei ihm niemals eine Antwort auf seine Fragen finden" erzählt er. "Außerdem sagt das Buch, dass es ein Volk von Felsleuten geben soll, die dort auch leben und anderen den Zugang zum Orakel verweigern, das sie seit Menschengedenken verehren. Nur Verwandte oder besondere Gäste lassen sie ungehindert zum Orakel. Und gefährliche Tiere soll es dort auch geben, vor allem Bären" schließt der Troll seine Zusammenfassung.

Laura Ann schaudert bei seiner Schilderung. "Das hört sich ganz schön gefährlich an" meint sie, wirft einen Blick auf den riesigen Troll und ihre übrigen Begleiter. Sie haben sie am Internat nicht als ängstlich kennengelernt, doch bei Felsleuten, Bären und anderen gefährlichen Tieren scheint ihr doch ein wenig unbehaglich zu werden – jedenfalls vorübergehend. Auf Dauer kann die Sorge ihre gute Laune aber nicht dämpfen: Schon bald springt sie wieder munter voran, während Sonnenauge gleichmäßig und ruhig ausschreitet. Der Flussmann ist nicht so gut zu Fuß die die beiden Satyrn und der langbeinige Troll, doch auch er wirkt wohlgemut. Er ist schwer einzuschätzen, dürfte aber nur wenig älter sein als die Schüler.

Ricky

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Kapitel II: The show must go on
« Antwort #79 am: 01.07.2018, 01:41:18 »
Als Ricky aufwacht, muß er sich erst ma kurz zurechtfinden. Aber dann erinnert er sich an den vorherigen Tag und reibt sich noch mal die Augen und zwickt sich in den Arm, um sich davon zu überzeugen, daß dies nicht nur ein Traum ist.
Für die Gaben der Ureinwohner ist er sehr dankbar und läßt gibt sich Mühe, das Wolkenspeer wortreich mitzuteilen. Aber auch für die Versorgung gestern und die Ehre als Freund des Stammes angenommen worden zu sein, ist er dankbar.

Ohne sich lange mit einem Frühstück aufzuhalten, machen sie sich dann auch schon auf den Weg. Der Satyr kann es gar nicht erwarten, wieder durch die Prärie zu laufen. Das Gras zu spüren, wie es an seinen Beinen entlang streicht ebenso wie der Wind an seinem Gesicht.
So  läuft er die erste Stunde immer ein wenig um die Gruppe herum und schaut sich die Prärie an.

Doch irgendwann erscheint ihm die Umgebung ein wenig eintönig und er gesellt sich zu den anderen. Dort versucht er, mit Ayleen als Dolmetscherin, wenn sie denn damit einverstanden ist, mit Sonnenauge zu plaudern. Vielleicht erfahren sie ja doch noch ein wenig mehr.

Als Laura Ann sich dann aber ein wenig von der Gruppe absetzt, erfaßt auch Ricky wieder der Drang, sich zu bewegen. Fröhlich lachend spielt er mit ihr Fangen. Im wieder gleitet sein Blick dabei über ihre Rundungen.

Ayleen Chepi Anitsiskwa

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Kapitel II: The show must go on
« Antwort #80 am: 05.07.2018, 21:01:50 »
Der Abend, die Nacht und der Morgen haben zwar etwas märchenhaftes für Ayleen, die ein indianisches Leben in Reinkultur nur aus Erzählungen und den traurigen Resten in der aktuellen Zeit kennt, doch fühlt sie sich sehr wohl und kann sich einfach einfügen. Mit großer Form bedankt sie sich zum Abschied für die Gastfreundschaft und Hilfe.

Auf dem Weg ist ihr Schritt dem des Flussmannes am ähnlichsten, daher bleibt sie stets an seiner Seite. Zunächst ist sie still, doch schließlich ermuntert sie ihn, von sich zu erzählen und sich Geschichten erzählen zu lassen. Als Ricky dazustößt, übernimmt sie sofort und ohne Einwände die Übersetzerposition, wobei sie in beide Richtungen ein wenig filtert und anpasst, um den Kulturen gerecht zu werden.

Zu den Informationen, die Eddy zitiert, nickt sie, wobei es unklar ist, ob sie Verständnis bestätigt oder nach Abgleich mit eigenem Wissen deren Korrektheit. Lauras Sorge teilt sie in geringerem Maße, doch lässt sie sich nichts anmerken oder kommentiert es. Anfangs ist sie noch versucht, ihr Mut zuzusprechen, aber ihre Kameradin fängt sich von selbst.

Changeling

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Kapitel II: The show must go on
« Antwort #81 am: 07.07.2018, 10:47:17 »
Es überrascht wenig, dass das Satyrmädchen sehr bereitwillig auf Rickys Fangenspiel eingeht. Mit grazilen Sprüngen schnellt sie sich durch das immer höher werdende Gras, in dem der Wind bald wieder zu singen beginnt wie überall in der Ebene. Obwohl sie sich als erstaunlich flink und beweglich erweist, gelingt es dem Schüler erstaunlicherweise immer wieder, sie einzufangen, wobei sich seine Arme ganz unvermeidlich jeweils um ihre ansehnliche Gestalt schließen – was Laura Ann alles andere als unrecht zu sein scheint. Lachend neckt sie ihn und stachelt ihn immer wieder dazu an, den anderen weit voran zu spurten oder sie in großen Kreisen zu umspringen. Dem Jungen geht das Herz auf angesichts der puren Lebensfreude – Lebenslust? – die ihn dabei durchdringt[1].

Ayleen, die sich bei den beiden anderen hält, sieht Eddy die Augen verdrehen und leise grummeln. Er scheint die leichtlebige, fröhliche Art der Satyrn nicht sehr positiv zu beurteilen, was das Indianermädchen ein wenig verwundert. Im Internat war die Sportskanone immer einer der Schüler, denen man am ehesten leichtsinnige Streiche zugetraut hätte. Und verbotene Mädchenbekanntschaften hat man ihm auch mehr als einmal nachgesagt. Hier, in der Traumwelt, scheint der Troll jedoch auf seltsame Weise gereift oder ernster geworden. Vielleicht entspricht das dem Wesen der blauhäutigen Riesen, vielleicht ist es aber auch die Sorge um Tiffany, die ihn davon abhält, sich dem Herumtollen der beiden anderen Gehörnten anzuschließen. Obwohl sie nicht gerade sehr einfühlsam ist, durchdringt der sorgenvolle Ausdruck auf seinem Gesicht die unerschütterliche Maske, die er zur Schau trägt, doch so sehr, dass auch Ayleen ihn wahrnimmt.

Sonnenauge derweil sieht den beiden Satyrn mit einem kaum merklichen Lächeln zu. Er scheint ihre kindliche Freude am Umherspringen zwar nicht zu teilen, doch der Flussmann wirkt auch nicht, als verurteile er sie dafür. An seiner Seite gerät auch Ayleen in einen Sinnesrausch, wenn auch weit ruhigerer und romantischerer Art als Ricky und Laura Ann: Sie folgt mit den Augen seinem Finger, wenn er gelegentlich auf markante Punkte zeigt – einen flachen Hügel, einen großen Baum oder Felsblock – und ihr von den Sagen der Flussleute erzählt, die sich damit verbinden. Die Singende Ebene nimmt sie gefangen, und sie beginnt zu ahnen, nein, zu spüren, sich zu erinnern, dass es einmal eine Zeit gab, in der auch die Welt ihrer Geburt so schön war wie dieses weite, freie Land...
[2].

Gemeinsam wandern die fünf Gefährten so lange Zeit, bis sie gegen Mittag den Schatten einer kleinen Baumgruppe aufsuchen und unter einer strahlenden Sonne von den mitgebrachten Vorräten essen. Gestärkt geht es anschließend weiter. Irgendwann am Nachmittag deutet Sonnenauge nach vorn. Dort haben sich schon vor Stunden die fern und unwirklich scheinenden Form hoher Berge am Horizont abzuzeichnen begonnen. "Jetzt bald wir kommen wieder zum Fluss" erklärt der Begleiter der Schüler. "Da wir laufen noch, nicht weit, dann ist Ort, wo das Wasser kommt aus den Bergen." Und wirklich: Sie treffen bald auf den Fluss, dessen Biegungen sie über die Ebene abgeschnitten haben. Noch ein wenig später hören sie ein dumpfes Rumpeln, das allmählich anschwillt, und als sie, dem Flusstal folgend, um einen Hügel biegen, sehen sie einen Wasserfall, dessen gischtende Massen in der Sonne funkeln wie ein Vorhang aus Edelsteinen. Irgendwo dort muss das Orakel sein!
[3].
 1. An dieser Stelle gäbe es einen Punkt Glamour, wenn dir einer fehlen würde – nur um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie ich mir das Wesen eines Satyrs vorstelle.
 2. Auch für Ayleen würde es an dieser Stelle ein Punkt Glamour geben, wie für Ricky. Bei ihr lediglich, aufgrund ihres verschiedenen Feenerbes, aus anderen Gründen.
 3. Hier bitte von beiden einen Wurf auf Perception + Alertness gegen 6.

Changeling

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Kapitel II: The show must go on
« Antwort #82 am: 13.07.2018, 13:42:48 »
Sonnenauge weist nach vorn auf den glitzernden Vorhang aus Wasser. "Da wohnt Orakel!" ruft er, um das Brüllen des Wasserfalls zu übertönen, das hier, vielleicht noch zweihundert Meter entfernt, bereits eine beträchtliche Lautstärke besitzt. Bei näherem Hinsehen erkennen die Gefährten, dass der junge yunwi amai'yine'hi wohl nicht auf die brodelnden Wassermassen selbst gedeutet hat, sondern auf die linke Seite der schroffen, beinahe kalkig weißen Felsen, die den Lauf des Flusses hier einrahmen: Dort führt, erst auf den zweiten Blick erkennbar, ein Weg in die Höhe. So man es denn einen Weg nennen kann – es scheint von hier aus eher eine Aneinanderreihung steiler Risse und Kamine, unterbrochen von einigen auch nicht gerade bequem aussehenden treppenähnlichen Anstiegen. Laura Ann sieht mit glänzenden Augen an dem Bergpfad hinauf und beginnt vor Aufregung zu springen wie ein junges Zicklein.

Auch Ricky verspürt einen seltsamen Mutwillen in sich, der ihm in die kräftigen Beine zu fahren scheint. Es juckt ihn geradezu, seine Hufe beim Besteigen dieser Klippen zu versuchen! Ayleen hingegen wird auf einen Punkt weiter oben aufmerksam, einen kleinen grasbewachsenen Absatz, an dem irgendetwas ihr Auge auf sich gezogen hat, ohne dass sie es genau benennen könnte. Sonnenauge hat diesen Punkt ebenfalls im Auge, wie sie bemerkt. Und auch Eddy, der beim Anblick des Pfades unwillig geknurrt hat, wird, wenn nicht auf den Absatz, so doch auf das Spähen der beiden aufmerksam. "Was ist los? Irgendwas nicht in Ordnung?" übertönt seine hier zum Bass abgesunkene Stimme das Wasser. Ayleen späht noch einmal genauer, und jetzt meint sie zu sehen, dass einer der Felsbrocken, die dort oben liegen, ein Stück zur Seite gerollt ist. Sollten die Felsen auf dem Pfad etwa nicht stabil liegen..? Sonnenauge beschattet die Augen mit einer Hand.

Ayleen Chepi Anitsiskwa

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Kapitel II: The show must go on
« Antwort #83 am: 22.07.2018, 00:00:35 »
Während Eddy oder zumindest seine Troll-Personlichkeit von den herumtollenden Satyren sichtlich genervt ist, ignoriert Ayleen oder zumindest ihr Feenerbe die beiden - sie empfindet sich als darüber stehend. Stattdessen schwelgt sie in der Natur, der Geschichte und der Erinnerung. Die Ankunft am Aufenthaltsort des Orakels reißt sie aus dem Genuss, was ihr im ersten Moment gegen den Strich geht, dann bemerkt sie aber ihre müden Beine und ist froh, dass die Reise nicht mehr lange dauert. Sie nippt an ihrem Wasserschlauch und betrachtet den Wasserfall sowie den Pfad. Mit einem Seufzen reißt sie sich davon los, als sie nach ihren Beobachtungen gefragt wird. Laut schreien zu müssen, behagt ihr nicht. Da es jedoch notwendig ist, tut sie es: "Passt beim Aufstieg auf, ich sehe lockere Felsen!"
« Letzte Änderung: 26.02.2019, 21:48:39 von Ayleen Chepi Anitsiskwa »

Ricky

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Kapitel II: The show must go on
« Antwort #84 am: 10.08.2018, 22:24:27 »
Auch wenn es Ricky in den Beinen juckt, bleibt er im Inneren doch auch immer um seine Begleiter besorgt.
Und als Ayleen jetzt die lockeren Felsen erwähnt, kommt ihm etwas wieder ins Gedächtnis, das gestern Abend erwähnt wurde.
Auch er brüllt, um über das Rauschen gehört zu werden. "Vielleicht sind das auch die Felsleute! Wie verhält man sich denn respektvoll?!"
Eigentlich möchte er die Antwort gar nicht abwarten, sondern sich gleich auf den Weg begeben.

Changeling

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Kapitel II: The show must go on
« Antwort #85 am: 11.08.2018, 15:43:13 »
Eddy nickt Ayleen zu und grollt: "Dann gehe ich besser voran!" Ein langer, bläulicher Arm schiebt sich an ihr vorbei und schnappt Laura Ann am Kragen, die sich bereits mit einem Sprung und einem unternehmungslustigen Funkeln in den Augen an den Aufstieg machen wollte. "ICH gehe voran, Baby!" grinst der Troll breit, ohne weiter auf das beleidigte Satyrmädchen zu achten, das schmollend die Arme verschränkt und ihm hinter seinem Rücken die Zunge herausstreckt. Sie scheint allerdings nicht ernstlich böse zu sein, denn sie äfft seinen täuschend schwerfällig wirkenden Gang nach und zwinkert den anderen zu.

Ihre Augen werden allerdings um einige Nummern größer, als Eddy den gehörnten Kopf in den Nacken legt, an der steilen Felswand hinauf sieht, dann leicht in den Knien federt und plötzlich seinen schweren Streitkolben mit einem Ruck nach oben reißt, wobei er einen donnernden Schrei ausstößt, der von den Felsen widerhallt. Aus dem Stand fliegt er fast vier Meter senkrecht in die Höhe, als risse ihn die Waffe wie ein Aufzug mit hinauf.
[1] "Mann, habt ihr das gesehen?" versucht Laura Ann die Wassermassen zu übertönen. "Fast wie Superman..!" Auch Eddy selbst wirkt fast ein wenig überrascht von seinem Erfolg, als er von einem weiter oben gelegenen Felsenabsatz zu seinen Kameraden hinab späht und ihnen dann mit einem unsicheren Lächeln zuwinkt.

Sonnenauge indes hat den gewaltigen Sprung zwar mit sichtlichem Respekt beobachtet, scheint aber nicht sonderlich erschüttert. Er winkt den anderen und marschiert auf die Felsen zu. "Du recht vielleicht,
mok'te'yanna'hi" meint er zu Ricky. "Wenn dort Felsenleute, wir zeigen viel Respekt für Berg." Ayleen ist sich nun nicht mehr ganz sicher – sie war selbstverständlich davon ausgegangen, dass dort in der Höhe Felsen sich gelöst haben. Es wäre kein Wunder, so rissig und zerklüftet, wie die Bergflanke hier ist. Andererseits... irgendetwas sagt dem Mädchen, dass hier alles möglich ist, was ihre Fantasie nur abdecken mag. Erfahren werden sie die Wahrheit wohl nur, wenn sie sich an den Aufstieg machen.
[2]
 1. Hopscotch, 2 Erfolge.
 2. Hierzu ist eine Prob auf Dexterity + Athletics gegen 7 notwendig.

Achtung: Rickys Birthright macht es unmöglich, dass ein Athletics-Wurf bei ihm einen Botch ergibt. Er könnte auch stattdessen, wie Eddy, Wayfare 1 – Hopscotch nutzen. Das würde einen Punkt Glamour kosten und erfordert dann einen Wurf von Wits + Wayfare (also vier Würfeln) gegen eine Schwierigkeit von 7 (seine Banality + 4), minus eventuell eingesetzte zusätzliche Glamourpunkte, minus den Level des Bunks, den er verwendet. Eddys einfacher Bunk (Brüllen und Hochreißen des Streitkolbens) war Level 1.

Ihr könnt übrigens generell die Cantrips, die ihr kennt, in passenden Situationen gern nutzen. Sobald ihr euch an sie erinnert, ist der Einsatz für eure Charaktere quasi intuitiv und erfordert kein langes Besinnen, wie Radfahren. Verbrauchte Glamour-Punkte sind vergleichsweise einfach zu regenerieren, im schlimmsten Falle einfach mit der Zeit.

Ricky

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Kapitel II: The show must go on
« Antwort #86 am: 15.08.2018, 23:35:45 »
Auch Ricky ist von Eddys Auftritt begeistert, aber so leicht läßt er sich die Schau nicht schon wieder stehlen.
Nach einem kurzen Blick auf Laura Ann, nimmt er die Felswand genauer in Augenschein.
Wie nebenbei fängt einer seiner Hufe an, ein Muster in den irdenen Boden zu zeichnen. Schon kurz darauf wird erkennbar, daß es sich wohl um eine ungewöhnliche Variante von "Himmel und Hölle"[1]handelt.
Dieser wendet sich der Satyr schließlich zu und springt sie beim dritten Versuch fehlerfrei ab.
Zufrieden nickt er sich selbst zu und springt dann mit Leichtigkeit den Weg hinauf.[2]
 1. http://www.labbe.de/zzzebra/index.asp?themaid=266
 2. Wits + Wayfare vs 7-?: 5, 8 und 9 sollten wohl Erfolge sein, wenn Eddy für seinen einfachen Bunk schon nur gegen 6 würfeln mußte.
« Letzte Änderung: 15.08.2018, 23:40:48 von Ricky »

Ayleen Chepi Anitsiskwa

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« Antwort #87 am: 21.08.2018, 09:40:56 »
Rickys Vorschlag und Frage beantwortet Ayleen nicht, da sie sich nicht sicher ist und Sonnenauge bereits bestätigt, das es möglicherweise Felsenleute seien. Wenn sie Lauras oder Eddys Gebaren stören oder wenn Eddys oder Rickys Kraftakte sie beeindrucken, lässt sie sich nichts anmerken, sie beobachtet still und aufmerksam. Einzig Eddys Schrei lässt sie zusammenzucken. Während die anderen unterwegs sind, fragt sie Sonnenauge in seiner Sprache: "Kommt ihr weiter mit, wartet ihr oder kehrt ihr um? Wenn ihr nicht mitkommt, habt ihr noch Rat, zum Beispiel was als respektvoll oder -los wahrgenommen wird?" Sie wartet die Antwort noch ab und überlässt damit im Zweifel Laura das Feld, den beiden Jungs zu folgen.
Erst anschließend bricht sie auf. Sie sichert ihre Ausrüstung und steigt auf den Felsen. Dabei ist sie vorsichtig, keine der beweglich wirkenden Steine zu berühren oder gar zu betreten. Sie ist nicht schnell, aber geschickt. Kaum ein Stein löst sich, sie kommt stetig voran und braucht neben den Füßen meist nur eine Hand, um sich abzustützen. Eine gewisse Eleganz vermag sie zu erhalten (und ihre Kleidung relativ sauber).[1]
 1. Für zwei Erfolge hoffentlich in Ordnung

Changeling

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« Antwort #88 am: 23.08.2018, 19:43:07 »
Laura Ann hat es nach Rickys Sprung[1] auch nicht mehr gehalten: Das Mädchen jagt zwar nicht wie die beiden Schüler vor ihr mit einem einzigen Sprung in die Höhe, folgt ihnen aber in mehreren kleinen, mühelos wirkenden Hüpfern, die sie fast ebenso rasch in die Höhe tragen und einem quicklebendigen Zicklein ziemlich ähnlich wirken lassen. Ihre zierlichen Hufe finden auf den schmalsten Stellen Halt, wie sie so in kleinen Etappen nach oben strebt (und Ricky mag in diesem Moment beim Anblick ihres flatternden kurzen Rocks bedauern, dass er über ihr steht und nicht darunter...). Eddy nickt nur Ricky nur kurz zu und brüllt über das Donnern des Wassers hinweg: "Komisch, oder? Irgendwie erinnert man sich plötzlich dran, wie es funktioniert, und dann geht's einfach! Fast wie beim Radfahren!" Er bietet Laura Ann seine riesige Hand, um sie den letzten halben Meter hinaufzuziehen. Obwohl das Satyrmädchen seine Hilfe offenkundig nicht braucht, lässt sie sich mit einem breiten Grinsen an der Hüfte packen und mit einem Schwung wie beim Rock 'n' Roll auf den Absatz befördern, auf dem der Troll und Ricky warten.

Sonnenauge macht auf Ayleens Frage nur eine Geste aufwärts und beginnt wortlos ebenfalls den Aufstieg. Der Flussmann klettert wie das Indianermädchen auf ganz herkömmliche Weise. Er braucht in seiner bedächtigen Art wesentlich länger, um die Höhe zu erklimmen. Zwar wirkt er recht sicher in seinen Bewegungen und strauchelt nicht, aber man merkt ihm doch an, dass das Gebirge nicht sein Terrain ist. Auch Ayleen schafft es, nicht übermäßig elegant, aber ohne Abschürfungen und sogar ohne Risse im Rock, ihr Ziel kletternd zu erreichen
[2]. Gemeinsam suchen sich die fünf Gefährten nun einen Pfad, über den sie weiter aufwärts gelangen. Dabei dröhnen ihnen die vorbeischießenden Wassermassen in den Ohren, und zumindest für die Nichtsatyrn wird die Kraxelei auch bald recht anstrengend, so dass die Unterhaltung nur noch sehr spärlich verläuft. Ein, zwei Male haben sie das Gefühl, beobachtet zu werden, doch entdecken können sie niemanden mit Ausnahme eines einsam am Himmel kreisenden Raubvogels und einiger wirklicher Bergziegen oder ähnlicher Tiere, die die fünf nie sonderlich nah an sich heranlassen.

Endlich kommen sie, nach längerem Klettern im Zickzack, an einem großen Plateau an, das mit Geröll übersäht ist. Im Hintergrund erheben sich weitere Klippen und verlieren sich irgendwo in den Wolken. Ein großer See mit unbekannten Zuflüssen speist den Wasserfall, dessen Brüllen hier, zu einem tiefen Grollen gedämpft, wieder erträglicher wird. An seinem Rand steht, auf den ersten Blick leicht zu übersehen, eine Hütte, grob aus gewaltigen Steinen errichtet. Noch ehe sie sich miteinander darüber verständigen können, ertönen jedoch rund um sie herum knirschende Geräusche von Stein auf Stein, und eine ganze Anzahl großer, rissig wirkender Findlinge kommt in Bewegung, obwohl sie zu ebener Erde liegen... Eddy greift nach seinem riesigen Streitkolben, Laura Ann kreischt auf und Sonnenauge weicht bis an den Rand des Abhangs zurück, bleibt aber dort mit einem zweifelnden Blick in die Tiefe stehen. Seine Hand zuckt kurz zum Messer, doch er zieht die Waffe nicht.
 1. ...für den die gewürfelten Erfolge völlig ausreichend sind...
 2. Auch hier sind zwei Erfolge völlig okay.

Ricky

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« Antwort #89 am: 12.09.2018, 04:02:57 »
Ricky will auch unwillkürlich zurückweichen, kann sich aber gerade noch fangen. Denn wahrscheinlich sind das die Steinleute selbst. Oder sie bewegen irgendwie die Findlinge. Also keine Gefahr, wenn sie höflich bleiben.
In einer Geste, die hoffentlich auch so verstanden wird, hebt er die geöffneten Hände als Zeichen, daß er nicht bewaffnet ist und keine bösen Absichten verfolgt.
Angestrengt überlegt er, wie die Begrüßungsformel bei den Flußleuten war.
Dabei dreht er sich ein wenig zu Ayleen.
"Ich glaube, du kannst hier was ausrichten."

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