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Autor Thema: Kapitel II: The show must go on  (Gelesen 19787 mal)

Beschreibung: Das Erwachen in einer neuen Welt

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Ricky

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Kapitel II: The show must go on
« Antwort #105 am: 06.02.2019, 23:26:47 »
Ricky blickt in die Runde und überlegt kurz.
"Das Unendlichkeitskonzert könnte Eindruck machen, allerdings haben wir kaum Instrumente. Ich weiß nicht, wie es in a capella klingt und ob es dann noch wirkt."
Er versucht sich vorzustellen, wer in der Gruppe mit seiner Stimme welches Instrument ersetzen könnte.
Schließlich verwirft er den Plan.
"Nein, ich denke Ayleen hat Recht.
Es sollte entweder was Persönliches sein oder etwas von damals.
Was von Beidem ist die Frage...."
Der Satyr horcht in sich hinein, ob er ein Echo eines der Lieder hören kann, daß sein Vorfahre Sturmsänger zum Besten gegeben hat.

Changeling

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Kapitel II: The show must go on
« Antwort #106 am: 09.02.2019, 14:59:34 »
Während sich Ayleen und Ricky austauschen, nutzt Laura Ann eine ähnliche gemurmelte Unterhaltung bei den Felsleuten, um ziemlich leise und rasch zu Eddy hinüber zu huschen. Sonnenauge bemerkt sie dennoch und tritt unauffällig in die Lücke, die sie bei den Gefährten hinterlassen hat. Das Satyrmädchen flüstert derweil dem blauhäutigen Troll etwas ins Ohr, als er sich zu ihr hinunter beugt. Eddy war offenbar in der Zwischenzeit nicht untätig, denn er kann ihr Antwort geben, wie es scheint. Obwohl er sich sichtlich auch bemüht, seine Stimme zu senken, bohrt sich Laura Ann mit einem missgünstigen Stirnrunzeln im Ohr – die anderen haben das Grollen aus seinem Brustkasten selbst über die mehreren Meter Entfernung hören können. Auch einige der Felsleute blicken auf, doch keiner von ihnen macht Miene, den Austausch der beiden zu stören.

Endlich eilt Laura Ann wieder zu ihnen zurück, da niemand sie bedroht, wieder mutiger geworden. "Okay, Leute" meint sie atemlos. "Der Große war wohl ausnahmsweise mal nicht ganz so langsam –er hat schon in der fetten Schwarte geblättert. Scheint'n ziemlich wirres Kauderwelsch zu sein, was da drin steht, so ganz altertümliches und gedrechseltes Zeug..." Schnippisch zuckt das Mädchen die Schultern. "Er hat sich nur soviel zusammengereimt: Ricky muss wissen, was wir am besten machen. Angeblich soll's ihm irgendeiner sagen, wenn er nur richtig hinhört, oder so ähnlich war's. Wenn ihr mich fragt, klingt das ganz schön dünn für das Brimborium, das der Große um den Schmöker macht, oder?" Sie stemmt die Hände in die Hüften und sieht sich Zustimmung heischend um.

Sonnenauge allerdings scheint ihre Meinung nicht zu teilen. Er wiegt den Kopf und meint: "Ich glaube nicht, dass das sprechende Papier lügt oder wirr redet. Seine Worte haben bestimmt eine Bedeutung – man muss sie nur richtig verstehen." Laura Ann lacht auf. "Ach ja? Und wie stellst du dir das vor, Sugar? Meinst du vielleicht, 'n Geist kommt angeschwebt und sagt: 'He, Ricky, ich bin dein Ururururahn und sag' dir jetzt mal, wie’s läuft'?" Wäre die Situation nicht so ernst, es wäre ziemlich erheiternd, wie sie mit ihrem glockenhellen Organ versucht, eine tiefe Grabesstimme nachzuahmen. Aber auch jetzt wirkt Sonnenauge nicht belustigt. Im Gegenteil: Er antwortet dem Satyrmädchen nicht, sondern lächelt nur, nachsichtig, aber ernst. Und ein anderer Gefährte kann ihre Worte auch nicht lustig finden: Ricky. Der Versuch, die Sache ins Lächerliche zu ziehen, lässt in ihm nämlich erst recht eine Überzeugung wachsen, die ihm mit Ayleens Worten kam.

Wie sagte das Indianermädchen doch gleich? Es sei seine Intuition gefragt? Fast im selben Moment sieht er Sonnenauges Lächeln, und die Züge ihres neuen Freundes scheinen sich zu verändern: Runzeln erscheinen in seinem Gesicht, die blauschwarz glänzenden Haare werden dünn und grau, die Knochen treten leicht hervor, lassen ihn hager und dürr erscheinen. Aber das Lächeln bleibt. Und es macht Ricky Mut, denn die Züge, die er sieht, sind ihm irgendwie vertraut... Und als er realisiert, dass alle um ihn inklusive der Felsleute still geworden sind und ihn anstarren, ist eine Melodie in seinem Kopf. Ein Lied, ein sehr altes Lied, das von den Pferden erzählt, die über die Ebene laufen, und vom Sturmwind, der sie begleitet. Allein sich die vorzustellen, lässt bereits Bilder von Mustangs mit glänzendem Fell für ihn aufsteigen, von riesigen Staubwolken und einer unendlichen Weite voll von wogendem Gras und sanft geschwungenen Hügeln. Und die Töne drängen sich ans Licht, sie wollen über seine Lippen...

Ayleen Chepi Anitsiskwa

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Kapitel II: The show must go on
« Antwort #107 am: 11.02.2019, 17:56:03 »
Ayleen ist zufrieden, das ihr Recht gegeben wird und ihren Vorschlägen gefolgt wird. So hält sie sich nun zurück, lässt die anderen handeln und beobachtet, wie sich die Dinge entfalten. Entsprechend wirkt sie entspannter als vorher, auch wenn sie allem aufmerksam folgt. Sie versucht, unaufffällig die Felsleute zu belauschen, selbst wenn ihr deren Dialekt nicht vertraut ist.

Lauras Art, respektlos mit den Worten ihrer Helfer umzugehen, irritiert sie. Aus leidiger Erfahrung weiß sie, wie ihre Belehrungen meist den Unwillen des Belehrten auf sie ziehen. Schließlich versucht sie es doch mit einem diplomatischen Ansatz: "Laura, das Ganze hier ist neu und nicht immer gleich erfassbar, aber wir sollten die Hilfen, die wir haben - und seien sie zunächst noch so wenig - nicht verderben. Bitte." Innerlich wollte sie sagen: "Wenn du nicht helfen und lernen möchtest, dann sei uns wenigstens nicht im Weg." Bei Sonnenauge hätte sie gerne eine Entschuldigung angebracht, wenn sie sich nicht ziemlich sicher gewesen wäre, dass das die Situation nur verschlimmert. Ihre eigenen indianisch-schamanistischen Ansichten wollte sie erst recht nicht preisgeben.
« Letzte Änderung: 26.02.2019, 21:55:49 von Ayleen Chepi Anitsiskwa »

Ricky

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Kapitel II: The show must go on
« Antwort #108 am: 18.02.2019, 09:53:37 »
Ricky nimmt erst nur die Melodie auf, die er hört, und beginnt sie mitzusummen.
Nach den ersten paar Takten öffnet er die Augen und schaut seine Begleiter auffordernd an.
Er hofft, daß sie ebenfalls in die Melodie einstimmen, auch wenn sie für sie noch neu ist.
Der Satyr ist versucht, auch gleich den Text anzustimme, aber das würde seine Begleiter in
den Hintergrund drängen. Und er  selbst hatte ja verlangt, daß sie mitmachen sollen.
Nachdem er die Melodie noch ein paar mal vorgesummt und dann auch kurz schon mal angesungen
hat, endet er und betrachtet die kleine Gemeinschaft aus jungen Leuten.
"Na, was meint ihr? Habt ihr auch etwas gespürt bei dem Lied?"

Changeling

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Kapitel II: The show must go on
« Antwort #109 am: 23.02.2019, 13:16:53 »
Rickys Summen klingt zunächst etwas unsicher und dünn, und er bekommt schon Angst, sich mit seinem Versuch lächerlich zu machen. Doch dann scheint sich die Melodie zu verselbständigen, und er bekommt mehr und mehr das Gefühl, dass nicht er das Lied singt, sondern dass dieses aus sich selbst heraus lebt und seine Kehle wie ein Instrument benutzt. Auch die anderen horchen auf – Ayleen sieht Bilder vor sich aufsteigen, deren Lebensnähe sie für einige Momente wanken lässt.[1] Fast glaubt sie, in eine Art dreidimensionalen, belebten Bildes hineinzufallen. Erinnerungen an das alte Lichtspielhaus in Gatsburg überkommen sie für einen Moment... Nein: Sie kann wirklich nicht leugnen, dass sie etwas gespürt hat. Ganz und gar nicht! Aus irgendeiner unbekannten Quelle fließt ihr die Erkenntnis zu, dass es sich hier um eine sehr alte Weise handelt, die von den verschiedensten Völkern mit individuellen kulturellen Färbungen weitergegeben wird – auch bei ihren eigenen Leuten ist sie bekannt.

Sonnenauge und Eddy sind sichtlich ebenfalls beeindruckt. Der junge Flussmann schließt die Augen und hört sehr konzentriert zu, während der große Troll kaum merklich den Takt mit einem rhythmischen Nicken aufnimmt. Laura Ann hat auf Ayleens Ermahnung hin erst einmal geschmollt und die Arme verschränkt. Doch interessanterweise scheint sie am empfänglichsten für die Wirkung des Liedes – oder ist es einfach ihr Naturell? Sie beginnt sich, unmerklich erst, dann deutlicher, zu der Melodie zu bewegen, wiegt sich in den Hüften, bewegt sich fast wie eine Bauchtänzerin, während ein Lächeln um ihre Lippen spielt. Der seidige, buschige Ziegenschwanz wedelt gelegentlich unter ihrem kurzen Rock hervor, als wollte er ebenso tanzen wie seine Besitzerin.
 1. Aufgrund der gewürfelten 3 Erfolge.
« Letzte Änderung: 23.02.2019, 13:17:18 von Changeling »

Ayleen Chepi Anitsiskwa

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Kapitel II: The show must go on
« Antwort #110 am: 01.03.2019, 06:41:52 »
Ayleen merkt, dass sie es anscheinend wieder geschafft hat, ihre Meinung zum Verhalten des Gegenübers nicht diplomatich genug verpackt zu haben. Sie belässt es also beim Gesagten. Zu ihrem Glück bleibt Laura still und wird schließlich von Rickys Musik abgelenkt.

Es dauert nicht lang, da hat Rickys Musik sie auch erfasst. Außer einem sich in die Ferne richtenden Blick reagiert sie äußerlich nicht, auch wenn es innerlich wesentlich intensiver ist. Die Weise ist ihr auf eine sonderbare Art vertraut, die hochkommende Erinnerung an Gatsburg und Herrn Phelps lassen andere Sorgen wieder aufflammen.

Nachdem Ricky geendet hat und seine Frage stellt, nickt Ayleen: "Das Lied ist gut geeignet. Es ist sehr alt und traditionsreich. Jedes Volk hat seine eigene Variante. Eddys, Sonnenauges und meine Interpretation werden also ein wenig abweichen von eurer. Wir sollten uns nur zurückhaltend beteiligen." Dann allerdings summt sie selbst die Melodie, um zu zeigen, dass sie sie durchaus verstanden und aufgenommen hat, auch ohne direkt mitzumachen. Ihr Mezzosopran erinnert mehr an den majestätischen Flug eines Raubvogels über die Ebene als an wilde Pferde. Was Ton und Takt angeht, bleibt sie, wie bei ihr üblich, sehr präzise.

Ricky

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Kapitel II: The show must go on
« Antwort #111 am: 19.03.2019, 06:24:26 »
Als Ricky merkt, daß ihm das Lied immer leichter von den Lippen kommt, ja fast wie von selbst aus ihm herausfließt, schaut er sich seine Begleiter an. Es ist erstauchlich, wie auch sie von der Melodie eingefangen und mitgenommen werden. Als sich anscheinend alle mit Lied vertraut gemacht haben, sollten sie dann wohl anfangen.
"Also dann! Ich denke, wir können. Aber ich denke nicht, daß sich jemand zurückhalten sollte. Es ist ein Lied über das Leben und die Wesen, die es leben."
Er tritt auf die Steinleute zu, die weiter hinten gewartet haben.
"Wir sind soweit.", kündigt er nur kurz an.
Plötzlich, er weiß selbst nicht genau warum, stellt er ihren kleinen Chor in folgender Reihenfolge auf.
Eddy, dann Ayleen, dann Sonnenauge und Laura Ann mit ihm am anderen Ende.
Ricky beginnt mit der Melodie und sofort stimmen die anderen mit ein.
Wieder erfaßt ihn die Stimmung und die Bilder fangen an, in seinem Geist zu erscheinen.
Er fühlt sich selbst mit Laura Ann über die Ebenen jagen. Erst langsam. Aber dann schneller und schneller. Ungebunden. Sie laufen durch das Gras und schattige Haine. Über Hügel und Ebene.
Dann erscheint neben ihnen ein Fluß.
Und unwirklürchlich trennt sich Ricky von Laura Ann und springt in den Fluß. Ohne es zu merken, stimmt er in Sonnenauges eigene Interpretation mit ein.
Er ist ein Fisch, der sich der Strömung hingibt. Der fröhlich im ruhigen Verlauf des Deltas auf das Meer zuschwimmt. Nur um dann wieder umzudrehen. Durch rauschende Stromschnellen und hinauf in Richtung Laichgründe geht die wilde Wasserfahrt. Mit Sonnenauge zusammen springt er hinauf, um nach Insekten zu schnappen.
Bei einem der Sprünge verwandelt er sich plötzlich in einen Vogel. Er steigt hinauf.
Und so wie er auf einmal neben Ayleen durch die Lüfte gleitet, so nimmt er auch hier ihre Melodie auf. Wie er mit ihr singt, so fliegen und jagen sie durch die ewigen Weiten des Himmels. So frei, wie alle bisher.
Schliesslich nähern sie sich einem riesigen Berg. Umkreisen ihn und lassen sich von den Fallwinden mitziehen oder kämpfen gegen sie an.
Aber da ist jemand am Fuße der Felsformation. Ein großes Wesen. Und Ricky gesellt sich zu ihm.
Er versteht instinktiv, dies ist Eddys Version des Liedes und stimmt auch hier mit ein.
 Ein ruhiger, ewiger Fels. Einer, der nicht über den anderen steht, aber eine erhöhte Position braucht, um über sie zu wachen. Sie setzen sich in Bewegung. Der Weg führt sie nach oben. Langsam und gemächlich. Immer voran, aber sich dessen bewußt, was hinter ihnen liegt.
Fast sind sie oben angekommen, als Ricky einer Höhle gewahr wird. Und gleichzeitig vernimmt er eine neue Stimme in diesem Lied, das alles verbindet. Ein etwas rumpeliger, knirschender Unterton.
Und wieder folgt er dieser Variante.
Er ist nicht mehr nur auf dem Berg. Er ist der Berg. Der Fels. Er dringt tiefer hinab. Er wird zu den steinernen Wurzeln der Welt. Glitzernde Geoden öffnen sich ihm und geben ihre vielfarbige Pracht preis. Und dann ist da doch eine Art Fluß. Ein langsames Fliessen aus Feuer und Glut. Es drängt nach oben. Wird sich der Welt zeigen.
Eruptiv wird er hervorgegeschossen und fliegt nach oben. Immer höher und höher. Unter ihm sieht er noch einmal Alles, was er gerade erlebt hat.
Aber sein Blick erweitert sich. Es sind nicht mehr nur Einzelteile, die für sich allein Bestand haben. Es ist eine große Einheit. Alles hat seinen Platz und gehört zueinander. Ist miteinander verwoben.
Schließlich hält er weit über der Erde inne und schaut auf diese phantastische Welt hinab. Das Lied, das seine Lippen verläßt, hat sich gewandelt. Es umfaßt jetzt all die kleinen Nuancen, die kleinen Variationen, die jeder der Mitsänger eingebracht hat. Und verbindet sie so, wie auch seine Sicht auf die Dinge diese Verbindung erfaßt hat.
Nur langsam begreift er, daß er als Letztes noch singt. Er öffnet die Augen und schaut sich um. Langsam endet die Melodie und er läßt sich geistig erschöpft auf die Knie sinken. Ein fast überirdisches Lächeln ist auf seinem Gesicht zu sehen, als er die Hände in Richtung der Steinmenschen ausstreckt.
Leise fragt er: "War dies genug Beweiß für euch?"
« Letzte Änderung: 19.03.2019, 06:28:43 von Ricky »

Changeling

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Kapitel II: The show must go on
« Antwort #112 am: 20.03.2019, 19:32:35 »
Alle Gefährten haben in gewisser Art das gleiche Erlebnis: Stimmen sie zunächst nur in die Melodie ein, so merken sie sehr bald, wie ihr Gesang sich einem bunten Stoff aus vielen verschieden gefärbten Fäden gleich zu einem Ganzen zu verweben beginnt. Und irgendwann wird ihnen allen bewusst, dass das Lied sich zu verselbständigen scheint: Es bewegt sich, fängt regelrecht zu leben an, streckt lange Zeit vergessene Glieder prüfend und erkundet eine Welt aus tausenden und abertausenden Erinnerungen, erweckt aus langem Schlaf durch die Stimmen der Sänger. Es fließt wie ein großer Strom, der von vielen Zuflüssen gespeist auf seinem Weg immer mächtiger wird, und schließlich fühlt es sich so an, als nehme es sie mit auf seiner Reise, jeden einzelnen von ihnen.

Und sie sehen.

Sie sehen, was vor langer Zeit geschah, werden Zeuge dessen, was an weit entfernten Orten geschieht, erleben, was künftig sein mag... in dichten Wäldern, auf weiten Ebenen, auf den eisigen Höhen von Berggipfeln, am tiefen Grund von Seen. Sie sehen durch die Augen unzähliger anderer, sie haben Beine, Flügel, Fischschwänze, Federn, Schuppen, ja, Äste, Blüten, Baumrinde... und fühlen sich doch als Teil dessen, was sie wahrnehmen. Sind dies alles ihre Vorfahren? Ihre Nachfahren? Fremde? Künftige Freunde – oder Feinde? So viele Fragen, die sie bewegen, bleiben unbeantwortet. Zu rasch und zu berauschend stürmt das bunte Kaleidoskop von Gerüchen, Klängen, Farben, Gefühlen auf sie ein, als dass sie mehr als einige wenige für die Dauer mehrerer Herzschläge lang festhalten könnten.

Darum nehmen sie auch gar nicht wahr, wie sie allmählich aus diesem Strom in die Wirklichkeit zurückgleiten
– sofern man ihre jetzigen Erlebnisse denn als Wirklichkeit ansieht. Was ist eigentlich mit Gatsburg, dem Internat, ihren Freunden, Familien, Mitschülern..? Doch irgendwann werden sie sich wieder ihrer selbst bewusst, der Anwesenheit der Felsmänner, des dumpfen Grollens von Wassermassen, das sie hier noch gedämpft erreicht, des Schreiens eines einsamen Adlers, der über ihnen am Himmel seine Kreise zieht. Und als sie sich gegenseitig in die Augen sehen, wissen sie alle auch ohne ein Wort zu wechseln, dass soeben jeder von ihnen eine Reise in das eigene Innerste getan hat.

Eddys mächtige Brust hebt sich unter einem tiefen, langen Atemzug. Er nickt Ricky zu, langsam, ohne ein Wort zu sprechen. Sonnenauge tut es ihm gleich. Auch wenn der Flussmann äußerlich einen gelasseneren Eindruck macht als der Troll, merkt man aber auch ihm an, wie bewegt er ist. Laura Ann, im Gegensatz zu den beiden, hat ein gerötetes Gesicht und taumelt leicht. Sie hechelt, als habe sie eine Marathonstrecke hinter sich gebracht. Doch obwohl sie die vorlaute Internatsschülerin sonst noch nie wortkarg erlebt haben, öffnet sie jetzt nur den Mund zum einem atemlos keuchend "...wow..!!" und sieht sich dann mit leuchtenden Augen unter ihren Gefährten um.

Auch die Steinmänner sind stumm. Sie bilden mittlerweile einen fast perfekten Halbkreis um die kleine Gruppe und wirken wie eine antike Statuenreihe. Keiner von ihnen zuckt auch nur mit einem Augenlid. Erst als sich Ricky an sie wendet, tritt derjenige in der Mitte, in dem man den Anführer vermuten kann, einen Schritt auf den Satyrjungen zu. Er legt eine Hand auf das Herz und hebt sie dann langsam, die offene Handfläche zu seinem Gegenüber weisend
[1] "Gruß, Sturmsänger!" sagt er weithin schallend. Darauf tritt er beiseite und nickt seinen Leuten zu.

Die Steinmänner weichen zurück und geben die Mitte des Halbkreises frei. Sie bilden eine Doppelreihe, wie eine Allee steinerner Säulen. Diese weist direkt auf den Eingang des steinernen Baus, in dem das Orakel hausen soll. Über ihnen ertönt nochmals der durchdringende Schrei des Adlers. Der Vogel ist als winziger Punkt am Himmel zu erkennen.
 1. Ayleen ist klar, was die Geste zum Ausdruck bringen soll: Er zeigt sein Herz allen offen – seine Worte kommen aus dem Innersten, ohne Hintergedanken oder Zweifel.

Ricky

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Kapitel II: The show must go on
« Antwort #113 am: 26.03.2019, 05:57:33 »
"Tja, ich glaube, daß heißt wohl: Ja. Oder?"
Fragend schaut Ricky zu Ayleen.
Er macht sich bereit, den freigemachten Weg zu beschreiten. Zwar ist er immer noch etwas außer Atem, aber so weit ist es ja nicht.
Und ein bisschen packt ihn natürlich auch die Neugier aufs Orakel, was sein leicht wedelnder Schweif auch verrät.

Ayleen Chepi Anitsiskwa

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Kapitel II: The show must go on
« Antwort #114 am: 29.03.2019, 16:58:08 »
Ayleen lässt sich von Ricky ungerührt in die Reihe einsortieren und setzt erst im Anschluss an Sonnenauge in den Gesang ein. Wie üblich schimmert trotz höherer Stimmlage und weniger Üung mit dem Lied ihr korrektes Wesen durch. Der Rhythmus wird mit Perfektion gehalten und ein Ton wird eher ausgelassen, als das sie sih in der Stimmlage vertut. Wie immer singt sie mehr für sich als für andere. Sie genießt es, obwohl sie ewas befremdet davon ist, die anderen und deren Wesen/Erinnerungen so klar und aus der Nähe wahrzunehmen - und davon ausgehen zu müssen, dass diese auch ihr und ihrem Innersten (welches sie selbst gerade kennenlernt) so nahe kommen. Die Erinnerungen an ihre Traumreise mit der Großmutter - deren Nähe sie wesentlich weniger gestört hat - werden wach und das Lied rührt an ihrem Innersten.

Am Ende des Stückes bedeckt ein leichter Schweißfilm ihre Stirn'und lässt eine Haarsträhne kleben. Ansonsten lässt sie sich Erschöpfung und gerührt sein äußerlich nicht anmerken. Sie wahrt ihre Haltung und bestätigt: "Das war eindrucksvoll, das stimmt.' Dann nickt sie zur Bestätigung zu Ricky und dankt dem Steinwesen mit Worten und einer offenen Geste ihres Volkes. Darüber bekommt Ricky den Vortritt und sie schließt sich ihrer Gruppe auf dem Weg zum Orakel an. In anscheinend angeborener Würde passiert sie gemessenen Schrittes die Allee.

Changeling

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Kapitel II: The show must go on
« Antwort #115 am: 03.04.2019, 20:11:09 »
Die Gefährten folgen Ricky schweigend durch das Spalier der Felsleute. Niemand sagt ein Wort – zu feierlich wirkt die plötzliche Stille auf sie alle. Selbst die vorlaute Laura Ann hält den Mund ausnahmsweise geschlossen. Standbildern aus Granit gleich säumen die Wächter des Orakels ihren Weg, als sie langsam auf die steinerne Hütte zugehen. Der Adler weit über ihnen lässt einen letzten, triumphierend klingenden Schrei hören, ehe er direkt in die Sonne zu fliegen scheint und sich ihren Blicken endgültig entzieht. Jeder von ihnen fühlt dieselbe Anspannung – nicht durch eine Gefahr, die hier drohen würde, sondern weil ihnen auf seltsame Art bewusst ist, dass sie hier vor einer wichtigen, vielleicht entscheidenden Begegnung stehen. Ein Scheideweg, an dem sich verschiedene Schicksalspfade für sie auftun mögen. Wege, Schritte im Verlauf einer langen Reise, die lange vor ihrer Geburt begonnen hat und auch noch lange andauern mag, nachdem sie nicht mehr sind.

Vor dem Durchgang ins Innere des groben Steinbaus zögern sie unwillkürlich. Sie sind sicher, es droht dort keine Falle, kein Hinterhalt oder vergleichbares – und doch: Der letzte Schritt von der sonnendurchfluteten Platte des Felsmassivs ins Innere der kaum erleuchteten Hütte erfordert eine Entschlossenheit, die aufzubringen Mühe kostet. Doch dann tun sie jenen letzten Schritt und betreten das Domizil des Orakels. Drinnen müssen sich ihre Augen zunächst an die hier herrschende Halbdüsternis gewöhnen. Ganz allmählich erkennen sie jedoch Umrisse und schließlich auch Details: Die Hütte ist, wie sie schon von außen sahen, aus großen, grob behauenen Steinblöcken aufgeschichtet. Außer dem Türdurchgang besitzt sie keine Verbindung nach außen, kein Fensterloch, nichts. Das Dach wird von mehreren Säulen aus einem alten, steinhart aussehenden Holz gestützt.

Zwischen diesen brennt ein seltsames Feuer, das ihre Blicke auf sich zieht: In einer halbkugeligen Schale, die mit der runden Seite nach unten direkt auf dem Boden ruht, tanzen rauchlos Flammen, die unablässig ihre Farbe ändern. Weiße und rote Funken züngeln zwischen grünen, blauen und gelben empor, scheinen einander zu umtanzen und können das Auge geradezu fesseln. In ihrem flackernden Licht sehen sie, an den Wänden rundum aufgestapelt, teils aber auch an kurzen Lederriemen von den Balken unter der Decke baumelnd, allerlei merkwürdige Dinge: getrocknete Pflanzen, Wurzeln, Knollen und Blüten zuhauf, einige lederne Säckchen, einfache Töpferwaren, im Flammenschein glitzernde Gegenstände, die metallener Schmuck sein, aber auch aus Bernstein oder anderen unbekannten Materialien bestehen könnten.

Auch Kultgegenstände erkennen sie: Rasseln, Trommeln, Flöten, Tonpfeifen und Medizinbeutel. Daneben Wampums und anderes Muschelgeld. Ein prächtiger Brustschmuck für Krieger, aus Röhrenknochen gefertigt, hängt neben einem kostbar bestickten und verzierten Frauenkleid mitsamt einem dazu passenden Gürtel aus bunt gefärbten, ineinandergeflochtenen Lederschnüren. Es finden sich hier alle möglichen Gegenstände aus dem Lebenskreis der nordamerikanischen Ureinwohner, die einem Anthropologen die Freudentränen in die Augen treiben würden, mit einer Ausnahme: Die Gefährten können keine einzige Waffe entdecken. Weder Pfeil und Bogen noch Speere, Beile, Schädelbrecher oder womit die Indianer sonst üblicherweise Jagd oder Krieg betreiben. Noch nicht einmal ein kleines Frauenmesser zum Ausnehmen von Tieren.

Dafür aber sehen sie rund um das Feuer mehrere flache Steine als Sitzgelegenheiten platziert, mit Fellen bedeckt. Und auf einem davon hockt eine Gestalt im Schneidersitz, vornüber gebeugt, in eine große Felldecke gehüllt. Ein alter, hutzeliger Mann, der vor dem Feuer eingeschlafen ist: So wirkt die regungslose Silhouette. Doch dann erkennen sie das volle, blauschwarz schimmernde Haar, das ohne jeden Schmuck und jede Feder wie ein dunkler Schleier den Kopf umfließt. Und als sie sich aufrichtet, blicken sie in das Antlitz eines Knaben! Dunkle, fast bronzefarbene Haut, große, ausdrucksvolle Augen in einem mädchenhaft weichen Gesicht mit hohen Wangenknochen und den typischen indigenen Zügen. Als er lächelt, zeigt er zwei Reihen perlweißer, wunderschöner Zähne. "Seid willkommen, Wanderer, und setzt euch zu mir ans Feuer" sagt er mit einer Stimme, die man fast für die eines Weibes halten könnte. Sie können alle nicht leugnen, dass er auf eine feenhafte, fast zerbrechliche Art schön wirkt. Jung, unschuldig und schön. Doch in seinen dunklen Augen liegen Ewigkeiten...

Ayleen Chepi Anitsiskwa

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Kapitel II: The show must go on
« Antwort #116 am: 05.04.2019, 07:07:24 »
Ayleen bleibt wie die anderen kurz vor dem Eingang der Hütte des Orakels stehen, doch sieht man ihr die Nervosität nicht an. Als sie dann die Hütte betritt, schleicht sich kurz ein warmes lächeln auf ihre Lippen, bevor sie wieder ernst wird. Sie bleibt kurz hinter dem Eingang stehen und wartet, bis ihre Augen sich an die Dunkehait gewöhnt haben. Das bunte Feuer zieht ihren Blick magisch an. Nachdem ihr Blick auch den Rest erfasst hat, wirkt sie ruhig und respektvoll. Sie hält ihre Hände vor sich und öffnet sie in Richtung des Gastgebers, neigt den Kopf und formuliert einen Gruß in ihrem Stammesdialekt.

Als das Orakel seinen Blick auf die Gruppe hebt und sie willkommen heißt, kann Ayleen es nicht vermeiden, das ihr Gehirn die unwirkliche, unpassende Ansammlung von Attributen ablehnt. Sie ringt damit, es sich nicht ansehen zu lassen, neigt erneut den Kopf und dankt. Sollte er in einem indianischen Dialekt gesprochen haben, übersetzt sie für die anderen. Außerdem beruhigt sie ihre Gruppe, dass, solange sie respektvoll sind, sie sich keine Sorgen um ihr Verhalten machen müssen. Sie selbst stellt ihren Bogen und Köcher direkt neben dem Eingang ab, während ihr Messer am Gürtel bleibt. Dann nimmt sie gegenüber dem Orakel Platz.

Ricky

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« Antwort #117 am: 14.04.2019, 18:12:52 »
Nachdem auch Ricky sich erst an die Dunkelheit gewöhnen muß, schaut er sich neugierig um. Er ist ein wenig von der Vielzahl der Gegenstände erschlagen und findet immer wieder etwas Neues, auf dem sein Blick kurz haften bleibt.
Aber dann tritt er doch näher, als die wundersame Gestalt die Gruppe anspricht.
Er ahmt die Geste nach, die der Steinmenschenanführer ihm gegenüber gezeigt hat und hebt die Hand ans Herz, um sie dann offen in Richtung des Bewohners zu schwenken.
Sein Herz pocht ob der Schönheit seines Gegenübers ungewollt schneller und er richtet einen kurzen Seitenblick an Laura Ann.
Dann nimmt er die Einladung an und  setzt sich ans Feuer.

Changeling

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« Antwort #118 am: 18.04.2019, 11:25:49 »
Das Orakel wartet schweigend ab, während die Gefährten sich in dem verwirrenden Sammelsurium von Gegenständen umsehen und dann nacheinander an das Feuer setzen. Laura Ann und Sonnenauge sind recht still. Während es jedoch bei dem Flussmann der reine Respekt vor dem Orakel zu sein scheint, welches bei seinem Volk so hoch geehrt ist, kann das Satyrmädchen seine Augen offenkundig kaum von dem jugendlichen und doch uralten Gesicht wenden, das ihnen allen undurchschaubar wie eine Sphinx zulächelt. Lediglich Eddy wird kurz hörbar, als er mühsam die Beine unterschlägt, um für seinen mächtigen Körper Platz zu finden. Den aufmerksameren unter den Freunden wird auffallen, dass der Troll zum ersten Mal seit ihrem Wechsel in diese Welt seine riesige Waffe abgelegt hat – ganz von allein, ohne dass das Orakel ihn auch nur durch einen Blick oder eine Geste dazu aufgefordert hätte. Sie alle spüren: Hier ist nicht der Platz für die Attribute eines Kriegers. Entsprechend unsicher scheint sich der Blauhäutige auch zu fühlen. Goibnius Buch hat er auf die Knie gelegt, die übergroßen Hände darauf liegend, wie er es wohl auch mit dem Streitkolben tun würde.

Das Orakel nickt Ayleen freundlich zu und erwidert ihren Gruß mit einem kurzen "Willkommen, Drei-Eschen. Es ist lange her, dass du mich besucht hast."
[1] Sein Blick gleitet über die anderen. Sonnenauge neigt den Kopf in einem stummen Gruß. Laura Ann lächelt erst breit, wird dann rot und schlägt die Augen nieder, um die Lippen ein verlegenes Grinsen. Eddy hebt das Kinn an und hält dem Blick stand, wenn auch mit sichtlicher Willensanstrengung. "Auch dich habe ich schon gesehen, und es kommt mir vor, als sei es noch länger her..." sagt die rätselhafte Gestalt. Kurz bleiben die Augen auf dem Buch hängen, dann wendet sich das Orakel wieder seinen Besuchern zu. In den schwarzen Pupillen seiner Augen tanzen unzählige winzige Sternchen – Reflexionen der bunten Flammen in der Mitte der Hütte? Schließlich greift es mit einer Hand hinter sich, wo ein kleiner Kessel an einem Dreibein aus dünnen Ästen hängt. Mit einem hölzernen Löffel schöpft es Portionen einer würzig riechenden Flüssigkeit in lederne Becher und reicht jedem einen davon.

Als alle versorgt sind, streift das Orakel die Decke von seinen Schultern. Eine schmale, zierlich wirkende Silhouette wird sichtbar, gehüllt in ein Hemd aus feinem, hellem Leder mit Stickereien und bunt eingefärbten, scherenschnittartigen Tierdarstellungen. "Ihr kommt von weit her" stellt es fest. "Von sehr weit... weiter noch, als ihr ahnt. Und ihr seid auf anderem Wege zu mir gekommen als die meisten meiner Besucher. Eine..." Das Orakel schließt die Augen, über seine Züge zuckt kurz eine schmerzliche Regung. "...eine Sorge trieb euch hierher. Die Sorge um jemanden. Ganz besonders einen von euch..." Während sie unwillkürlich forschende Blicke miteinander wechseln, öffnet es wieder die Augen und lächelt erneut. "Es ist gut, dass ihr kamt. Vielen kann das Orakel mit gutem Rat helfen. Vielleicht kann es euch sogar helfen, wo ihr noch gar nicht wisst, dass ihr Hilfe braucht." Das Lächeln vertieft sich, die schmale Hand weist einladend auf ihre Becher. "Also, was führt euch zu mir?"
 1. An dieser Stelle bitte einen Wurf auf Intelligence+Alertness gegen 7, um zu schauen, ob der Name irgendwelche Erinnerungen wachruft.

Ayleen Chepi Anitsiskwa

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Kapitel II: The show must go on
« Antwort #119 am: 27.04.2019, 00:18:12 »
Zunächst hat Ayleen auf die fremde Anrede nicht reagiert, erst als sie sitzt werden ihre Augen glasig und ihr Blick verliert sich im Feuer. Unwillkürlich streicht sie sich über den Bauch und eine Träne glitzert im Augenwinkel, bevor sie sich wieder fängt. Die erste Vision ließ sie vieles erfahren, dass sie sich so höchstens hatte vorstellen können. Bei der zweiten Vision meldet sich im Nachhinein ihre moderne Erziehung. Das Konzept des Zweigeistes befremdet sie; und die Erkenntnis, dass sie dies dem Wandel auf dem Weg der Weißen zu verdanken hat, stimmt sie traurig.

So wendet sie sich mit einem ernsten Gesichtsausdruck an das Orakel: "Geehrter, ihr seid uns in diesem Punkt im Vorteil. Könntet ihr bitte Drei-Eschen auf einen späteren Zeitpunkt verschieben? Ich kenne mich nur unter dem Namen ... Ayleen Anitsiskwa." Ihr Zögern ist auffällig und sie schiebt gleich schuldbewusst hinterher: "Es tut mir leid, seht es mir nach." Sie will ehrlicher und offener sein, aber ihr anderer Name ist schlicht zu persönlich.

"Bevor wir zu dem kommen, wo ihr uns noch helfen könnt, habt ihr erst einmal nach unserem Anliegen gefragt.", übernimmt sie dann wieder die Rolle der Sprecherin der Gruppe. "Wir suchen eine Freundin, die vor uns - ohne zu wissen, wie es geschehen ist - den langen Weg hierher gereist ist. Sie war entsprechend orientierungslos und ist zu euch gegangen, um um Rat zu fragen. Könnt ihr uns bitte sagen, wo sie sein könnte und was hier mit ihr gesprochen wurde? Wir wollen ihr helfen."

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