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Autor Thema: Die Waisen von Niewinter  (Gelesen 94334 mal)

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Scarlett

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #150 am: 12.11.2017, 10:23:34 »
Scarlett klopfte Vorbis auf die Schulter und zwinkerte dabei schelmisch.

"Das wäre uns nie in den Sinn gekommen, Vorbis. Aber wenn Oghma uns durch Deinen Segen beisteht, dann werden wir das schon schaffen."

Natürlich war es mehr als offensichtlich, dass der Priester von ihnen ganz sicherlich am Wenigsten geübt im Kampf war. Sie selbst war schon in so einigen Kämpfen gewesen, und auch wenn die Schurkin es vorzog, eher mit ihrer kleinen Armbrust aus dem Hinterhalt zu agieren, so war sie durchaus auch in der Lage in einem offenen Kampf einige Zeit durchzuhalten.

"Also gut, das heißt wir legen ein Feuer als Ablenkung für die Wachen, vielleicht bei dem kleineren Gebäude mit der Küche und den Vorräten?"

Maldrek

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #151 am: 12.11.2017, 12:35:41 »
Maldrek behielt seinen Ärger über Melandos Kommentare für sich, hier war weder der Ort noch die Zeit für einen Streit. Außerdem hatte er ja ein bisschen Recht. Also wendete er sich dem Plan zu.

"Ich bin auch kein Nahkämpfer, habe aber den einen oder anderen magischen Trick auf Lager, der uns helfen wird. Aber ich bin nicht sicher ob vielleicht der eine oder andere ungesehen bis zu dem Hof kommt. So wie ich euch verstanden habe ist das nicht so einfach für ungeübten Schleicher und Schleicherinnen. Und wenn wir bereits vorher entdeckt werden, platzt der ganze Plan. Was denkt ihr, ihr habt den Hof direkt gesehen."

Er stellte sich wieder auf einen Kommentar von Melandro ein, aber Maldrek war weniger leichtfertig als Melandro und für ihn war eine gute Vorbereitung wichtiger als ein schnelles Aufbrechen.
« Letzte Änderung: 13.11.2017, 12:25:01 von Maldrek »

Vorbis

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #152 am: 12.11.2017, 17:24:56 »
"Wissen wir denn genau, was uns erwartet? Wieviele Gegner es dort gibt? Wenn ich richtig verstanden habe, wart ihr gestern dort, aber heute ist heute. Vielleicht sind mehr dazu gekommen, vielleicht welche gegangen. Bevor wir überhastet angreifen, sollte einer von euch, der gut schleichen kann, besser noch einmal die Lage auskundschaften."

Yzwaz

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #153 am: 12.11.2017, 18:09:35 »
"Diesem weisen Rat folgen wir sollten" meinte Yzwaz auf Vorbis' Forderung nach einem Auskundschaften der aktuellen Lage. Dann rieb er seine übergroße Nase und fügte hinzu: "Dagegen, ein Feuer dort selbst zu machen, ich bin. Besser ein Feuer anderswo mir scheint." Indem er nacheinander drei Finger hob, zählte er vor: "Wohin den Inhalt der Wagen sie schafften, unsicher ist. Was aber nicht wir anzünden, auch nicht aus Versehen zerstören wir können. Dann sicherlich neugierig sein sie werden. Wenn Späher sie schicken, leichter unbemerkt bleiben wir werden. Und solange nachschauen einige von ihnen, nicht gegen alle zugleich antreten wir müssen."

Scarlett

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #154 am: 12.11.2017, 23:18:29 »
"Wieviele es wirklich sind, wissen wir nicht. Und ich glaube auch nicht, dass wir das wirklich vollständig herausfinden können. Ich habe gestern Nacht zwei Wachen ausmachen können und die Wagen in der großen Scheune gefunden. Allerdings, so bei Tageslicht betrachtet, halte ich es ohnehin nicht für weise, wenn wir uns anzuschleichen versuchen. Das Gehöft liegt zu günstig, um von dort aus einen guten Überblick zu haben. Wir sollten auf jeden Fall den Schutz der Dunkelheit abwarten," meint Scarlett dazu. "Dann könnte ich nochmal die Lage prüfen, ehe wir losschlagen."

Melandro

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #155 am: 13.11.2017, 12:19:24 »
Auch Melandro musste bei Vorbis Worten lächeln, ehe er dankbar für Scarletts Vorschlag nickte. Details was wo und wie anzuzünden ist, überließ er immer gerne anderen. Beim großen Ganzen konnte man sich aber auf ihn verlassen!

Auf Yzwaz Einwand, ein Feuer wo anders zu entzünden, sprang plötzlich eine Flamme von seinen Fingern und jagte über den prächtigen Rauschebart des Gnoms, ehe sie in der Luft zu schweben begann und die Form eines tanzenden Pixies annahm. "Feuer kann so vielseitig sein" lachte der Halbdrow amüsiert auf und erschuf noch eine zweite Pixie-Flamme neben der Ersten, die sich gemeinsam freudig umarmten, ehe er beide nach wenigen Augenblicken so plötzlich verpuffen ließ wie sie erschienen waren.

Immer noch erheitert strahlend, hackte der Halbelf die Daumen selbstgefällig bei seinem breiten Waffengurt ein und meinte: "Aber zwischen uns allen sollte es ja kein Problem sein für Ablenkung zu sorgen."[1]

Als die Sprache auf den "Schutz der Dunkelheit" kam, nickten der Pirat zustimmend, ergänzte aber: "Scarlett und ich können uns ja nun ein wenig heran schleichen, so dass wir beobachten können was dort tagsüber geschieht und was für kommen und gehen herrscht, ohne das wir den Gebäuden all zu nahe komen."[2]
 1. Dancing Lights, Minor Illuision, Thaumaturgy, ...
 2. Gemeint ist, hinter/unter einem Gebüsch am Rande des Hügels auf dem die Häuser stehen zB.

Maldrek

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #156 am: 13.11.2017, 12:29:20 »
Die magischen Spiele Melandros amüsierten Maldrek. Aber der Plan, der gerade Gestalt angenommen hatte, klang gut. Er war ebenfalls neugierig und wollte den Hof bei Tag gerne mit eigenen Augen sehen. "Ich schließe mich euch an, ein bisschen näher komme ich sicher auch ungesehen heran."

Idunivor

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #157 am: 13.11.2017, 21:19:37 »
Also blieben Vorbis und Yzwaz mit den Pferden zurück und suchten sich einen Unterschlupf, wo sie zumindest ein wenig vor dem Regen geschützt waren, der den ganzen Tag über nicht so recht aufhören wollte. Zwar gab es immer mal wieder einige Stunden, inden es nicht so viel regnete, aber trocken wurde es nie und ein unschönes grau ging am Himmel, das einem gehörig aufs Gemüt schlagen konnte. Unter drei kleinen Bäumen warteten die zwei, während Maldrek, Melandro und Scarlett sich einen Platz suchen, von dem aus sie die Gebäude auf dem Hügel zumindest sehen konnten. Sie verbrachten Stunden in einem Gebüsch hockend und schon nach einer waren sie ziemlich durchgefroren.
Aber zumindest konnten sie sehen was bei ihrem Ziel vorging. Es war nicht sonderlich viel, was es zu sehen gab. Denn das Wetter sorgte dafür, dass es so ungemötlich war, dass sie selbst wohl auch nicht ins freie gegangen wären, wenn sie denn die Wahl gehabt hätten. Zwei unglüchliche kletterten im Laufe des Tages auf die Scheune, um von dort das Regenwetter zu beobachten, die Chancen, dass sie viel zu sehen bekamen bestand aber wohl eher nicht. Ansonsten passierte nichts, was irgendwie die Aufmerksamkeit der drei Waisen erregte.
Gegen Abend hörte der Regen aber dann wenigstens langsam aber sicher auf und mit Anbruch der Dämmerung war es endgültig vorbei mit dem Niederschlag. Für die Annehmlichkeit der Waisen half das aber wenig und sie sehnten sich schon jetzt nach dem Kaminfeuer, das in dem großen Steinbau brennen musste, wenn man dem Rauch des Schornsteins glaubte.
The only ones who should kill are those prepared to be killed.

Scarlett

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #158 am: 14.11.2017, 11:33:33 »
"Was für ein widerliches Wetter. Jetzt haben wir noch einen Grund mehr, das Haus zu erobern, neben der ausstehenden Belohnung gibt es dort sicher auch ein warmes Feuer! Allerdings machen mit die beiden, die da oben auf das Dach gestiegen waren, ein wenig Sorgen. Ich vermute, dass die hier auf jemanden warten, und das bedeutet wohl, dass wir mit irgendwelchen Neuankömmlingen rechnen müssen, die jederzeit auftauchen können. Hoffentlich kommen sie nicht im Dunkeln an, das würde uns zumindest genug Zeit bis morgen geben," gab Scarlett zu bedenken.

Vorbis

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #159 am: 14.11.2017, 11:50:38 »
Auch wenn Vorbis nicht mit zu dem Haus ging, half das nur wenig gegen den Regen. Mehr als einmal wünschte er sich seinen Eselskarren herbei, den er in der Stadt zurückgelassen hatte, damit sie schneller vorankamen. Aber immerhin konnte man sich unter einem solchen Karren ein schönes trockenes Lager basteln. So versuchte er, sich aus seinem Schild, der Decke und dem Rucksack wenigstens einen notdürftigen Schutz gegen den Regen zu bauen, und harrte zusammen mit Yzwaz in der Kälte aus.

Auch wenn er sich mit dem merkwürdigen Gehabe des Gnoms noch nie wirklich anfreunden hatte können, entwickelte sich doch mit der Zeit so etwas wie ein Gespräch zwischen den beiden; allemal besser, als sich im Regen zu langweilen, war es allemal, und so etwas wie ein Buch hatte Vorbis auf diese Reise natürlich nicht mitgenommen.
Erstaunlicherweise zeigte es sich, dass Yzwaz, wenn man sich erst einmal an seine verdrehte Sprechweise gewöhnt hatte, einen sehr eigenen, aber doch feinen Sinn für Humor hatte, und bald löste sich die Spannung zwischen den beiden, und ein angeregtes Gespräch über alte und neue Zeiten entspann sich - voller Lacher, über die Eigenheiten ihrer Geschwister, aber auch über ihre eigenen.

Yzwaz

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #160 am: 14.11.2017, 12:57:24 »
Im Gegensatz zu Vorbis machte der Gnom den Eindruck, als sei ihm der Regen völlig gleichgültig. Durchnässt und tropfend wie ein miniaturisierter Wasserspeier hockte er gleichmütig auf dem Boden, die Augen geschlossen und leise vor sich hin summend. Obwohl er dabei recht abwesend wirkte, öffnete er die Augen sofort wieder, als ihn der Kleriker ansprach. Zu dem Gespräch hatte er Anekdoten beizusteuern, deren Hauptpersonen auf eigenartige Namen hörten und deren Sinn sich dem Zuhörer nicht immer ganz erschloss. Doch Yzwaz trug sie auf eine unterhaltsame Weise vor und schien über einen unerschöpflichen Vorrat davon zu verfügen.

Als er Vorbis' Versuche sah, sich vor dem Regen zu schützen, begann er mit leisen Brummeln und Murmeln in seinem Bündel zu kramen, bis er schließlich einen hölzernen Becher und ein kleines Stoffsäckchen hervorgeholt hatte. Er füllte etwas in den Becher, das nach zerriebenen Kräutern aussah, schüttete Wasser darüber und hielt den Becher einige Zeit lang in seinen großen Händen. Dann reichte er ihn Vorbis und meinte: "Dies trinke, und wieder warm werden dir wird." Ein schwacher Geruch nach den Kräutern stieg von dem Becher auf, dessen Inhalt deutlich mehr als handwarm war.

Maldrek

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #161 am: 14.11.2017, 15:08:11 »
Maldrek nickte. "Ich denke wir sollten heute Abend zuschlagen. Gehen wir zurück und besprechen das mit den anderen."

Also kehrten sie zu Yzwaz und Vorbis zurück und berichteten das wenige, das sie erfahren hatten, um dann die nächsten Schritte zu planen.

Idunivor

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #162 am: 15.11.2017, 19:11:49 »
Die Waisen besprachen sich gründlich und heckten schließlich einen Plan aus, wie genau sie vorgehen wollten. Während Vorbis und Yzwaz einen gesunden Abstand hielten, machten sich nach Einbruch der Dunkelheit Scarlett, Maldrek und Melandro daran sich das Gebäude aus der Nähe anzusehen. Die Wachen waren genauso verteilt wie am Abend zuvor, einer saß vor der Tür und ein zweiter auf der Scheune, der von dort aus die gesamte Umgebung beobachtete. Einmal umkreisten die drei das Gehöft und konnten keine weiteren Wachen entdecken und außer dem kleinen Tor in der nördlichen Palisaden zwischen den zwei Steinbauten gab es keine weiteren Eingänge in das Gehöft außer den beiden, die sie schon am Abend zuvor sichtbar gewesen waren. Als sie allerdings gerade ansetzen wollten, sich noch weiter zu nähern, übersahen sie alle drei gleichzeitig eine Fütze, die sich durch den ganzen Regen gebildet haben musste. Es gab ein lautes Platschen als sie hineinstolperten und das hörte offenbar auch der wächter auf dem Scheunendach, denn er rief erst etwas hinab zu dem zweiten Wächter bevor er in die Dunkelheit hinaus schrie: "Halt, wer geht da in der Dunkelheit?"[1]
 1. Ihr seid noch ca. 100ft entfernt, d.h. ihr könnt ihn nicht wirklich sehen und er euch auch nicht, aber gehört hat er euch.
« Letzte Änderung: 15.11.2017, 19:13:10 von Idunivor »
The only ones who should kill are those prepared to be killed.

Melandro

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #163 am: 16.11.2017, 16:14:18 »
Den ganzen Tag neben Maldrek im Dreck liegend, wunderte sich Melandro im nach hinein darüber, dass der Tiefling gar nichts an ihm auszusetzen, oder zu bemängeln gewusst hatte. Immer wieder hatte er misstrauisch zu seinem Bruder gelinst und so schob es der Pirat schließlich auf Scarletts Anwesenheit und ließ die Sache auf sich beruhen.

Später dann, als sie zu dritt an das Gebäude heranschlichen und dabei bemerkt wurden, verharrte der Halbdrow mit einem zur Grimasse verzogenen Gesicht, darauf hoffend, dass es Ihnen irgendwie gelänge, mit einer List ihr Auffliegen zu vereiteln. Die gespannte Armbrust, halb unter dem Mantel vor der Feuchtigkeit geschützt, hervor ziehend wartete der Halbelf gespannt darauf was nun geschieht.

Erst Maldreks schneller Einfall mit den Wildschweinen und Scarletts beruhigende Geste lautlos abzuwarten, ließen etwas Spannung aus dem erstarrten Melandro weichen.

Jetzt galt es Geduld zu beweisen ehe sie einen weitere Annäherung riskieren konnten...

Maldrek

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #164 am: 16.11.2017, 18:29:46 »
Maldrek schlich mit den anderen langsam aber sicher an das Gebäude heran. Das er im Dunkeln sehen konnte half ihm ungemein und ein paar Mal konnte er die Scarlett auf einen Ast oder ein Loch aufmerksam machen, bevor sie darauf oder hinein trat. Aber die Pfütze hatte er auch übersehen und  so erstarrte er, als sie mitten hinein traten. Für eine Sekunde hoffte er, dass es nicht aufgefallen war, aber er irrte sich. Die Wache hatte wohl etwas gehört, aber sie nicht gesehen. Zum Glück warne sie noch zu weit entfernt. Fieberhaft überlegte er, was zu tun war. Nachdem sie ja nicht entdeckt sondern nur gehört worden waren wollte er sein Glück mit einem kleinen Zauber probieren. Er hatte das schon das ein oder andere Mal gemacht, mit Tieren kannte er sich etwas aus. Also konzentrierte er sich kurz und ließ die magische Energie frei, die ihm sein Patron gewährte. Er versuchte sich zwei Wildschweine vorzustellen, die erschrocken von dem kalten und nassen Wasser erschrocken quiekend und dann panisch fort rannten. Er stellte sich das Getrampel der schweren Tiere auf den kurzen Beinen vor, das rascheln des Laubes und das knacken der Äste vor, wenn die Tiere darüber rannten und erzeugte dann diese Geräusche.[1]. Danach sah er die anderen an, um zu sehen, ob es überzeugend geklungen hatte, und dann warteten sie. Anfangs atmete er ganz flach, obwohl es natürlich quatsch war, und wartete, ob die Wache auf die Idee kam, im Dunkeln zu suchen, falls er nicht auf den Trick hereingefallen war.
 1. Minor image

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