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Autor Thema: Die Waisen von Niewinter  (Gelesen 91813 mal)

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Melandro

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #375 am: 20.03.2018, 09:02:08 »
Nachdem er Minutenlang vergeblich versucht hatte einen kleinen Turm aus Goldmünzen an einen Gesprächsbereiten zu verteilen war Melandro frustriert zum vereinbarten Treffpunkt marschiert und hatte seine Erfolglosigkeit eingestanden.

Seine Zerknirschung verschwand allerdings als er sah, wie Vorbis so resolut ausschritt und direkt  nach dem Fuchs fragte. Hut ab! Rasch blickte sich der vermumte Halbdrow um und versuchte zu erkennen ob sich jemand an dem Verhalten des Oghmapriesters störte. Doch die Masken erschwerten dieses Vorhaben und so wartete er gespannt was nun passierte. Ob es Vorbis gelungen war seine Gabe erneut einzusetzen?
« Letzte Änderung: 20.03.2018, 09:02:17 von Melandro »

Vorbis

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« Antwort #376 am: 20.03.2018, 13:00:38 »
Vorbis dankte dem Angesprochenen noch, doch der Mann hatte sich bereits wieder abgewendet. Dennoch war ihm die Erleichterung deutlich anzumerken, als er zu den anderen in einem Stück zurückkehrte.
"Ich glaube, hier finden wir nicht mehr heraus. Lasst uns gehen." sagte er zu den anderen, wobei Sein Blick dabei jedoch andeutete, dass er ihnen etwas mitzuteilen hatte.

In der Tat wollte der Kleriker nun nur noch raus aus diesem Haus, und unter seiner Maske schwitzte der Mann längst aus allen Poren - verursacht durch ein Gemisch aus Angst und einem gewissen Hitzestau, der bei seiner Körperfülle deutlich stärker wirkte als bei anderen. Doch er machte sich keine Illusionen: Die Angst hatte den allergrößten Anteil daran, und seine Tat von eben hatte nicht dazu beigetragen, dass er sich wohler fühlte in seiner Haut.

Scarlett

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« Antwort #377 am: 20.03.2018, 15:47:11 »
Scarlett brauchte nicht viel Überredung, um das Haus der Tausend Masken wieder zu verlassen. Das Etablissement kam seinem Ruf durchaus nach und Neugier war hier etwas, mit dem man über Kurz oder Lang nur in Schwierigkeiten geraten würde.

Von daher signalisierte die junge Frau den anderen auch direkt, dass sie bereit war wieder zu gehen.

Maldrek

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« Antwort #378 am: 21.03.2018, 09:24:15 »
Auch Maldrek nickte, er wusste auch nicht weiter und Vorbis schien einen Plan zu haben.

Als sie draußen waren legte er die Maske zurück und entfernte sich ein ganzes Stück von dem Gebäude. Dort wartete er auf den schnaufenden Priester, neugierig darauf zu erfahren, was Vorbis erfahren hatte.
« Letzte Änderung: 21.03.2018, 09:24:38 von Maldrek »

Vorbis

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #379 am: 21.03.2018, 11:29:49 »
Nachdem die anderen glücklicherweise einverstanden waren zu gehen, fanden sich die Geschwister bald darauf draußen wieder und folgten Maldrek, der sich von dem Gebäude wegbewegte. Als sie so weit entfernt waren, dass er es für sicher hielt zu sprechen, schilderte Vorbis den anderen in leisem Ton, was er den Gedanken des Mannes hatte entnehmen können, den er angesprochen hatte.
"Ich hoffe, die halten mich für so bescheuert, dass sie keine Bedrohung in mir sehen. Aber wenn wir den Fuchs suchen, müssen wir ihn wohl so oder so herausfordern, beziehungsweise nach ihm fragen.

Weiß denn jemand von euch, was mit dem großen Gasthaus gemeint ist? Gibt es hier ein besonders großes?"

Yzwaz

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #380 am: 21.03.2018, 11:39:17 »
"Interessant ist, was erfahren du hast" meinte Yzwaz, der sich den anderen beim Verlassen des Hauses schweigend angeschlossen hatte. "Wenn unter dich sie schätzen, zu unsrem Vorteil sein es wird" fügte er hinzu und verzog sein faltiges Gesicht zu etwas, das ein optimistisches Grinsen ebenso gut darstellen mochte wie eine sorgenvolle Miene. Dann rieb er seine gewaltige Nase und sann darüber nach, ob er seit seiner Rückkehr nach Niewinter von einem großen Gasthaus gehört hatte. "Lange noch nicht wieder zurück ich bin..." gab er grübelnd zu und sah sich dann im Kreis der Waisen um.

Melandro

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #381 am: 21.03.2018, 23:16:42 »
Über die Schulter blickend, ob ihnen jemand direkt folgte, schloß Melandro dann aber rechtzeitig zu seinen Geschwistern auf und lauschte angestrengt Vorbis Schilderung. Als er dabei die Maske abnahm, strich er sich die langen blauschwarzen Haare aus dem Gesicht und verstaute das sperrige Teil so gut es ging.

"Es ist das Haus am Markt. Du hast mich von dort schon einmal abgeholt." brachte der Halbdrow dem Priester das Gasthaus mit sachlichem Tonfall in Erinnerung. Wobei... vielleicht keine allzu einzigartige Beschreibung wenn man die gemeinsame Vergangenheit in Betracht zog. "Ich führe uns dort hin." ergänzte der Waise sicherheitshalber.

Und wenn es keine Einwände gab, dann machte er es auch genau so.

Scarlett

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #382 am: 21.03.2018, 23:24:54 »
"Vielleicht sollten wir unsere durchaus vorhandenen Fähigkeiten der Verkleidung nutzen, um nicht zu viel Aufmerksamkeit auf uns selbst zu ziehen, wenn wir ein Treffen mit dem Fuchs arrangieren wollen," warf Scarlett noch ein, ehe sie sich auf den Weg zum großen Gasthaus machen konnten.

Idunivor

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #383 am: 30.03.2018, 13:25:41 »
Mit einer Idee, wohin es nun gehen sollte, begaben sich die Waisen direkt zum großen Gasthaus. Es war zwar bereits recht spät, aber um diese Zeit würde dort sicher noch Betrieb sein. Sie teilten sich auf und Maldrek und Scarlett verkleideten sich selbst mit Hilfe ihrer Magie, um nicht so leicht zu erkennen zu sein, während die anderen drei so blieben wie sie waren.
Das Große Gasthaus hatte diesen Namen wohl verdient, denn es war eins der größten Gebäude in der ganzen Stadt, das mit Abstand größte am Marktplatz. Mehr als zweihundert Betten gab es hier und viele Bewohner Niewinters kamen am Abend her, um zu essen und zu trinken. So war der große Schankraum auch gut gefüllt als sie hinein traten. Mehrere Thresen lieferten hier Getränken und über ein Dutzend Kellner arbeiteten hier, um all die Gäste zu versorgen. In dem Getummel entdeckten die Waisen einen ihrer Brüder, Baldr Berringsson, der hier zwischen den Gästen umhereilte und mindestens genauso viel Bier mit den Gästen trank wie er ihnen brachte. Allerlei Volk war hier zu entdecken: zwergische Minenarbeiter, die auf der durchreise nach Gauntlgrym waren, eine kleine Gruppe Elfen, die abgeschieden an einer der Gasthauswände saßen, ein wohlgkleider Mann, der eine teure Mütze und ein Monokel trug und einen edlen Rotwein auf einem Kristallkelch trank, ein ein wenig wahnsinnig amutender Gesell, der einen dunkelvioletten Anzug trug und dessen schwarzes Haar zu Berge stand. Er eilte von Tisch zu Tisch und sprach mit verschiedenen Gästen ohne dass diese ihn zu sich eingeladen hatten, wie es den Anschein hatte.
Aber es waren auch noch einige Tische frei, sodass sich die Waisen niederlassen konnten ohne Schwierigkeiten. Schon nach kürzester Zeit war eine Bedienung bei ihnen und nahm ihre Bestellung auf.
The only ones who should kill are those prepared to be killed.

Scarlett

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #384 am: 30.03.2018, 23:46:07 »
Scarlett betrat das Gasthaus nicht in Begleitung der anderen, sondern kam ein wenig später alleine dort an. In ihrer Verkleidung würde man sie hoffentlich nicht mit den anderen in Verbindung bringen, so dass sie in der Lage war, die Situation etwas im Auge zu behalten. Wer wusste schon, was geschehen würde, und es schadete selten, vorsichtig bei dem zu sein, was man tat. Sie suchte sich dann auch gleich einen Tisch, von dem aus sie die anderen Waisen gut im Blick behalten konnte.

Yzwaz

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #385 am: 31.03.2018, 13:39:11 »
Yzwaz' auffällige, wenn auch nicht im Sinne des Wortes aus der Masse herausragende Gestalt drängte sich mit stoischem Gleichmut durch die Lücken zwischen Hockern und Tischen. Nachdem man ein freies Plätzchen erspäht hatte, turnte der Gnom mit einem kühnen Sprung auf eine der Sitzgelegenheiten. Von diesem luftigen Thron aus sah er sich interessiert um. "Mh..." brummte er. "...viel gesprochen hier wird, doch wenig gesagt." Missbilligend runzelte er die Stirn mit den buschigen Augenbrauen, während er seine Knollennase rieb. Als die Bedienung bei ihnen auftauchte, war der Grauhäutige eingedenk des Beispiels von Baldr, der dem Anschein nach weit mehr von sich gab, als er aufnahm. "Gern einen Krug Wasser ich hätte" bestellte er. Yzwaz gedachte sich offenkundig nicht der Trunksucht hinzugeben.

Melandro

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #386 am: 31.03.2018, 16:34:35 »
Mit einem kurzen Umweg über das Waisenhaus, bei dem Melandro seine Maske deponierte und erneut in seine repräsentative Rüstung schlüpfte, trudelte schließlich auch er im Großen Gasthaus ein. Begrüßte bekannte Gesichter und flirtete mit wildfremden Frauen, die das einmalige Vergnügen hatten seinen Weg zu kreuzen. Baldr gut gelaunt zuwinkend, vertraute der Halbelf darauf, dass der trinkfeste Zwerg bei ihnen vorbei schauen würde wenn sich die Möglichkeit dazu ergab.

Selbst einen Kelch roten Weins bestellend, setzte sich der Pirat zu Yzwaz und lehnte sich entspannt zurück. "Schon eines unserer Vögelchen gesehen?" fragte er wieder ein wenig konzentrierter.

Scarlett

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #387 am: 11.04.2018, 11:23:48 »
Nach einer Weile stand Scarlett von ihrem Platz auf und bewegte sich dann langsam in Richtung des nächsten Thresens. Zwischendurch fiel ihr Blick auf Baldr. Der Zwerg arbeitete hier und vielleicht wäre es auch garnicht dumm, ihn einmal nach dem Fuchs zu fragen. Aber sie selbst war in Verkleidung hier, um nicht mit den anderen in Verbindung gebracht zu werden, daher machte es jetzt natürlich wenig Sinn. Vielleicht, wenn sie ihre Verkleidung später würde fallen lassen. Oder wenn sich eine Gelegenheit ergab, einmal kurz ein paar Worte mit einem der anderen zu wechseln.

Am Thresen angekommen bestellte sie sich noch etwas zu Trinken und meinte nur beiläufig, als sie das Getränk entgegennahm: "Wenn man den Fuchs treffen will, soll man sich hier mit ihm verabreden, hat man mir gesagt..."

Idunivor

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #388 am: 11.04.2018, 13:23:46 »
Eine Frau mittleren Alters lächelte Scarlett mit schiefen Zähnen an und zuckte dabei mit den Schultern: "Das stimmt wohl, aber ich kann euch da nicht weiter helfen. Es heißt wenn man laut genug in den Wald ruft, dann ruft der Fuchs zurück, aber ich habe damit nichts zu tun. Genießt euer Bier..." Damit wandte die Dame sich auch schon einem anderen Gast zu.



Währenddessen suchte sich der merkwürdige Mann in seinem violetten Anzug, ausgerechnet den Tisch aus, an dem Melandro, Yzwaz und Vorbis Platz genommen hatten, stellte sich ungefragt einen Stuhl dazu und sagte: "Na meine Freunde, welche Geschichten treiben euch hier in diesen Hort der Freude und des guten Geschmacks?" Irgendetwas stimmte mit dieser Gestalt nicht, das bemerkten die drei sofort. Die Kleidung passte besser in ein nobles Haus in Tiefwasser als hier nach niewinter, mit ihren verspielten Mustern, die in die Jacke gewebt waren und den feinen Gold- und Silberketten, die die edelsteinbesetzten Knöpfe zusammenhielten. Aber es war nicht die Kleidung, die sie am meisten verwirrte, sondern es waren die Augen des Mannes, die in seinem fremdländischen Gesicht leuchteten. Sie waren langgezogen und schmal, wie bei dem Teehändler, den sie vor einigen Tagen kennen gelernt haben und auch die Hautfarbe des Mannes ähnelte der des Händlers aus Kara-Tur. Aber wirklich bemerkenswert war, dass die Iris nicht geformt war wie bei Menschen, elfen oder Zwergen, sondern wir die einer Katze anmutete.
The only ones who should kill are those prepared to be killed.

Vorbis

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #389 am: 12.04.2018, 13:27:05 »
Vorbis hatte sich zunächst möglichst unauffällig verhalten, als sie das Gasthaus betreten hatten. Durch die schiere Größe des Etablissements war es allerdings auch nicht besonders schwer, in der Menge unterzugehen, oder so dachte er zumindest. Der Priester war schnell froh, dass er sich nicht hier sein Zimmer genommen, sondern ein kleineres Gasthaus in der Nähe von Orbis' Anwesen ausgewählt hatte.

Auch als er seinen alten Freund Baldr erblickte, der ihn erst in die Vorzüge guten Bieres und Essens eingeführt hatte und, wie Vorbis sich eingestehen musste, wohl nicht ganz unschuldig an seiner runden Form war, beließ er es bei einem kurzen Winken als Begrüßung. Er hätte sich gerne mit seinem Freund das ein oder andere Bier hinter die Binde gekippt und gemeinsam in alten Zeiten geschwelgt, aber zum einen schien dieser durchaus eingespannt genug zu sein (was ihm normalerweise jedoch nur wenig ausgemacht hätte), zum anderen waren sie aus einem bestimmten Grund hier - und so behielt Vorbis Scarlett und Maldrek im Auge und blieb sonst eher still.

Dann jedoch tauchte dieser schrill gekleidete Mann an ihrem Tisch aus, und es schien ihm nichts auszumachen, dass er nicht eingeladen worden war. Vorbis wollte ihn bereits verscheuchen, doch dann fielen ihm dessen Augen auf, die ihm irgendwie bekannt vorkamen, auch wenn er zunächst nicht sagen konnte woher. Da Melandro sich ebenfalls am Tisch befand, konnte sich der Priester entspannt weiter seiner Beobachtung widmen - wenn auch nur mit halber Aufmerksamkeit, da die andere Hälfte nun dem Fremden an ihrem Tisch galt. Doch Melando würde das Gespräch sicherlich sofort an sich ziehen.

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