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Autor Thema: Die Waisen von Niewinter  (Gelesen 93934 mal)

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Vorbis

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #465 am: 02.07.2018, 09:31:11 »
Vorbis dankte dem Mann und mit vereinten Kräften trugen sie den Leichnam zu einem der ihnen angewiesenen Betten. Auch wenn es noch etliche Fragen gab, die dem Priester im Verbindung mit dem Toten im Kopf herumspukten, so war er doch zunächst einmal froh, dass diesem nun eine würdevollere Lage zuteil wurde als auf der Straße. Immerhin.

Dennoch wollte Vorbis am nächsten Tag zurückkehren und sich, wenn möglich gemeinsam mit einem der Priester des Tyr, den Leichnam noch einmal ansehen und einige seiner Fragen stellen. Der Novize würde sie ihm wohl kaum beantworten können, so wie es den Anschein hatte. Nur eine Frage konnte Vorbis nicht zurückhalten: "Am anderen Ufer gibt es regelmäßig solche Todesfälle? Und niemand tut etwas dagegen? Treiben Räuber dort ihr Unwesen? Oder wie kann das sein, so dicht an der Stadt?"

Idunivor

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #466 am: 04.07.2018, 09:24:48 »
Der Novize zuckte mit den Schultern: "Wir tun, was wir können, aber Nieweinter ist noch immer ein gefährlicher Ort. Die Söldner des Protektors haben genug damit zu tun für Ordnung hier in der Enklave zu sorgen und am anderen Ufer gilt nicht das Recht des Protektors oder des Verstümmelten Gottes, sondern die Starken haben die Kontrolle. Da geraten nunmal immer wieder Leute zwischen die Fronten. Wir mühen und, die Lage zu verbessern, aber das ist ein langwieriger Prozess." Der Novize war von der Situation nach wie vor überfordert und so ließen die Waisen, da die Müdigkeit doch deutlich an ihnen nagte, ihn mit seinen Pflichten und den Toten allein, um selbst ein wenig Ruhe zu finden. Allerdings kündigten sie bereits an, dass sie am nächsten Tag noch einmal zurückkehren würden.



Und so standen einige von ihnen am nächsten Mittag, noch immer etwas müde wegen der anstrengenden Nacht, erneut in der Halle der Gerechtigkeit. Jetzt bei Tag waren die großen Portale geöffnet und ein jeder konnte eintreten. Das taten auch eine ganze Reihe von Bittstellern, die irgendwelche Dispute von den Klerikern geklärt haben wollten. Mal ging es um einen Nachbarschaftsstreit, mal waren es ernsthafte Anklagen wegen Diebstahl, die Kleriker Tyrs nahmen sich all dieser Dinge an.
Und auch die Sache der Waisen wurde behandelt. So viel musste man dem Novizen wohl zu Gute halten, er hatte tatsächlich seine Vorgesetzen im Tempel informiert und so geleitete ein anderer Novize die Waisen in eine andere Kammer innerhalb des Hauptgebäudes der Halle der Gerechtigkeit. Man führte sie durch zwei Seitenkorridore an denen sich zahlreiche Türen befanden und anschließend zum Büro von Rechtsmeister Matija, ein Diener des Tyr mit Halbglatze und fein säuberlich gestutzem Schnurrbart. Er trug die einfachen Roben seiner Kirche, aber ein Amulett um seinen Hals zeichnete ihn als höherranging aus.
In seinem Büro war eine Liege aufgebaut worden, auf der der Tote lag, den die Waisen in der Nacht zuvor her gebracht hatten. Der Rechtsmeister blickte sie ernst, aber nicht unfreundlich an, als man sie ihm ankündigte: "Ah, Tyr zum Gruße! Man hatte mir bereits angekündigt, dass ihr noch einmal her kommen würdet. Eine höchst beunruhigende Sache, auf die ihr da gestoßen seid. Aber bitte schildert mir doch noch einmal die genauen Umstände. Der Novize, der in der Nacht Tempeldienst hatte, konnte mir keine genauen Details nennen."
« Letzte Änderung: 05.07.2018, 10:42:32 von Idunivor »
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Scarlett

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #467 am: 05.07.2018, 08:32:27 »
Scarlett wollte gerne herausfinden, was es mit dem Toten auf sich hatte. Natürlich hatte der Novize auch Recht damit, dass Niewinter noch immer ein gefährliches Pflaster war, doch das hier war mehr als das Werk einiger Banditen. Dies konnte auf eine größere Gefahr hindeuten. Und es würde nicht schaden, mehr darüber zu erfahren.

Daher begleitete die junge Frau die anderen auch zum Tempel des Tyr und lauschte aufmerksam dem Gespräch.

Sie überlegte auch, ob man nicht den Vorsteher des Tempels fragen sollte, was man denn am besten mit diesem Fuchs anfangen solle, wenn man ihm einmal habhaft werden sollte.

Yzwaz

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #468 am: 05.07.2018, 10:23:32 »
Auch Yzwaz hatte sich angeschlossen, als es wieder zum Tempel ging. Im Gegensatz zu seinen Kameraden war der Gnom bereits in aller Frühe aufgestanden, um seine morgendlichen Übungen abzuhalten. Ob er ähnlich müde war wie der Rest, konnte man seinem faltigen Gesicht unmöglich ansehen. Der dürre Winzling schlurfte jedoch wie üblich auf seinen Stock gestützt dermaßen ächzend und brummelnd durch die Gassen, dass sich einige Passanten auf dem Weg mit mitleidigen Mienen entschlossen hatten, dem vermeintlichen Greis Platz zu machen. Auch als sie schließlich vor dem Rechtsmeister standen, neigte er seinen großen Kopf zu einem grüßenden Nicken, das man eher ein Einnicken hätte nennen mögen, und stützte beide Hände schwer auf seinen knotigen Stock.

Vorbis

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #469 am: 05.07.2018, 12:52:50 »
Außer Melandro, von dem er dies ohnehin nicht erwartet hatte, wurde Vorbis von der ganzen Gruppe begleitet, und so erschien er am nächsten Tag in einer deutlich besseren Verfassung, frisch gewaschen und ausgeruht am Tempel des Tyr. Ihm war bewusst, dass er in dieser Sache die Führung übernommen hatte - und als Priester wohl auch am geeignetsten dafür war, das Gespräch zu führen, daher zögerte er auch nicht lange, sondern ergriff sofort das Wort, als der Rechtsmeister geendet hatte. Mit einem kurzen Seitenblick musterte er noch einmal den Toten und begann dann, die Ereignisse der vergangenen Nacht, angefangen an dem Moment, als sie den Toten gefunden hatten, zu schildern.

"Ihr seht also, viel können wir Euch auch nicht dazu sagen, was geschehen ist. Aber man muss kein Medicus sein, um zu sehen, dass hier ungewöhnliche Kräfte am Werk waren." beendete er seine Rede und blickte den Tyr-Anhänger fragend an.

Idunivor

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #470 am: 16.07.2018, 09:44:03 »
Der Rechtmeister runzelte die Stirn, während er Vorbis' Bericht lauschte: "Nun, das ist höchst bedauerlich, denn tatsächlich geht offenbar etwas ungewöhnliches dort am Nordufer vor. Ich habe einige Erfahrung mit Magie und derelei Dingen und das hier sieht so aus, als hätte man diesem Mann die Lebenskraft entzogen. Aber nicht in der Art und Weise, wie untote Schrecken es für gewöhnlich tun, dann wäre sein Körper weit ausgezerrter und es ließen sich Spuren entdecken, die auf die unheilige Präsenz der Todlosen verweisen würden. Aber ich habe nichts derartiges gefunden.
Habt in jedem Fall Dank, dass ihr diesen armen Mann zu uns gebracht hat. Wir werden sehen müssen, was genau vor sich geht und wie wir weiter verfahren. Fürs erste bleibt uns aber wohl nichts als abzuwarten, da wir die genauen Umstände seines Todes nicht kennen."
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Vorbis

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #471 am: 20.07.2018, 13:48:03 »
Nicht ganz zufrieden mit der Antwort, musste Vorbis dem Rechtmeister aber zugestehen, dass er die Sache scheinbar wirklich ernst nahm. Dass der Mann keine weiteren Antworten geben konnte, konnte man ihm nicht verübeln - schließlich schien es sich tatsächlich um ein ungewöhnliches Phänomen zu handeln. Und auch wenn Vorbis beunruhigt war und der Sache gerne näher auf den Grund gegangen wäre, hatten sie zur Zeit etwas anderes zu tun; abgesehen davon, dass er nicht gewusst hätte, wo er anfangen sollte.

Also dankte er dem Rechtmeister für seine Mühen und versprach, in einigen Tagen noch einmal zurückzukommen, um nachzufragen, ob sich in der Sache noch etwas ergeben würde. Danach trafen die vier Tempelgänger sich mit ihrem Bruder Melandro, um mit den Planungen für den Abend fortzufahren, wo schließlich noch ein Treffen mit dem Fuchs anstand.

Idunivor

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #472 am: 28.07.2018, 17:06:59 »
Die fünf Waisen schmiedeten also einen Plan für den Abend und nach einiger Diskussion entschieden sie, dass tatsächlich nur Maldrek und Melandro zum Treffen mit dem Fuchs gehen würden, währen die anderen drei von draußen das Haus der Tausend Gesichter im Blick behielten, um sich im Zweifel an die Fersen des Fuchses heften zu können, wenn er heraus kam. Es war in der Dunkelheit nicht leicht zu erkennen, wer der Fuchs sein mochte, denn fast alle Besucher trugen weite Mäntel und hatten ihre Kapuzen tief ins Gesicht gezogen, um nicht zu verraten, welche Art von Maske sie wohl darunter tragen mochten. Deshalb gab es hier draußen von der gegenüberliegenden Seite der Straße aus, wo sich die drei einen ruinierten Hauseingang gesucht hatte, um die Situation zu beobachten, nicht viel zu sehen.
Indessen warteten Melandro und Maldrek innerhalb des Hauses der Tausend Gesichter und da beide an ihrer Maske und ihrem Körperbau leicht zu erkennen war und auch sie wussten, wen sie erwarteten, war es nicht allzu schwer, den Fuchs zu treffen, der pünktlich ankam. Wie am Abend zuvor führte der Mann sie in eine kleine Seitenkammer - allerdings eine andere als beim letzten Mal, die jedoch ähnlich eingerichtet war. Dabei viel den beiden Waisen auf, dass einer der Besucher des Hauses, der eine neutrale Maske trug, sie offensichtlich auf dem Weg beobachtete und unauffällig zu der Tür folgte, durch die sie hinein traten. Hier angekommen ließ der Fuchs sich in einem Sessel nieder und sagte dann: "Ihr habt also über mein Angebot nachgedacht? Dann last mal hören!"[1]



Es war gerade erst Mitternacht und Melandro und Maldrek dürften gerade mit dem Fuchs zusammengetroffen sein, als etwas ungewöhnliches draußen geschah. Es war ein hell tönender Schrei, der an die Ohren der drei Waisen gelangte und der aus Richtung Süden, dort wo sich der Blausee befand kam. Doch was sollten sie tun? Dem Schrei nachgehen und sehen, was dort vor sich ging und damit ihre Brüder sich selbst überlassen? Oder wollten sie es einfach ignorieren, dass dort jemand vielleicht ihre Hilfe brauchte?
 1. Macht mal bitte jeder einen Insight-Check
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Yzwaz

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #473 am: 28.07.2018, 18:13:13 »
Yzwaz, dessen Figur und Haut jede Verkleidung ohnehin ad absurdum geführt hätte, hielt sich mit den draußen verbleibenden Waisen in der Nähe des bewussten Hauses auf. Er brummelte und hrm-te wie gewohnt vor sich hin und schien seine üblichen Selbstgespräche zu führen. Gelegentlich fuchtelte er aus heiterem Himmel gegen in der Luft herum und beharkte imaginäre Gegner mit Faustschlägen oder Fußtritten. Bei einigen murmelte er mit einem zufrieden wirkenden Grinsen in seinen langen Bart, in anderen Fällen verzogen sich seine faltigen Züge ungnädig. Als unvermittelt der Schrei ertönte, merkte der Gnom sichtlich auf. "Gehört es auch ihr habt?" Er rieb sich seine riesige Nase und sah seine Kameraden nachdenklich an. "Wenn in Not jemand ist, helfen wir müssen. Doch vielleicht nur ein Trick des Fuchses es ist, um ab uns zu lenken." Er runzelte seine Stirn, die sich dabei in Falten legte wie ein rissiges Gebirge. "Vielleicht nachsehen nur einer von uns sollte..."

Melandro

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #474 am: 29.07.2018, 11:02:37 »
"Das haben wir." bestätigte Melandro unumwunden.

Mit etwas Verspätung war er zum vereinbarten Treffpunkt gelangt. Bestens gelaunt - warum blieb sein Geheimnis - und längst ohne Groll gegen Maldrek für die Verschiebung. Gemeinsam mit seinen Geschwistern hatte der Pirat den heutigen Abend geplant. Dabei waren sie zu einem Plan gekommen, der zwar niemanden so recht glücklich machte, aber nachdem es keinen besseren zu geben schien, einigten sich Orbus Waisen nach reiflicher Überlegung auf dieses Vorgehen.

Nun dem Fuchs gegenüber sitzend, sprühte der maskierte Halbdrow vor Bravado und Selbstsicherheit. Doch dabei viel ihm etwas auf... Sein Gegenüber für einen Herzschlag länger musternd, konnte sich der ebenso maskierte Halbdrow nicht zurück halten und so lächelte er im Verborgenen, als er trocken sagte: "Eine Maske, aber viele Gesichter? Wer hätte das erwartet..."

Eine Reaktion abwartend, machte sich der junge Mann aber keine Sorgen. Maldrek und er würden das schon schaukeln.

Sollte nichts all zu Großes passieren, so sprach der Pirat weiter: "Ihr habt gestern davon gesprochen, dass ihr Niewinter helfen wollt. Das klingt nach einer Gemeinsamkeit die wir haben." Den "heutigen" Fuchs musternd, stahl sich das schmale Grinsen, dass sich unter seiner eigenen - neuen und teuren Maske verbarg - erneut in die Stimme des Landgängers: "Und auch, dass es unser Schaden nicht sein soll. Das sind Dinge die ich natürlich sehr gerne höre." dabei rieb sich Melandro für einen Moment erwartungsvoll die Hände, ehe sie wieder zur Ruhe kamen und entspannten.

"Wir wissen von nichts, doch im Gegensatz zu unseren Bekannten, wollen wir uns euer Angebot anhören, ehe wir eine gute Möglichkeit - die uns allen hilft - aufgrund irgendwelcher überholten Prinzipien von vorne herein ausschlagen.

So sagt uns wie ihr Niewinter zum florieren bringen wollt."
Und mit erneut deutlich hörbaren Grinsen: "Wir sind ganz Ohr."
« Letzte Änderung: 30.07.2018, 08:53:51 von Melandro »

Idunivor

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #475 am: 30.07.2018, 16:03:41 »
Der Fuchs lächelte - zumindeste glaubte Melandro das, aber sehen konnte er es nicht, reagierte aber sonst nicht darauf, dass der Halbdrow offenbar erkannt hatte, dass er in dieser Nacht mit jemand anderes sprach als in der Nacht zuvor: "Nun, ihr seid wohlberaten noch einmal mit mir zu sprechen. Und ebenso berechtigt weitere Erkundigungen einzuholen.
Wie erkläre ich es euch am Besten? In den letzten Jahren ändert sich viel in Niewinter. Der Protektor hat viel Gold aus dem Süden mitgebracht und er ändert viel mit diesem Gold. Wir stehen dafür, dass nicht vergessen wird, woher wir stammen und dass schon lange bevor Dagult Nieglimm hier war, Leute dafür gekämpft haben, dass es Ordnung hier in Niewinter gibt.
In den Jahrzehnten haben sich viele verdient gemacht um unsere Stadt und wir stellen sicher, dass der Protektor mit seinen neuen Initiativen nicht alles vergessen macht, sondern dass Niewinter eine lange Tradition hat und dass es hier viele Männer und Frauen gibt, die seit langem für das Wohl der Stadt und ihrer Bewohner gearbeitet haben.
Und wir kümmern uns darum, dass all jene, die seid langem für Niewinter schwitzen und bluten auch das bekommen, was sie für diese lange Mühe verdienen."
[1]
Er lehnte sich in dem Sessel zurück und faltete die Hände, um das Gesagte ein wenig einsickern zu lassen. Aber dann fuhr er fort: "Und ihr fragt euch nun sicher, was das mit euch zu tun hat. Nun, wir sind immer auf der Suche nach fähigen Händen, die bereit sind sich für die Interessen Niewinters einzusetzen und wir kümmern uns gut um die unseren, solange sie treu zu unserer Sache stehen."
 1. Ihr könnt beide mal einen History-Check machen, ob euch bei dieser Beschreibung irgendjemand oder etwas in Niewinter einfällt. Ihr lebt ja beide schon länger hier und könntet da was wissen.
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Maldrek

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #476 am: 30.07.2018, 18:56:48 »
Maldrek hatte gerne Melandro den Vortritt gelassen. Seltsam, das hätte er sich vor ein paar Tagen auch nicht gedacht. Aber Melandro hatte ein besseres Gespür für solche Gespräche als er selbst. Das hätte Maldrek zwar nie laut ausgesprochen, aber so war es nun mal. Melandos ersten Kommentar verstand er zunächst nicht, aber dann hatte er eine Idee, was er gemeint haben könnte. Bei dem Fuchs löste der Kommentar jedoch keine Reaktion aus, was Maldrek wieder zweifeln ließ, ob er ihn richtig gedeutet hatte.

Er überlegte die ganze Zeit, wann ein guter Zeitpunkt für seinen Zauber war, aber er wollte noch etwas abwarten, wartete auf ein echtes Angebot, was sie für die Gruppe denn tun könnten.

Scarlett

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #477 am: 31.07.2018, 01:28:57 »
Scarlett nickte in Richtung des Gnoms.

"Ich kann mir das mal näher ansehen. Ich dürfte dafür am besten geeignet sein. Wenn ich Unterstützung brauchen sollte, schicke ich Bubo, um euch zu holen."

Dann machte die Schurkin sich daran, leise in die Richtung zu begeben, aus der sie die Geräusche vernommen hatten.

Vorbis

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #478 am: 31.07.2018, 12:49:38 »
Vorbis wartete gemeinsam mit Scarlett und dem Gnom in der Nähe des Hauses, während Maldrek und Melandro das Treffen mit dem Fuchs begingen. Tausende Gedanken über den möglichen Ausgang des Treffens schwirrten im Kopf des Priesters umher, als plötzlich der Schrei zu hören war. Er kam vom Blausee - dort etwa, wo sie gestern die Leiche gefunden hatten?

Vorbis' erster Impuls war es, dort nachzusehen, doch Yzwaz' Einwand war berechtigt. Sie waren hier nicht zum Spaß, und wenn Melandro und Maldrek Hilfe benötigten, mussten sie hier sein. Daher hielt er Scarletts Vorschlag für sinnvoll, und nickte zustimmend. Immer wieder schaute er sich um, nachdem seine Schwester verschwunden war, und versuchte, Geräusche oder die Silhouette der Eule zu erhaschen, so dass seine Aufmerksamkeit auf das Gebäude ziemlich zu wünschen übrig ließ.

Idunivor

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #479 am: 31.07.2018, 17:13:52 »
Scarlett zögerte jetzt nicht mehr lange, sondern sie machte sich auf in Richtung des Schreis, den sie und ihre Geschwister gehört hatten. Es war näher als sie gedacht hatte, denn schon nach einem guten Dutzend Meter entdeckte sie den Urheber des Hilferufs. Oder zumindest glaubte sie, dass er es sein musste. In einer Seitegasse mit ruinierten Häusern auf beiden Seiten kroch ein junger Mann von vielleicht zwanzig Wintern nach hinten. Er hatte seinen Blick gebannt in die Dunkelheit gerichtet und wimmerte etwas. Aber so sehr sich Scarlett auch anstrengte, sie vermochte nicht zu sehen, was es war, das die Augen des Mannes erblickten und seinen Körper vor Angst zittern ließ.
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