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Autor Thema: Die Waisen von Niewinter  (Gelesen 91737 mal)

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Idunivor

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #675 am: 23.03.2019, 14:43:14 »
Also machten die Waisen sich wie geplant daran, das gesamte Haus noch einmal gründlich zu durchkämmen, während Vorbis in den Gemächern ihres Ziehvaters die Dokumente durchsah. Beide Aufgaben waren langwierig und als es schließlich dunkel wurde, hatten sie alle nur wenig vorzuweisen. Die vier Waisen waren sich relativ sicher, dass der Kelch nicht hier war - oder zumindest sehr gut versteckt. Aber das hatten sie auch zuvor schon gewusst. Sie hatten eine Menge Staub aufgewirbelt und die eine oder andere Erinnerung an ihre Kindheit im Waisenhaus ausgegraben, aber ein magischer Kelch war nicht darunter gewesen.
Vorbis hatte nicht viel mehr Glück. Sein Problem war allerdings nicht, dass er nichts vorzuweisen hatte. Es war einfach zu viel. Orbus hatte in den letzten Jahren offenbar nicht mehr sonderlich gründlich unterschieden zwischen Rechnungen, Briefen, Büchern, Schriftrollen, Zeitungen aus Tiefwasser und was der alte Zwerg sonst noch alles angesammelt hatte. In all dem Chaos entdeckte Vorbis aber wenigstens so etwas ähnliches wie ein Tagebuch seines Ziehvaters. Allerdings war es kein echtes Buch, sondern es waren nur Pergamentfetzen, auf die der Zwerg seine Gedanken gekritzelt hatte. Auch hier gab es kaum durchkommen, aber am Ende hatte der Oghma-Kleriker einen kleinen Stapel gefunden, der ihm interessant - und nicht allzu alt - erschien. Allerdings war es pures Chaos und er hatte keine Ahnung, in welcher Reihenfolge er diese Notizen lesen musste.[1]
 1. 
Die Notizen (Anzeigen)
The only ones who should kill are those prepared to be killed.

Melandro

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #676 am: 29.03.2019, 09:18:19 »
Nachdem seine Suche ergebnislos erfolgt war, schloss Melandro melancholisch gestimmt wieder zu den anderen auf. All die Dinge aus ihrer Jugend wieder in die Hände zu nehmen hatte schlummernde Erinnerungen aus frühen Tagen herauf beschworen. Sollte sich dabei etwas von Wert, eine Flache Wein zum Beispiel, oder ein paar Münzen haben finden lassen, so wanderten sie ungesehen in Melandros tiefe Taschen. Etwas Trost hatte er sich durchaus verdient. Zu seiner Überraschung hatte Vorbis Notizen von Orbus gefunden und war gerade mit Fiona dabei sie in eine verständliche Reihenfolge zu bringen. Sein Glück dabei ebenso versuchend, stellte der Halbdrow aber schnell fest, dass er hier hoffnungslos fehl besetzt war und überließ gerne, allerdings nicht ohne große Show, dass er es nicht selbst wesentlich besser machen könnte - so er nur wollte - den anderen die Lösung dieses Rätsels.

Stattdessen begab er sich in den ersten Stock und blickte aus dem Fenster. Die Ereignisse hatten sich in den letzten 24 Stunden überschlagen. Genau so wie er es mochte. Nichts desto trotz hatte ihn die Vorsicht der anderen für diesen Moment angesteckt und so behielt er die Straße und umliegenden Dächer im Auge. Vielleicht wurden sie ja bereits beobachtet oder verfolgt.

Wäre das nicht aufregend?

Vorbis

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #677 am: 30.03.2019, 18:00:55 »
Gemeinsam versuchten sie, die Pergamentschnipsel in eine sinnvolle Reihenfolge zu finden, um ihren Sinn zu entschlüsseln, und es schien ihnen auch zumindest zum Teil zu gelingen - doch leider wurde die Frage nach dem Kelch nicht beantwortet. Was jedoch vermutet werden konnte: Orbus hatte den Kelch wohl kaum so gut vor ihnen versteckt, wenn er vorgehabt hatte, sie nun einzuweihen; jemand musste ihn an sich genommen haben.

Während Maldrek die Unterlagen noch ein weiteres Mal durchsuchen wollte, um möglicherweise Indizien zu finden, die Vorbis zuvor verborgen geblieben waren, wollte der Priester zumindest die Mittel ausschöpfen, die ihm zur Verfügung standen.
"Ich kann den größten Teil der Stadt abdecken, wenn ich den Zauber heute noch zweimal wirke. Vielleicht ist der Kelch ja tatsächlich noch in der Nähe. Aber mir wäre wohler, wenn jemand von euch mitkommen würde. Also?" Er blickte fragend in die Runde.

Yzwaz

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #678 am: 30.03.2019, 19:58:01 »
So er vom Misserfolg seiner Meditation enttäuscht war, ließ es sich der Gnom nicht anmerken. Er stand da, sah Maldrek zu und zwirbelte und zerzauste dabei seinen langen Bart mit den hageren Fingern. Seine buschigen Augenbrauen hüpften auf und ab, während seine Mimik Gesichtsausdrücke produzierte, die besonders bei seiner steingrauen Haut verschiedentlich den Eindruck ergaben, als habe hier ein Bildhauer mit einem seltsamen Humor gewirkt. Vorbis' Vorschlag quittierte er mit einem nachdenklichen Brummen. Schließlich räusperte er sich und meinte: "Mitkommen ich kann, wenn der Hilfe du bedarfst. Hrm?"

Idunivor

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #679 am: 31.03.2019, 16:20:43 »
Die Waisen teilten sich also von neuem auf. Während Melandro die Umgebung im Auge behielt und sah, was dort draußen in der unmittelbaren Umgebung vor sich ging, machten Yzwaz und Vorbis sich auf die Enklave des Protektors, um an diesem Abend die Magie des Priesters noch zu nutzen und zu versuchen den Kelch zu finden. Es wurde bereits dunkel und sie stellten fest, dass auch die Nebel, die sie bereits zuvor gesehen hatten, schon wieder begannen aufzusteigen. Aber der Rest von Niewinter ignorierte das. Es schien vielmehr ein besonders ausgelassener Abend in der Enklave zu sein, denn aus mehr als einem Wohnhaus und aus sämtlichen Gasthäusern erklangen laute Stimmen, die lachten und sangen, johlten und schrien. Auf dem Marktplatz angekommen, wo Vorbis seinen Zauber wirken wollte, erwartete sie sogar ein besonderes Bild. Denn der Markt war inzwischen weitgehend leer, die meisten Händler und Kunden waren bereits entschwunden. Aber just als die zwei einbogen hörten sie ein Krachen aus Richtung des großen Gasthauses. Ein stämmiger Zwerg kam aus einem Fenster geflogen – mitsamt dem Glas und einem der zwei Läden und wenig später sprang ein Halber hinterher, um ihn zu packen und gleich wieder ins Innere zu schleudern. Wachen eilten herbei während die Menge johlte.
Aber die Waisen waren nicht hier, um sich an einer Kneipenschlägerei zu beteiligen. Sie hatten wichtigeres zu tun. Und tatsächlich, kaum hatte Vorbis seinen Zauber vollendet, da spürten er ein sanftes Ziehen. Der Kelch war noch hier – ein Glück – und die Magie führte ihn gen Nordwesten. Er folgte ihr und musste seinen Zauber einmal erneuern.[1], da er das Ziel nicht so schnell erreichen konnte, wohin die Magie ihn führte durch die Gassen Niewinters. Aber schließlich standen die beiden davor: das Anwesen des Protektors, der Sitz des Herrschers von Niewinter, dessen Tore zu dieser späten Stunden verschlossen waren. Es mochte noch Wachen geben, aber sie standen nicht draußen. Dagult Nieglimm schätze seine ruhigen Abende, also würden sie hier heute nichts mehr erreichen können. Und ein Einbruch beim Protektor war etwas, das zwar möglich war, wofür sie aber besser ihre Geschwister mitnehmen sollten. Also kehrten sie lieber zurück zum Waisenhaus, wo ihre Geschwister sie bereits erwarteten.[2]
Indessen suchten Maldrek und Scarlett gemeinsam nach dem Brief aus Cormyr. Zum Glück hatte Vorbis bereits einiges vorsortiert, aber trotzdem mussten sie eine Menge Dokumente genauer lesen, bevor sie das Schreiben fanden, das der Oghmapriester wohl übersehen hatte, weil es nicht in Orbus’ schwungvoller Handschrift, sondern mit eckigen, beinahe zittrigen Buchstaben geschrieben war. Aber sobald sie genug gelesen hatten, war ihnen klar, dass dies genau das war, was sie gesucht hatten:
Der Brief aus Cormyr (Anzeigen)
 1. Bitte zwei Slots streichen
 2. @Melandro, Yzwaz und Vorbis: Macht bitte alle mal einen Perception-Check für mich
The only ones who should kill are those prepared to be killed.

Vorbis

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #680 am: 01.04.2019, 14:21:00 »
Vorbis wirkte regelrecht aufgekratzt, als er zu Orbus' Anwesen zurückkehrte. Als er gemeinsam mit Yzwaz gegangen war, hatte er keine große Hoffnung gehabt, dass der Kelch tatsächlich in der Nähe zu finden war - zumindest war er davon ausgegangen, dass derjenige, der ihn genommen hatte, ihn entsprechend vor Zaubern abgeschirmt hätte. So jedoch hatten sie eine klare und deutliche Spur, der sie folgen konnten.

Nebenbei war er bei ihrem Ausflug jedoch auch überrascht gewesen, dass scheinbar niemand Notiz von dem Nebel nahm, und die bedrohliche Atmosphäre, die er gestern noch drückend gespürt hatte, an den Bewohnern Niewinters scheinbar spurlos abperlte. Zumindest schien die Gefahr nicht ganz so unmittelbar zu sein, wie er befürchtet hatte.

Als sie schließlich zu ihren Geschwistern stießen, konnte der Priester seine Aufregung nicht mehr unterdrücken, und kaum angekommen, stieß er zwischen schnappenden Atemzügen hervor: "Die ... Enklave! ... Der Protektor! ... Er ist ... in der Enklave ... der Kelch!", um sich in der Folge einem heftigen Hustenanfall hinzugeben.

Yzwaz

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #681 am: 02.04.2019, 19:31:21 »
Geduldig und ungerührt marschierte der Gnom hinter Vorbis her, ohne sich zu beschweren. Seine kurzen Beine trugen ihn ausdauernd und so schnell voran, dass es ihm keine erkennba-ren Probleme bereitete, mit dem beleibten Kleriker Schritt zu halten. Wie ein etwas zu klein (und deutlich zu schmal) geratener Schatten folgte er dem Gefährten schweigend, unauffällig, mit einem gelegentlichen "Hrm-hmmhrmm!" auf sich aufmerksam machend. Nur ein-mal äußerte er sich. Indem er den Flug des Zwergs aus dem Gasthausfenster beobachtete, kommentierte er trocken: "An der Technik ihm es mangelt – sein Problem die Landung ist. Hrm." Es schien ihm dabei auch in den knotigen Fingern zu jucken, doch griff er nicht in die Schlägerei ein. Schließlich hatten sie wichtigeres zu tun. Oder besser gesagt, Vorbis hatte wichtigeres zu tun, und ihn dabei allein zu lassen, wäre keine weise Wahl gewesen.

Die Beharrlichkeit, sich nicht von ihrem Vorhaben abbringen zu lassen, machte sich denn auch recht bald bezahlt, denn der Kleriker schien mit seinen Gebeten Erfolg zu haben. Yzwaz legte den Kopf in den Nacken, um an den mehrfach gnomhohen Torflügeln vor dem Anwesen des Protektors hinaufzuschauen, gab ein geringschätziges "Hm, hrm..." von sich, unter-ließ aber, was immer ihm vorgeschwebt haben mochte. Stattdessen folgte er dem Kleriker wieder zurück zum Waisenhaus. Vorbis' Schritte auf dem Rückweg waren derart ungewohnt beschwingt, dass der Grauhäutige diesmal tatsächlich tüchtig ausschreiten musste. Bei den Geschwistern angekommen, bestätigte er die enthusiastische Meldung nur mit einem knappen Nicken. Dann ballte er jedoch die Faust, hustete mehrmals polternd hinein und meinte: "Uns beeilen wir müssen. In den Gassen zu hören ein seltsames Geräusch ist. Nicht in den Ohren, nur im Kopf es erklingt – eine Erschütterung der Magie ich spüre! Hrm."

Scarlett

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #682 am: 03.04.2019, 00:31:08 »
Scarlett blickte zwischen Vorbis und Yzwaz hin und her.

"Okay. Also gut. Aber wenn das wieder so eine Schattenbestie ist, was machen wir dann? Wir konnten bei unserem letzten Aufeinandertreffen kaum etwas gegen sie ausrichten."

Dann warf sie Vorbis den Brief zu und meinte: "Das hier ist der Brief aus Cormyr. Definitiv von Hirin. Er schreibt darin auch, dass Jeronar gestorben ist, also ist 'Er' definitiv jemand anderes. Er beschreibt ihn als jemanden, der nicht eingreifen kann oder darf. Warum auch immer. Naja, lies es Dir nachher selbst durch."

Dann blickte sie wieder zu dem Gnom: "Also? Wohin?"

Idunivor

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #683 am: 07.04.2019, 16:06:24 »
Die fünf Waisen machten sich also erneut in der Tiefe der Nacht auf, dieses Mal mit einem festen Ziel und der Hoffnung vor Augen, den Kelch für sich gewinnen zu können. Allerdings entschieden sie zuvor einen Abstecher zum großen Gasthaus zu machen, wo sie Bayne bereits mehrfach begegnet waren und schon Hilfe von ihm erhalten hatten.
Die Nebel waren mittlerweile aufgezogen und ein dunkler Dunst hüllte ganz Niewinter ein. Sobald die Waisen ihre vergleichsweise sicheren vier Wände verließen spürten sie alle, was Yzwaz meinte. Es war ein leises Klingeln, als würde eine Glocke in großer Ferne geläutet, aber es war doch klar zu vernehmen. Was genau es bedeuten mochte, wussten sie allerdings nicht. Da sie fürs erste damit nichts anfangen konnten, gingen sie in Richtung des großen Gasthauses und recht schnell fiel ihnen auf, dass vergleichsweise viele von den Söldnern, die dem Protektor als Stadtwache dienten hier draußen unterwegs waren. Vor dem großen Gasthaus hatte sich sogar eine größere Gruppe versammelt. Die Lage war wohl seid Yzwaz und Vorbis hier gewesen waren mehr als eskaliert, denn ein Dutzend Männer und Frauen stemmten sich gegen die eisernen Fesseln, die man ihnen angelegt hatte. Es sah nicht so aus, als wäre das Gasthaus gerade ein sonderlich einladender Ort, aber man konnte ja nie wisssen.
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Vorbis

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #684 am: 07.04.2019, 20:22:34 »
Vorbis schien sehr unglücklich über den Anblick, der sich ihnen vor dem Gasthaus bot, doch einzugreifen erschien ihm zu gefährlich. Er drehte sich zu den anderen um und sprach mit leiser Stimme zu ihnen:
"Was immer hier vor sich geht, es scheint die Menschen in Unruhe und Aggressivität zu versetzen. Aber ich denke nicht, dass wir hier helfen können; damit würden wir uns nur selbst zur Zielscheibe machen. Wir müssen herausfinden, was die Menschen beeinflusst und die Quelle ausschalten. Und dazu werden wir wohl den Kelch brauchen. Ich würde sagen, lasst uns hier nicht bleiben, sondern zum Palast weiterziehen."

Yzwaz

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #685 am: 08.04.2019, 20:17:47 »
Yzwaz nickte nur auf Vorbis' Worte. "Helfen nur wir können, wenn des Übels Quelle zum Versiegen wir bringen" stimmte er dem Kleriker lakonisch zu. Er machte im Gegensatz zu dem Gefährten einen recht gleichmütigen Eindruck. Doch wer den Gnom genau beobachtete, konnte erkennen, dass seine flinken Augen die Situation zu überblicken suchten. Er nahm alles in sich auf, vor allem die möglichen Wege, ungesehen und ungehindert ihren Weg fortzusetzen.
« Letzte Änderung: 08.04.2019, 20:18:39 von Yzwaz »

Scarlett

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #686 am: 10.04.2019, 16:47:00 »
"Sollten wir nicht zumindest mal nachsehen, ob das Gasthaus geöffnet ist und man dort hineinkommt?" fragte Scarlett. "Wo wir doch schon hier sind..."

Mit skeptischem Blick beäugte sie dabei die Wachen des Protektors und die Gefangenen. "Vielleicht finden wir dabei auch heraus, was es damit auf sich hat."

Melandro

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #687 am: 13.04.2019, 14:30:34 »
Überrascht darüber, dass der Kelch ausgerechnet in der Enklave zu finden war, hatte sich Melandro so lange ruhig der Gruppe angeschlossen gehabt, bis die Diskussion aufkam, ob man nun ins Große Gasthaus gehen sollte, oder eben nicht. Scarlett vehement zustimmend, erklärte der Halbdrow seinen Geschwistern: "Wenn wir immer bei der ersten Schwierigkeit aufgeben und davon laufen, werden wir wohl nicht viel retten können. Der Palast außerdem hat schon längst geschlossen. Lasst uns lieber die Lage hier begutachten." Mit einem bemüht ernsten Gesicht - und einem unbewussten Seitenblick zu Yzwaz - wies er noch vielversprechend darauf hin: "Wer weiß was wir da für nützliche Erkenntnisse erlangen könnten."

Ohne lange zu fackeln, steuerte der Pirat einen weniger umkämpften Eingang der Taverne an und betrat als Erster das Große Wirtshaus.

Idunivor

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #688 am: 13.04.2019, 15:19:05 »
Die Waisen nahmen also einen der Seiteneingänge des großen Gasthauses und suchten sich ihren Weg durch einen der Flure, vorbei an einem Dutzend Zimmerntüren und gelangten so schließlich in den Schankraum. Dieser sah allerdings sehr viel anders aus, als sie es gewohnt waren. Er glich eher einem Schlachtfeld. Die Hälfte der Tische und Stühle war umgeworfen, einige völlig zersplittert. Die meisten Angestellten waren damit beschäftigt aufzuräumen, da einiges an Krügen, Gläsern und Flaschen zu Bruch gegangen war. Einige der Söldner waren noch hier, aber sie hatten offenbar sämtliche problematischen Gäste nach draußen geschafft. Diejenigen, die verblieben waren, saßen am Rand des Chaos. Ein Gruppe Zwerge trank schon wieder Bier, zwei Tieflinge beäugten das ganze Geschehen kritisch und eine ganze Menge Wunden wurden versorgt, die in dieser Massenschlägerei - denn das musste es wohl gewesen sein - entstanden waren.
Es waren vielleicht noch zwei Dutzend Gäste hier und in der Ecke entdeckten die Waisen auch, den Mann, den sie suchten, Bayne. Völlig unversehrt saß er dort an einem einzelnen Tisch und hielt ein Kristallglas in der Hand, dessen Fuß abgebrochen war. Aber das hinderte ihn nicht daran sich großzügig aus dem Weinschlauch nachzuschenken, der auf dem Tisch lag.
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Scarlett

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #689 am: 13.04.2019, 15:26:31 »
"Na, wer sagt's denn!" sagte Scarlett erfreut, auch wenn der Anblick des großen Gasthauses insgesamt sicherlich weniger zur Freude einlud.

Ohne viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen[1], bewegte sich die junge Schurkin geschickt in die Nähe von Bayne's Tisch. Dabei warf sie den einen oder anderen Blick zu den Verwundeten, deren Wunden noch versorgt wurden.
 1. Stealth 23

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