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Autor Thema: Die Waisen von Niewinter  (Gelesen 93354 mal)

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Yzwaz

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #45 am: 10.08.2017, 19:14:05 »
Scarletts Anblick schien dem ernst wirkenden Gnom doch für einen Moment ein Schmunzeln zu entlocken - zumindest soweit man das Verziehen seines ohnehin schon zerknautscht aussehenden Gesichts deuten konnte. "Mmmh... Weisheit überall man suchen kann" meinte er und strich sich über seinen Bart. "Wenn die Stätten der Magier ihr aufsucht, mit ich werde kommen - in dem Ruf großen Wissens sie stehen" verkündete er dann und brummte in Vorbis' Richtung: "Als ob diese Nase ich kenne, es mir vorkommen will. Doch sicher ich nicht bin - zuviel zwischen Pergamenten sie wohl hat gesteckt." Das Räuspern mit vielen "Hrrm" und "Hmhm...", das diese Worte begleitete, hatte einen Unterton, der glattweg an ein unterdrücktes Kichern erinnerte.
« Letzte Änderung: 11.08.2017, 11:40:43 von Yzwaz »

Melandro

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #46 am: 10.08.2017, 22:34:15 »
Etwas zur Seite rutschend damit der Bastler einen Platz in ihrer Runde fand, zwinkerte  Melandro ihm zur Begrüßung zu, doch lauschte sofort als Scarlett ihr Wissen über die Stadt großzügig mit ihnen teilte. "Ein Abenteuer also? Da bin ich dabei!" verkündete er sofort im Anschluss an die Worte der hübschen Schwarzhaarigen. Auch wenn ihm die elitäre Art und Ausstrahlung seiner Waisenschwester, gepaart mit ihrem Sinn von "Gerechtigkeit" und Chic, oft genervt hatten - und wohl auch zukünftig nerven würde - so wusste der Halbdrow doch auch ihre Fähigkeiten zu respektieren und zu achten.

Ob es jetzt unbedingt der Magierturm sein musste, wusste der ehemalige Pirat nicht so recht. Auch andere Abenteuer wie etwa Ork-Nachzügler zu vertreiben wären ihm genauso recht, aber nachdem sich seine Geschwister derart rasch auf ihr Ziel geeinigt hatten wollte er der Gruppe jetzt nicht im Weg stehen und versuchen den gerade entstehenden Tatendrang auf ein anderes Abenteuer zu lenken.

"Dann hoch die Humpen und lasst uns anstoßen auf das kommende Abenteuer!" befeuerte der Dieb lieber die gute Laune und hoffte auf reiche Beute.

Maldrek

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #47 am: 29.08.2017, 13:03:16 »
Maldrek hatte etwas Sorge, als ihm klar wurde, dass die Gruppe tatsächlich vorhatte, den Mantelturm als erstes Ziel zu erkunden. Dorthin trauten sich selbst die erfahrenen und besser ausgestatteten Schatzsucher-Gruppen nicht, geschweige denn die städtischen Autoritäten. Er wollte eigentlich nicht derjenige sein, der das ansprach. Melandro würde wieder dumme Sprüche über die feige „Rothaut“ machen und so. Aber es half nichts.

"So reizvoll ich die Idee finde, fürchte ich, dass der Mantelturm, der ehemalige Sitz der Magiergilde und auch der teilweise zerstörte gefallene Turm doch etwas zu große Ziele für den Anfang sind. dort gibt es noch alte Zauber und Fallen, daher machen alle, auch die Erfahrenen einen großen Bogen um die Türme. Ich würde vorschlagen, dass wir morgen mal zum Marktplatz gehen. Dort finden sich manchmal Aufrufe für besondere Aufgaben und dort gibt es auch die neusten Gerüchte dazu, was in der Stadt so passiert oder vermutet wird. Vielleicht schnappen wir da ja etwas interessantes auf. Es gibt da einen Stand, an dem es ein deftiges Frühstück gibt. Dort versammeln sich immer Stadtwachen oder Händler zum Essen. Dort können wir sicher etwas interessantes erfahren, dem wir uns widmen können."

Yzwaz

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #48 am: 29.08.2017, 13:44:28 »
Brummend und leise vor sich hin murmelnd strich sich der Gnom seinen schneeweißen Bart. "So, so... weise mir dann dein Vorschlag scheint" nickte er langsam. Worauf er den Finger dozierend hob und erklärte: "Wer auf einen Stein seinen Fuß setzt, ehe einen Berg er ersteigt, weise zu nennen ist!" Darauf verschränkte er seine dürren grauen Arme vor der Brust, an denen sich die Muskeln unter der Haut so abzeichneten, dass sie eher verdrehten Trossen als lebendigen Gliedmaßen ähnelten. Ellbogengelenke und Hände erschienen im Vergleich zu groß, ebenso wie sein Kopf mit der prominenten Knollennase. Dennoch machte er nicht mehr den Eindruck von Gebrechlichkeit, den er bei seinem Eintreten vorgegeben hatte, wie er so im Schneidersitz dasaß, die Füße auf den Knien abgelegt, ohne dass es ihm Unbehagen zu bereiten schien. Vielmehr blitzte so etwas wie Unternehmungslust in den kleinen Äuglein unter seinen buschigen Brauen auf.

Alicia

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #49 am: 30.08.2017, 12:31:24 »
Morgen war eine gute Idee, denn Alicia hatte das Gefühl ihr Kopf würde neben ihrem Körper auf der Bank sitzen. Stetig wechselte sich ihre Laune und die immer wieder aufkommende Trauer ließ sie drei weitere Humpen leeren, bei dem der Letzte einen zunehmend schalen Geschmack aufwies. Doch dies war ihr egal. Zu lange dauerte der Abend schon an, als das sie ihn nun so abrupt enden lassen konnte. Hin und wieder lachte sie lauthals über einen Ausspruch des alten Yzwaz oder einen schlechten Scherz einer ihrer Brüder. Nach und nach versenkte sie ihren letzten Gedanken an Orbus' Tod im süffigen Bier der Kaschemme, ehe sie mit dem Kopf auf den Händen einschlief.

****

Das Nächste, an das sie sich erinnerte, war der dunkle Boden eines maroden Fasses, in das sie sich übergab. Eine eiskalte Brise ließ sie einen Moment frösteln, als sie ihren Kopf aus dem Faß hob und sich unwirsch den Mund abwischte. Schwer atmend hielt sie beschwichtigend eine Hand nach oben. "Es geht schon wieder...der letzte Humpen stand wohl schon den ganzen Abend hinter dem Tresen.." Etwas bleich und schwitzig versuchte sie mit den Anderen Schritt zu halten und das Waisenhaus und somit ein warmes Bett zu erreichen, ehe ihr Magen erneut Anstalten machte ihren Körper verlassen zu wollen.
« Letzte Änderung: 30.08.2017, 12:31:43 von Alicia »

Melandro

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #50 am: 30.08.2017, 21:02:53 »
Doch für Melandro war die Schankmaid viel interessanter als alles was der Kuhjunge, mit seinen süß gebogenen Kuhhörnern, von sich geben konnte. Aus diesem Grund weiterhin unverholen mit ihr flirtend, dauerte es auch nicht mehr lange und der Halbelf hatte bereitwillig erzählt bekommen wann die junge Dame ihren Dienst für gewöhnlich beendete und wo sie dann anzutreffen sei. Natürlich alles so diskret wie es ein leicht angetrunkener Melandro und eine Schankmagd die auf ein Abenteuer mit dem exotisch aussehenden Piraten abgesehen hatte nur sein konnten. Also nicht wirklich.

Um die Zeit bis dahin rum zu bekommen, begleitete der Halbdrow seine Geschwister ein Stück des Weges, musste aber zuvor bei der Meereshexe versprechen zum vereinbarten Zeitpunkt zurück zu kehren. Mit Vorbis und Scarlet verabredete er sich am folgenden Morgen, oder wohl eher Vormittag, am Marktplatz um zu sehen wer sich ihre Dienste leisten konnte. Alicia dabei zur Seite stehend - oder eher die langen blonden Zöpfe zur Seite haltend - wie sie sich von dem "verdorbenen" Bier befreite stichelte Melandro noch ein wenig, ehe auch er durch seinen Alkoholneben hindurch einsah, dass es wohl für heute genug war. Sich auf den Rückweg zum Anker machend, verabschiedete er sich von all seinen lang vermissten Geschwistern mit einer großen Show aus Freundschaftsbekundungen und tiefen Verneigungen, ehe er wieder verschwand um ein nur wenige Stunden zuvor gemachtes Versprechen einzulösen. Umberlee Namen sollte man schließlich nicht leichtfertig in den Mund nehmen...

Vorbis

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #51 am: 31.08.2017, 13:55:58 »
Maldreks Warnung verursachte ein flaues Gefühl in Vorbis' Magen; er war nicht nach Niewinter zurückgekommen, um hier sein Leben zu verlieren! Zum Glück schienen auch die anderen nicht in Stimmung, sich in große Gefahren zu stürzen, so dass das Thema bald wieder vom Tisch war. Darauf wurde dafür nun sein Brathuhn aufgetischt, dass er bestellt hatte, um dem Bier ein wenig Grundlage zu verpassen. Schließlich war es eine lange Reise hierher gewesen, und an seine letzte richtige Mahlzeit konnte er sich kaum erinnern.

Die belustigten Blicke der anderen ignorierte er: Ja, er war fett, und natürlich lag das am guten Essen. Doch immerhin würde er heute nicht so enden wie Alicia, der ein wenig feste Nahrung zu ihrem Alkoholkonsum wohl gut getan hätte. Sie hatte schon den halben Abend kaum einen zurechnungsfähigen Eindruck gemacht, und eben in diesem Moment schlief sie schließlich ein. "Ich sollte nicht urteilen; jeder hat seine Strategie, mit den Irrungen des Lebens umzugehen. Die einen essen, die anderen trinken, und wieder andere jagen jedem Rock nach, den sie erblicken." sinnierte er mit einem Blick auf Melandro.

Letztendlich wurde es noch ein netter Tagesausklang, und nach und nach löste sich die angespannte Stimmung, als mehr und mehr alte Geschichten aus dem Waisenhaus zum besten gegeben wurden. Die Versammelten einigten sich, am nächsten Morgen auf dem Marktplatz zusammenzukommen, und schließlich verabschiedete sich der Priester, um zu seiner Gaststätte zurückzukehren, bevor diese womöglich ihre Pforten schloss. Einmal im Bett liegend, entfaltete das schwere Bier seine Wirkung, und noch bevor er darüber nachdenken konnte, was der nächste Tag so bringen könnte, schlief Vorbis schon tief und fest.

Yzwaz

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #52 am: 31.08.2017, 15:06:48 »
Auch der Gnom hatte sich noch eine Mahlzeit bestellt, ehe der Aufbruch nahte. Im Gegensatz zu seinen Mitstreitern hatte sich Yzwaz jedoch sowohl beim Essen als auch mit den Getränken auf eine sehr asketisch wirkende Portion beschränkt - sogar wenn man seine geringe Körpergröße in Betracht zog. Der wenig begeisterten Bedienung, die angesichts einer kleinen Schale gedünsteten Gemüses und eines Bechers Wasser einen Gast vor sich sah, an dem wenig Gewinn zu machen wäre, hatte er mit einem weisen Nicken beschieden: "Nicht auf die Menge an es kommt - glücklich, wer dem Wenigen alles abzugewinnen vermag!" Worauf die Schankmaid mit einem Kopfschütteln zu erkennen gegeben hatte, dass sie wohl jenen Glücklichen nicht angehörte, von denen der dürre Gnom sprach.

Nachdem man den Treffpunkt für den nächsten Morgen ausgemacht hatte, zog der sonderbare Kauz mit einigen weisen Ratschlägen für die anderen Waisen allein ab, um sich eine Herberge für die Nacht zu suchen. Dort nahm er sich ein karges kleines Zimmerchen und verbrachte noch eine geraume Zeit mit bizarren Verrenkungen, plötzlichen ziegenbockartigen Sprüngen und einem ganzen Hagel von Schlägen und Tritten in die Luft, die er mit kurzen, bellenden Schreien begleitete, bis ihn endlich der Wirt des Hauses mahnte, dass er auch noch andere Gäste habe, die dringend des Schlafes bedurften. Daraufhin versenkte sich der kleine Mann mit übereinandergeschlagenen Beinen, die großen Hände auf die Knie gelegt, in eine tiefe Meditation auf seiner harten Matratze. Wiederum eine Weile später kündeten regelmäßige sägende Geräusche davon, dass die Meditation wahrhaft sehr tief geworden war.

Idunivor

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #53 am: 15.09.2017, 16:39:33 »
Irgendwann am Abend gingen die Waisen ihrer Wege, nachdem Maldrek versprochen hatte sich noch einmal umzuhören, was es so spannendes zu erleben gab für ihn und seine Geschwister. Am nächsten Morgen wollten sie sich vor dem großen Gasthaus wiedertreffen, um zu sehen, was die Erkundigungen des Tieflings erbracht hatten. Dabei handelte es sich um einen großen Bau im Herzen der Stadt, in dem auch einer ihrer Brüder – Baldr Bengrisson – Arbeit gefunden hatte. Hier war immer Betrieb, da es die größte Unterkunft für Reisende in der ganzen Stadt war und noch dazu nirgends so einfach und schnell an Essen und Trinken zu kommen war. Auch früh am Morgen war hier schon Betrieb, weil viele Reisende nun aufbrachen und manch einer, der nur noch einen kurzen Weg vor sich gehabt hatte, bereits sein Gepäck abstellte, um dann seinen Geschäften in der Stadt nachzugehen.
Hier also fanden sich die Waisen wieder zusammen und Maldrek konnte ihnen berichten, was er am Abend noch hatte in Erfahrung bringen können. Zunächst einmal suchten der Protektor und die Mintarner Söldner immer nach helfenden Händen, wenn es darum ging die Ordnung zu bewahren, und auch die Diener des Tyr waren immer froh, wenn auch andere tun wollten, was dem Herrn der Gerechtigkeit gefiel. Aber da den Waisen nicht so recht der Sinn nach offizieller Arbeit stand, hatte der Tiefling seine Ohren besonders für Gerüchte gespitzt.
Es hatte den Anschein, dass eine Reihe von Karawanen aus Tiefwasser in den letzten Zehntagen verschwunden war. Sie waren wohl noch von Leilon im Süden aufgebrochen, das drei Tagesreisen entfernt lag, aber dann trotzdem nicht an ihrem Ziel in Niewinter eingetroffen. Aber nicht nur Karawanen, sondern auch Bewohner Niewinters wurden vermisst. Man hörte davon, dass Leute, die am Nordufer der Stadt in der Nähe des Blausees unterwegs waren, immer wieder nicht von ihren Wegen zurückkehrten, sondern verschollen blieben. Die Mintarner Söldner kümmerten sich nicht darum, da sie nicht genug Kräfte hatten um das Nordufer zu bewachen. Zu guter Letzt hörte man an jeder Ecke von einem neuen Rauschkraut, das besonders intensiv wirken sollte. Aber als Maldrek danach gefragt hatte, hatte man ihm gesagt, dass einige der „Nutzer“ dieses Krautes bereits in der Halle der Gerechtigkeit lagen, weil sie nur noch wirres Zeug vor sich hinmurmelten. Mehr hatte Maldrek in so kurzer Zeit nicht in Erfahrung bringen können, aber wenn man etwas Besonderes wissen wollte, dann kannte er die beste Adresse dafür: Charloganna, ein Tiefling so wie er. Die junge Dame sammelte allerlei an Informationen und hatte wohl den Traum eine Tageszeitung in Niewinter zu erschaffen, wie sie es im Süden in Tiefwasser gab. Und auch wenn sie noch sehr weit weg von diesem Ziel war, so wusste doch niemand so gut wie sie, was alles gerade in der Stadt vor sich ging. Um diese Zeit würde man entweder sie selbst oder einen ihrer Mitarbeiter gewiss auf dem Marktplatz unweit des Großen Gasthauses finden.
The only ones who should kill are those prepared to be killed.

Scarlett

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #54 am: 15.09.2017, 17:03:23 »
"Den Blausee hatte ich ja gestern schon einmal vorgeschlagen," bemerkte Scarlett mit einem Schulterzucken, als Maldrek von seinen Erkundungen berichtete. "Aber irgendwie waren die Magiertürme ja interessanter, naja, und gefährlicher zugleich. Dass sich dort nachwievor allerlei zwielichtiges Gesindel herumtreibt ist ja bekannt. Und dass dort Leute verlorengehen wundert mich daher nicht im Geringsten. Man sollte schon wissen, was man tut, wenn man sich in die Gegend wagt. Für einen Spaziergang ist das sicherlich nicht die richtige Wahl. Aber wer nichts wagt der nichts gewinnt, so sagt man doch."

Die junge Frau winkte aber auch gleich wieder ab. "Aber der Blausee wird auch morgen noch da sein. Jetzt gehen wir erstmal zum Marktplatz, oder? Diese Charloganna klingt ja wie jemand, der einiges zu erzählen hat..."

Yzwaz

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #55 am: 15.09.2017, 19:51:03 »
Der Gnom, der sich wieder zur Gruppe gesellt hatte, schlang seine dürren Arme eng um seinen Oberkörper und umfasste die Oberarme mit den eigenartig großen Händen. "Mmmmh.." brummte er in seinen Bart. "Wer in wenigen Worten auszudrücken viel weiß, ein wahrer Quell der Weisheit erst ist..." Dann grinste er verschmitzt, und sein Gesicht hatte mit einem Mal wieder tausend winzige Fältchen, die es wie rissigen Granit aussehen ließen. "...doch in jeder langen Rede auch ein Kern von Weisheit steckt. Dafür, die Maid aufzusuchen, auch ich bin!"

Melandro

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #56 am: 17.09.2017, 11:25:30 »
Als Melandro schließlich die Straße entlang geschlendert kam, biss er gerade kräftig in einen roten Apfel und machte einen durchaus glücklichen Eindruck. Seine Avancen vergangene Nacht waren nicht unerwidert geblieben und hatten sich schließlich noch mit einem herzhaften Frühstück ein weiteres mal bezahlt gemacht.

Derart seelisch und körperlich gestärkt drängte der Halbdrow zu Beginn darauf Tieflinge Tieflinge sein zu lassen und statt dessen in Richtung des Blausees ziehen. Etwas Abenteuer und die Aussicht auf reiche Beute, mitsamt der Dankbarkeit der Bürger und Räte der Stadt lockten den ehemaligen Piraten doch sehr. Aber als die Stimmen sich mehrten Charloganna aufzusuchen, seufzte der Halbelf übertrieben theatralisch, aber gab seine Agenda auf gleich zu Ruhm und Reichtum aufzubrechen.

Gut - und vor allem teuer - gekleidet wie immer stolzierte der junge Mann schließlich an der Seite seiner Geschwister los.

Vorbis

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« Antwort #57 am: 18.09.2017, 10:01:43 »
Für Vorbis hörte sich der Blausee gefährlich genug an. Ganz ohne Grund würden die Leute ja wohl kaum verschwinden, und wenn es sogar ganze Karawanen traf, war das nicht unbedingt, was Vorbis sich für das Wiedersehen mit seinen alten Kameraden vorgestellt hatte. Überhaupt, wieso waren alle so versessen darauf, sich in Gefahr zu begeben? Wenn es nach ihm ginge, konnte man die Zeit gut und gerne auch in diversen Tavernen verbringen.

Auf der anderen Seite aber wollte er dazugehören, und schon gar nicht als der Feigling erscheinen, der er in Wirklichkeit war. Also nickte er nur an der ein oder anderen Stelle und hoffte innerlich, dass sie die größte Gefahr schon meiden würden. Als Scarlett vorschlug, die Tieflingfrau aufzusuchen, stimmte er erleichtert zu: Vielleicht würde ihm ein größeres Abenteuer erspart bleiben.

Maldrek

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #58 am: 18.09.2017, 14:37:46 »
Maldrek hatte nur wenig geschlafen, denn es war spät geworden. Es waren noch einige Krüge Bier hinzugekommen, bis er einige Kontakte besucht hatte. Viel Neues hatte er aber nicht erfahren.

Nachdem er am Morgen die spärlichen Informationen den anderen weiter gegeben hatte, schien Charloganna tatsächlich die beste Adresse zu sein. Aber bevor sie los gingen, war noch etwas zu besprechen. Maldrek mochte Charloganna zwar, aber er tat sich immer schwer, wenn er mit Angehörigen seines Volkes Kontakt hatte. Außerdem war sie viel erfahrener als er und hatte einen ähnlichen Humor wie Melandro. Und schließlich wusste er imer noch nicht so genau, was die anderen eigentlich wollten, daher würde es sicher besser sein, wenn er sich zurück hielt.

"Charloganna erwartet natürlich eine Gegenleistung für ihre Informationen. Haben wir etwas anzubieten? Ich habe nicht viel Geld und selbst auch keine wichtigen Informationen. Aber ihr kommt von weiter her. Vielleicht wisst ihr ja etwas, was für sie von Wert sein kann. Das sollten wir klären, bevor wir bei ihr am Tisch sitzen. Und vielleicht kann einer von euch das Gespräch leiten, sie kennt euch nicht und weiß daher nicht so genau, wie sie euch einschätzen oder übers Ohr hauen kann."

Yzwaz

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #59 am: 20.09.2017, 14:00:40 »
"Hauen übers Ohr sie uns schon nicht wird" kommentierte der Gnom Maldreks Sorgen zuversichtlich. "Zu erklären ihr, dass viel auch sie gewinnen kann, wenn Neuigkeiten ihr von unsren Reisen wir bringen - darauf an es kommt!" Indem er sich vor die dürre, ausgemergelt wirkende Brust tippte, bot er an: "Übernehmen dies gern ich werde, wenn alle ihr es wünscht. Erklären unser Anliegen ich gewiss ihr kann." Auf eventuelles Augenrollen oder entsetzte Gesten achtete er dabei nicht. Oder jedenfalls ließ er es sich nicht anmerken.

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