• Drucken

Autor Thema: Die Waisen von Niewinter  (Gelesen 91878 mal)

Beschreibung:

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Scarlett

  • Beiträge: 643
    • Profil anzeigen
Die Waisen von Niewinter
« Antwort #135 am: 04.11.2017, 11:29:09 »
Geradezu unhörbar leise schlich[1] Scarlett durch die Nacht, während sie sich langsam dem vermeintlichen Lagerfeuer näherte. In einiger Entfernung hielt die junge Frau aber an, vor allem auch, da sie selbst im Dunkeln nicht allzu gut sehen konnte, um ihren Vertrauten noch etwas näher heranfliegen zu lassen[2]. Die Eule würde sicherlich auch weniger Aufsehen erregen, schließlich war so ein Tier in der Natur nichts besonderes. In der Zwischenzeit konnte Scarlett durch die Augen ihres Vertrauten die Umgebung deutlich klarer wahrnehmen, als sie es mit ihren eigenen Augen vermochte[3].
 1. Stealth 29
 2. Stealth 7
 3. Perception 23; Darkvision 120'

Idunivor

  • Administrator
  • Beiträge: 17026
    • Profil anzeigen
Die Waisen von Niewinter
« Antwort #136 am: 04.11.2017, 11:36:16 »
Während ihre zwei Brüder einige Kilometer entfernt durch die Dunkelheit irrten, hatten Yzwaz, Scarlett und Meladro ihr Ziel klar vor Augen. Dunkelheit legte sich mehr und mehr über die leicht hüglige Ebene und in einer Erdkuhle hielten die drei an, um ihre Pferde - und auch den Gnom - zurückzulassen. Dieser würde auf die Tiere aufpassen, in der Hoffnung, dass Scarlett und Melandro mehr entdeckten. Die beiden begaben sich also vorsichtig in Richtung des Rauches, der jetzt am schwarzen Himmel nicht mehr wirklich zu sehen war, aber glücklicherweise gab es dort wo es Feuer gab, auch Licht und das konnte selbst Scarlett sehen, auch wenn sie im Dunkeln Mühe hatte etwas zu entdecken. Aber die beiden sahen doch, dass der Rauch aus einem Kamin aufstieg, denn auf einem kleinen Hügel konnten sie schemenhaft die Umrisse eines größeren Gebäudes, vermutlich eines Gehöftes entdecken.
Um Gewissheit zu erlangen, sandte Scarlett ihre Eule aus, die mit schnellen Flügelschlägen näher heranglitt und mit ihren Augen sah Scarlett, was sie dort vor sich hatten. Tatsächlich waren es drei Gebäude, ein Hauptgebäude, ein kleine Nebengebäude, das kaum mehr war als eine Hütte aber auch steinerne Mauern hatte und eine hölzerne Scheune. Wie in diesen Breiten nicht unüblich waren die einzelnen Gebäude zusätzlich durch eine hölzerne Palisade verbunden, sodass zwischen ihnen ein gesichterter Innenhof entstand, in dem es sogar einen eigenen Brunnen gab. Aus dem Schornstein des Hauptgebäudes im Norden stieg der Rauch auf und aus einigen Fenstern fiel ein schwacher Lichtschein in den Innenhof, der durch einen niedrigen Zaun in einen nördlichen und einen südlichen Bereiche getrennt wurde.
Die Scheune hatte zwei Türen, eine die nach draußen führte und ein in den nördlichen Innenhof, wo sich auch der kleinere der zwei Steinbauten befand. Dieser besaß ebenfalls einen kleinen Schornstein, aber es brannte in diesem Kamin wohl gerade kein Feuer. Das Hauptgebäude hatte ebenfalls eine Tür auf jeden der beiden Innenhöfe und außerdem auch einen Eingang von draußen. Im südlichen Innenhof gab es eine große Veranda, auf der eine Laterne brannte. Im Schatten dieses Lichts saß im Halbschlaf ein junger Mann auf einem hölzernen Stuhl, dessen Aufgabe es wohl war, den Eingang zu bewachen. Dieser Pflicht kam er aber mehr schlecht als recht nach, denn ihm wäre wohl kaum jemand aufgefallen außerhalb der Palisaden, die so oder so nur schwer zu überblicken waren von der Veranda aus. Aber immerhin stand neben seinem Stuhl eine einfache Axt an die Wand gelehnt, die er also, so nötig, griffbereit hatte.
Doch dies war nicht der einzige Wächter dieses wehrhaften Gehöftes, denn auf dem nur schwach geneigten Dach der Scheune saß ein zweiter Mann, gelkeidet in dunkels braun, sodass er dem Blick von Scarletts Vertrautem beinahe entgangen wäre. Dieser Mann hatte krauses dunkles Haar und trug einen Bart, was ihn wirklich als Wächter auszeichnete waren jedoch der Köcher, der um seine Schultern geschlungen war und der Bogen, den er in der Hand hielt. Als Bubo über das Gehöft flog, blickte er auf und sah zu dem Tier, machte sich aber offenbar nichts daraus, denn seine Pfeile blieben im Köcher und die Sehne des Bogens ungespannt.
Dennoch vorsichtig geworden landete Bubo für einen Augenblick auf dem Fensterbrett des kleinen Steinbaus und spähte durch die Scheibe. Auf der anderen Seite befand sich eine einfach ausgestattete Küche, in der auch mehrere Kisten, Fässer und Regale standen, die aller Arten von Essen bereit hielten. In einer der Ecke wartete ein Kamin und eine Kochstelle, in der noch schwach de Kohle eines Kochfeuers glomm. Einige Stunden zuvor war hier gewiss noch Essen zubereitet worden, auch wenn die Küche jetzt verlassen war.
In der Scheune hingegen gab es mehr zu sehen, denn anders als man bei einem Gehöfft erwartet hätte, gab es hier keine Tiere und auch keine Futtervorräte. Stattdessen konnte Scarlett durch die Augen ihrer Vertrauten drei Wagen sehen und zahlreiche Kisten, die verteilt in der Scheune standen.
« Letzte Änderung: 04.11.2017, 14:02:08 von Idunivor »
The only ones who should kill are those prepared to be killed.

Scarlett

  • Beiträge: 643
    • Profil anzeigen
Die Waisen von Niewinter
« Antwort #137 am: 05.11.2017, 01:29:49 »
"Hah! Volltreffer!" sagt Scarlett leise, die immer noch in einiger Entfernung irgendwo im Dunkeln hockte.

Sie gibt ihrem Vertrauten zu verstehen, sich ungesehen (tief über den Boden fliegend) zurückzubegeben, während sie selbst die Konzentration aufgibt, um wieder durch ihre eigenen Augen sehen zu können.

"Es sind drei Wagen in der Scheune. Dazu etliche Kisten. Ich glaube Tymora war uns hold und wir haben unser Ziel bereits gefunden. Gehen wir mal zurück zu Yzwaz, um weiteres zu besprechen."

Melandro

  • Beiträge: 204
    • Profil anzeigen
Die Waisen von Niewinter
« Antwort #138 am: 05.11.2017, 09:53:56 »
Seiner Schwester ein breites Grinsen schenkend, nickte Melandro zufrieden um mit ihr gemeinsam durch den dunklen Wald zurück zu Yzwaz zu schleichen. Dabei musste er sich reumütig eingestehen, dass Scarlett tatsächlich leiser schleichen konnte als er es selbst vermochte.

Sich ebenso vergeblich versuchend an den Gnom heranzuschleichen zwinkerte der Halbdrow seinem Bruder amüsiert zu und nahm von ihm einen Wasserschlauch entgegen um seinen Durst zu stillen ehe er ihn an Scarlett weiter reichte. "Jackpot." verkündete er schließlich zufrieden, überließ es dabei aber seiner Schwester den Bastler in die Details einzuweihen.

Als das geschehen war, fragte er: "Wollen wir hier rasten und auf die anderen warten? Oder an der Stelle von der aus wir das Feuer das erste Mal gesehen haben?" Dass er es dem sensiblen Maldrek und Vorbis durchaus zutraute ihre hervorragend ausgelegte Fährte einfach übersehen zu haben und nun ziellos durch den dunklen Wald zu irren. Doch dies gibt Melandro nicht preis, da er keine Lust hatte die halbe Nacht damit zu verbringen die beiden zu suchen. Sollten sie bis morgen nach dem Frühstück nicht zu ihnen aufgeschlossen haben, dann würden sie sie sowieso suchen gehen müssen.

"Außer... wir wollen die anderen vor vollendete Tatsachen stellen... vielleicht?" dachte er halblaut vor sich hin um die Reaktionen der anderen beiden Waisen zu ergründen.
« Letzte Änderung: 05.11.2017, 09:54:06 von Melandro »

Yzwaz

  • Beiträge: 393
    • Profil anzeigen
Die Waisen von Niewinter
« Antwort #139 am: 05.11.2017, 10:20:15 »
Die beiden Zurückkehrenden trafen den Gnom in einer eigenartigen Haltung an: Mit überkreuzten Beinen am Boden sitzenden, die Handrücken auf die Knie gelegt, starrte er mit der Miene völliger Gelassenheit vor sich hin und rührte sich erst eine Weile, nachdem sie ihn angesprochen hatten. Ruhig hörte er Scarletts Schilderung an, ehe er sagte: "Wer dieser Jack Pot ist, leider nicht ich weiß. Doch von Vorteil für uns eure Entdeckung ist. Die Wagen gefunden wir haben." Dann schabte er sich mit einer Hand über sein rissiges Kinn und brummte mit einem Seitenblick zu Melandro: "Eine Tat niemals der wahre Weise übereilt - mehr als drei noch immer fünf sind."

Indem er seine Finger einige Male bewegte und dabei ein vernehmliches Knacken verursachte, sinnierte er weiter: "Ein wichtiges Element sein andererseits manchmal die Zeit kann..." Womit er seine Hand einmal über dem Wasserschlauch kreisen ließ, ehe er einen Schluck davon nahm. Dann legte Yzwaz den Schlauch wieder beiseite, dessen Inhalt dem nächsten Trinkenden eigenartigerweise nun warm vorkommen würde, als sei er über einem Feuer erhitzt worden.

Scarlett

  • Beiträge: 643
    • Profil anzeigen
Die Waisen von Niewinter
« Antwort #140 am: 05.11.2017, 11:24:47 »
Scarlett zögerte einen Moment. In Gedanken versuchte sie die Worte des Gnoms in eine Reihenfolge zu bringen, so dass diese einen Sinn ergaben. Irgendwann nickte sie dann zustimmend.

"Ja, ich denke auch, wir sollten auf die anderen warten. Das sind sicher nicht nur die beiden, die ich dort gesehen habe, schließlich mussten sie auch noch mit den fünf Fahrern fertigwerden, wenn wir mal davon ausgehen, dass der Sechste mit zu der Bande gehört, was ich durchaus als realistisch empfinde, und die drei Wagen hierher bringen. Und auch wenn die Fahrer vielleicht nicht die besten Kämpfer gewesen sind und noch dazu überrascht wurden, so sollten wir dennoch davon ausgehen, dass die in dem Gehöft ernsthaft gefährlich sind. Der eine von den Wächtern sah jedenfalls so aus, als könne er mit seinem Bogen umgehen. Und aufmerksam war er zudem auch."

Idunivor

  • Administrator
  • Beiträge: 17026
    • Profil anzeigen
Die Waisen von Niewinter
« Antwort #141 am: 06.11.2017, 18:17:53 »
Die drei warteten eine Weile auf die Ankunft ihrer Geschwister, gelangten dann aber irgendwann zu der Einsicht, dass irgendetwas Maldrek und Vorbis aufgehalten haben musste, oder sie der Spur nicht folgen konnten. Da sie allerdings wenig Sinn darin sahen, in der Finsternis der Nacht, die immer weiter fortgeschritten war die Suche nach ihren beiden Brüdern aufzunehmen, entschieden sie ihr Lager direkt hier aufzuschlagen und am nächsten morgen ihre zwei Brüder zu finden. Die Bewohner des Gehöfts dürften sie schließlich kaum bemerkt haben und hier außer Sicht im Schatten eines der Hügel waren sie sogar ein bisschen vor dem Wind geschützt. Also verteilten sie die Waffen und begaben sich zur Ruhe.

Maldrek und Vorbis gaben es indessen irgendwann ebenfalls auf. Sie waren erschöpft und ihre Muskeln schmerzten von der anstrengenden Arbeit am Nachmittag. In der Dunkelheit fanden sie auch die Zeichen, die ihre Geschwister ihnen hinterlassen hatten nicht wieder und um sich nicht noch weiter zu verirren, suchten die beiden sich ein halbwegs windgeschütztes Lager in einem hohen Gebüsch und begaben sich dort zur Ruhe, um am nächsten Tag nicht völlig erschöpft zu sein.



Am nächsten morgen wurden die fünf Waisen allesamt von einem leichten Nieselregen geweckt, der eine Stunde vor Sonnenaufgang einsetzte und dann langsam stärker wurde bis sie es nicht mehr ignorieren konnten und sich lieber wieder auf die Suche nach ihren Geschwistern machten. Sie hatten nicht viel geschlafen, da sie lange unterwegs gewesen waren und bequem war es auch nicht gerade gewesen in der Wildnis. Aber zumindest einige Rationen hatten sie geistesgegenwärtig für diese Reise eingepackt und auch wenn es alles andere als ein Festmahl war, so füllte es ihnen doch den Magen. Jetzt stellte sich nur beiden kleinen Gruppen die Frage, wie sie die Suche nach ihren Geschwistern am besten anstellen sollten.
The only ones who should kill are those prepared to be killed.

Vorbis

  • Beiträge: 462
    • Profil anzeigen
Die Waisen von Niewinter
« Antwort #142 am: 06.11.2017, 23:17:34 »
Bevor Vorbis einschlief, stellte er sich einmal mehr die Frage, wie es eigentlich passieren konnte, dass er hier draußen in der Wildnis herumlief, statt in seinem im Voraus bezahlten herrlich warmen und weichen Bett in der Gaststätte zu nächtigen. Wie hatten die anderen ihn nur so weit bekommen, dass er dieses gegen Kälte, harten Boden und einen Kanten Brot und trockenen Schinken zum Abendessen eingetauscht hatte?

Am Morgen war Vorbis' Laune auf dem Tiefpunkt angelangt. Nicht nur taten ihm sämtliche Knochen im Leib weh, nein, jetzt war er auch bereits halb durchweicht durch den Regen, der irgendwann in der Nacht begonnen haben musste. Der Situation vollends überdrüssig, fragte er Maldrek in gestresstem Ton: "Und jetzt? Sollen wir weitersuchen, oder hoffen, dass die anderen uns finden?"
Gleichzeitig versuchte er zumindest irgendwelche Spuren der anderen zu finden, jetzt wo es einigermaßen hell war. Vielleicht hatte er ja endlich einmal Glück.

Melandro

  • Beiträge: 204
    • Profil anzeigen
Die Waisen von Niewinter
« Antwort #143 am: 07.11.2017, 10:50:08 »
Nur ein paar Kilometer entfernt waren Melandros Gefühle ein Spiegel von denen seines gläubigen Bruders. Kalt! Nass! Verspannt! Ganz ohne weichen, warmen, lockenden Frauenleib! Einfach furchtbar! Wo war der hart verdiente Komfort und angemessene Luxus?

Und all das war nur Maldreks Schuld! Wenn der gehörnte Mistkerl nicht wieder einen auf "Heiliger-als-Du" gemacht hätte, dann hätten sie alle gemeinsam gestern Nachts bereits die Wagen erobern können und unter einem Dach, im warmen Heu übernachtet, anstatt im Regen zu campieren. Der Rothäutige wusste es einfach, einem Mann alles unter dem Vorwand des "rechten Tuns", zu nehmen oder zu versauen.

Sich widerwillig die schwarzen, nassen Locken aus dem Gesicht wischend murrte der Pirat: "Scheinbar benötigen die zwei Grubengräber wieder einmal unserer Hilfe. Lasst uns unserer eigenen Fährte folgen und sie noch etwas ausbauen und kennzeichnen, damit auch diese beiden ihr folgen können. Mit etwas Glück laufen wir Ihnen dabei über den Weg. Ansonst treffen wir sie spätestens am Nachmittag einfach wieder hier." Wenn die verloren gegangen Geschwister nicht total kopflos waren, so würden sich die beiden Gruppen wohl auf dem Weg zu den Gräbern, oder dem Lagerplatz dieser Nacht wieder begegnen.

Yzwaz, oder Scarlett bei der Suche unterstützend zog der Halbdrow seine Kaputze tief ins Gesicht und bemühte sich die anderen rasch zu finden um dem Regen bald entkommen zu können.[1]
 1. Unterstütze sämtliche Würfe diesbezüglich und wer auch immer würfelt hat Advantage dadurch.
« Letzte Änderung: 07.11.2017, 10:50:21 von Melandro »

Scarlett

  • Beiträge: 643
    • Profil anzeigen
Die Waisen von Niewinter
« Antwort #144 am: 07.11.2017, 10:56:35 »
Scarlett war auch der Meinung, dass sie jetzt im Hellen nachsehen sollten, wo Maldrek und Vorbis abgeblieben waren. Daher schickte sie ihren Vertrauten los, während sie selbst langsam in die Richtung ritt aus der sie gekommen waren, um sich in der Höhe einen Überblick zu verschaffen[1]. Die Eule hatte gute Augen und würde die beiden Reiter aus erhöhter Position vielleicht eher erspähen können, als sie.
 1. Perception 17

Yzwaz

  • Beiträge: 393
    • Profil anzeigen
Die Waisen von Niewinter
« Antwort #145 am: 07.11.2017, 11:08:36 »
Yzwaz war wohl der einzige unter den Waisen, dem man keinerlei Missmut über das Wetter ansah. Er war bereits sehr frühzeitig von seinem Schlaflager aufgestanden und hatte sich eine ganze Zeitlang in der eigenartigen Position hingehockt wie schon zuvor: Die Beine untergeschlagen, die übergroßen Hände in einer seltsamen Haltung auf den Knien ruhend. Dabei war die Feuchtigkeit in kleinen Rinnsalen über seine rissige Haut nach unten gelaufen und von seiner riesigen Nase getropft, ohne dass sich der Gnom mehr gerührt hätte als eine Statue.

Nachdem er eine Weile in dieser Haltung verbracht hatte, war er schließlich unvermittelt aufgesprungen und hatte begonnen, seine morgendlichen Übungen zu veranstalten. Arme und Beine wild in der Gegend herumwirbelnd, hatte er imaginäre Gegner mit Faustschlägen, Fußtritten und Kniestößen traktiert, dabei in unregelmäßigen Abständen bellend ausgeatmet und damit seinen Begleitern mit Sicherheit jeden Rest von Schläfrigkeit vertrieben. Mögliche Beschwerden über die frühzeitige Schlafstörung hatte er mit erhobenem Zeigefinger und den rätselhaften Worten "Mens sana corpore sano in" beantwortet.

Danach schien Yzwaz bereit zu neuen Heldentaten. Recht zügig für seine kurzen Beine folgte er Scarlett und Melandro - und unverschämterweise schien er weder unter Verspannungen, noch unter seiner kühlen, klammen Kleidung im geringsten zu leiden.

Maldrek

  • Beiträge: 367
    • Profil anzeigen
Die Waisen von Niewinter
« Antwort #146 am: 07.11.2017, 17:08:08 »
Auch Maldrek ging es nicht besser, allerdings hatte er bereits Zeiten erlebt, in denen er nicht in einem weichen Bett sondern auf hartem Stein geschlafen hatte. Er malte ich bereits aus, welche Spott er von Melandro über sich ergehen lassen musste, wenn sie die anderen gefunden hatten, aber das konnte er nicht ändern. Also stand er auf und begann sie steifen Glieder zu bewegen und auf der Stelle herum zu springen, um sich aufzuwärmen. Auch er fand die Situation alles andere als angenehm, aber er wollte es sich nicht anmerken lassen.

Nach einem kalten Frühstück, das die Laune auch nicht zum Besseren wendete, versuchte er Vorbis dennoch etwas aufzuheitern. "Es wird schon nicht den ganzen Tag regnen und so haben wir jetzt einen Grund und heute Abend ein Wirtshaus mit einem warmen Bad, einem deftigen Braten und einem weichen Bett zu suchen. Komm schon, jetzt bei Licht werden wir die Spur schon finden. Komm, gehen wir los."

Damit machte er sich mit Vorbis auf die Suche. Es dauerte zwar etwas, aber dann fanden sie sie Spur der anderen. Sie waren tatsächlich in die völlig falsche Richtung gelaufen.
« Letzte Änderung: 07.11.2017, 17:09:47 von Maldrek »

Melandro

  • Beiträge: 204
    • Profil anzeigen
Die Waisen von Niewinter
« Antwort #147 am: 08.11.2017, 14:25:13 »
Und Maldrek sollte recht behalten.

Kaum, dass sich die Geschwister bald mit der Hilfe Bubos, Scarletts Eule, mitten am Weg wieder gefunden hatten, begann Melandro seinem Frust mit beißendem Spott Luft zu machen. Aber nach einigen kaum verhohlenen Seitenhieben, der offenen Anschuldigung vielleicht doch zuviel Freude an den Leichen gefunden zu haben und sonstigen Sticheleien verging Melandros schlechte Laune zusehends. Und so berichtete er trotz des Regens frohen Mutes gemeinsam mit seiner hübschen Schwester, dass sie die Wagen bereits gefunden hatten - und nur auf ihre auffällig spät erscheinenden Geschwister hatten warten müssen. Was hatte sie noch gleich so lange aufgehalten...?

So wieder vereint machte sich die kleine Gruppe auf und sammelte sich dann an der Stelle wieder an der sie gestern Abend die Pferde zurück gelassen hatten um endgültig zu beratschlagen wie es nun weiter gehen sollte.

Der Vorschlag des Halbdrows war es für eine Ablenkung - vielleicht ein kleines Feuerchen? - zu sorgen und dann aus zwei Richtungen zu kommen und die aufgescheuchten Räuber möglichst mit Fernkampfwaffen zu schwächen ehe man ihnen im Nahkampf den Gar aus machte wenn notwendig.

Yzwaz

  • Beiträge: 393
    • Profil anzeigen
Die Waisen von Niewinter
« Antwort #148 am: 10.11.2017, 10:49:52 »
Das Eintreffen ihrer vermissten Kameraden hatte Yzwaz mit einem Nicken und einem seiner vieldeutigen Brummlaute zur Kenntnis genommen. Der tropfnasse Gnom machte an diesem Tag einen äußerst gleichmütigen Eindruck. Während der Beratung thronte er auf einem flachen Stein, so dass sein Gesicht auf gleicher Höhe mit denen der anderen Waisen war. "Eine große Kunst die Ablenkung ist. Vieles darüber Tsun Su sagt. Ein weiser Gnom, den sehr mein Meister verehrt" meinte er zu Melandros Vorschlag. "Ein Feuer rasch machen ich kann" fügte er dann hinzu. "Verwirrung wohl stiften dies würde, eh?" Er zwinkerte und kicherte in sich hinein.

Vorbis

  • Beiträge: 462
    • Profil anzeigen
Die Waisen von Niewinter
« Antwort #149 am: 12.11.2017, 09:44:58 »
Vorbis war etwas erschrocken, dass es nun so schnell zu einem Kampf kommen sollte. Er hatte gehofft, das Abenteuer würde vorwiegend darauf beruhen, durch die Gegend zu ziehen, Spuren zu sammeln, und am Ende etwas zu finden. Das hier war unerwartet und beängstigend.

"Ich sollte euch gleich sagen, dass ich kein Kämpfer bin. Aber ich kann drei von euch segnen, bevor ihr euch in die Schlacht stürzt. Oghma wird euch zusätzliche Kraft geben - aber nur für kurze Zeit."

  • Drucken