Vorbis war unterwegs sehr schweigsam gewesen, denn er hing seinen eigenen Gedanken nach. Die Sache mit dem Fuchs nahm dabei nur eine untergeordnete Rolle ein - noch immer war ihm nicht so klar, was sie eigentlich erreichen wollten, auf welcher Seite sie hier eigentlich standen.
Das Schattenwesen war für ihn leichter zu fassen: Auch wenn er bei weitem nicht die moralische Erhabenheit für sich reklamieren konnte, wie es die Diener des Tyr für sich in Anspruch nahmen, verkörperte eine solche Kreatur doch das Gegenteil von allem, was er für gut und richtig hielt. Sich ihr zu widersetzen war etwas, wofür ihn niemand bezahlen musste - es war einfach richtig, es zu tun.
Diese eine Kreatur war besiegt, doch mochte es noch weitere geben. Würde er mehr über das Wesen wissen, zum Beispiel, ob es sich um Einzelgänger handelte, mochte er ruhiger schlafen - so jedoch war es seine Sorge, dass hier nicht zum letzten Mal Menschen zum Opfer einer solchen Kreatur werden würden.
Lange grübelte er nach, doch es kristallisierte sich mehr und mehr ein Weg für ihn heraus, den er so schnell eigentlich nicht wieder betreten wollte: Wenn es einen Ort in Niewinter gab, wo er Informationen zu dem Schattenwesen finden konnte, dann war es das Haus des Wissens.
Den anderen sagte er zunächst nichts davon, denn das Gespräch war inzwischen wieder auf den Fuchs zurückgekommen, und Melandro machte keinen Hehl daraus, dass er nichts davon hielt, sich weiter mit der Kreatur zu befassen. Doch er nahm sich vor, in den nächsten Tagen den Weg zu seiner früheren Lehrstätte zu suchen - auch wenn ihn der Gedanke, was ihn dort erwarten würde, nicht gerade mit Vorfreude erfüllte.