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Autor Thema: Die Waisen von Niewinter  (Gelesen 91769 mal)

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Vorbis

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #735 am: 19.05.2019, 13:56:22 »
Schon im Keller war Vorbis froh, dass Oghma ihm die Gabe gegeben hatte, einen Gegenstand leuchten zu lassen - im Gegensatz zu manchen seiner Geschwister waren seine Augen nicht in der Lage, im Dunkel zu sehen, und von außen drang auch hier im Erdgeschoss fast kein Licht in das Gebäude. Als er Geräusche hörte, steckte er das heilige Symbol Oghmas, das er ohnehin bereits sicherheitshalber etwas abgeschirmt hatte, allerdings sofort ein.

Er sah mit den letzten Lichtstrahlen noch, wie Melandro hinter einen Wandbehang schlüpfte, um sich zu verstecken - etwas, was mit Vorbis' Leibesfülle von vornherein zum Scheitern verurteilt war. Scarletts Vorschlag erschien auf der einen Seite nahe liegend, doch im Keller konnten sie nur abwarten, ohne eine Möglichkeit zu beobachten, was hier oben vor sich ging; und Melandro steckte womöglich ohne Unterstützung hier fest. Er zog sich daher zunächst in die Küche zurück und schloss die Tür, wenn die anderen folgen würden, bis auf einen schmalen Spalt. Wenn jemand sich näherte, konnten sie sich immer noch in den Keller zurückziehen.
« Letzte Änderung: 19.05.2019, 14:46:13 von Vorbis »

Maldrek

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #736 am: 19.05.2019, 15:37:18 »
Maldrek war ebenfalls der Meinung dass es wenig Sinn hatte im Erdgeschoss zu suchen. Bevor sie sich aber absprechen könnten wohin es jetzt gehen sollte, kam jemand von oben. Sofort gingen die Geschwister in unterschiedlichen Richtungen und Maldrek zögerte einen Moment lang und überlegte wohin er gehen sollte. Dann entschied er sich für das Esszimmer und folgte Melandro und Vorbis und suchte sich ein Versteck in der Nähe der Tür, damit er einen Blick in den Flur erhaschen könnte.

Idunivor

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #737 am: 19.05.2019, 16:53:13 »
Es dauerte etwa fünf Minuten, dann tauchten oben auf der Treppe in der Eingangshalle zwei Wächter mit einer Laterne in der Hand auf. Sie trugen Rüstungen und Waffen, wie man sie bei den Mintarner Söldnern immer wieder sehen konnte. Sie unterhielten sich leise, sodass man nicht ihr ganzes Gespräch vernehmen konnte. Sie unterhielten sich über andere Söldner und sprachen darüber, dass gewaltiges Chaos in der Stadt herrschte: "Wer weiß schon, was dort draußen vorgeht. Besser wir sind vorsichtig. Aber wenn jemand hier drinnen wäre, dann hätten wir wohl den Alarm gehört. Vielleicht war es einfach nur der Wind." Zielstrebig ging einer von beiden zu einem der Fenster in der Halle, das nicht vernünftig geschlossen war und drehte den Griff. Sein Kollege schien aber nicht überzeugt: "Möglich, aber wir sollten besser auch die übrigen Räume prüfen, nicht dass etwas von dem Chaos dort draußen hier drinnen eingedrungen ist."
Zum Glück für die Waisen begannen die beiden aber nicht im Speisesaal oder in der Küche mit ihrer Suche, sondern in den beiden Zimmern neben dem Haupteingang.
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Melandro

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #738 am: 21.05.2019, 10:08:47 »
Auch in dieser Nacht leisteten die Augen seines dunkelflischen Erbes Melandro hervorragende Dienste. Und so konnte er, nicht wenig überrascht sehen, wie sich selbst die ansonsten Zaudernden unter seinen Geschwistern flugs heroben ein Versteck suchten, anstatt erneut in den Keller zu verschwinden. Erstaunlich...

Ruhig verharrend, bewies der ehemalige Pirat dafür im Gegenzug mehr Geduld als ihm wohl im allgemeinen zugetraut werden durfte. Erst als die Männer sich daran machten die anderen Räume zu untersuchen, wartete Melandro ob sich seine "Miteinbrecher" gegen die Wachen wandten; Ein Schlafzauber vielleicht?

Als sich nichts dergleichen zu entwickeln schien, deutete der Dieb jenen die er sehen konnte, dass er es wagen würde und voran schleichen würde. Und das tat er dann auch.

Maldrek

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #739 am: 21.05.2019, 17:07:16 »
Maldrek folgte Melandro leise und winkte auch Vorbis. Es würde zwar schwer werden, mit ihrem gemütlichen Bruder unbemerkt nach oben zu kommen, aber jetzt schien die beste Gelegenheit zu sein.

Scarlett

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #740 am: 22.05.2019, 10:02:20 »
Da sich offensichtlich niemand für ihren Vorschlag, sich im Keller zu verstecken, bis die Wachen durch waren, begeistern konnte, war Scarlett dann natürlich auch oben geblieben und hatte sich im Esszimmer schnell ein Versteck gesucht. Wenn immer sich eine Gelegenheit ergab, beratschlagten sie leise, was sie nun tun würden. Klar war, nachdem sie die Wachen gehört hatten, dass sie sich von den Eingängen im Erdgeschoss besser fernhalten sollten, da es hier anscheinend eine Art magischen Alarm gab. Klar war auch, dass sie den Kelch im Erdgeschoss sicher nicht finden würden. Sie mussten also nach oben und da fiel die Wahl auch ziemlich einstimmig auf das Treppenhaus, die große Treppe im Eingangsbereich bot wahrscheinlich weniger Versteckmöglichkeiten.

Idunivor

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #741 am: 22.05.2019, 11:01:39 »
Die Waisen gingen also durch die Küche zurück in das Treppenhaus und stiegen anschließend hinauf in den zweiten Stock. Das Treppenhaus war hier mit dem im ersten Stock mehr oder weniger identisch. Eine weitere Treppe führte hinauf ins Dachgeschoss und zwei Türen gingen ab vom Treppenhaus, eine in Richtung Norden und eine nach Westen.
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Yzwaz

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #742 am: 25.05.2019, 14:41:29 »
Da er weder gerüstet war noch überhaupt viel wog, hielt sich Yzwaz nicht nur optisch, sondern auch akustisch im Schatten seiner Gefährten, denen er dichtauf folgte. Sein langer Bart wischte beinahe die Stufen, die er behände nach oben sprang, den sonst wie ein arthritischer Greis geführten Stock locker in einer Hand. Am nächsten Treppenabsatz sah er sich um, nach oben und zu den beiden Türen, um dann den anderen ein halblautes fragendes "Hrm?" zuzubrummen. Die flinken kleinen Äuglein in seinem faltigen Gesicht huschten von einem zum anderen.

Melandro

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #743 am: 26.05.2019, 11:18:04 »
Plötzlich bewusst die nervöse Anspannung spürend, grinste Melandro aufgeregt und atmete einmal bewusst durch. So sollte Leben sein; auf Messers Schneide! Spontan und immer mit einem Fuß über dem Abgrund! Leise genau einen dieser Füße vor den anderen setzend, achtete der Halbdrow darauf nirgends anzustoßen und weiterhin unbemerkt zu bleiben. Scarlett das Diebeszeichen für getrennte Wege gebend - vielleicht konnte sie ja in der anderen Richtung etwas in Erfahrung bringen - wandte sich der Pirat um Heimlichkeit bemüht von seiner Schwster ab. Dann schlich er zur ersten Türe, der im Norden, und lauschte konzentriert ob sich dahinter etwas durch Geräusche zu erkennen gab.[1]
 1. Wahrnehmung 24

Idunivor

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #744 am: 26.05.2019, 12:29:59 »
Melandro konnte nichts von der anderen Seite der Tür hören, aber er erkannte schnell, dass dies keine gewöhnliche Tür mit einem gewöhnlichen Schloss war. Es war von außergewöhnlicher Qualität und feine magische Runen säumten das Schlüsselloch. Was auch immer sich auf der anderen Seite dieser Tür befand, es war offensichtlich wertvoll.
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Melandro

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #745 am: 26.05.2019, 16:58:11 »
Von seiner Neugierde getrieben sofort einen Blick durch das Schlüsselloch werfend[1], drehte sich Melandro danach um und deutete den anderen geräuschlos, dass er wohl den Jackpot zumindest gefunden, wenn auch noch nicht geknackt hatte. Rasch holte er seine umsichtige Schwester herbei, die sich mit magischen - und wenn man ehrlich war nicht nur mit diesen - Fallen doch umso einiges besser auskannte als er selbst.

Seinen drei, sehr unterschiedlichen Brüdern ebenso bescheid gebend, ließ der Halbdrow seine Dietriche geschickt zwischen den Fingern kleine Runden drehen. Sozusagen eine Aufwärmübung für das Kommende.
 1. Können wir das noch mit der 24 abhandeln, da es ja darauf hinaus gelaufen ist etwas hinter der Türe wahr zu nehmen?

Vorbis

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #746 am: 26.05.2019, 23:50:22 »
Vorbis fühlte sich, ganz im Gegensatz zu Melandro, dem man seine Begeisterung deutlich anmerkte, nicht besonders gut - um nicht zu sagen elend. Hierfür war er nicht gemacht; zwar hatte die Neugierde und auch die Gewissheit, dass sie den Kelch finden mussten, ihn dazu gebracht, mit den anderen in das Anwesen einzubrechen. Doch spätestens seit sie der Wache begegnet waren, wetteiferte ein Ausbruch von Angstschweiß mit dem darauffolgenden.

Nicht nur die Angst, einer Wache in die Hände zu laufen, machte Vorbis zu schaffen - auch der Umstand, dass er hier vollkommen nutzlos war, stimmte ihn missmutig. Melandro und auch Scarlett mochten hier in ihrem Element sein, doch der Priester verbrachte den größten Teil seiner Zeit damit, kurze Gebete für die Seelen seiner Geschwister gen Himmel zu schicken; auch wenn er rational betrachtet durchaus der Meinung war, dass sie hier das Richtige taten.

Maldrek

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #747 am: 27.05.2019, 11:18:59 »
Maldrek zögerte als er die Runen gezeigt bekam und hoffte, dass Melandro ebenfalls nicht überstürzt handeln würde. "Kann einer von euch diese Runen näher untersuchen, ich kenne mich damit leider nicht aus. Wahrscheinlich benötigt man für dieses Schloss mehr als nur einen Schlüssel und dann können deine Dietriche nicht viel ausrichten."

Melandro

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #748 am: 27.05.2019, 17:39:10 »
Bei den Zweifeln seines gehörnten Ziehbruders zuckte der Halbelf nur non-chalant mit den Schultern und wartete darauf was Scarlett zu der Sache meinte. Wenn sich keine Fallen finden ließen, so würde er es wohl wagen. Dann würde sich zeigen ob der Maldrek recht behielt oder eben doch nur ein Zauderer war, der die Größe von Melandros Talent einfach nicht wahrhaben mochte.

Melandro

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #749 am: 27.05.2019, 20:09:01 »
Nachdem er mit Scarlett sicher gegangen war, dass es keine Fallen gab, forderte der Halbdrow seine Familienmitglieder mit einer Geste zum zurück treten auf und kniete sich gemeinsam mit ihr vor die Türe. Ein wenig nervös grinste er seine Schwester an und strich sich eine der schwarz-gefärbten Strähnen aus dem Gesicht. Dann, ganz ohne theatralisches Gelenk-Knacksen ging es schließlich einfach nicht, rollte er seinen Kopf von einer Seite zur nächsten und begann dann ganz behutsam damit das Schloß zu öffnen. Sein Ruf stand auf dem Spiel![1]
 1. Immerhin DC 15 würde er schaffen. *nirg*
« Letzte Änderung: 27.05.2019, 20:09:34 von Melandro »

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