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Autor Thema: Die Waisen von Niewinter  (Gelesen 93728 mal)

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Idunivor

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #750 am: 27.05.2019, 20:39:57 »
Melandro merkte allerdings binnen kürzester Zeit, dass hier sehr viel mehr auf dem Spiel stand als nur sein Ruf. Und dass er sich gleichzeitig wohl etwas übernommen hatte. Denn selbst ohne magische Runen, wäre dieses Schloss eine Herausforderung gewesen, aber mit der Magie als zusätzlichem Schutz, war es sehr viel riskanter. Und so überraschte es wenig - ärgerte den Halbdrow aber umso mehr - dass er nicht das vertraute Klicken eines sich öffnenden Schlosses vernahm.
Stattdessen erklang etwas sehr viel unangenehmeres: immerhin war es keine aggressive Falle, aber mit dem lauten, beinahe ohrenbetäubenden Klingeln, das das Schloss, dessen magische Runen jetzt schwach leuchteten, erklingen ließ, ging jede Hoffnung der Waisen verloren, unentdeckt zu bleiben. Jeder Bewohner des Anwesens würde diesen Alarm hören, das war sicher und die Wachen würden sicher nicht einmal eine Minute brauchen, um aus dem Erdgeschoss hierher zu gelangen.
Was sollten die Waisen also tun? Weiter nach dem Kelch zu suchen würde in einem alarmierten Anwesen ziemlich schwierige werden. Also zurück in den Keller und hinaus? Oder gab es vielleicht eine Alternative? Sollten sie tatsächlich einen Kampf mit den Söldnern des Protektors riskieren? Der Kelch war wichtig und er war hier im Anwesen! Wenn sie sich jetzt zurückzogen, mochte es sein, dass der Kelch, den sie suchten, auch in Sicherheit gebracht wurde und sie ihn nie wieder finden würden.
The only ones who should kill are those prepared to be killed.

Yzwaz

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #751 am: 28.05.2019, 20:09:34 »
Indem er sich bereithielt, um bei Bedarf Hilfe zu leisten, beobachtete Yzwaz seine in derlei Angelegenheiten erfahreneren Geschwister still. Er strich sich einige Male über den Bart, als er sah, mit welcher Theatralik Melandro seine Aufgabe anging. Leise brummelte der Gnom vor sich hin – interessant, was in der langen Zeit ihrer Trennung gelernt gewisse Geschwister hatten..! Trotzdem der Halbelf die Dinge mit weitaus größerer Effekthascherei betrieb, als der nüchterne Gnom es getan hätte, machte er nämlich den Eindruck, dass er bei weitem nicht zum ersten Mal vor einem Schloss stand, das er ohne den zugehörigen Schlüssel öffnen wollte. "Nicht zögern", raunte Yzwaz Melandro zu, "es gibt nur tun oder nicht tun!" Und es tat sich etwas – nur leider nicht das erwünschte. Bei dem schrillen Klingeln des Alarms verzog der Grauhäutige seine runzligen Züge zu einer verknautscht wirkenden Grimasse und steckte die Finger in die Ohren. Um das gellende Geklingel zu übertönen, meinte er mit erhobener Stimme: "Jetzt es gilt! Fliehen oder die Verwirrung ausnutzen – was tun wir sollen?"

Scarlett

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #752 am: 28.05.2019, 20:26:14 »
Natürlich musste Melandro direkt versuchen, das Schloss zu öffnen. Und natürlich wurde der Alarm ausgelöst. Die Wachen unten hatten doch schon davon gesprochen. Und sie waren nunmal nicht besonders geübt darin, diesen magischen Schutzmechanismen zu entgegnen. Sie selbst wollte ja noch sagen, dass man hier lieber erstmal die Finger von lassen soll und sich den Rest anschauen soll, aber jetzt war es natürlich zu spät dafür.

"Ohne diesen Kelch verschwinden wir hier nicht. Also lasst ihn uns finden!" verkündete Scarlett ihre Meinung zu Yzwaz Frage. "Wenn das Ding hinter dieser Tür ist, dann müssen wir sie irgendwie aufbekommen und dafür sorgen, dass die Wachen in der Zwischenzeit beschäftigt sind."

Nur wie sollten sie das anstellen?

Melandro

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #753 am: 28.05.2019, 23:15:46 »
Sichtlich zusammen zuckend als der Alarm ertönte, stieß der Halbelf einen besonders dreckigen Fluch im schlimmsten Niewinter-Akzent aus. Seinen konzentrierten Blick nicht von dem Schloss lösend, meinte er halblaut zu den anderen gewandt: "Ideen? Dafür?" Nun da sie ja entdeckt worden waren konnte man ja auch die direktere - und damit brutale - Methode anwenden und einfach ein Fenster von außen einschlagen und so in den Raum eindringen - wenn er denn welche hatte. Er selbst hatte andere Pläne. Den Lärm so gut es ging ignorierend, verzog Melandro das Gesicht zu einer Grimasse und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Alles auf eine Karte!

Sich erneut nach vorne beugend, ignorierte der Halbdrow die Runen - soweit er erkennen konnte hatten sie ihren Zweck bereits erfüllt - und konzentrierte sich statt dessen zu 100% auf den Öffnungsmechanismus des Schlosses. Alles oder nichts! Wie hatte Yzwaz gerade gesagt? Tun oder nicht tun. Seinen Ruf hatte er schon verloren... Warum also kein Comeback abliefern? Er schob bewusst vorsichtig mit der Linken etwas nach.

Und über all den herrschenden Lärm hinweg vernahmen Orbus Waisen ein vollkommen unverhofftes, doch hörbar erleichtertes: "Äh... Freunde?"[1]
 1. Habe eine 20 auf den Schlösserknackwurf gewürfelt!
« Letzte Änderung: 28.05.2019, 23:58:22 von Melandro »

Idunivor

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #754 am: 29.05.2019, 11:48:03 »
Die Tür war offen, doch der Alarm erklang nach wie vor und es würde nur noch Sekunden dauern, bis die ersten Wachen hier auftauchten. Von jenseits der anderen Tür im Treppenhaus hörten die Waisen bereits Stimmen. Jetzt stellte sich nur noch die Frage, ob sie alle einfach durch die Tür gehen und darauf hoffen sollten, dass niemand ihnen folgte, wenn sie wieder geschlossen war oder ob jemand draußen bleiben sollte, um die Wachen auf eine andere Spur zu locken.
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Maldrek

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #755 am: 29.05.2019, 16:16:29 »
Maldrek sah sich schon nach einer Fluchtmöglichkeit um und bereitete sich auf die Möglichkeit eines Kampfes vor, etwas was ihm gar nicht gefiel, als Melandro in letzter Sekunde die Tür doch noch öffnen könnte. Während die ersten Geschwister in den Raum hinein schlüpften überlegte er, was sie zur Ablenkung tun konnten, denn wenn sie keinen Eindringling fanden würden die Wachen sicher nachforschen den auch den Raum durchsuchen. Er sah sich um und entdeckte ein Fenster, durch das ein Einbrecher prima fliehen könnte. Schnell erklärte er den anderen, was er vorhatte und Vorbis unterstützte ihn dabei, den Plan umzusetzen. Vorbis ließ also das Fenster auffliegen und Maldrek erzeugte mit einem Zauber das Geräusch einer herunter springenden und fort rennenden Person, sie hofften das in der Dunkelheit niemand verdacht schöpfen würden, wenn keiner den Dieb direkt sah.
« Letzte Änderung: 29.05.2019, 16:18:19 von Maldrek »

Melandro

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #756 am: 29.05.2019, 16:50:13 »
In diesem einen Augenblick, als Melandro noch die Dietriche im so eben geöffenten Schloß stecken hatte, fand Melandro seinen Glauben. Dankbar richteten sich seine Augen gen Himmel und innerlich huldigte er Tymora dafür, seine Gebete erhört zu haben.

Auf beide Füße empor kommend, verschwanden die Dietriche so schnell wie sie erschienen waren und der Halbdrow betrat als Erster das bis soeben versperrte Zimmer. Wo war der Kelch? Gab es einen weiteren Ausgang? Eine Geheimtüre vielleicht? Und standen noch andere wertvolle Artefakte, oder einfach nur wertvolle Dinge herum, die ein ambitionierter Mann rasch zu den seinen machen konnte?[1]

Seinen Geschwistern würde er später noch ausführlich von seiner Heldentat - das Schloß im Alleingang zu knacken - berichten und wieviel Kunstfertigkeit dies bedurft hatte.
 1. Perception: 24

Scarlett

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #757 am: 29.05.2019, 16:53:00 »
Nachdem Maldrek und Vorbis jetzt auch noch für eine Ablenkung gesorgt hatten, war es sicherlich das Beste, in dem Raum zu verschwinden und die Türe wieder zu verschließen. Erfreulicherweise war der Alarm ja bereits beim Versuch losgegangen, so dass man im ersten Moment nicht vermuten musste, dass das Schloss auch geknackt worden war. Allerdings, wenn es jemand versuchen würde, steckten sie vermutlich in der Falle.

"Wir sollten die Türe wieder schließen und zumindest so verriegeln, dass man sie bei einem flüchtigen Überprüfen von außen nicht aufbekommt."

Vorbis

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #758 am: 29.05.2019, 17:09:12 »
Vorbis hoffte, dass die ankommenden Wachen das Auffliegen des Fensters und Maldreks Fluchtgeräusche gehört hatten und tatsächlich den Köder schluckten; er fürchtete jedoch, dass sie zumindest einmal hinter die Tür sehen würden.
Scarlett hatte auf jeden Fall recht damit, dass sie die Türe irgendwie wieder abschließen mussten, denn nachprüfen, ob diese noch verschlossen war, würden die Wachen sicherlich.
"Melandro, bekommst du sie auch wieder zu?" fragte der Priester daher ängstlich, und sah sich dabei zum ersten Mal in dem Raum etwas um, den sie betreten hatten. Gab es hier irgendeinen zweiten Ausgang? Der Rückweg würde ihnen wohl versperrt sein.

Idunivor

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #759 am: 30.05.2019, 11:59:49 »
Nachdem sie die Ablenkung draußen produziert hatten, schlüpften alle fünf Waisen durch die Tür hinein in den Raum auf der anderen Seite. Sie fanden sich in einem geräumigen Zimmer wieder, das zwei Ausgänge hatte. Durch den einen waren sie gerade hinein gelangt, der andere führte zu einem unbekannten Ort. Allerdings gab es auch mehrere Fenster, durch die sie in die Dunkelheit des Schwertmeeres blicken konnten.
Der Raum in dem sie sich nun befanden war offensichtlich eine Art Büro - der luxuriösen Ausstattung zu Folge das des Protektors. Ein großer Eichentisch dominierten den gesamten Raum, auf dem mehrere Papierstapel verteilt lagen und mehrere Titenfässer standen. In großen Regalen hinter dem Schreibtisch lagen Dutzende Schriftrollen und standen mehrere Folianten. All diese Dokumente durchzusehen würde Stunden dauern. Bei einem Kamin in einer Ecke des Raumes, standen auf einem teuren Teppich aus Calimshan drei Sessel um einen kleinen Tisch. Über dem Kamin hin ein silbernes Schwert, dessen Parierstange geformt war wie zwei Federflügel. Auf dem Tisch standen mehrere Kristallkelche und eine Karaffe in der sich ein Rest Wein befand. Mehr Flaschen warteten in einem kleinen Weinregal bei dem Kamin. Die Kelche erweckten für einen Augenblick die Aufmerksamkeit der Gefährten, allerdings erkannten sie schnell, dass keine von ihnen der Gesuchte war. Es gab zudem mehrere kleine Schränke und Truhen, die sie durchsuchen könnten.
Melandro verriegelte von innen die Tür wieder und bemerkte nur Augenblicke später, wie draußen jemand versuchte, sie zu öffnen. Die Wachen hatten also tatsächlich als erstes geprüft, ob jemand hier drinnen war, waren sich nun, aber scheinbar sicher, dass dem nicht so war.
« Letzte Änderung: 30.05.2019, 19:31:23 von Idunivor »
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Maldrek

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #760 am: 31.05.2019, 13:49:21 »
Maldrek atmete auf als die Wachen nicht direkt in den Raum hinein kamen. Aber er fürchtete, dass sie nicht viel Zeit hatten. Alle Schränke zu durchsuchen erschien ihm nicht sinnvoll. "Wo könnte man hier wohl etwas verstecken, das keiner finden soll."

Er wartete noch einen Moment, bis Melandro ihm signalisierte dass die Wachen weiter gegangen waren, und dann flüsterte er den Geschwistern zu. "Wir sollten nach einem Geheimfach suchen. Ich denke der Protektor wird ihn versteckt haben, vielleicht weiß er ja auch das einer unserer Brüder hier arbeitet und ihn zufällig entdecken könnte."

Also begann er dort zu suchen, wo er ein Geheimfach am ehesten vermuten würde, an den Wänden. "Hilft mir jemand, vier Augen sehen mehr als zwei?"
« Letzte Änderung: 31.05.2019, 13:50:36 von Maldrek »

Scarlett

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #761 am: 31.05.2019, 14:01:22 »
Scarletts Aufmerksamkeit, nachdem sie eine Weile die Luft angehalten hatte, währen die Wachen draußen nach der Quelle der Aufregung suchten, galt vor allem dem weiteren Ausgang, durch den es in noch ein weiteres Zimmer gehen würde. Sie machte sich auf, dort einmal hineinzusehen.

Idunivor

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #762 am: 31.05.2019, 14:06:32 »
Die Tür sah genauso aus, wie diejenige, durch die sie hinein gekommen waren, nur dass es in diesem Fall nicht einen einfachen Schließmechanismus gab, sondern ein echtes Schloss, das - soweit Scarlett das beurteilen konnte - verschlossen war. Es würde also recht aufwendig werden, hier hinaus zu schauen ohne den Schlüssel zu haben.
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Scarlett

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #763 am: 31.05.2019, 14:09:15 »
"Ich würde mal sagen, wenn dann werden wir hinter dieser Türe fündig, was meint ihr?" sagte Scarlett, um die Aufmerksamkeit der anderen auf den Durchgang zu lenken.

Sie selbst untersuchte die Türe erstmal nur aus der Ferne. Gab es hier auch ähnliche arkane Schriftzeichen, wie bei der ersten?

Maldrek

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #764 am: 31.05.2019, 18:28:20 »
Während Scarlett die Tür begutachtete machten sich Melandro, ausgerechnet Melandro!, und Maldrek zusammen auf die Suche nach einem Geheimfach in den Wänden.[1] Zwar waren jetzt 2 Leute beschäftigt, aber die Chance etwas zu finden war so besser, daher hoffte Maldrek das es gut investierte Zeit war.

Allerdings hatte er bald das Gefühl, dass Scarlett ihnen bald etwas grimmig zusah, denn sie wartete scheinbar darauf, dass Melandro sich die Türe näher ansah. Aber er ließ sich nicht beirren, sobald sie die Wände geprüft hatten konnten sie sich dem Schloss widmen.
 1. Investigation 18

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