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Autor Thema: Die Waisen von Niewinter  (Gelesen 91729 mal)

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Maldrek

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #885 am: 09.11.2019, 19:27:39 »
Maldrek überlegte bereits fieberhaft, wie sie es schaffen konnten, unauffällig in das Haus des Protektors zu kommen, als Vorbis mit einem neuen Ziel ankam.

"Wieso das denn?" Dann fiel ihm auf, wie dumm die frage war, der Zauber zeigte Vorbis die Richtung, aber mehr wusste er ja auch nicht. Dann überlegte er. "Der Protektor hat von Donnergrimm da rüber geschickt. Das ist ja ein interessanter Zufall. Dann muss der Mann in seinem Haus wohl noch etwas warten. Aber passt auf, wenn es klingelt, das wir nicht zu viel Zeit verlieren und der Kelch wieder weiter zieht."

Yzwaz

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #886 am: 09.11.2019, 19:30:17 »
"Dann gehen uns lasst" meinte Yzwaz nach einem polternden Räuspern, das klang, als gehörte es zu einem sehr viel größeren Wesen. "Nicht mehr verlorene Zeit uns leisten wir sollten. Hrm?" Womit er seinen Stab fest mit der knotigen Hand packte und zu den anderen Waisen hinauf schielte.

Scarlett

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #887 am: 10.11.2019, 19:22:19 »
"Ich hatte ja schon eine Weile diese Vermutung, aber so langsam sind es doch ein paar zuviele Zufälle. Es könnte gut sein, dass Salonius den Kelch hat. Wenn es so ist, wäre natürlich interessant herauszufinden, was er darüber weiß oder was er sich davon erhofft. Auf jeden Fall würde ich aber zur Vorsicht ihm gegenüber raten. Wir können nicht mit Sicherheit sagen, dass wir in diesem Konflikt auf derselben Seite stehen. Blindes Vertrauen ist hier jedenfalls nicht angebracht. Dasselbe gilt nachwievor für den Protektor selbst," gab Scarlett zu bedenken, während sie sich auf den Weg zurück machten.

Melandro

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #888 am: 11.11.2019, 20:32:41 »
Donnergrimm! Melandro fühlte wie sich ein widerlich schaler Geschmack auf seiner Zunge ausbreitete und an ihr ungebeten haften blieb. Einer dieser "Ich bin guter als Gut"-Typen, von  denen es leider auch mehr als genügend bei Orbus gegeben hatte.

Aber wenigstens kannten sie den Mann und er würde sie wohl nicht sofort angreifen - lassen? - wenn sie ihre Nase aus der Deckung hervor schoben. Wahrscheinlich war Vorbis sogar dick mit ihm befreundet.

"Dann voran, voran!" trieb der Halbdrow seine Geschwister ebenso wie Yzwaz an. "Der gute Herr Ritter wird sicherlich ein gutes Puzzlestück für uns abgeben." Denn Melandro hatte die Hoffnung fahren gelassen, dass der heutige Tag ein leichter und einfacher werden würde...

Idunivor

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #889 am: 19.11.2019, 10:49:20 »
Die Waisen diskutierten für einen Augenblick, wie sie nun weiter vorgehen sollten. Auch wenn Wesmin Halber vermutlich noch immer irgendwo in seinem Häuschen kauerte und auf ihre Rückkehr wartete, entschieden die Waisen nach längerer Diskussion direkt zum Nordufer aufzubrechen. Zeit spielte eine entscheidende Rolle und sie ahnten, dass ihnen nicht genug davon blieb, sich um das Schicksal eines einzelnen Kesselflickers zu kümmern. Hier stand mehr auf dem Spiel.
Dieses Mal gelangten sie weitgehend unbehelligt durch die Enklave, die finsteren Nebel hingen zwar nach wie vor zwischen den Gebäuden aber nichts außergewöhnliches hielt sie von ihrem Weg ab. Sie überquerten dieselbe Brücke, die sie auch zuvor benutzt hatten. Vorsichtig passierten sie die Barrikade. Die dort liegenden Körper versuchten sich zu erheben, als die Waisen sie passierten. Für einen Augenblick glaubten sie, den selben Kampf noch einmal ausfechten zu müssen. Aber die mysteriöse Kraft, die den Toten die Fähigkeit verlieh wieder zu laufen, war offenbar noch nicht stark genug, sie wieder auf die Beine zu bringen. So entgingen sie einer weiteren Konfrontation, doch es war klar, dass diese Feinde nicht vernichtet, sondern nur für eine Weile gestoppt waren. Irgendwann würden sie wieder aufstehen und erneut die Lebenden behelligen, die die Brücke überqueren wollten.
Sobald sie das Waisenhaus passiert hatten stieg ihnen durch die dichter werdenden Nebel der verbrannte Geruch in die Nase. Das Feuer am Nordufer loderte zwar nicht mehr, doch es schwelte noch immer. Es stellte sich nun zwangsläufig die Frage, wie sie Salonius hier finden sollten. Sie hatten nur eine grobe Vorstellung, wo er sich befand. Sollte Vorbis einen weiteren Zauber opfern und das Risiko eingehen, dass sie zu weit weg waren, um den Kelch zu erreichen? Alles mögliche mochte sie in den glimmenden Ruinen und dem finsteren Nebel erwarten. Aber wie sonst sollten sie ihren Bruder in diesem Chaos finden?[1]
 1. Ich hätte hier gerne Vorschläge, wie eure Charaktere vorgehen wollen, um Salonius zu finden.
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Melandro

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #890 am: 20.11.2019, 20:31:11 »
Von Bubo in die Nähe einer Menschentraube geführt, nickte Melandro seinen Geschwistern vielsagend zu, lüpfte seinen nicht vorhandenen Hut in geheuchelter Ehrerbietung und verschwand zwischen Schatten, Rauch und Trümmern.[1]

Er würde seinen Geschwistern aus der Deckung heraus beistehen und ihnen einen möglichst schnellen Abgang ermöglichen falls es zu Problemen kam. Oder eben aufschließenwenn es die Situation notwendig machte.

Hinter einer aufgebrochenen Türe lauernd, beobachtete er wie die verbleibenden drei Brüder mit Scarlett weiter vorgingen.
 1. DC: 19 Stealth ohne Advantage

Idunivor

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #891 am: 22.11.2019, 11:49:19 »
Die Waisen brauchten nicht allzu lange bis Bubo eine Gruppe Männer und Frauen gefunden hatten, die sich bei einem der Gebäude unweit des Brandherdes aufhielten. Eine breite Straße trennte hier die schwelenden Ruinen von den anderen Bauten. Der Brandgeruch war jetzt so stark, dass sie kaum etwas anderes rochen und die Nebel waren dichter, da sie sich mit dem Rauch vermischten, der von den verkohlten Resten der Bauten aufstieg. An einigen Stelle gab es sogar noch kleinere Brände, aber niemand versuchte sie zu löschen, da sie wohl über kurz oder lang erlöschen würden. Es war einfach nicht mehr genug übrig von den Häusern auf der anderen Straßenseite, als dass diese noch einmal lichterloh entfalmmen konnten.
Doch so mussten sie gebrannt haben, denn die Flammen waren wohl auch auf die andere Straßenseite übergeschlagen. Hier fand sich nun die kleine Gruppe erschöpft wirkender Männer und Frauen, die Holzbalken an einem Haus anbrachten, das ebenfalls Feuer gefangen hatte, aber offenbar schnell genug gelöscht worden war, um nicht völlig niederzubrennen. Doch die Gefahr bestand scheinbar, dass es trotzdem einstürzen sollte und diese Balken sollten das wohl verhindern.
Alle, die hier arbeiteten waren rußbeschmiert. Ihre Kleidung war schmutzig und zerrissen. Wahrscheinlich hatten sie die Nacht damit verbracht, dieses Haus am Rand ihres Häuserblocks vor den Flammen zu beschützen und wären gern erschöpft ins Bett gefallen. Aber die Arbeit war offensichtlich noch nicht getan. Keiner von ihnen achtete groß auf die Umgebung und bisher hatte niemand die Waisen bemerkt.
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Maldrek

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #892 am: 23.11.2019, 14:48:58 »
Maldrek sah sich um, konnte aber keine Stadtwachen erkennen. Er wollte schon näher heran gehen und nach den Männern des Protektors zu fragen, als er zögerte. Einiges hatte sich hier in den letzten Tagen geändert und er war besorgt, dass die Menschen bei seinem Anblick auf komische Ideen kommen könnten. Also wirkte er kurz einen Zauber, damit er wie ein Mensch aussah[1], erst dann ging er hinüber zu den Leuten. Er machte einen kleinen Bogen, um den Blick der Leute nicht direkt auf die Gruppe zu lenken.

Dann ging er langsam zu einem gerade nicht beschäftigen Mann. "Oh, das ist ja furchtbar hier, zum Glück konnten ihr das Feuer eindämmen. Ich bin auf der Suche nach den Männern des Protektors, die hier unterwegs sind. Könnt ihr mir sagen, wo ich sie finden kann?"
Er machte ein ernstes Gesicht, was ihm angesichts der Situation hier nicht schwer fiel.
 1. Disguise self
« Letzte Änderung: 23.11.2019, 14:50:57 von Maldrek »

Idunivor

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #893 am: 24.11.2019, 16:50:23 »
Der erschöpfte Mann, den Maldrek ansprach, sah für einen Augenblick auf und antwortete dem scheinbaren Menschen: "Ja, zum Glück. Längst nicht allen ging es so gut wie uns. Viele haben nicht nur ihr Hab und Gut, sondern auch ihr Leben verloren. Wer immer dieses Feuer gelegt hat, gehört gerädert." Für einen Augenblick flammte ein Funke Zorn in dem Mann auf, der aber schnell von seiner Erschöpfung erstickt wurde. Also fuhr er mit der von Maldrek gewünschten Antwort fort: "Männer des Protektors? Als das Feuer noch wütete waren ein paar hier. Haben das Löschen koordiniert. Sind dann weiter gegangen, als hier alles im Griff war, weiß nicht wohin. Vermutlich Richtung Ufer, wo das Feuer entstanden ist. Das ist schon ne ganze Weile her. Wieso fragt ihr?"
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Maldrek

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #894 am: 27.11.2019, 13:43:29 »
Maldrek musste kurz überlegen, aber mit dieser Frage hatte er nicht gerechnet. "Oh, ich habe etwas seltsames auf der Brücke erlebt und glaube, dass die Soldaten das wissen sollten."
Er nickte dem Mann dankbar zu und sah sich noch einmal um. Es sah hier furchtbar aus und es war wahrscheinlich nur ein Vorgeschmack dessen, was auf sie zukommen würde, wenn sie den Kelch nicht fanden und sich was auch immer entgegen stellen konnten.
"Also dort lang, danke, dann suche ich da weiter." Er zeigte in Richtung des Ufers und machte sich dann auf den Weg. Er schaute sich nach den anderen Waisen um, um zu sehen, ob sie aus ihrem Versteck kamen oder ungesehen in dieselbe Richtung gingen.

Yzwaz

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #895 am: 27.11.2019, 19:41:48 »
Erneut hielt sich Yzwaz im Hintergrund, wie es seine Geschwister von dem wortkargen, eigensinnigen Gnom gewohnt waren. Seine dürre kleine Gestalt tendierte ohnehin dazu, nicht aufzufallen. In dem nunmehrigen Chaos konnte man ihn wahrhaftig leicht übersehen. Dennoch lauschte er dem Gespräch zwischen Maldrek und dem Bürger aufmerksam, seinen Stab zwischen den verschränkten Armen gegen die Schulter gelehnt. "Hrm-hmm..." polterte er einige Male nachdenklich, ohne sich indes weiter zu äußern.

Melandro

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #896 am: 28.11.2019, 09:44:34 »
Da suchte man einmal nach einem der unnützen Halunken und dann waren sie nicht zu finden. Welch verkehrte Zeiten. Sonst waren sie doch auch - und noch so ungefragt - stets zur Stelle wenn man sie nicht benötigte.

Aus seinem Versteck heraus sich der Gruppe wieder anschließend, folgte Melandro seinen Geschwistern in die vermeintliche Richtung die sie zu den Wachen bringen sollten. Dabei behielt er die Augen offen und den Geist wach. Zu außergewöhnlich ging es heute zu.

Maldrek

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #897 am: 02.12.2019, 11:09:37 »
Kurz darauf waren sie wieder zusammengekommen. "Das war nix, wer weiß, wohin sie inzwischen gegangen sind. Scarlett, kann deine Eule vielleicht am Wasser nochmal schauen, ob sie irgendwo die Männer des Protektors findet?"

Er wirkte frustriert, jahrelang war dieser Kelch in ihrer Nähe gewesen und keiner hatte sich darum gekümmert. Und nun schien er sich vor ihnen zu verstecken, oder jemand schien ihn vor ihnen zu verstecken.
« Letzte Änderung: 02.12.2019, 11:09:52 von Maldrek »

Scarlett

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #898 am: 02.12.2019, 12:04:09 »
"Lasst uns einfach weitergehen und weitersuchen. Wir finden sie schon," meinte Scarlett aufmunternd. "Gehen wir am besten in Richtung des Sees. Ich lasse Bubo weitersuchen."

Gesagt, getan, Scarlett bat ihren Vertrauten, weiter die Augen offenzuhalten und größere Menschenansammlungen in der Umgebung zu suchen.

Idunivor

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #899 am: 02.12.2019, 17:38:32 »
Die Waisen setzten also ihren Weg fort. Viele Straßen waren versperrt, da die brennenden Gebäude zusammengebrochen waren und zuvor enge Gassen jetzt einfach ein Haufen qualmender Hausreste waren, die hier hingestürzt waren. Dadurch konnten die Waisen nicht direkt in das Zentrum des erlöschenden Brandherdes vordringen. Aber Bubo spürte bald eine weitere kleine Menschenmenge auf, die allerdings einen gänzlich anderen Charakter hatte, als die letzte.
Denn auch die Waisen konnten diese Gruppe recht bald hören. Schreie gellten durch den Nebel bevor sie sie erreicht hatten: "Das ist alles eure Schuld!" "Teufelsbrut!" "Ihr habt dieses Feuer gelegt!" "Verschwindet von hier!" Bald schälte sich eine Gruppe von Bürgern mit Holzknüppeln, Eisenketten, Messern und Äxten in den Händen aus dem Nebel, die zwei Gestalten in die Ecke vor einer der Hausruinen gedrängt hätten. Diese beiden sahen Maldrek merklich ähnlich. Rötliche Haut und Hörner zeichneten sie aus. Mit Messern in ihren Händen hielten sie sich die Menge derzeit noch vom Leib und die Hand eines der zwei Tieflinge glomm in einem schwach rötlichen Licht. Magie floss durch seine Adern, so viel war klar und das war es wohl auch, was den beiden Bedrohten noch Schutz vor dem wütenden Mob bot, der Schuldige für die ganze Misere gefunden hatte.
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