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Autor Thema: Prolog: Ein Job wie jeder andere  (Gelesen 60366 mal)

Beschreibung: Jeder braucht Birr

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Sabah bint Zalos

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Prolog: Ein Job wie jeder andere
« Antwort #30 am: 17.07.2017, 13:47:03 »
"Danke, fürs Erste soll mir der Tee genügen."
Sabah nickt dem Besitzer der Teestube höflich zu und nimmt über ihrer Tasse frischen Tees einen tiefen, genießerischen Atemzug. Die Kundschafterin war nie jemand die je viel Luxus benötigt hätte, aber auch niemand der diesen kategorisch ablehnt wenn sich denn einmal die Chance dazu ergibt sich an gewissen Vorzügen der Zivilisation zu laben. Insbesondere auf einer Staubkugel wie Quamf.
Aus den Augenwinkeln beobachtet sie wie die Verhandlungen zwischen ihrer Kontaktperson und Mijirah weiter ihren Verlauf nehmen. Soweit sie es beurteilen kann scheint sich alles wie erwartet völlig normal abzuwickeln. Sie nimmt an, dass die Verhandlungen über die Details ihrer finanziellen Entlohnung vielleicht einige Zeit in Anspruch nehmen werden. Ihrer Erfahrung nach verhandeln Menschen in angenehmer Atmosphäre gerne noch etwas länger, als wenn sich die Umgebung nicht so schön farbenfroh gestaltet wie hier.
Trotzdem versucht Sabah sich die Frau gegenüber der Kapitänin etwas genauer anzusehen, versucht an ihrer Person eine versteckte Waffe oder andere Details zu entdecken, die im absoluten Notfall vielleicht sehr wichtig sein könnten. Das natürlich alles über eine wunderbar duftende Tasse Tee hinweg.

Amira Najjar

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Prolog: Ein Job wie jeder andere
« Antwort #31 am: 17.07.2017, 14:41:24 »
Während Amira den triefenden Spieß entgegennimmt, nickt Sie dem dicklichen Mann kaum merklich zu und hält den Spieß dann etwas von Ihrem Körper weg, damit das Fett auf den staubigen Boden tropfen kann.
Dennoch bewegt Sie den Kopf dabei ein wenig nach vorne um den Duft des Spießes in sich aufnehmen zu können. Die vielfältigen Gewürze steigen Ihr in die Nase und sorgen dafür, dass Ihr Magen dabei tatsächlich  vor Vorfreude hörbar zu knurren beginnt.
"Na dann kann ich mal nur hoffen, dass eure gegenseitigen Beleidigungen und Vorwürfe nicht den Geschmack des Essens schmälern."
Die Worte nuschelt Sie dabei eher zu sich selbst, als zu dem Standbesitzer aber dennoch hörbar.

Während Sie mit einer Hand den Spieß in der Hand hält, zupft Sie sich mit der anderen ein kleines Stück Fleisch ab und führt dieses in den Mund.
Dabei versucht Sie zu erkennen um was für eine Art Fleisch es sich hierbei handelt und ob dieses prinzipiell noch genießbar ist oder der Einsatz der Gewürze nur dafür zuständig ist, den Geschmack des eigentlichen Ausgangsprodukts zu übertünchen.

Luther Engelsnot

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Prolog: Ein Job wie jeder andere
« Antwort #32 am: 17.07.2017, 17:56:28 »
Der Schrotthändler schüttelt enttäuscht den Kopf bei Tariqs Reaktion und kichert ein letztes Mal vor sich hin, als dieser den Birr hinwirft. Dennoch ist die Person sich nicht zu fein dafür ihn einzustecken, als der Techniker sich bereits auf den Weg macht und Amir immer noch beim Infoterminal findet. Der Junge hat jedoch bereits seinen Computer draußen und eingestöpselt, während er bereits Befehle erteilt. Es scheint als wäre der Junge voll in seinem Element und beschäftigt. Dank seines fortschrittlichen Computers hat Amir innerhalb kürzester Zeit die internen Beschränkungen überschrieben, in dem er mit einem alternativen Betriebssystem samt Oberfläche zugreift, welches ihm eigentlich Zugang gewähren soll. Die Regeln des Raumhafens flimmern über beide Bildschirme und er überprüft noch ein letztes Mal, dass er nichts übersehen hat. Sein geübter Blick kann jedoch keine weiteren Sicherheitsmaßnahmen entdecken und so geht er den letzten Schritt, um sich Zugang zu verschaffen. Es dauert einen Moment, als er auf den Link zugreift, und gespannt wartet. Mit einem Mal wird der Bildschirm grün und offenbart was dahinter ist. Scheinbar hat jemand den Infoterminal zu einem Lauschposten umfunktioniert, um Ton wie Bild der Umgebung aufzuzeichnen. Er findet Tonnen von Videomaterial, welches wohl seit Monaten, wenn nicht sogar Jahren angelegt wurde. Das zu durchsuchen oder gar zu speichern, würde immense Zeit und Speicher kosten. Wer auch immer das angelegt hat, versteht etwas von seinem Handwerk. Komischerweise ist der Zugang dafür ziemlich schlecht geschützt gewesen.

Der Besitzer des Teehauses deutet eine Verbeugung an, als Sabah nichts weiter will.
„Wie Sie wünschen, meine Dame. Wenn Sie noch etwas benötigen, ich bin in direkter Nähe.“
Verabschiedet er sich und lässt die Frau in Ruhe. Er kehrt zurück zu seiner Theke und bereitet weitere Teemischung vor. Mijirah hingegen verhandelt weiterhin mit der Frau am Tisch, die auf Sabah einen ungefährlichen Eindruck macht. Sie lehnt sich jedoch ein Stück zurück, als wenn sie über die letzten Worte nachdenken muss.
„Birr ist Ihre Motivation, meine kann darin nicht gemessen werden.“
Erklärt sie nebulös und fährt fort.
„Mir ist bewusst, dass ich etwas Gefährliches verlange, und wenn Sie mein Angebot ausschlagen, ein Ersatz nicht einfach durch diese Tür marschieren wird. Seien Sie versichert, dass ich mein Angebot ernst meine und für fair erachte.“
Sie greift zu dem Tag mit den Informationen und drückt auf dem Bildschirm herum, um diesen dann Mijirah zu zeigen. Dort flackert auf dem Bildschirm eine Summe von 10000 Birr.
„Das ist Ihre Anzahlung durch mich. Beim Abliefern der Ware, werden die Leute vor Ort ihnen noch einmal das Doppelte überreichen. Was sagen Sie? Wollen Sie jemand sein, der etwas bewegt und mir hilft? Oder reicht diese Summe für Ihr Söldnerherz nicht aus?“

„Niemals würden Sie das tun!“ versichert der dickliche Händler Amira, während die alte Frau auf den Boden spuckt.
„Warten Sie nur bis Sie rein gebissen haben und diesen unvergleichlichen Geschmack auf der Zunge haben. Dann werden Sie sich wünschen meinen Algenkuchen probiert zu haben.“
Gackert die Alte wieder dazwischen und der dickliche Händler macht eine verscheuchende Handbewegung.
„Hau doch ab, alte Schachtel.“
Amira hingegen beißt in den Spieß und ein wirklich unvergleichliches Aroma breitet sich in Nase und Mund aus. Das Fleisch ist überraschend zart, ziemlich fettig und schmeckt ein wenig wie herbes Geflügel. Die Gewürze sind ein milder Mischmasch aus verschiedenen Früchten, die das ganze komplementieren. Was es allerdings wirklich ist, kann sie nicht einschätzen, denn es schmeckt wie nichts, dass sie kennt. Der Händler hingegen wirft ein Fladenbrot auf den Grill und übergibt Djamila ebenfalls einen Spieß.
„Na schmeckt doch vorzüglich oder?“
Grinst er über beide Backen, während die alte Frau einen Seitenblick zu den beiden wirft.
„Das macht dann übrigens fünf Birr für die beiden Spieße und noch einmal ein Birr für das Brot.“
Verlangt der Händler seine Bezahlung, während die alte Frau wieder dazwischen funkt.
„Abzocke. Dafür hättet ihr vier Kuchen bei mir bekommen.“
Während sie sich jedoch mit den beiden Händler abgeben, scheint der Tumult langsam abzuflauen. Sie können einen Blick durch die langsam verschwinden Menschen erhaschen und einen zertrümmerten Stand sehen.
Leite:
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Tariq Al-Shamrani

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« Antwort #33 am: 17.07.2017, 19:04:11 »
Auf dem Weg zum Terminal sieht sich Tariq die verschiedenen Imbissbuden an, um vielleicht zu erkennen, ob irgendwo Schawarma im Angebot sind. Dennoch geht er auf geradem Weg zu Amir, stellt sich neben das Terminal und wartet einige kurze Momente, während der Junge sein Werk vollbringt. Tariq sieht ihm eine Weile stumm zu und versucht halbwegs etwas zu verstehen. Als sich ein in seinen Augen günstiger Augenblick ergibt, spricht er den Jungen an.

"Und? Was gefunden? ... Das da, äh... sieht mir etwas komplexer aus, als eine simple Karte der Umgebung..."

Mijirah al-Khayyam

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Prolog: Ein Job wie jeder andere
« Antwort #34 am: 17.07.2017, 19:39:10 »
Die freie Händlerin zieht eine gekränkte Miene. Mit einem bitteren Lächeln legt sie eine Hand auf ihr Herz.
"'Söldnerherz'? So harsch gehen Sie mit mir ins Gericht, verehrte Charda? Ich muss doch schließlich für meine Familie sorgen. Die Familie, die Sie mit namenlosen Häschern im Schlepptau, deren Zahl Sie nicht zu wagen nennen, in einen der heißesten Krisenherde des Dritten Horizontes schicken."
In der Stille ihrer Kunstpause nippt Mijirah an dem duftenden Tee.
"Ich verstehe, dass Ihre Ziele hehr sind und ein aufrichtiges Herz sich nicht mit Birr kaufen lässt. Die Crew der Phoenix hat schon oft jenen geholfen, die von den Ränkespielen der Mächtigen verschlungen und ausgespiien wurden. Auf unsere Diskretion können Sie sich so sicher verlassen wie auf das Licht der Sterne am nächtlichen Firmament. Lassen Sie mich Ihnen ein faires Angebot machen: fünfzigtausend Birr."
Die Kapitänin nennt die Summe, ohne mit der Wimper zu zucken. Überzogene Forderungen gehören zu jeder guten Verhandlung. Und je nach Details, die sie jetzt noch nicht kennt, könnte sogar Chardas Angebot das weniger realistische sein.
"Aber ich bin nicht bar jeder Vernunft," räumt sie dann großzügig ein. "Ich gebe Ihnen einen üppigen Rabatt, im Austausch für einen kleinen Vertrauensvorschuss. Vierziegtausend, und Sie schicken mich nicht mit verbundenen Augen in die Finsternis. Sei es die Legion, der Orden des Pariah, ein eifersüchtiger dabaranischer Pascha oder ein rachedurstiger Djinn - seien Sie bitte ehrlich, dann wird Ihre Ware sicher am Ziel ankommen, so wie der ehrenwerte Abdul Ihnen versprochen hat."
"Möge der Händler seine Gunst auf die richtige Waagschale legen."
« Letzte Änderung: 17.07.2017, 19:51:59 von Mijirah al-Khayyam »

Djamila al-Borak

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Prolog: Ein Job wie jeder andere
« Antwort #35 am: 17.07.2017, 21:04:40 »
Djamila nimmt ihren Spieß entgegen und beißt gleich mal hinein. Sie setzt keine große Erwartungen in die Qualität, allerdings wird sie doch positiv überrascht. Es ist...eigentlich sehr gut. So oder so hätte sie sich gegen die komischen Algen entschieden, aber trotzdem...

"Ich frag gar nicht erst, woher das Fleisch kommt...Aber es ist nicht übel! " Verkündet sie ihr Urteil und ignoriert das Gemecker der Alten. Als Amira sich ohne Eile den Tumult ebenfalls ansehen will, nickt sie nur und bezahlt den Verkäufer gleich für das ganze Essen. Tariqs Pech, dass er nicht mitwollte. Landsam schlendert sie schon mal weiter und entdeckt kurz darauf den zerstörten Stand. Vielleicht ein Betrüger? Sie hält Ausschau nach dem Besitzer, ansonsten fragt sie einfach einen Passanten, der so aussieht als hätte er etwas gesehen.

"Was istn mit dem Stand passiert?" Fragt sie kauend und deutet auf die traurigen Überreste. 

Amira Najjar

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« Antwort #36 am: 17.07.2017, 21:32:23 »
Amira reißt das Fladenbrot an der Seite auf und schiebt die Fleischbrocken von dem Spieß, so dass diese im Innern der Teigtasche landen.
Dann nimmt Sie einen beherzten Bissen und legt den leeren Spieß auf den Tressen.
Kauend nickt Sie dem dicken Mann ein weiteres Mal zu, dieses mal deutlich sichtbar.
"Wirklich überraschend gut..", schmatzt Sie in seine Richtung und wendet sich dann ab um neben Djamila zu dem zerstörten Stand hinüber zu laufen.
Auch Sie ignoriert dabei die gehässigen Worte der alten Dame vollständig und würdigt Ihr auch keinen Blick mehr.

"Danke, das nächste Essen geht auf mich", nuschelt Sie mit vollem Mund in Djamilas Richtung.
Als Sie dem zerstörten Stand näher kommen lässt auch Amira Ihren Blick sorgfältig herumwandern, darauf bedacht herauszufinden was hier wohl genau passiert ist und wer für den Tumult verantwortlich war.

Amir

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« Antwort #37 am: 18.07.2017, 14:31:43 »
Amir bemerkt die Rückkehr Tariqs zuerst überhaupt nicht, als er versunken in seinen Bildschirm neben dem Terminal kniet, und fährt erschrocken zusammen, als ihn plötzlich jemand anspricht.

"Tariq! Bei der Dame, hast du mir einen Schrecken eingejagt."

Nachdem er sich wieder etwas beruhigt hat, fährt er mit seiner Arbeit fort, während er nebenbei dem Techniker eine Antwort gibt.
"Naja, das Terminal ist etwas veraltet - ich habe mir die Daten deshalb runtergeladen und alles in ein etwas übersichtlicheres Interface überführt. Außerdem kann ich sie so auf das Tabula überspielen und wir haben eine interaktive Karte für unterwegs."
Währenddessen ist Amir jedoch damit beschäftigt, mehr über die Überwachungsdaten herauszufinden. Es ist schnell ersichtlich, dass die schiere Menge der Daten es unmöglich macht, diese mal eben auf seinen Computer zu überspielen. Stattdessen kopiert er wenigstens die Aufzeichnungen der letzten Tage sowie von ein paar zufällig ausgewählten Tagen über die gesamte Dauer der gespeicherten Daten.[1]

Interessanter ist für ihn jedoch die Frage, wer sich die Mühe gemacht hat, dieses Terminal in eine Überwachungsstation umzurüsten. Irgendwo müsste sich eigentlich ein Hinweis darauf befinden, wenn man in den richtigen Dateien sucht - und falls jemand die Daten von einem anderen Computer aus abruft, müsste sich die Spur mit etwas Glück verfolgen lassen.[2]

Seinem väterlichen Freund flüstert er inzwischen zu: "Da ist noch mehr, aber das sollten wir hier nicht diskutieren." und bedeutet ihm, doch bei ihm zu bleiben und die Augen offen zu halten, während er für mögliche Lauscher ein harmloses Gespräch darüber beginnt, ob sie nicht doch noch etwas zu essen suchen sollten.
 1. Soviel man in ein paar Minuten halt herunterladen kann. Wenn nur ein paar Stunden gehen, dann das.
 2. Data Djinn: 2 Erfolge
« Letzte Änderung: 18.07.2017, 14:35:20 von Amir »

Tariq Al-Shamrani

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« Antwort #38 am: 18.07.2017, 15:14:21 »
Tariq lacht amüsiert in sich hinein, als Amir durch ihn aufschreckt, hört ihm dann aber aufmerksam zu und geht währenddessen in die Knie, um ihm besser über die Schulter blicken zu können.

"Na, das ist ist doch was!", lobt er auf die Sache mit der interaktiven Karte. "Du hast deine Zeit besser genutzt als ich..." Doch Tariq sieht auf Amirs Bildschirm keine Karte, sondern Videomaterial. Die Erklärung - oder zumindest ein erster Ansatz dazu - folgt sogleich. Tariqs Stirn schlägt Falten und er kneift die Augen zu einem misstrauischen Blick zusammen. Vielleicht nur ein Zufallstreffer - vielleicht sind die Dinge hier aber doch nicht so unscheinbar, wie sie auf den ersten Blick gewirkt haben.

"Verstehe.", murmelt er auf Amirs Geflüster zurück, legt dem Jungen eine Hand auf die Schulter und richtet sich auf. Möglichst unauffällig blickt er sich in verschiedene Richtungen um. Fällt ihm irgendwer auf, der sie jetzt gerade beobachtet?[1] Gleichzeitig geht er auf Amirs Geplapper ein, erzählt ihm von seiner Lust auf eine Schawarma sowie von anderen Unzulänglichkeiten, die der Junge vermutlich nicht mal großartig zur Kenntnis nimmt, während er sich weiter durch die Daten hackt...
 1. Probe auf Observation: 0 Erfolge
« Letzte Änderung: 18.07.2017, 15:20:19 von Tariq Al-Shamrani »

Luther Engelsnot

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« Antwort #39 am: 18.07.2017, 17:31:56 »
Chadra lässt sich etwas enttäuscht zurückfallen, als Mijirah ihr Angebot nennt und die Verhandlung eröffnet. Sie nimmt einen großen Schluck ihres Tees und der Blick schweift einen Moment in die Ferne. Es dauert fast eine gefühlte Ewigkeit, ehe sie die Tasse leise wieder abstellt und sich nach Vorne lehnt, um das Gespräch wieder aufzunehmen.
„Sie bringen mich leider in eine Bredouille. Ich hatte gehofft meine Anzahlung würde Sie von meinen Absichten überzeugen. Denn besser ein Goldstück als tausend Ungewisse. Aber manche Gepflogenheiten ändern sich wohl nie im Dritten Horizont und ich kann es Ihnen nicht verübeln. Aber dennoch gibt es ein Problem. Mehr Birr besitze ich nicht und ob diejenige, welche die Lieferung so dringend brauchen, mehr besitzen weiß ich nicht. Das müsst ihr Zweifelsfall mit Ihnen verhandeln, auch wenn sie möglicherweise übellauniger sind. Angesichts Ihrer Umstände solltet Ihr dies ihnen nicht krumm nehmen, ich bitte darum.“
Erklärt Chadra sich und seufzt.
„Aber ich sehe den Grund ihrer Worte. Ich kann nicht mit Birr dienen, aber vielleicht mit etwas anderem. Ich könnte mit unserem gemeinsamen Freund Abdul reden und Ihnen bei Ihren Problemen helfen oder möglicherweise neue Kontakte für Sie knüpfen. Wäre eins dieser beiden Vorschläge genehm für Sie? Was die Informationen angeht, was genau wollen Sie wissen, ich kann nicht alles teilen, aber vielleicht etwas.“
Verhandelt Chadra, um die Bezahlung zögerlich, auch wenn sie für einen Kompromiss bereit scheint.

Amira und Djamila lassen sich den Fleischspieß trotz eines missbilligenden Blickes der anderen Straßenhändlerin schmecken, während der dickliche Mann die Birr entgegen nimmt und fast schon triumphierend grinst. Erst danach machen sie sich auf dem Weg zum Ursprung des Tumultes. Es sieht aus, als hätte jemand einen kleinen Stand zerlegt. Überall liegen geborstene Früchte, gesplittertes Holz und die Plane hat sich fast schon beschämt über das Chaos gelegt. Sie müssen nicht lange Ausschau halten, um den armen Besitzer zu entdecken. Er versucht verzweifelt in dem Chaos noch etwas verwertbares zu finden. Der etwas ältere Mann mit einem roten, spitzen Hut, einem gräulichen Ziegenbart und einer gelben Djellaba, wirkt jämmerlich. Das Kleidungsstück ist mit Farbspritzern und Staub übersät, während sein Gesicht eine Schwellung über dem linken Auge aufweist. Er ist etwas überrascht, als Djamila ihn anspricht.
„Was? Nichts. Nur ein Missverständnis mit einigen Askari[1]. Aber es ist vorbei.“
Erklärt er und schüttelt erneut den Kopf.
„Alles dahin.“
Jammert der Händler.

Tariq versucht Ausschau zu halten nach möglichen Beobachtern, während Amir weiterhin seiner Passion nachgeht. Aber im Moment scheinen die meisten das Duo zu ignorieren und der Ärger lässt hoffentlich noch auf sich warten. Amir hingegen versucht herauszufinden, wer das Ganze angelegt hat oder wohin die Daten gehen. Schnell kann er feststellen, dass überall falsche Daten hinterlegt sind, die ins Nichts führen oder zu völlig unsinnigen Orten, wie ihr eigener Landeplatz, ein kleiner Fischstand, mehrere Bars und das Hauptquartier der örtlichen Sicherheitskräfte. Doch als findiger Junge hat er schnell eine andere Idee und programmiert seinen Computer darauf einfach das nächste Datenpaket abzuwarten und dessen Spur live zu verfolgen. In der Wartezeit beginnt er mit dem Herunterladen einige Videoaufzeichnungen, auch wenn es in der alten Maschine quälend langsam geht und er unsicher ist, wie viel er wirklich raus bekommen wird. Immerhin dauert es tatsächlich nicht lange, da anscheinend regelmäßig die aufgenommenen Daten versandt werden, und so bekommt Amir seine Chance. Sofort führt der Computer die Befehle aus und Amir bekommt seine Lokalisation. Anscheinend ist der eigentliche Endort, der über verschiedene Knotenpunkte geschickt wird, ein Rechner im dritten Stock eines Gebäudes. Eine kurze Suche mit den Karten ergibt das Hauptverwaltungsgebäude der Stadt, im dritten Stock befindet sich das Amt für intergalaktische Beziehungen und Handel. Irgendwer dort hat das Ganze wohl angelegt.
 1. Söldner, für genauere Information Wurf auf Culture +0
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Amira Najjar

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« Antwort #40 am: 18.07.2017, 22:37:01 »
Amira streicht sich eine Strähne aus dem Gesicht und trapiert diese hinter Ihrem linken Ohr, während Sie Ihren Blick über die Überreste des Verkaufsstandes gleiten lässt und anschließend den Blick des Standbesitzers sucht.
"Askari, also? Noch nie von denen gehört. Aber das muss ja ein ziemlich großes Missverstädnis gewesen sein, dass dir ein blaues Auge und ein so ziemlich komplett zerstörten Verkaufsstand beschert hat, hmm?"

Während Sie auf eine Antwort des  älteren Mannes wartet stopft sie sich das letzte Stück Ihres Fladenbrotes in den Mund und sucht mit Ihren Blicken in den Überresten des Standes nach einer Art Tuch oder Serviette an der Sie Ihre fettigen Finger abwischen könnte.

« Letzte Änderung: 18.07.2017, 22:37:34 von Amira Najjar »

Mijirah al-Khayyam

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« Antwort #41 am: 18.07.2017, 23:08:56 »
Mijirah hebt verwundert eine Braue, während sie einen weiteren Schluck Tee nimmt.
"Das klingt nicht allzu vielversprechend, finden Sie nicht auch? Können Sie mir überhaupt garantieren, dass ich am Ende bezahlt werde?," fragt sie angesichts von Chardas Beschreibung skeptisch nach. "Nicht, dass ich in einem Anflug übler Laune mit leeren Händen verjagt werde und meine Crew auf der unweigerlichen Reparaturrechnung sitzen bleibt."
Für einige Sekunden richtet die Schmugglerin nun doch den Blick auf den Tag - nur ganz kurz.
"Doch angenommen, ich habe Ihr Wort, ehrenwerte Charda. Dann kann ich dennoch nicht eher aufbrechen, bevor ich weiß, wer und welchen Mitteln hinter Ihrer begehrten Fracht her ist. Nein, ich möchte keine Ordensgeheimnisse wissen und auch keine politischen Details. Keine Namen von Personen, die nicht ins Licht treten möchten. Bloß eine ehrliche Einschätzung des Widerstands, den die Phoenix für Sie und Ihre Sache wird überwinden müssen. Wäre das zu viel verlangt?"

Amir

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« Antwort #42 am: 19.07.2017, 00:02:30 »
"Sehr interessant ..."
Amir überlegt für einen Moment, was er mit der Information anstellen kann, doch mit einem Schlag kommt ihm eine bessere Idee. Mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht beginnt er, wild auf der Tastatur des Computers[1] herumzutippen und einige Einstellungen des Terminals zu überschreiben. Zwischendurch zögert er immer wieder kurz, als würde er bei einem Kunstwerk an den letzten Details feilen.

Nachdem er etwas halbherzig versucht hat, seine Spuren zu verwischen[2], kappt Amir die Schnittstelle, klappt den Computer zusammen und packt ihn wieder in seine Umhängetasche.
"Wir sind fertig, lass uns gehen." raunt er Tariq zu und setzt sich bereits in Bewegung, ohne jedoch große Eile zu zeigen. Lässig schlendert der Junge über den Markt, und erst, als die beiden sich ein ganzes Stück entfernt haben, antwortet Amir auf die fragenden Blicke des Älteren.
"In etwa zwanzig Minuten wird dieses freundliche Informationsterminal den braven Passanten in blinkender Leuchtschrift mitteilen, dass sie von ihm überwacht werden. Und wem sie dafür zu danken haben." grinst er Tariq an. "Ich wäre zu gern in der Nähe, wenn es losgeht ..."
 1. Im Buch steht zwar was von Spracheingabe, aber ich nehme mal an, es gibt auch noch den althergebrachten Weg mit Tastatur. Das Teil per Spracheingabe zu hacken, mitten in einem vollbesetzten Markt, ist vielleicht nicht so clever.
 2. Data-Djinn Wurf: 1 Erfolg
« Letzte Änderung: 19.07.2017, 00:03:03 von Amir »

Tariq Al-Shamrani

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« Antwort #43 am: 19.07.2017, 12:33:13 »
Tariq nickt und entfernt sich gemeinsam mit Amir von dem Terminal. Als er dem Jungen zuhört, sträuben sich ihm erstaunt die Brauen. "Mh... Also ist dieses Terminal ein getarnter Horchposten?! ... Ist ja'n Ding. Und wer genau ist jetzt dafür verantwortlich? ... Und ich hoffe du hast nirgendwo Alarm ausgelöst!? Wir sind nicht hier, um Ärger zu provozieren oder überhaupt irgendwie Aufmerksamkeit auf uns zu lenken! Falls unser Auftrag lautet, heiße Ware zu transportieren, brauchen wir keine Offiziellen, die uns dabei über die Schulter sehen und alles was wir tun und lassen dreifach unter die Lupe nehmen. An solche Dinge müssen wir denken, wenn wir uns in Angelegenheiten einmischen, die uns eigentlich nichts angehen!"

Da Tariq potenzielle Repressalien befürchtet, ist er nicht unbedingt begeistert von dem, was Amir gerade getan hat - nicht so lange der Lauschangriff nicht gezielt gegen die Crew der Phoenix gerichtet war. Entsprechend spricht er an der einen oder anderen Stelle etwas energischer, ist allgemein aber um einen leisen Ton bemüht, so dass kein Dritter seine Worte mitbekommt oder er gar durch Lautstärke auffallen würde. Nach einer kurzen Pause fährt er leicht beschämt brummend fort: "Das von mir, ich weiß, ich weiß... Und ja, bei der Richterin, es war richtig und gerecht - damit brauchst du gar nicht erst anfangen! ... Naja... immerhin hab ich niemanden bemerkt, der uns beobachtet hätte. Hast du die jüngsten Überwachungsdaten gelöscht? Die auf denen wir drauf sind, meine ich?"

« Letzte Änderung: 19.07.2017, 12:34:10 von Tariq Al-Shamrani »

Luther Engelsnot

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« Antwort #44 am: 19.07.2017, 16:21:56 »
Der Händler wirft Amira nur einen genervten Blick zu, während diese Teile der Plane als Abwischtuch benutzt und die Frage in den Raum wirft.
„Was geht es dich an? Ich habe bereits genug Ärger und brauche nicht noch zwei neugierige Frauen, die über mich lästern.“
Jammert er erbost und greift sich eine leere Kiste, um wenigstens etwas der Früchte zu retten. Er scheint im Moment nicht sonderlich gut zu sprechen sein. Die Passanten hingegen haben sich lieber dafür entschiedenen einen großen Bogen um den Stand zu machen und Amira wie Djamila stehen recht alleine bei dem kaputten Stand.

Charda breitet die Hände aus und zeigt ihre Handflächen.
„Sie wissen genauso gut wie ich, dass ich Niemand so eine Garantie geben kann. Allein deshalb habe ich die großzügige Vorzahlung gewählt, damit Sie von meinen Absichten überzeugt sind. Genauso gut kann mir Niemand garantieren, dass Sie nicht einfach meine Birr nehmen, die Ladung holen und an den nächstbesten Händler verkaufen oder? So wie ich Ihnen vertrauen muss, müssen Sie mir vertrauen und wenn Ihnen das nicht reicht. Nun gerade Sie sollten wissen, dass ich nichts gewinne in dem ich meinen Ruf gegenüber Abdul ruiniere.“
Kontert Charda ohne zu zögern und fährt fort.
„Nun es gibt keine direkten Konkurrenten. Niemanden außer einem ausgewählten Kreis sollte der Inhalt bekannt sein. Allerdings werden die Meisten, welche ihn sehen, eine Chance wittern und Ihnen den Tag verdunkeln. Solange der Inhalt als unter Verschluss bleibt und niemand ihn zu Gesicht bekommt, werden Sie keine Probleme haben. Das einzige Problem wird Sie in Uharu erwarten. Das Konsortium und die Dabaran werden Sie kaum einfach an Ort und Stelle landen und ihre Fracht loswerden lassen. Angesichts der gespannten Lage vor Ort werden sie wachsam wie ein Adler sein.“
Erklärt sie die möglichen Gefahren vor Ort.

Tariq und Amir entfernen sich derweile vom Infoterminal, der eine tickende Zeitbombe geworden ist, und möglicherweise ihnen noch Ärger einhandeln kann. Im Moment scheint die Luft aber noch rein zu sein, während sie an einigen Ständen vorbeilaufen und die Leute mehr mit feilschen als ihrer Umgebung beschäftigt sind. Das gesuchte Gericht scheint allerdings keine Präsenz auf den Markt zu finden und Tariq hat langsam den Verdacht, dass er dafür einen entsprechenden Imbiss aufsuchen muss am Rande des Marktes, am Mauerbereich des Raumhafens.
« Letzte Änderung: 19.07.2017, 16:22:27 von Luther Engelsnot »
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