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Autor Thema: Prolog: Ein Job wie jeder andere  (Gelesen 59159 mal)

Beschreibung: Jeder braucht Birr

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Tariq Al-Shamrani

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Prolog: Ein Job wie jeder andere
« Antwort #90 am: 31.07.2017, 20:56:25 »
Als Sabah ihre Meinung kundtut, erntet sie von Tariq zuerst einen bösen Blick und unmittelbar daran anschließend seine aufbrausende Art. Er fängt normal, wenn auch geknirscht an zu sprechen, steigert sich jedoch schnell auf eine unangenehme Lautstärke. "Der Junge ist 15! Keine 5! ... Und auch wenn er diesmal Mist gebaut hat, hat mich A niemand zu seinem Aufpasser ernannt, ist er B alt genug, um auf sich selbst aufzupassen und C bist du nicht in der Position, hier irgendwelche Vorwürfe von dir zu geben! Also halt deinen Mund und lass den Captain von dem verdammten Job erzählen, anstatt diese verkackte Sache mit dem verkackten Terminal breitzutreten!"

Nachdem er durch sein Gepolter etwas Dampf ablassen konnte, wird ihm bewusst, dass er über die Stränge geschlagen hat. Mal wieder. Er spürt geradezu die Blicke in seine Richtung. Sie alle sind ihm herzlich egal - außer einem Augenpaar: Dem von Mijirah. Tariq sieht zu ihr herüber, senkt aber sofort seinen Blick, als ihre Augen einander begegnen. "Entschuldige.", murmelt er an den Captain der Phoenix gerichtet. "Das war... unangemessen..."
« Letzte Änderung: 31.07.2017, 21:01:08 von Tariq Al-Shamrani »

Djamila al-Borak

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Prolog: Ein Job wie jeder andere
« Antwort #91 am: 31.07.2017, 21:50:46 »
Djamila atmet schwerfällig aus. Ihre Kanone hervorzukramen war zum Glück überflüssig, aber es hätte gut und gerne zu einer Schießerei kommen können. War also doch besser, ihre Lebensversicherung gleich mit sich zu führen. Meistens hatte sie eben doch Recht. Die Söldnerin nahm gleich auf ihrem Stammplatz am ersten Geschütz Platz. Nach dem üblichen eher holprigen Start schwebten ihre Hände über den Amaturen. Sie rechnete nicht wirklich mit Verfolgern, aber hin und wieder käme es ihr gar nicht so unrecht.
Für den Moment... schien es ruhig zu bleiben.

...

Gemächlich stand Djamila auf und trabte zur Brücke, wo sich der Rest ebenfalls einfand. Viel interessanter als Amirs Unsinn fand sie den Auftrag. Die Bezahlung klang erst mal nicht übel. Instabiles Portal klang allerdings ungut. Und die Alternative hörte sich nach erhöhten Reperaturkosten an. Selbst ihre magischen Finger an der Waffenkonsole konnten nicht permanent Wunder heraushauen...

Immerhin hatte ihr Boss geistesgegenwärtig daran gedacht, sich um einen Nebenjob zu kümmern. Ohne Fracht zu fliegen war eben auch eine ziemliche Verschwendung. Weniger Kohle für sie...Dafür waren die Rechnungen immer noch zu heftig.

„Puh...“ Die Brünette hielt sich prompt die Ohren zu, als es lauter wurde. Im Stillen gab sie Tariq allerdings recht. Sie waren noch davongekommen, das war die Hauptsache. Ihre Miene wirkte angestrengt, als sie über das bisher Gehörte nachdachte.

„Uh...Reisewarnungen gut und schön, aber wie gefährlich ist der erste Pfad konkret? Ein paar versplitterte Nervensägen sind mir immer noch lieber als mitten im Nirgendwo zu landen...“

 

Mijirah al-Khayyam

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Prolog: Ein Job wie jeder andere
« Antwort #92 am: 01.08.2017, 00:25:19 »
Die Ausführungen der Kapitänin werden unterbrochen, als Amir mit seinem Geständnis dazwischenfunkt. Sie rechnet es dem Jungen hoch an, dass er den Mut hat, seine unbedachte 'Heldentat' zuzugeben und dazu zu stehen.
"Als guter Data Djinn hat er die Spuren seines Eingriffs sicherlich aus dem System beseitigt," nimmt sie ihn vor den erwachsenen - oder erwachseneren - Crewmitgliedern in Schutz, wenngleich sie mehr als nur eine ungute Ahnung hat, dass er längst nicht so gründlich vorgegangen ist wie er sollte. Mit einem trotz ihrer wohlwollend klingenden Worte mahnenden Blick gibt Mijirah dem jungen Computergenie zu verstehen, dass sie von der Sache nicht nur begeistert ist.
Mehr kann sie zu dem Thema auch nicht sagen, denn da zündet schon Tariqs viel zu kurze Lunte. Die freie Händlerin sieht den Mann streng an.
"Tariq."
Im Gegensatz zu ihm hebt sie die Stimme keinen Deut über normale Gesprächslautstärke. Es ist auch nicht nötig.
"Entschuldige dich bei Sabah, nicht bei mir," fordert Mijirah den Techniker auf, ohne versöhnlich zu wirken. Dann schaut sie zu der Kundschafterin und von dieser in die ganze Runde.
"Darf ich die Herrschaften außerdem daran erinnern, dass wir alle aufeinander Acht geben und uns aufeinander verlassen? Jeder hier hat seinen Posten und arbeitet für sein Birr - und damit die Phoenix noch viele Jahre unterwegs ist. Dieser Vogel fliegt mit unserem Respekt voreinander. Ich würde vorschlagen, dass wir ihm nicht die Flügel stutzen - wir müssen es Jubal und Konsorten nicht leichter machen."
Die Schmugglerin lässt ihre Worte einwirken, ehe sie zu dem ursprünglichen Thema zurückkehrt und auf Sabahs und Djamilas Fragen eingeht.
"Habe ich etwa irgendetwas von einer streng geheimen Fracht gesagt? Natürlich werden wir keine Fraktionstech an die Rebellen von Uharu liefern, mit deren Hilfe sie das geschätzte Konsortium und die großzügigen Dars heimschicken könnten," meint sie mit einem trockenen Halblächeln und wendet den Blick von der Kundschafterin zur Söldnerin. "Was die kürzere Route angeht - ich fürchte, du musst die versplitterten Nervensägen selbst fragen, weshalb sie ihre Systeme abriegeln. Das Konsortium und der Orden des Pariah wollen dort keine Touristen, und erst recht keine... ehrlichen Freischaffenden mit den besten Absichten und noch besserer Fracht an Bord. Selbst wenn dort keine Naturgewalten, gescheiterte Experimente oder metaphysische Schrecken lauern, können wir dort auf mehr Schwierigkeiten stoßen, als ein unberechenbares Portal uns bescheren mag."

Tariq Al-Shamrani

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Prolog: Ein Job wie jeder andere
« Antwort #93 am: 01.08.2017, 00:59:19 »
Tariq antwortet Mijirah nicht, sondern hört ihr nur zu, ohne seinen Blick auf sie oder einen der anderen zu lenken. Aus seiner Sicht ist nur die Lautstärke zu entschuldigen - nicht aber die Worte, von denen er jedes so gemeint hat, wie er es sagte. Aber das Thema soll jetzt hier nicht weiter auseinandergenommen werden, also schluckt er jeglichen Kommentar herunter - inklusive einer zum jetzigen Zeitpunkt ohnehin nur gelogenen Entschuldigung. Mijirahs Verhalten kränkt ihn innerlich. Gut, ja, er ist wieder an die Decke gegangen - aber stimmt sie Sabah zu, dass er die Schuld und Aufsicht des Jungen trägt?! Immerhin ist sie auf diesen Punkt nur allgemein eingegangen, was für Tariq eher die die Form einer abwinkenden Floskel hat.

Für ihn ist die Besprechung schon in diesen ersten Minuten den Bach herunter gegangen. Er weiß das Wichtigste: Er kennt ihr nächstes Ziel und dass es gefährlich wird - wie eigentlich immer. Den Rest nimmt er dank dampfendem Kopf nur halbherzig wahr und würde am liebsten die Runde verlassen. Aber so verhalten sich kleine Kinder, also bleibt er da, ohne einen großartigen Beitrag zu leisten, und wartet darauf, dass der Kapitän sie entlässt, so dass er sich in seinen Workshop zurückziehen kann, wo er sich in Ruhe mit irgendwas beschäftigen will, um vollständig wieder herunter und auf andere Gedanken zu kommen...
« Letzte Änderung: 01.08.2017, 13:48:36 von Tariq Al-Shamrani »

Amira Najjar

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« Antwort #94 am: 01.08.2017, 09:24:10 »
Mit einem überdeutlichen Augenrollen reagiert Amira auf den aufkeimenden Streit zwischen Tariq und Sabah, hält sich jedoch weiterhin zurück und blickt anschließend nachdenklich zur Decke des Kommandodecks.
Ihre Hände faltet sie hinter Ihrem Nacken zusammen und streckt sich mit einem leisen Brummeln, bevor Sie sich dann doch in das Gespräch einmischt. Sowohl Amirs Geständnis als auch der Streit zwischen Tariq und Sabah quitiert Sie dabei mit keinem einzigen Wort.

"Ein instabiles Portal birgt meiner Meinung nach das größere Risiko. Unser Navigationscomputer ist bei bestem Willen nicht mehr der beste und alleine die Ikonen können wohl voraussagen wo wir landen wenn wir von dort einen Sprung riskieren. Ich würde mich somit gerne für die andere Route entscheiden. Ist ja nicht das erste mal, dass wir in Systeme vordringen, die vielleicht nicht ganz so touristenfreundlich sind. Außerdem gehört unser Feuervogel wohl definitiv nicht zu den langsamsten Schiffen im 3. Horizont. Wenn wir auf Ärger treffen, müssen die uns erst einmal einholen..."
Amira blickt dabei erst zu Mijirah und dann in die Gesichter der anderen Crewmitglieder.

Amir

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Prolog: Ein Job wie jeder andere
« Antwort #95 am: 01.08.2017, 10:45:11 »
Gerade als Amir Sabah empört entgegenschleudern will, dass er kein Kind mehr ist, und er keine Aufsicht braucht, und außerdem gut auf sich selbst aufpassen kann, donnert Tariq mit seinem Wutanfall dazwischen. Auch wenn er sich automatisch etwas zusammenkrümmt - auch er ist schon das Ziel eines solchen Ausbruchs gewesen - ist er dem Mann doch dankbar dafür, dass er ihn nicht wie ein Kind behandelt. Im Gegensatz zu Sabah, die doch selbst nicht so viel älter ist als er.

Nachdem die Kapitänin das Thema dann aber beendet, verkneift sich Amir den Kommentar, den er selbst noch dazu abgeben wollte, und verfolgt stattdessen das Gespräch über die zu nehmende Route. Er selbst kennt sich mit der Welt außerhalb von Coriolis noch viel zu wenig aus, um einschätzen zu können, was die beiden Möglichkeiten jeweils bedeuten. Doch Amiras Argument leuchtet ihm ein ... oder die Weise, wie sie es vorträgt? Ihre Augen ... die kleine Narbe darüber, deren Bewegungen er stundenlang verfolgen könnte. Sie trägt immer noch das figurbetonte Oberteil .... Reiß dich zusammen, Amir!

Um was ging es noch gleich? Ah ja, die Route. Wenn Amira der Meinung ist, das Wurmloch ist zu gefährlich, dann hat sie sicher recht.
"Was kann denn jetzt passieren in so einem instabilen Wurmloch? Können wir einfach verschwinden? Oder wird das Schiff auseinandergerissen? Dann wäre ich auch für die andere Route - da haben wir es zumindest selbst in der Hand, und wir müssen ja auf keinem Planeten landen."

Mijirah al-Khayyam

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« Antwort #96 am: 01.08.2017, 19:08:47 »
Mijirah sieht zwar, dass Tariq gekränkt und innerlich brodelnd in den Hintergrund tritt, doch auch sie hat ihre Worte vollkommen ernst gemeint - er schuldet nicht ihr eine Entschuldigung, sondern der Frau, der gegenüber er sich im Ton vergriffen hat. Unabhängig davon, dass er in dem einen oder anderen Punkt recht hat.
Auch Sabah wird einsehen müssen, dass Amir kein hilfloses Kind ist, und zwar erwachsene Anleitung, aber keine Aufsicht braucht - doch auch das ist ein Gespräch für später. Es wird ein langer Systemflug werden.
"Ein instabiles Portal kann so zahm sein wie eine künstliche Brise und so verheerend wie ein Sandsturm. Sind die Ikonen uns gnädig, können wir unbehelligt passieren, andernfalls können wir uns an einem gänzlich fremden Ort wiederfinden oder uns im Reich der Djinn verirren," beantwortet die Kapitänin Amirs Frage. "Auf dem anderen Weg erwarten uns zwar vermutlich keine Djinns, aber wir werden keine Elle von der Portalstation zurücklegen können, ohne von den Schergen der mächtigsten und ungemütlichsten Fraktionen des Horizonts kontrolliert zu werden."
Die Schmugglerin blickt erneut in die Runde. "Wir werden bis Kua Zeit haben, uns über den Weg Gedanken zu machen. Auf Coriolis können wir den einen oder anderen Auftrag annehmen, mit denen weder das Konsortium, noch die Samariter, noch irgendeine hinterwäldlerische Zollstation Probleme haben sollte. Und außerdem unsere Datenbanken aktualisieren," nickt sie in Richtung des jüngsten Crewmitglieds. "Es ist schon lange her, dass ich so weit im Dabaran-Ring gewesen bin." Mit einem Ausdruck gemischter Gefühle schaut die Bastardprinzessin auf die Karte auf dem Konsolenbildschirm, verbannt diesen Anflug von Zweifeln jedoch vorerst.
"Noch Fragen? Ansonsten gilt bis Lahsan der übliche Schichtplan," löst sie die Versammlung auf, wenn niemand unmittelbar etwas hinzuzufügen hat. "Amira, ist die Kursberechnung abgeschlossen?"

Tariq Al-Shamrani

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« Antwort #97 am: 01.08.2017, 19:47:34 »
Tariq hat keine Fragen - jedenfalls keine für diese Runde. Als Mijirah die Besprechung offiziell zum Abschluss bringt, dreht er sich wortlos um und verlässt den Raum. Er will kurz in seine Kabine, sich umkleiden und dann wie geplant etwas Zeit in im Workshop verbringen - jedenfalls so lange nicht die Pflicht ruft und es etwas zu reparieren, inspizieren oder umzurüsten gilt. Um innere Spannungen abzubauen gibt es kaum einen besseren Zeitvertreib für ihn, als mit Werkzeugen und Bauteilen herumzuhantieren. Rohe Gewalt erfüllt hin und wieder den gleichen Zweck, aber die hebt er sich für seine Feinde auf...
« Letzte Änderung: 01.08.2017, 19:58:04 von Tariq Al-Shamrani »

Djamila al-Borak

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Prolog: Ein Job wie jeder andere
« Antwort #98 am: 01.08.2017, 22:27:09 »
Unbegeistert kratzt sich Djamila an der Nase und gibt entsprechend dazu nur ein "Hmpf" von sich. So wie Mijirah es schildert, liegt das Portal wie sie sich gedacht hat außerhalb ihrer Möglichkeiten. Dann sind sie wirklich dem Willen der Ikonen ausgeliefert und die sind doch gerne mal ziemlich wankelmütig. Andererseits stimmt es wohl auch, dass  ihnen ansonsten dauernd jemand Lästiges an der Schuhsohle kleben würde. Beides klingt nicht gerade optimal. Blöd, dass es hierbei keine einfache Lösung geben würde. Müssten sie sich einfach nur durchschießen, wäre sie gleich dabei. Aber jetzt...Das Portal ist ihr nicht gerade geheuer und auch wenn sie ordentliche Feuerkraft besitzen, sie sind nur ein Schiff. Amira scheint zu Letzterem zu tendieren. Amir schließt sich ihr natürlich an. Was auch sonst...Seinem Geständnis schenkt sie soweit eher wenig Beachtung. Ist nett, dass er von selbst damit herausrückt, aber solange nichts Schlimmeres passiert kann es praktisch auch egal sein...

"Also können wir die Entscheidung genauso gut auswürfeln...Ich habe sowieso noch etwas beim Glücksspieler gut vom letzten Mal." Erklärt sie nach kurzer Überlegung leichthin und hat ihre Wahl - oder zumindest eine persönliche Lösung für dieses Dilemma gefunden. Fragen hat sie für den Moment keine. Wohin es geht uns was ungefähr auf sie zukommt, weiß sie ja jetzt bereits. Vorerst geht sie auf ihren Posten zurück. Piraten und anderes Gesocks sind nicht die Einzigen, die in ihren Aufgabenbereich fallen. Hin und wieder tauchen auch so spannende Gegner wie Weltraumschrott oder Asteroiden auf, die von ihr erledigt werden wollen. Vielleicht schadet auch ein kleines Gebet zwischendurch nicht viel. Damit sollte sie auch eine kleine Weile beschäftigt sein.

 
« Letzte Änderung: 01.08.2017, 22:29:10 von Djamila al-Borak »

Amir

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« Antwort #99 am: 02.08.2017, 00:03:24 »
"Mijirah, kann ich mit dir noch einmal unter vier Augen reden?"
Amir freut sich zwar nicht gerade auf das folgende Gespräch, aber er kann auch nicht einfach so tun, als wäre alles in Ordnung. Zumindest eine Entschuldigung ist er der Frau schuldig, die sich dafür eingesetzt hatte, dass er damals nicht direkt aus einer Luke geworfen wurde.
« Letzte Änderung: 02.08.2017, 12:26:27 von Amir »

Sabah bint Zalos

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« Antwort #100 am: 02.08.2017, 01:02:37 »
Sabah nimmt die Entschuldigung mit einem leichten Nicken in Tariqs Richtung zur Kenntnis und geht nicht weiter auf diese oder das Thema des Streites ein. Das Tariq dazu neigt gerne einmal aufbrausend zu reagieren zu explodieren ist für sie mittlerweile nichts neues mehr und sie sieht ihm seine Wutanfälle nicht nach, auch wenn dies keinesfalls bedeutet, dass sie sie gutheißen würde. Und so sehr die anderen auch anderer Meinung sein mögen, für sie ist Amir noch ein Kind. Ein Kind das vielleicht gerade die entscheidenen Schritte zum erwachsen werden durchläuft, aber noch immer ein Kind. Und überhaupt gehört für sie sehr viel mehr dazu "erwachsen" zu sein als nur physisches Alter und Amirs unüberlegte Aktion auf Quamf wirkt für sie nicht wie das Verhalten eines Erwachsenen.

"Keine weiteren Fragen. Ich werde mich in meine Kabine zurückziehen und für eine gute Reise beten.", antwortet Sabah auf die Frage der Kapitänin hin. Sie weiß, dass ihre Fähigkeiten jetzt gerade nicht dringend gebraucht werden und außerdem ist es ihr persönlich wichtig vor Beginn eines neuen Unterfangens die Ikonen um ihren Segen zu bitten.
"Zögert aber nicht mich zu rufen wenn meine Anwesenheit benötigt wird."
Die Kundschafterin zögert einen Moment an der Luke die von der Brücke zur Leiter führt. "Und ich bin froh, dass wir alle wieder unbeschadet hier angekommen sind." Die Worte spricht sie dabei keineswegs gehässig aus, sondern scheint sie tatsächlich genau so zu meinen wie sie sie formuliert. Und Sabah ist niemand die dazu neigt Worte leichtfertig auszusprechen oder zu Lügen. Oder zumindest hat bislang noch niemand in der Crew sie dabei ertappen können.

Amira Najjar

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« Antwort #101 am: 02.08.2017, 11:32:56 »
Amira dreht sich auf Ihrem Pilotensessel wieder Richtung Steuerkonsole und lässt Ihren Blick sogleich über die verschiedenen Displays wandern. Eher beiläufig korrigiert Sie einige Regler etwas nach oben oder unten, während Sie ohne sich erneut umzudrehen in den Raum ruft: "Jup, Kursberechnung nach Lahsan steht und wir befinden uns bereits auf direktem Weg dorthin."

Tariq Al-Shamrani

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« Antwort #102 am: 03.08.2017, 00:14:01 »
Tariq nimmt wieder die Leiter und hat es ein Deck tiefer dann nicht mehr weit zu den Crew-Unterkünften. Er betritt seine Kabine und schließt die Tür hinter sich. Auf den ersten Blick wirkt alles sehr steril, was aber normal und unumgänglich ist, denn offen herumliegende Gegenstände würden bei Start und Landung nur wild herumfliegen.

Mit einem missmutigen Seufzen hockt sich Tariq auf seine Koje und beginnt damit, sich zu entkleiden. Die Straßenklamotten packt er in den dafür vorgesehenen Schrank und legt stattdessen seinen Arbeitsoverall an. Es ist ein alter, durch unzählige Wäschen ausgebleichter, jedoch bequem sitzender Einteiler in blau und grau, mit vielen Taschen, der in den Jahren fast zu Tariqs zweiter Haut geworden ist. Fertig angezogen setzt sich der Techniker wieder auf die Koje und öffnet eine Art Nachtkommode in Griffreichweite, die einige wertlose Privatgegenstände von ihm enthält. Er holt eine eingerahmte Fotografie hervor und starrt sie eine Weile in stillem Gedenken an. Ein Bild, das er vor vielen Jahren selbst geknipst hat. Es zeigt seine Frau und seine Tochter. Ein Erinnerungsstück aus der Zeit vor seinem Unfall. Aus besseren Tagen - die vielleicht glücklichsten, die er jemals in seinem Leben hatte und erleben wird.

"Wo seid ihr?", schießt es ihm durch den Kopf, als er mit dem Daumen über das Glas streicht. "Wie klein du damals warst. Ich konnte dich in nur einer Hand halten..." Tariq lächelt matt, als er kurz in alte Erinnerungen abdriftet. Als er und seine Frau sich morgens küssten, wenn er das bescheidene Heim verließ und sich erneut küssten, wenn er abends von der Arbeit kam. Eine Zeit bevor alles anders wurde. Bevor sie sich anschrien und seine Tochter deshalb weinte. Bevor sie mit ihr fortging, ohne ein Wort des Abschieds, und nie mehr wiederkehrte...

"Ich bete zu allen Ikonen, dass es euch gut geht. Dass ihr glücklich seid...

Farrah... Niesha... Mein kleines Mädchen... Inzwischen bist du eine junge Frau, beinahe erwachsen. Und ich war nicht da... Es tut mir Leid."


Behutsam legt er das Bild zurück, verstaut es sicher und schließt die Schublade. Dann kniet er sich auf den Boden und betet - für sich, für die Crew - besonders aber für Frau und Tochter. Als er nach einer Weile fertig ist, steht er auf, verlässt die Kabine und macht sich auf den Weg zum Workshop, um den Kopf frei zu bekommen...
« Letzte Änderung: 04.08.2017, 15:52:55 von Tariq Al-Shamrani »

Mijirah al-Khayyam

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Prolog: Ein Job wie jeder andere
« Antwort #103 am: 03.08.2017, 19:59:37 »
"Und kann der Computer uns schon mit einer Schätzung der Reisedauer beglücken?," erkundigt Mijirah sich bei der Pilotin. Derweil steht sie auf und schickt sich ebenfalls an, die Brücke zu verlassen. Als Amir sie anspricht und um ein ungestörtes Gespräch bittet, macht sie eine einladende Geste.
"Gehen wir doch in den Gemeinschaftsraum," stimmt die Kapitänin seiner Bitte zu. Sie muss erfahren, womit die Crew der Phoenix rechnen kann, sollte sie noch einmal auf Quamf landen - und sichergehen, dass der Junge aus dieser Episode lernt.

Amira Najjar

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« Antwort #104 am: 04.08.2017, 08:20:53 »
Amira dreht noch einmal den Kopf etwas nach hinten um Mijirah ansehen zu können.
"Also wenn ich die Kiste nicht über Ihre Leistungsgrenze hinaus jage, sollten wir in etwa 10 Tagen die Umlaufbahn von Lahsan erreichen."

Mit einem erneuten Schwenk blickt Amira wieder auf die Steuerkonsole und tippt einige Male auf das Display bevor sie Ihr Headset richtet und in das Mikrofon spricht: "Koordinaten beibehalten und Autopilot auf vollautomatischen Modus umstellen. Kopplung mit Communicator von Amira Najjar durchführen. Unvorhersehbare Flugobjekte und jedwede Alarmmeldungen sofort auf dem Communicator ausgeben."
Anschließend umfasst Sie mit beiden Händen Ihren Talisman den Sie um den Hals trägt und flüstert kaum hörbar ein Gebet zuerst an den Schiffsjungen und anschließend an den Reisenden um den Segen der beiden Ikonen zu erbitten.

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