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Autor Thema: Prolog: Ein Job wie jeder andere  (Gelesen 60440 mal)

Beschreibung: Jeder braucht Birr

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Sabah bint Zalos

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Prolog: Ein Job wie jeder andere
« Antwort #150 am: 24.08.2017, 12:17:33 »
"Wir sollten von hier verschwinden.", stimmt auch Sabah wenig überraschend der Pilotion zu. Der "Streifschuss" durch den plötzlich aus dem Nebel auftauchenden Kometen spornt die Kundschafterin ziemlich zügig dazu an ihre eigentliche Aufgabe an Bord der Phoenix in diesen Schreckenssekunden endlich wahrzunehmen und innerlich verflucht sie schon ihre eigene Feigheit und Untätigkeit, als sie die Kontrolle über einen der Railgun-Türme übernimmt und sich bereit hält aus dem Nebel auftauchende Objekte zu zerstören, bevor es zu einem weiteren Zusammenstoß kommt. "So schnell wie möglich!"
Die Chancen mit dem Waffensystem einen Kometen auf Kollisionskurs tatsächlich rechtzeitig zu erwischen stuft Sabah als eher gering ein. Die Railguns sind schlicht und ergreifend nicht für defensives Feuer gemacht und bei ihrer momentanen Sensorreichweite dürfte es ausgesprochen schwierig sein eine Bedrohung rechtzeitig für sie zu entdecken. Trotzdem gibt all dies ihr zumindest ein wenig das Gefühl zurück etwas Kontrolle über die Situation zu haben.
Angespannt versucht sie den chaotischen Sensordaten Sinn und Information abzugewinnen und herauszufinden ob weitere unmittelbare Gefahr zu erwarten ist. Das schlimmste und vielleicht noch nicht einmal unwahrscheinlichste Szenario, das sie sich ausmalen kann, ist, dass der undurchschaubare Nebel einen ganzen Schwarm von Kometen versteckt und sie gerade seine Ausläufer zu spüren bekommen haben.
Die Kundschafterin blickt angespannt auf ihren Monitor bis ihre Augen zu brennen beginnen. Dies ist kein Augenblick um auch nur eine Sekunde lang in ihrer Konzentration nachzulassen.


Mijirah al-Khayyam

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« Antwort #151 am: 24.08.2017, 14:42:38 »
"Wir haben genug gesehen," pflichtet Mijirah resolut ihrer Crew bei. Sie klingt gefasst, doch ihre Stirn liegt in Falten. Hinter dem beeindruckenden und tödlichen Naturspektakel, das dem Kanonenboot einen "Warnschuss" verpasst, will die alte Kapitänin nicht gleich die Umtriebe der Djinn sehen, wenngleich sie von deren Hausen und Wirken in der Finsternis des Alls aus vielerlei Gründen mehr als überzeugt ist - dennoch hat sie nicht vor, den turbulenten Nebel zum Grab der Phoenix und ihrer Besatzung werden zu lassen.
"Abdrehen. Sofort."

Amira Najjar

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Prolog: Ein Job wie jeder andere
« Antwort #152 am: 24.08.2017, 15:13:20 »
Amira zieht sogleich den Schubregler bis zum Anschlag nach hinten und korrigiert den Kurs so, dass die Phoenix auf direktem Wege der Wolke entfliehen kann.
"Tariq, jetzt könnte ich durchaus mehr Power gebrauchen!"

Tariq Al-Shamrani

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« Antwort #153 am: 24.08.2017, 16:43:16 »
"Verstanden, bekommst du.", funkt Tariq knapp zurück und leitet das Energie-Plus, das er auf die Schiffssensoren gelegt hatte, mit ein paar Einstellungen wieder zurück in den Antrieb.

Luther Engelsnot

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« Antwort #154 am: 26.08.2017, 16:17:32 »
Die Entscheidung ist gefallen und Amira bringt die Phoenix auf schnellsten Wege außer Reichweite der viel zu aktiven und gefährlichen Gaswolke. Die Pilotin hat damit dank ihres Trainings keinerlei Probleme und sie lassen das nicht erfassbare stellare Phänomen hinter sich. In manche Tiefen soll man nicht vorstoßen und diese gehört wohl dazu. Es dauert einige Stunden, ehe sie sich sicher sein können, genug Abstand gewonnen zu haben. Ihr eigentliches Ziel bleibt jedoch unverändert und nachdem das Schiff keinerlei bleibende Schäden davon getragen hat, programmiert Amira einen neuen Kurs, der das Gebiet weiträumig umfliegt. Ein paar Tage mehr würden wohl kaum einen Unterschied machen oder? So dauert es nicht lange und das umgebaute Kampfschiff fliegt wieder durch den ruhigen Teil des Weltraums.
Die Ikonen scheinen jedoch auf dem Rest der Reise mit ihnen zu sein und es kommt zu keinen größeren Zwischenfällen mehr. Auch wenn sich das ein oder andere Mitglied während der Reise etwas unwohl fühlt. Gerade Sabah beschleicht ein schlechtes Gefühl je länger die Reise dauert. Es ist als ob sie den missbilligend Blick der Märtyrerin selbst spürt. Aber das Gefühl entlädt sich nie und bleibt vorerst an ihr haften. Sie kann den Ursprung nicht wirklich ausmachen, spürt jedoch oft am Rande ihres Sichtfeldes dunkle Schatten aufziehen. Ist es die Finsternis zwischen den Sternen? Oder etwas Anderes?
Nach einer Reise von insgesamt zwei Wochen wird diese Monotonie jedoch durchbrochen als der Planet Lahsan auf den Scannern erscheint. Die Steinkugel hängt still im Weltraum und wirkt überzogen von Eis und Schnee. Nur der Äquator wirkt etwas lebensfreundlicher und scheint von Blau durchzogen. Was sie jedoch tatsächlich überrascht, ist was die Scanner sonst noch anzeigen. Anscheinend befindet sich im Orbit des Planeten eine Baustelle. Jemand ist dabei eine Raumstation zu errichten. Wenig später wird auch offensichtlich wer, einige Schiffe des Konsortiums befindet sich in direkter Nähe. Eine unerfreuliche Überraschung für die Crew. Ein Blick auf das Tag von Chadra offenbart nichts von solchen Informationen, aber ihr Ziel, die in Äquator nähe liegende Stadt Ifza.
Während sie sich dem Planeten nähern, werden sie gescannt, aber Niemand nimmt direkt Kontakt auf. Sie treten wenig später in die Atmosphäre ein und werfen einen ersten Blick auf die Planetenoberfläche. Riesige Tundren erstrecken sich in Tälern von Schnee bedeckten Gebirgszügen. Dazwischen gibt es immer wieder wunderschöne Seen und es dauert nicht lange als die Stadt Ifza in ihren Blick gerät. Das beeindruckendste Gebäude ist eine riesige ummauerte und stark gesicherte Fabrik aus deren riesigen Schlote schwarzer Rauch kommt. Um dieses Gebäude hat sich nach und nach eine kleine Stadt gebildet. Die meisten Gebäude sind klein aus Stein, zum Teil in der Erde eingelassen und sehr kompakt. Es gibt kaum Fenster und die wenigen, die existieren, sind nur kleine Schlitze, um möglichst wenig Kälte hinein zu lassen.
Auf den Straßen sind nur wenige Menschen unterwegs und die meisten sind in dicke Mänteln ein gemurmelt. Dennoch können sie auch mehrere Landeflächen ausmachen nicht unweit von der Fabrik und etliche große Kisten, die dort gelagert werden. Sicherheitskräfte mit dem Schulterabzeichen des Konsortiums patrouillieren dort, während Arbeiter mit Tags in der Hand die Ladungen überprüfen. Ihre Informationen nach soll die Lieferung in der Nähe von Landefläche C liegen. Die Kisten sollen mit gelben und violetten Streifen am Rande markiert sein. Ihr Kontaktmann ist ein Arbeiter mit dem Namen Luzian, denen sie an der auffälligen roten Mütze erkennen sollen. Niemand kontaktiert sie und sie landen ohne Probleme auf Landefläche C. Der erste Teil ihrer Mission ist geschafft. Die Reise ist jedoch für das Schiff selbst nicht ohne gewesen und eine Wartung würde nicht schaden, aber ist es die Zeit und die Birr wert?
Leite:
Coriolis: 1001 Sterne zwischen der Finsternis

Tariq Al-Shamrani

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« Antwort #155 am: 26.08.2017, 17:46:39 »
Noch während sich die Phoenix dem Planeten nähert, sucht sich Tariq in seiner Kabine seine wärmsten Klamotten zusammen, um die auf der Oberfläche vorherrschende Kälte bestmöglich ertragen zu können. Er verschnürt die Sachen zu einem kompakten Paket und verwahrt sie so gesichert in einem Fach seines Spindes auf. Ähnlich geht er mit anderen Sachen vor, die er mitnehmen will, was aufgrund seines bescheidenen Lebensstils sowie nicht vorhandenen Reichtums (neben diversem wertlosen Tinnef) beinahe alles ist, was er an brauchbarer Ausrüstung besitzt.

Später trifft er sich zur letzten Besprechung vor Eintritt in die Planetenatmosphäre mit dem Rest der Crew auf der Brücke und verbringt den anschließenden Landeanflug vor seiner Konsole, um ein waches Auge auf die Funktionalität des Schiffes zu haben. Wie schon die letzten Tage fällt ihm dabei erneut auf, dass sich hier und da erste Abnutzungserscheinungen bemerkbar machen: dezente Geräusche oder Vibrationen wo eigentlich keine sein sollten, kurzzeitige Normabweichungen die von Kontrollsensoren aufgeschnappt werden sowie minimale Leistungseinbußen, welche nur ein erfahrener Techniker bemerken würde, der genau weiß wo und nach was er zu suchen hat. Tariq hat vor, dieses Thema nach ihrer Landung auf Lahsan endlich bei Mijirah anzusprechen, um die Erlaubnis sowie finanziellen Mittel für eine umfassende Wartung zu erhalten.


Obgleich ihn seit ihrer nun schon einige Zeit zurückliegenden Begegnung mit der Gaswolke eine merkwürdige, nicht näher definierbare Unbehaglichkeit begleitet, verläuft die Landung selbst absolut planmäßig und so steht Tariq schließlich am Fuß der Laderampe - endlich wieder festen Boden unter den Füßen - und betrachtet sich die nähere Umgebung von Landefläche C. Er wartet, bis der Captain erscheint, um sie dann direkt anzusprechen.

"Mijirah!", ruft er seiner Freundin zu und kommt ihr ein paar Schritte entgegen. "Mir sind beim Landeanflug einige kleine Probleme bei den Systemen aufgefallen. Nichts Ernstes, das uns akut sorgen müsste - vermutlich nur erste normale Verschleißerscheinungen. Aber wir haben auf Quamf keine Inspektion durchgeführt und überhaupt liegt die letzte Großwartung nun schon mehrere Zwischenstopps zurück. Unsere weitere Reise wird von hier an vermutlich nicht einfacher und wir sollten bestens vorbereitet sein. Ich würde daher gerne mit deiner Erlaubnis die nötigen Birr aus unserem 'Topf' nehmen, um hier eine Wartungsmannschaft anzuheuern. Ich selbst werde die Arbeiten beaufsichtigen. Bei der Gelegenheit könnte einer der anderen auch unsere Nahrungsvorräte auffüllen..."
« Letzte Änderung: 26.08.2017, 23:20:44 von Tariq Al-Shamrani »

Mijirah al-Khayyam

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« Antwort #156 am: 28.08.2017, 17:00:19 »
Der unwirtliche Planet verheißt einen wortwörtlich frostigen Empfang. Für den Landgang kleidet sich Mijirah in einen warmen dunkelbeigen Kameez aus Schafswolle mit zwei Schichten wintertauglicher Kleidung darunter und bedeckt ihren Kopf mit einem dunkelgrünen, goldbestickten Dupatta. Als sie von der Laderampe tritt, verschränkt sie die Hände in den Ärmeln des Kameez, muss aber dennoch kurz anhalten und den Dupatta vor Mund und Nase ziehen.
Die Kapitänin sieht sich in der unmittelbaren Umgebung um und hält dann auf Tariq zu. Zu seinem Vorhaben nickt sie.
"Ausgezeichnet. Bringe den guten Vogel solange auf Vordermann."
Die Schmugglerin bedeutet den anderen Mitgliedern der Crew, die sich nach und nach in die beißende Kälte wagen, näherzukommen.
"Wir sind hier im Konsortiumsgebiet. Es wäre mir sehr genehm, wenn jemand die Phoenix und die Landefläche derweil im Auge behält. Amira? Bleibst du bitte beim Vogel? Du kannst ihn bei Bedarf am schnellsten in Bewegung bringen. Sabah, kümmerst du dich um die Vorräte? Kauf nur bitte, beim Schiffsjungen, bloß keinen gepressten Fertigkawah, wenn es sich auf dieser entweihten Eiskugel vermeiden lässt. Djamila und Amir, ihr kommt dann mit mir," teilt sie die Aufgaben auf.

Amira Najjar

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« Antwort #157 am: 29.08.2017, 10:23:17 »
Als Amira die Laderampe betritt wird Ihr sofort bewusst, dass die gewählten Klamotten bei weitem nicht ausreichen um Ihren Körper auf Temperatur zu halten. Sie hat sich für eine lange hellbraune Hose entschieden, die zwar aus einem stabilen Stoff gewebt, jedoch kaum gefüttert ist. Den Oberkörper bedeckt Sie mit einem dunkelgrauen Longsleeve und Ihrer Fliegerjacke, die Sie bis obenhin zugeknöpft hat. Ihre Hände stecken zwar in Handschuhen doch auf eine Kopfbedeckung hat Sie gänzlich verzichtet.
Sofort verschränkt Sie die Arme vor Ihrem Oberkörper um dem kalten Wind etwas weniger Angriffsfläche zu bieten.

Mit kleinen Schritten stapft Sie die Laderampe nach unten auf Mijirah zu und nickt Ihr auf Ihre Frage direkt und überschwänglich zu.
"Klar, kein Ding. Ich werde den Landeplatz beobachten und schauen, dass unserem Baby hier keiner zu nahe kommt."
Um sich warm zu halten tippelt Sie dabei mit den Füßen abwechselnd auf dem Boden hin und her und reibt sich mit den Händen die Seiten Ihres Oberkörpers.

Amir

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« Antwort #158 am: 29.08.2017, 11:34:13 »
Auch Amir, der einige Schritte hinter Amira die Wärme der Phoenix verlässt, merkt schnell, dass er für eine solche Witterung nicht die richtige Ausrüstung besitzt. Woher sollte er auch, wo Coriolis (bis auf kleinere Schwankungen) durchgängig auf einer präzise definierten Wohlfühltemperatur gehalten wird? Die Kälte jedenfalls lässt sich von Amirs dünnem Anorak wenig beirren und kriecht bald in seine Gelenke.

Im Gegensatz zu Amira kämpft der Teenager mit zusammengebissenen Zähnen darum, sich die Kälte nicht anmerken zu lassen - gerade heute gilt es, keine Schwächen zu zeigen, nachdem der letzte Landausflug in dieser Hinsicht ein komplettes Desaster darstellte. Ebenso entschlossen ist er, heute in keinster Weise aus der Reihe zu tanzen, sondern endlich einmal wieder zu beweisen, dass er ein nützliches Mitglied der Crew ist - auch, weil er langsam das Gefühl hat, der beißende Geruch des Essigreinigers folgt ihm überall hin.

So lässt er auch keinerlei Murren oder Enttäuschung verlauten, als Mijirah ihre Anweisungen erteilt, sondern folgt ihr mit einem kurzen "Ja, madaam."

Luther Engelsnot

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« Antwort #159 am: 02.09.2017, 11:26:45 »
Die Kälte zieht innerhalb kürzester Zeit in die Knochen der Crew der Phoenix und sie erkennen schnell, warum kaum jemand längere Zeit draußen ist. Nur die Sicherheitsleute des Konsortiums, in ihren dicken, isolierten blauen Uniform mit Helmen, die ihr Gesicht verschleiern, scheinen längere Zeit draußen zu sein. Die Arbeiter verschwinden immer wieder in einem Häuschen, um sich aufzuwärmen, während sie nichts zu tun haben. Mijirah macht sich auf den Weg über die Lagerfläche und hält zusammen mit Amir und Djamila Ausschau nach ihrem Kontakt oder ihrer Ladung. Allerdings liegen hier dutzende von großen Kisten und es ist nicht so einfach eine Übersicht zu bekommen. Zum Glück kommt gerade ein Arbeiter aus dem Häuschen, der hoffentlich ihr Kontakt ist. Er trägt eine rote Wollmütze mit herunter hängenden Bommeln. Der Mann ist in einen dicken braunen Mantel gehüllt und sein langer schwarzer Rauschebart ist von Frost und Schnee durchzogen. Er schaut sich etwas verwirrt um und holt dann einen Tag hervor, um anscheinend etwas nachzuschauen.

Amira hingegen bleibt beim Schiff selbst und hält Wache. Der Ort selbst wirkt eher klein und sie vermutet die meisten Arbeiten in der Fabrik oder auf der Landefläche. Es dauert jedoch nicht lange bis einer der Sicherheitskräfte auf die Phoenix zu steuert. Der Mann in der Uniform mustert Amira einen Augenblick und spricht dann mit einer elektronisch verzerrten Stimme.
„Privat oder geschäftlich hier?“

Tariq hingegen schaut sich die Stadt an, um zu sehen, wo er Leute und Material für die Wartung der Phoenix finden kann. Der Ort wirkt im ersten Moment nicht gerade wie der beste Ort, um so etwas aufzutreiben. Er geht durch die fast verlassenen Straßen, während der Wind scharf zieht. Der Mechaniker sieht zum größten Teil Wohnhäuser, kleinere Läden und Geschäfte, aber nicht was seinem Geschmack entspricht. Erst als er näher an die Fabrik kommt, die im Gegensatz zur Stadt selbst hochmodern wirkt, findet er was er wirklich will. Läden, die elektronische und mechanische Teile anbieten, und sich auf Ersatzteile eher komplizierter Maschinen spezialisieren. Das Geschäft selbst wirkt viel modern mit glatter Stahlfassade und großen Schaufenstern. Tariq tritt ein und findet ein leichtes Chaos vor. Überall liegen Teile herum, sind auf Regale geschichtet und ein leichter Geruch nach Öl und Ozon liegt in der Luft. Hinter einem Tresen lötet gerade eine Frau eine Platin. Sie trägt einen dreckigen Overall, eine Schutzbrille und ihre orangenen Haare sind hinten zusammen gebunden. Ihr Gesicht wirkt leicht rundlich mit einigen dunkleren Pigmenten auf den Wangen. Sie schaut auf, als sie die Tür ins Schloss fallen hört und unterbricht ihre Arbeit.
„Oh neue Leute? Willkommen.“
Leite:
Coriolis: 1001 Sterne zwischen der Finsternis

Tariq Al-Shamrani

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« Antwort #160 am: 03.09.2017, 10:30:57 »
Tariq nickt zufrieden, als Mijirah ihre Zustimmung erteilt. "Aye aye. Ich mach' mich direkt auf den Weg. Haltet über ComLink Kontakt, wenn es etwas zu berichten gibt." Mit zum Abschiedsgruß erhobener Hand stapft er dann los. Sein Weg durch die nahezu leeren Straßen ist zunächst erfolg- und ereignislos, nach etwas Lauferei entdeckt er jedoch schließlich einen Laden, der das anbieten könnte, was er sucht. Bevor er eintritt, wirft er einen letzten Blick auf die eindrucksvolle Fabrik, die sich im Hintergrund auftürmt, dann betritt er das Geschäft. Er ist froh, die Kälte und beißenden Winde für eine Weile ausperren zu können...

Drinnen schlendert der Techniker ohne Eile von der Tür in Richtung Tresen und schaut sich dabei die Regale an. Kleine Schneeflocken, die auf seinem dickem Mantel rasch zu tauen anfangen, tropfen auf den Boden und hinterlassen winzige Pfützen auf seinem Weg. Der Geruch und das Chaos hier stören Tariq keineswegs - ganz im Gegenteil fühlt er sich hier sofort gut aufgehoben. Eine Werkstatt, in der immer alles wie geleckt aussieht, ist für ihn keine richtige Werkstatt. Und auch wenn gleiches nicht unbedingt auch auf den Verkaufsraum zutreffen muss, macht es das Geschäft in seinen Augen nur 'persönlicher' und gemütlicher.

"Beste Grüße, gute Frau.", grüßt Tariq mit einem Nicken und bemühtem Lächeln zurück und hält den Blickkontakt lange genug aufrecht, um nicht unfreundlich zu wirken. Dann widmet er sich wieder den Waren. Hier und da hält er kurz an einem der Regale, nimmt etwas in die Hand, um es zu inspizieren, und legt es dann behutsam wieder zurück. Schließlich erreicht er den Tresen. "Ein schöner Laden. Gefällt mir hier... Sind Sie die Besitzerin?"


« Letzte Änderung: 05.09.2017, 13:58:44 von Tariq Al-Shamrani »

Djamila al-Borak

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« Antwort #161 am: 04.09.2017, 15:39:51 »
Auch Djamila stellt ziemlich schnell fest, dass sie wenig für die hiesigen Temperaturen dabei hat. Letztendlich kramt sie einen dunkelgrauen Kapuzenpullover hervor und zieht eine olivgrüne Jacke darüber an. Als es an die Aufgabenverteilung geht, soll sie also Mijirah begleiten. Ergibt Sinn. Amir kommt wahrscheinlich nur mit, damit sie ein Auge auf ihn behalten kann. Gelassen streckt sie sich noch einmal durch, bevor es hinaus in die Kälte geht.

„Ich bin startklar.“

Draußen kommen ihr nach wenigen Minuten erste Zweifel, ob Amira nicht doch den besten Job abgegriffen hat. Ihr Atem bildet frostige Wölkchen, ehe sie sich bis zur Nase unter den Kragen vergräbt und ihre Hände in die Taschen steckt. Auch dieses Mal verzichtet sie auf ihre Kanone. Die Sicherheitsleute würden ihr sonst eh nur wieder auf die Finger klopfen und das Letzte was sie brauchen, ist unnötige Aufmerksamkeit. Trotzdem kommt ihr hin und wieder die fixe Idee, einen der blauen Hampelmänner zu überrumpeln und seine Uniform zu klauen. Selbst die Einheimischen halten es hier nicht lange aus. Besser, sie bringen das schnell über die Bühne...

„Haben wir eine offizielle Geschichte, warum wir hier sind? Öhm...Da jedenfalls läuft wer mit einer roten Mütze herum...Sieht schon mal auffällig aus.“ Fragt sie die Ältere und nickt in die entsprechende Richtung. Rauschebart sieht so aus, als wäre er ihr Mann.
« Letzte Änderung: 04.09.2017, 15:40:43 von Djamila al-Borak »

Mijirah al-Khayyam

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« Antwort #162 am: 04.09.2017, 17:31:50 »
Bevor die Kapitänin sich mit ihrer ausgewählten Begleitung zum Treffpunkt aufmacht, sieht sie stirnrunzelnd zu Amir, dessen rote Nasenspitze seine Bemühungen, von der klirrenden Kälte unbeeindruckt zu wirken, Lügen straft. "Oh nein, in diesem Aufzug gehst du mir nirgendwohin, mein Junge," meint sie resolut. Sie kehrt noch einmal in ihr Schiffsquartier zurück und holt einen gelben wollenen Kaftan, den sie bei ihrer Rückkehr dem Jungen um die Schultern legt. Das Kleidungsstück passt nicht besonders gut, doch die Schmugglerin sieht nicht aus, als würde sie Widerworte dulden; stattdessen drängt sie zum Aufbruch, denn auch sie möchte nicht unnötig Raureif ansetzen.
Den nicht allzu weiten Weg nutzt Mijirah, um sich auf der Verladefläche und in deren Umgebung umzusehen. Möglicherweise würden Schriftzüge auf den Fabrikgebäuden oder -fahrzeugen oder den Frachtkisten Rückschlüsse darüber erlauben, was das Konsortium diesem kargen Eisfelsen entreißt und in Birr verwandelt. Als Djamila sie nach einer 'Cover Story' fragt, zuckt die Bastardprinzessin mit den Schultern. "Vielleicht sind wir für einen Kleinabnehmer von Coriolis unterwegs? Nennen wir ihn doch al-Bakr," entwirft sie eine improvisierte Geschichte, wohl wissend, dass es schwer sein würde, eine glaubhafte Ausrede zu präsentieren, ohne über den Sinn und Zweck dieser Industriekolonie im Bilde zu sein. Der Dritte Horizont ist groß - auch nach Jahrzehnten des Nomadenlebens kennt die freie Händlerin nur einen Bruchteil der bewohnten Orte.
"Ah, sehr gut!," kommentiert sie anschließend den Hinweis der Söldnerin bezüglich des Mannes mit der roten Mütze. Sie beschleunigt ihre Schritte leicht und hält auf den bärtigen Arbeiter zu; vor ihm angekommen, zieht sie den warmen Stoff vor ihrem Gesicht herunter.
"Einen gesegneten Tag, guter Mann," begrüßt Mijirah den Mann freundlich. "Ich bitte tausendmal um Verzeihung, dass wir Sie haben warten lassen. Luzian war Ihr Name, oder trügt mich mein Gedächtnis?"

Amira Najjar

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« Antwort #163 am: 05.09.2017, 09:23:57 »
Nachdem der Rest der Besatzung die Landebahn verlassen hat, will sich Amira gerade wieder in das Innere des Schiffes verkrümmeln um dort die Sensoren und Kameras zu überwachen als Sie aus dem Augenwinkel einen Sicherheitsbeamten ausmachen kann, der genau auf sie zusteuert.

So bleibt Sie auf der Schiffsrampe stehen und steckt sich Ihre Hände in die Jackentaschen. Abschätzend lässt Sie Ihren Blick von oben nach unten über den Sicherheitsbeamten schweifen und sucht Ihn dabei nach offensichtlichen Waffen ab.

Sie geht einen kleinen Schritt die Laderampe herunter und nickt Ihm auf seine Frage kaum merklich zu.
"Bisher noch privat. Unser Schiff benötigt eine Wartung und wir benötigen Lebensmittel für unsere weitere Reise. Aber vielleicht haben wir ja auch Glück und finden einen Transportauftrag auf diesem Planeten. Gibt es denn hier Exportgüter?"

Amir

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« Antwort #164 am: 05.09.2017, 12:52:06 »
Amir blickt der Kapitänin stirnrunzelnd hinterher, als diese nochmals im Schiff verschwindet, und seine Augen weiten sich vor Entsetzen, als er das gelbe Etwas sieht, das sie mit zurückbringt. Soll ER das etwa anziehen?

Auf der anderen Seite ist ihm wirklich, wirklich kalt, und der Kaftan sieht verlockend warm aus. Zwiegespalten in seiner Scham, mit einem solch entstellenden Teil herumzulaufen, und der Tatsache, dass er seine Arme nicht mehr wirklich vom Zittern abhalten kann, nimmt er das Kleidungsstück mit einem trotzigen Blick entgegen, kuschelt sich dann jedoch, als er sich unbeobachtet fühlt, glücklich hinein, als eine wohlige Wärme ihn umfängt.

Mit einem deutlich besseren Gefühl folgt er nun Mijirah und Djamila, wobei er seiner Rolle als ahnungslosem Teenager treu bleibt - was bleibt ihm auch anderes übrig? Von solchen Geschäften hat er in der Tat keinen Plan; immerhin hat er hier die Chance, einen solchen Handel einmal hautnah mitzuerleben - und womöglich etwas dabei zu lernen. Das Tabula behält er derweil in einer Tasche von Mijirahs Kaftan. Seinen Computer, von dem er sich nur unter Schmerzen trennen würde, hat er zwar ebenfalls dabei, doch ist er sicher, dass er hier keine Verwendung für ihn haben wird.

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