Autor Thema: Lugom Silberglück  (Gelesen 1881 mal)

Beschreibung:

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Mad_N

  • Moderator
  • Beiträge: 1950
    • Profil anzeigen
Lugom Silberglück
« am: 24.10.2017, 21:00:15 »
Enttäuschung spiegelt sich auf dem Gesicht des alten Durolim, während sich hinter ihm die Frauen des Clans um seine erschöpfte Frau kümmern. Da schenken ihm die Engel nach so vielen Jahren endlich ein Kind. Und dann ist es anders. Sicher es gibt Geschichten das dergleichen passiert, doch wer glaubt sie schon. Die Haut, die Haare, doch die Augen vielleicht? Stumm zeichnet er ein Zeichen in die Luft. Nein... Keine Göttlichkeit. Und doch sein Sohn.

Stumm treibt der junge Zwerg das Eisen. Zwischen seinen Schlägen hört er die Kampfschreie der trainierenden Akolyten. Fester und wilder werden seine Schläge, er will die Kulisse übertönen, die ihm verwehrt wurde. Er will sich erschöpfen. Nicht darüber nachdenken, warum ein Zufall ihn ausgeschlossen hat. Ein fester Griff fängt seinen Arm ab und er blickt auf. Ein wissendes und doch warmes Lächeln. Nicht der anerkennende Blick des Vaters den er sich wünscht, und doch ein vertrauter Blick der nicht mehr sagen muß. Ein tiefer Bariton der die Hymne anstimmt, Worte die ihn berühren, seinen Geist klären und ihn wieder in den Rhythmus des Schmiedens bringen. Es sind keine Worte mehr nötig. Aus der Hymne kommt die Einheit.

Er erwacht aus seiner Trance. Vor ihm die Statur. Gold und Silber, verwoben verdreht. Keine klaren Formen und doch berührt es etwas in ihm. Kein Zweifel in ihm. Dies ist sein Meisterstück. Kein Schwert, keine Axt, kein Schild, keine Rüstung. Ein Kunstwerk Sefariels zu Ehren. Er blickt auf seine Hände und versucht sich zu erinnern. Nein die letzten Stunden oder Tage sind nicht mehr. Sein Meister hat es ihm gesagt, dass dies passieren würde. Eine Tür öffnet sich, und da steht er. Ein Lächeln im Gesicht und einen Krug Bier in der Hand. Anerkennung. Von dem einzigen der zählt.

Mit feuchten Händen nähert er sich dem Altar. Er soll sein Werk dareichen. Während er den Gang entlang schreitet wandert sein Blick über die Ehrenlogen. Ernste Gesichter der Durolim blicken auf ihn herab. Sie alle kennen seine Geschichte. Sie sind sein Clan, auch wenn er nicht zu Ihresgleichen gehört. Sein Blick sucht ein bestimmtes Gesicht. Es unterscheidet sich nicht von den anderen. Die Hymne der Gabe wird angestimmt. Aus voller Seele und mit Inbrunst singt er sie mit während er sich dem Altar nähert. Dort soll sein Werk stehen. Das Licht das vom Altar ausgeht scheint heller und heller zu strahlen, je näher er kommt. Es blendet ihn doch er geht weiter, und stellt sein Machwerk ab. Er spürt Hitze auf seinem Gesicht, doch es ist eine andere Hitze als die des Schmelzofens. Reiner. Und doch weiß er was er tut. Er singt weiter, die Worte kommen aus seinem Herzen, seinem Inneren. Er kniet nieder. Das Licht erstrahlt noch einmal hell und reduziert sich anschließend auf die Kerzen am Altar. Er erhebt sich, es ist wie ein erwachen. Auf dem Kunstwerk spiegelt sich sein Gesicht. Stumm hebt er die Finger, und fährt die dunklen Linien auf seiner Haut nach, die vor Minuten noch nicht da waren. Konnte es sein? Er dreht sich um und ein Raunen geht durch den Saal. Viele tasten nach ähnlichen Tätowierungen auf ihrer Haut. Er blickt zu der Loge und sieht Tränen in einem Gesicht.
Aiwëtaurnís - Vagor o Rûn

Verschollen: Artiguin - Ascardia - Bleewyn - Cyparus - Dreifinger Dan - Regardur - Rogav - Selamin - Singadil - Xegul Eisenbart

Verstorben: † Hythorus † Kazky † Morgrim Eisenschild † Stugir  †

Mad_N

  • Moderator
  • Beiträge: 1950
    • Profil anzeigen
Lugom Silberglück
« Antwort #1 am: 24.10.2017, 21:35:46 »
« Letzte Änderung: 24.10.2017, 21:40:18 von Mad_N »
Aiwëtaurnís - Vagor o Rûn

Verschollen: Artiguin - Ascardia - Bleewyn - Cyparus - Dreifinger Dan - Regardur - Rogav - Selamin - Singadil - Xegul Eisenbart

Verstorben: † Hythorus † Kazky † Morgrim Eisenschild † Stugir  †