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Autor Thema: Kapitel 3: Der hungrige Sturm  (Gelesen 58352 mal)

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Mugin Sanderbarrel

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Kapitel 3: Der hungrige Sturm
« Antwort #705 am: 26.05.2023, 18:24:56 »
"Puh, das war ganzschön knapp." Mugin setzte sich ersteinmal hin nachdem sich der Kampf gelegt hatte. Um das Eidolon zu retten hatte er einige seiner eigenen Lebenskraft auf es übertragen müssen. "Wenn wir dann endlich aus dieser eisigen Kälte kommen bin ich schon zufrieden."

Das Eidolon landete neben dem Gnom und schob ihren Kopf auf seine Schulter. Über ihre mentale Verbindung flüsterte sie ihm fast schon schamvoll zu: Danke. Eigendlich ist es doch meine Aufgabe dich zu beschützen.
Mugin war überrascht von der plötzlichen Zuwendung der beschworenen Kreatur. Doch dies ließ er sich nicht nehmen, er umarmte ihren Kopf, ein komischen Bild wenn man die Größenunterschiede betrachtete.

"Jetzt sollte der Weg aber frei sein. Wenn nicht gebe ich auf und kehre um, zurück nach Sandfleck!" Mit Witz in der Stimme, stand Mugin wieder auf und folgte den anderen zurück zu den Gräbern.

Garridan

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Kapitel 3: Der hungrige Sturm
« Antwort #706 am: 31.05.2023, 07:42:40 »
Garridan fühlte eine Welle der Begeisterung durch seinen Körper strömen als er die Kreatur mit seinem letzten Schlag in Jenseits beförderte. Er war vollgepumpt mit Energie und Aggression und er lachte laut auf. "Na endlich, habt ihr das gesehen?" Triumphierend hob er das Schwert und schickte auch Suishen dieses Gefühl, doch die Reaktion des Schwertes blieb kühl wie sein Stahl. Allerdings war Garridan überzeugt, auch bei Suishen etwas zu spüren, Genugtuung, Zufriedenheit, gar Stolz? Er wusste es nicht, dazu war die Klinge zu anders. Da bemerkte er, dass er immer noch in der Luft stand, das Schwert vor sich haltend.

Also stieg er nach unten und sah sich um. Langsam wich die Euphorie aus seinem Körper und der Schmerz kam zurück. Er hatte zwar zuletzt nur wenige Wunden abbekommen, aber die Anstrengung der Kämpfe, die Erinnerung an den Sturm, der ihn zu verschlingen drohte und der schrecken der Kreatur hatten doch ihre Spuren hinterlassen. In seinem Rucksack fand er einen kleinen Krug mit Snaps, den er schon eine Weile dabei hatte, woher er kam wusste er schon gar nicht mehr. "Feuer mit Feuer bekämpfen und Schmerz mit Schmerz". Er stürzte die Flüssigkeit herunter und sie brannte in der Speiseröhre, während sie hinter rann.

Er setzte sich einen Moment hin und verfolgte, wie der Alkohol in seinem Körper wirkte und ihn leichter werden ließ. Vielleicht nickte er auch kurz ein. Dann half er den anderen dabei, die Spuren des Übels so gut wie möglich zu beseitigen. Die Verhandlungen mit den Yetis überließ er Solitaire.

Irgendwann war alles erledigt und er ging, vielleicht in Begleitung des Eidolon, den Weg noch etwas weiter, um zu sehen, was sie noch erwarteten. Doch dann war es an der Zeit, zur Karawane zurück zu kehren. Hoffentlich hatten sie keinen Ärger, während wir weg waren. Wie weit der Arm dieser Kreatur wohl gereicht hatte? Er freute sich auf ein Feuer, fröhliche Leute, viel Bier und ein gemütliches Lager. Und er hatte keine Lust, dafür noch einmal kämpfen zu müssen.

Mondragor

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Kapitel 3: Der hungrige Sturm
« Antwort #707 am: 25.06.2023, 14:49:30 »
Nach den Abenteuern und Anstrengungen der letzten Tage tat es den Abenteurern gut, endlich einmal etwas ausruhen zu können, ohne hinter jeder Biegung die nächste Falle fürchten zu müssen. Natürlich würden sie früher oder später weiterreisen und auf neue Gefahren stoßen, doch in diesem Moment genossen sie den Frieden. Die Gespräche, die Solitaire mit den Yetis geführt hatte, waren außerordentlich gut verlaufen. Nicht nur hegte der verbliebene Teil der Yetis keine Rachegelüste der Gruppe gegenüber, sondern auch sie wirkten froh darüber, nun erst einmal wieder in Frieden leben zu können.

Eine weitere Sache, die Solitaire während ihrer Gespräche lernte, war, dass die Yetis mit den meisten Schätzen, die die Menschen als wertvoll erachteten, gar nicht viel anfangen konnten. Auch in dieser Hinsicht war Bormurg, scheinbar auch schon vor seinem Kontakt mit Katiyana, anders als seine nun friedlichen Artgenossen. Von den gefundenen Wertgegenständen wollten sie nur die Halskette aus Jade behalten, die traditionell der Schmuck des Anführers gewesen war. Alles andere konnten Solitaire und die anderen für sich behalten.
Als die Gefährten zusammenlegten, was sie gefunden hatten, fiel Kaschkas auch wieder der Reif ein, den er in einer der Höhlen an sich genommen hatte. "Hier, vielleicht taugt das ja was." übergab er den Schmuck an Solitaire. Das, was er für eine Art Armreif gehalten hatte, erschien der Magiebegabten eher als eine Art Kopfbedeckung oder Krone, und nachdem sie das Teil auf Magie hin untersucht hatte, staunte sie nicht schlecht: Nicht nur war der Gegenstand magisch, sondern wie geschaffen für sie persönlich.[1]

Während Solitaire und ein Teil der Gruppe die Verhandlungen mit den Yetis führten und allgemein etwas für die Verständigung ihrer Völker taten, kehrten die Übrigen zur Karawane zurück, um Ameiko und den anderen Bericht zu erstatten und sie vor allem zu holen; denn schließlich hatten sie immer noch ein Ziel vor Augen, und die Begegnung mit den Yetis war nur eine, wenn auch nicht ungefährliche, Etappe auf dem Weg dorthin gewesen.
Es dauerte noch einmal ein paar Tage, bis der nicht ganz einfache Weg mit den Wagen durch die Höhlen geglückt war, die Mitreisenden und die Tiere sich erholt und gestärkt hatten, alle Blessuren einigermaßen versorgt worden waren, und bis auch die Schäden an der Karawane weitgehend behoben worden waren. Irgendwann jedoch war es soweit und die Durchreisenden verabschiedeten sich von ihren unerwarteten Gastgebern.

Mithilfe von Kaschkas, der sich an diesen Teil seiner Reise noch gut erinnern konnte, erreichten sie nach nur wenigen Stunden den Ausgang der Höhlensysteme und betraten nun endgültig einen den meisten unbekannten Kontinent: Tian Xia!
Das Land, in dem sie sich nun befanden, so berichtete es Kaschkas, war Hongal, und nur ein paar Dutzend Meilen von hier entfernt lag dessen Hauptstadt Ordu-Aganhei, das hiesige Ende des Pfades von Aganhei, der Handelsstraße, der sie weite Strecken der Reise über gefolgt waren. Dort lag ihr nächstes Ziel, denn alle sehnten sich nach Monaten im ewigen Eis nach etwas Wärme und Zivilisation. Abgesehen davon hatte die Karawane immer noch einige Waren geladen, die Sandru gewinnbringend abstoßen wollte, gleichzeitig mussten sie sich aber auch alle auf die nächste Etappe der Reise vorbereiten. Schließlich wussten sie nicht einmal, wo sie von hier aus weiterreisen mussten, um Minkai zu erreichen. Auch Kaschkas, der aus dem Südwesten Tian Xias stammte, wusste nur, dass Minkai irgendwo im Osten lag.

Kaschkas hatte im Übrigen eine eigene Motivation, Ordu-Aganhei aufzusuchen. Inzwischen hatte er die Unterlagen studiert, die er bei der Leiche des Mannes gefunden hatte, den er bis in die Yetihöhlen verfolgt hatte. Von Goka aus hatte er ihn vergeblich verfolgt, um Wettschulden einzutreiben - den Unterlagen hatte er nun immerhin entnommen, dass der Mann Kontakte zum Herrscher Ordu-Aganheis hatte, Prinz Batsaikhar. Diesen wollte Kaschkas nun aufsuchen, an seine Ehre appellieren und versuchen, immerhin einen Teil der Verluste wieder wettzumachen, die seine Familie erlitten hatte.

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 1. https://www.d20pfsrd.com/magic-items/wondrous-items/c-d/crown-of-the-kobold-king/
« Letzte Änderung: 25.06.2023, 15:11:52 von Mondragor »

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