"Sie wünschen?" ertönte eine heisere Männerstimme, als Arashi, Mugin und Rumar das Gebäude betraten. Sie fanden sich in einem großen quadratischen Raum wieder, dessen Hauptteil jedoch durch einen brusthohen Tresen von ihnen getrennt war, hinter dem drei Schreiber saßen, von denen einer sie nun durch ein massives Eisengitter hindurch erwartungsvoll anblickte. Seitlich neben dem Tresen befand sich eine geschlossene Tür, durch die man in den hinteren Bereich des Raumes gelangen konnte. Dieser war offenbar erhöht, denn die drei Schreiber betrachteten die Gäste von oben herab, was offensichtlich einschüchternd wirken sollte. Hinter den Schreibern befanden sich noch mehrere Schreibtische, an denen weitere Männer irgendwelche Dokumente bearbeiteten, außerdem zwei Wachleute, die zwar gelangweilt an der Wand lehnten, aber dennoch ein Auge auf die Neuankömmlinge hatten.
Die anderen drei Gruppenmitglieder blieben etwas von dem Haus entfernt zurück, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Garridan und Solitaire fanden schnell einen Platz vor einer Taverne, wo mehrere Tische und Stühle für Kunden aufgebaut waren, die die letzten Sonnenstrahlen genießen wollten. Von dort aus konnte man das Reifläuferhaus im Blick behalten, ohne dabei Aufmerksamkeit zu erregen.
Jehanna und das Eidolon hingegen hatten andere Pläne: Sie wollten sich das Haus etwas genauer ansehen. Die Kinetikerin umrundete das gesamte Haus einmal, wobei sie geschickt Fässer, Wagen und andere Gegenstände als Deckung benutzte, und dennoch so natürlich agierte, dass es keinem Passanten auffiel, wie sie das Haus ausforschte.
Wachen erblickte sie keine, außer den beiden an der Hauptpforte. Wenn es weitere gab, und davon konnte man ausgehen, mussten diese sich wohl innerhalb des Gebäudes aufhalten. Außer dem Haupteingang gab es noch eine Nebentür auf der Westseite des Gebäudes, ansonsten konnte sie keine weiteren Eingänge erkennen. Auf der Flussseite des Hauses sprang jedoch ein Teil des Erdgeschosses hervor, wo das Gebäude nur einstöckig war. Hier könnte man vielleicht mit etwas Geschick durch ein Fenster des Obergeschosses in das Haus eindringen.
Das Eidolon hielt sich lieber etwas von der Vorderseite des Gebäudes fern, um die dortigen Passanten zu meiden, und machte lieber einen weiten Bogen, um sich dann ebenfalls vom Flussufer zu nähern. Zwar konnte sie auch nicht mehr erkennen als Jehanna, als sie jedoch am Seiteneingang vorbei lief, stieg ihr plötzlich ein bekannter Geruch in die Nase. Über die mentale Verbindung nahm sie Kontakt zu Mugin auf: "Jemand aus dem Keller des Schreins ist hier drin, oder war es zumindest vor kurzem!"