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Autor Thema: Kapitel 2: Nacht der gefrorenen Schatten  (Gelesen 59429 mal)

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Garridan

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Kapitel 2: Nacht der gefrorenen Schatten
« Antwort #450 am: 20.12.2018, 09:02:25 »
"Grüße, Uksahkka. Wir haben euch gesucht, aber nur ein prügelndes Elementar gefunden. Aber jetzt sind wir ja doch zusammen gekommen. Ich bin Garridan, Jehanna wird euch die anderen vorstellen. Ich muss mich erst um unsere Freunde kümmern."

Also wendete er sich der Grube zu und war entsetzt, als Rumar so unbedacht handelte und die Feinde heilte. Der große Kerl war ja noch nicht mal gefesselt. Also ging er zu ihm, das Schwert in der Hand und sagte. "Wenn ihr nur Handlanger seid, habt ihr nichts zu befürchten. Geh zum Wagen und ich binde dich bei deinem Freund an, dann unterhalten wir uns. Danach könnt ihr gehen. Wenn du aber Mist baust, schneide ich dir die Kehle durch."


Arashi

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Kapitel 2: Nacht der gefrorenen Schatten
« Antwort #451 am: 22.12.2018, 12:12:31 »
Arashi schlug die Augen auf die Augen auf als sich der Sack über ihm öffnete. Nachdem er erwacht war und festgestellt hatte, dass er gefesselt war hatte er einfach die Augen wieder geschlossen und hatte gewartet. Selbst als er die Kampfgeräusche gehört hatte hatte er seine Kräfte geschont.
Als er von seinen Fesseln befreit war rieb er sich die Handgelenke und trat von einem Fuß auf den anderen: "Nein, nein. Nicht geschlagen. Nur mit einem Blasrohr betäubt. Aber vielleicht sollten wir uns einfach wieder hinlegen und die beiden Herren uns weiter fahren lassen oder? Ich meine sie hatten ein Ziel und ich glaube wir haben wohl das gleiche Ziel oder?"

Die andere Frau ignorierte er einfach und erzählte weiter. Als ob ihm plötzlich etwas eingefallen trete er sich ruckartig zu der Führerin um: "Arashi, nennt man mich. Vielleicht sollten wir reden, bevor wir weiterfahren oder?"

Solitaire

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Kapitel 2: Nacht der gefrorenen Schatten
« Antwort #452 am: 22.12.2018, 12:30:35 »
"Nach Rabenfels sollten sie euch bringen... was auch immer das für ein Ort ist. Bis zum kommenden Abend. Und die Anführerin der Reifläufer, Thorborg Silberskorr, erwartet sie wohl selbst. Naja, jedenfalls würden sie sich vor ihr verantworten müssen, wenn sie nicht bis zum Abend dort angekommen sind. Aber da wird uns Akira sicherlich noch ein paar Wörtchen mehr zu berichten können..." erklärte Solitaire noch, um die Lücken der anderen zu füllen, die die Wortwechsel nicht mitbekommen hatten.

Jehanna Grau

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Kapitel 2: Nacht der gefrorenen Schatten
« Antwort #453 am: 22.12.2018, 15:20:53 »
Jehannas Augen leuchteten noch immer so strahlend wie glühende Kohlen. Das passierte immer, wenn sie ihre Kräfte so aggresiv und plötzlich einsetzte. Es würde erst nach einer ruhigen Nacht verschwinden, aber das kümmerte Jehanna nicht allzu sehr. Sie war vielmehr froh, dass alles so gut funktioniert hatte und sie zudem endlich Uhsahkka gefunden hatten. Sie streckte der Frau die Hand in, um sie zu begrüßen: "In der Tat, ich bin Jehanna und das hier sind meine Gefährten." Schnell stellte sie alle vor, die es noch nicht selbst getan hatten. Dann sprach sie weiter: "Nun, ich weiß nicht genau, ob wir das gleiche Ziel haben. Wir versuchen herauszufinden, was mit den Reifläufern genau vorgeht. Sie haben etwas, das wir brauchen und vermutlich auch Ulf Gormundr. Ist es immer noch er, den ihr sucht? Und wisst ihr mehr darüber, was genau hier eigentlich vorgeht?"
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Mondragor

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Kapitel 2: Nacht der gefrorenen Schatten
« Antwort #454 am: 22.12.2018, 19:41:43 »
"Richtig, ich bin auf der Suche nach Ulf, und alle Informationen, die ich eingeholt habe, führen zu den Reifläufern. Aber zunächst möchte ich euch herzlich für meine Rettung danken - ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie froh ich darüber bin, euch zu sehen. Ich war mir sicher, mein letztes Stündlein hat geschlagen."
Während sie mit ihren Rettern sprach, durchforstete sie den anderen Sack und legte nach und nach die Ausrüstung wieder an, die ihr abgenommen worden war - mehrere Dolche, Beutel (die sie gründlich inspizierte, ob noch alles vorhanden war) und andere Dinge.
"Habt ihr schon einmal von den gefrorenen Schatten gehört?" fragte sie plötzlich in die Runde, und als sie eine bejahende Antwort erhielt, fuhr sie fort. "Was ihr vermutlich nicht wisst, wovon ich inzwischen aber überzeugt bin, ist, dass die gefrorenen Schatten und die Reifläufergilde ein und dieselbe Organisation sind! Zumindest bilden die Reifläufer die nach außen hin seriöse Fassade dieses Verbrecherhaufens. Aus irgendeinem Grund haben sie sich in letzter Zeit wohl in den Kopf gesetzt, den gesamten Handelsverkehr nach Xian Tia unter ihre Kontrolle zu bringen - und soweit ich es überblicken kann, ist ihnen das auch gelungen. Ulf ist wohl der letzte freie Führer, der die gefährliche Route über die Krone der Welt beherrscht und keinen 'Exklusivvertrag', wie sie das nennen, mit den Reifläufern abgeschlossen hat.

Nicht, dass sie es nicht versucht hätten, aber Ulf und ich lieben unsere Unabhängigkeit - aber da haben wir auch noch nicht geahnt, zu welchen Mitteln die greifen würden, um ihren Kopf durchzusetzen."


Inzwischen Uksahkka die letzten Dinge an ihrem Körper verstaut und klopfte sich noch einmal ab, um zu kontrollieren, dass alles an Ort und Stelle war. Mit einem zufriedenen Lächeln sprach sie weiter:
"Glücklicherweise habe ich dann erfahren, dass ihr auch ein Huhn mit diesen Bastarden zu rupfen habt, und versucht mit euch Kontakt aufzunehmen. Was dann passiert ist, wisst ihr ja bereits."
Sie nickte Garridan zu, der das Elementar erwähnt hatte.
"Also gut, ich bin bereit! Wie ... Arashi war der Name? ja schon erwähnte, sind wir ohnehin auf dem Weg in ihr Hauptquartier, wie es scheint. Das echte, meine ich. Ich bin auch der Meinung, wir sollten die Reise einfach fortsetzen. Ihr sucht irgendein Schwert, hieß es? Nun, ich bin nur an Ulf interessiert, alles andere könnt ihr behalten, was wir finden. Was meint ihr - wir schließen uns zusammen, und zeigen diesen Schlitzaugen, dass sie früher aufstehen müssen, wenn sie sich mit uns anlegen wollen?"
Einen kurzen Augenblick stockte sie, dann grinste sie schuldbewusst Arashi an.
"Entschuldige ... ist mir so rausgerutscht."

~~~

Die beiden Wagenlenker hatten derweil keine Anstalten gemacht zu fliehen, oder sonstwie Schwierigkeiten zu bereiten. Willig ließen sie sich fesseln und harrten der Dinge, die da auf sie einbrechen würden.
« Letzte Änderung: 22.12.2018, 19:42:55 von Mondragor »

Solitaire

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Kapitel 2: Nacht der gefrorenen Schatten
« Antwort #455 am: 22.12.2018, 23:11:51 »
Nachdem endgültig alles unter Kontrolle war, ging Solitaire zu den Wagenlenkern, um sich ein wenig mit ihnen zu unterhalten.

"Jungs, eins vorweg. Solange ihr euch benehmt und uns keine Schwierigkeiten macht, habt ihr auch nichts zu befürchten. Wir haben keinen Grund euch zu töten, solange ihr uns keinen gebt. Wie Akira selbst sagte, seid ihr nur Handlanger, die die Drecksarbeit erledigen. Es wäre allerdings ratsam, dass ihr euch bald eine neue Anstellung suchen solltet. Am besten auch an einem anderen Ort. Ich könnte mir vorstellen, dass eure Bosse nicht ganz so verständnisvoll sind, wie wir."

"Also, Akira, dann erzähl mir doch mal was Du so alles weißt. Über Rabenfels, über die gefrorenen Schatten, über Thorborg Silberskorr, wie das hier mit eurer 'Lieferung' genau von Statten gehen soll, und natürlich was hier sonst noch so vor sich geht, was nicht zu den ehrenhaften Tätigkeiten der Reifläufergilde gehört. Und was weißt Du über einen schwarzen Raben mit einer blutroten Flügelspitze?"

Garridan

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Kapitel 2: Nacht der gefrorenen Schatten
« Antwort #456 am: 23.12.2018, 16:36:29 »
Garridan hatte sich wieder etwas beruhigt. Offenbar waren diese Männer wirklich nur einfache Handlanger, das machte es zwar nicht besser, aber sie suchten die Verantwortlichen, und nicht die Knüppelknechte. Also hielt er sich zurück und versuchte Solitairs Frage durch einen finsteren Blick und seine locker in der Hand liegende Waffe zu unterstützen. Langsam fügten sich die Puzzleteile zu einem Bild zusammen und er hatte ein wenig die Hoffnung, dass sie dem Kern der Sache immer näher kamen.
« Letzte Änderung: 23.12.2018, 16:37:25 von Garridan »

Jehanna Grau

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Kapitel 2: Nacht der gefrorenen Schatten
« Antwort #457 am: 23.12.2018, 18:17:16 »
Jehanna lauschte aufmerksam Usahkkas Worten und nickte mehrfach zur Bestätigung, wenn die andere Frau ihr eine Frage stellte, die sie so leicht beantworten konnte. Auch mit dem Plan gemeinsam gegen die Reifläufer vorzugehen war zumindest Jehanna einverstanden. Ein zusätzliches Paar Hände würde ihnen nicht schaden und im Kampf zählte jeder, der eine Waffe halten konnte. Denn mit diesen Leuten war wohl nicht zu spaßen. Aber ein wenig vorbereiten sollten sie sich dann doch: "Wisst ihr irgendetwas über dieses Hauptquartier zu dem man euch bringen wollte? Dieses Rabenfels? Oder ist es der Rabenfels?"
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Mondragor

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Kapitel 2: Nacht der gefrorenen Schatten
« Antwort #458 am: 30.12.2018, 00:27:08 »
Die beiden Gefangenen schienen eingeschüchtert genug zu sein, um nicht lange herumzudrucksen - Akira insbesondere benötigte keine weiteren Hilfen, um seine Zunge zu lockern. Wenn er die Wahrheit sprach, hatten die beiden Rabenfels selbst jedoch noch kaum von innen gesehen; dennoch sprudelten einige hilfreiche Informationen aus den beiden heraus.

Rabenfels selbst befand sich eine knappe halbe Tagesreise südlich von ihnen, so dass sie damit gerechnet hatten, die Festung gegen Mittag des nächsten Tages zu erreichen. Denn eine Festung war es, wenn Akira nicht log: Gebaut auf einen hohen Felsen, stand ein zweistöckiges Langhaus mit Wehrturm, das nur über eine schmale Holztreppe zu erreichen war, die sich am nackten Fels entlangwand - oder fast, denn es gab noch einen geheimen Pfad durch den Grungirwald, der von der anderen Seite an Rabenfels heranführte; doch auch dieser führte durch eine Felsschlucht, die von der Feste gut einsehbar war.

Die Gilde hatte die Festung erst vor wenigen Monaten von einem unbedeutenden Adligen erworben, der, von einer schweren Krankheit geschlagen, in ein Stadthaus nach Kalsgard gezogen war. Seitdem musste dort eifrig renoviert und umgebaut worden sein, was Akira am Baumaterial festmachte, welches die beiden in rauhen Mengen von Kalsgard dorthin gebracht hatten. Der einzige Raum, den die beiden dort jemals betreten hatten, war die Küche, in der sie eine kurze Stärkung zu sich nehmen konnten, bevor sie sich wieder auf den Rückweg machen mussten. Sie war auch der erste Raum, in den man gelangte, wenn man den Pfad durch den Wald nahm.

Uksahkka lauschte den Erzählunges Akiras, nickte an der einen oder anderen Stelle und ergänzte hie und da etwas, was sie während ihrer Nachforschungen herausgefunden hatte; doch viel mehr konnte auch sie nicht beitragen. Sie war sich jedoch sicher, dass die meisten Anführer der Gilde sich dort befinden mussten, und dass die Reifläufer - oder die Gefrorenen Schatten - alles dorthin brachte, was für sie von Wert war: Darunter auch Gefangene und sicherlich magische Artefakte.

"Ich würde vorschlagen, ihr bringt uns bis zum Beginn dieses Pfades, soweit, dass wir den restlichen Weg selbst finden. Dort könnt ihr verschwinden, und wenn wir noch einmal einen Hauch von euch sehen, werdet ihr diesen Tag nicht überleben! Ich würde euch raten, das Land zu verlassen - im Süden soll es schön sein, dort ist es auch viel sonniger als hier. Und kommt bloß nicht auf die Idee, die Reifläufer irgendwie zu warnen."
Erst dann blickte sie in die Runde:
"Einverstanden? Den Wagen nehmen wir, und die Kleidung der beiden auch. Entweder wir verkleiden uns, zwei von uns nehmen die Plätze der beiden hier ein und der Rest wartet in den Säcken - oder wir warten auf die Nacht, und versuchen uns im Schutz der Dunkelheit anzuschleichen. Was denkt ihr?"

Rumar Endan

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Kapitel 2: Nacht der gefrorenen Schatten
« Antwort #459 am: 30.12.2018, 04:22:23 »
Einige Minuten war Rumar damit beschäftigt, die beiden Handlanger zu verarzten, sodass er nur mit einem Ohr zuhörte. Obwohl er nicht jedes Detail verstand, so hörte er dennoch genug, um sich ein Bild machen zu können. Anscheinend hatten sie Glück im Unglück gehabt, denn wenn sie nicht gefangen genommen worden wären, hätten sie Uksahhka vielleicht nie gefunden. Doch da sie nun hier und befreit war, teilte sie auch alle Informationen, die sie besaß. Langsam verband sich alles zu einem klaren Bild und machte endlich Sinn. Die Reifläufer und die gefrorenen Schatten waren also Ein und Dasselbe und da sie alle etwas von dieser Gruppe wollten, schlug Uksahhka vor, sich einfach zusammenzutun. Wieso nicht?
"Nun." begann Rumar, als die neue Begleiterin der Gruppe einen Vorschlag machte. "Wir haben das gleiche Ziel und waren sowieso dorthin unterwegs. Wenn sich zwei Leute gut verkleiden können, kann der Rest der Gruppe sehr einfach in diese Festung geschmuggelt werden und wenn nicht, haben wir immer noch die Nacht als Möglichkeit." So genau kannte er sich nicht mit den Kräften und Talenten seiner Kollegen aus. Er konnte sich zumindest nicht gut verkleiden - weder auf normale, noch auf magische Weise. "Wir sollten aber auch überlegen, wie wir vorgehen wollen, wenn wir in der Feste sind. Wenn wir erfolgreich die Feste betreten haben - auf welchen Weg auch immer - sollten wir auf die eine oder andere Weise vielleicht unseren Weg auskundschaften und dann sehen, welche Möglichkeiten wir haben. Vielleicht kann Phoebe das auch vorher erledigen oder, falls wir in der Nacht die Festung betreten, jemand der gut schleichen kann."
Er selbst war leider nicht sehr dafür geeignet. Seine Talente lagen woanders, sodass er wohl eher passiv bei dieser Sache bleiben musste. Je weniger Leute aktiv wurden, desto geringer war auch die Chance, letztendlich entdeckt zu werden.

Jehanna Grau

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Kapitel 2: Nacht der gefrorenen Schatten
« Antwort #460 am: 30.12.2018, 11:37:08 »
Jehanna lauschte aufmerksam auf die Worte der zwei Gefangenen als auch die ihrer neuen Verbündeten. Das würde sicherlich nicht allzu leicht werden, aber ihnen blieb wohl nicht viel anderes übrig: "Ich für meinen Teil bin ganz gut darin, nicht gesehen zu werden, ich glaube aber, dass es vielversprechender ist, den Wagen zu nutzen und zu versuchen so in die Festung zu gelangen. Wenn sie noch ausgebaut wird, sollte ja genug schweres Baumaterial herumliegen und ich müsste in der Lage sein in kürzester Zeit ein oder zwei der Türen zu blockieren, damit wir, sobald wir entdeckt werden, nicht direkt mit allen Bewohnern der Festung konfrontiert werden. In der Dunkelheit werden nicht nur die Reifläufer, sondern auch wir selbst schlecht sehen, was vor sich geht. Da ziehe ich die Täuschung im Hellen vor."
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Solitaire

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Kapitel 2: Nacht der gefrorenen Schatten
« Antwort #461 am: 30.12.2018, 12:21:34 »
"Also, ich kann mich durch einen Zauber verkleiden. Allerdings ist das nur äußerlich, also die Stimme könnte ich nicht besonders glaubwürdig nachahmen, falls das nötig werden sollte," erklärte Solitaire ihre Verkleidungsmöglichkeiten nochmal.

Mugin Sanderbarrel

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Kapitel 2: Nacht der gefrorenen Schatten
« Antwort #462 am: 03.01.2019, 15:33:02 »
Noch bevor sich der Nebel der Beschwörung voll gelegt hatte sprang das Eidolon bereits ihren Meister an und riss ihn mit ihrem Kopf zu Boden. Kurz ließ sie diesen auf Mugins Brust ruhen bevor sie ihn ruckartig anhob und ihm in die Augen starrte. Für die Anderen sah es wie ein Starrwettbewerb aus, aber Mugins Gesichtsausdruck zeigte das er sich so einiges anhören musste. Schließlich konnte er sie dazu überreden ihn zumindest aufstehen zu lassen. Wenig später konnte er sich dann wieder dem Rest der Gruppe anschließen und wurde auf den Stand der Dinge gebracht.

"Ich kann mich und das Eidolon in Ebenbilder der Beiden verwandeln, aber leider hilft das auch nicht mit der Stimme. Aber ja, bisher waren unsere improvisierten Pläne ja erfolgreich. Solange wir reinkommen sollte schon alles gut gehen," steuerte Mugin bei. "Allerdings kann das Eidolon und per Übertragung auch ich im Dunkeln sehr gut sehen."


Solitaire

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Kapitel 2: Nacht der gefrorenen Schatten
« Antwort #463 am: 07.01.2019, 00:05:39 »
Die Abenteurer hatten die verschiedenen Möglichkeiten, die sich ihnen boten, eine Weile besprochen, bis sie zu dem Schluss kamen, dass Mugin seine Zauber besser aufsparen sollte, denn sie würden auch innerhalb der Festung noch so einiges zu tun bekommen. Für Solitaire war der Verkleidungszauber weniger aufwendig, daher würde die junge Frau einen der beiden Fahrerplätze auf dem Wagen einnehmen. Erst später, wenn sie in die Nähe von Rabenfels gelangen würden, würde sie ihren Verkleidungszauber wirken, um Oles Aussehen anzunehmen. Auf den anderen setzte sich dann Garridan, der die Rolle von Akira annahm. Dazu nutzte er einige der Kleidungsstücke von Akira selbst, um zumindest einigermaßen authentisch zu wirken. Dass sie viel mehr als flüchtigen Blicken standhalten würden, erwarteten sie ohnehin nicht.

Die vier "Gefangenen" - Mugin, Arashi, Rumar und ihre neue Verbündere Uksahkka - würden wieder in den Säcken verstaut, allerdings so, dass sie sich leicht selbst befreien konnten.

Damit waren nur noch Jehanna und das Eidolon übrig, die sich normal auf dem Wagen verstecken müssten. Im hinteren Teil des Wagens, im Sichtschutz der vier Säcke und mit einigen Decken vor neugierigen Blicken geschützt, könnten die beiden es sich vorerst gemütlich machen, um später - so ihr Plan aufging - in Rabenfels dann überraschend vom Wagen springen zu können.

Da nicht alle etwas sehen konnten, wenn sie in die Festung hineinfuhren, vereinbarten sie auch noch ein Kommando, welches den Angriff einläuten würde, den sie alle dort erwarteten.

Bevor die Reise weiterging, ruhten sich alle aber nocheinmal richtig aus, während natürlich immer jemand auf die beiden Wagenlenker aufpasste.

Am nächsten Tag ging es dann los. Phoebe flog immer ein Stückchen voraus, um den Weg auszukundschaften. Die beiden Wagenlenker begleiteten die Gruppe noch einen Teil des Weges, solange bis sie den Grungirwald erreicht hatten. Dort gab es den geheimen Pfad, von dem Akira gesprochen hatte und der sie bis nach Rabenfels führen würde.

Hier trennten sich schließlich ihre Wege. Den beiden Wagenlenkern gaben sie noch genug Nahrung und was auch immer sie sonst auf ihrer Weiterreise brauchen würden mit, neben einigen gutgemeinten Ratschlägen, die vor allem beinhalteten, sich in Zukunft von den Reifläufern fernzuhalten und am besten ganz weit weg neu anzufangen. Solitaire gab jedem auch noch fünf Goldmünzen mit auf den Weg, damit sie nicht gänzlich mittellos dastanden.

Mondragor

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Kapitel 2: Nacht der gefrorenen Schatten
« Antwort #464 am: 07.01.2019, 13:17:58 »
Der Pfad, so mussten selbst die erfahrenen Fährtenleser Garridan und Arashi sich eingestehen, wäre ohne die Hilfe ihrer beiden Gefangenen für sie unmöglich zu finden gewesen. Vom Waldweg aus schien es, als würde eine massive Felswand den Weg auf der linken Seite versperren, doch hinter einem dichten Busch lag versteckt der Zugang zu einem Weg, der sogar breit genug war, dass ihr Karren ihn gerade eben passieren konnte.

Auf beiden Seiten ragten die Felswände empor, als die Gefährten dem sich schier endlos aufwärts durch die Felsspalte schlängelnden Pfad folgten - sollte hier ein Hinterhalt auf sie warten, wären sie schutzlos ausgeliefert. Entsprechend mulmig war dem einen oder anderen zumute, als die Klappern der Wagenräder die Stille durchbrach.   

Nach schier endlos scheinender Zeit - sie waren sicherlich drei Meilen durch das Felsgestein gereist - öffnete sich die Schlucht plötzlich vor ihnen, und ohne Vorankündigung standen sie mit ihrem Karren in einem kleinen, grünbewachsenen Talkessel, an dessen gegenüberliegendem Ende ein hochaufragendes Herrenhaus thronte - Rabenfels, daran gab es keinen Zweifel. Es handelte sich um ein zweistöckiges Langhaus aus Stein und Holz, grau von der Witterung, das noch von einem angebauten Turm überragt wurde. Wer immer das Haus gebaut hatte, hatte wohl vor allem im Sinn, keine ungebetenen Besucher begrüßen zu müssen.

Das kleine Tal hatte keine weiteren Zugänge außer dem, durch den sie gerade gekommen waren, und wurde auf beiden Seiten von steilen Felswänden eingerahmt. Auf der linken Seite ergoss sich ein kleiner Wasserfall von eben dieser Klippe herab in einen Teich, an dessen Ufer mehrere Schafe grasten. Von dort floss ein kleiner Bach durch ein schweres Eisengitter in das Fundament von Rabenfels.

Der Weg, auf dem sich die Abenteurer befanden, durchzog das Tal und endete an der einzigen Tür, die auf dieser Seite des Hauses zu sehen war - sie führte zur Küche, wie sie von Ole und Akira erfahren hatten. Ansonsten gab es nur im Obergeschoss noch mehrere kleine Fensteröffnungen, die aber deutlich zu eng für einen Menschen und dazu noch vergittert waren.

Bisher schien niemand von ihnen Notiz genommen zu haben; keine Menschenseele war zu sehen, als sie sich langsam der Festung näherten - und selbst die Schafe schienen sich nicht dafür zu interessieren, wer da des Weges kam.

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