Ruhig folgen die Augen des Ronin der Dame, wie sie die Fassung verliert und an ihm vorbei stürzt. Sein Blick drückt kühle Verachtung für ihren verzweifelten Versuch aus, der ihn nicht im Mindesten zu beeindrucken scheint. Auch seine Hand, die noch immer auf dem Daisho ruht, rührt sich nicht. "Ihr wollt euch und viele andere selbst töten und mich zwingen, meine Ehre zu verlieren, indem ich unschuldige Dörfler niedermetzle?" fragt er langsam. Dann stellt er fest: "Die Angst hat euch die Sinne verwirrt", ohne sich zu rühren. Er sieht sie dabei nicht an, verharrt wie ein Fels an seiner Stelle und scheint sich von ihr noch nicht einmal ernstlich bedroht zu fühlen.
Das leise Poltern, mit dem ihre Waffe – oder was immer sie sonst in ihrer Verwirrung ergriffen haben mag – auf dem Boden aufkommt, lässt ihn nur einen Mundwinkel leicht verziehen, während er weiterhin den Blick auf die Wand gerichtet hält, als nehme dort etwas seinen Geist mehr gefangen als Kimiko. Er ignoriert auch das Rascheln von Seide. Erst ihre Hand, die ihn in einer unerwartet intimen Weise berührt, lässt ihn kurz zucken. Dann ist es nicht mehr zu vermeiden, dass er sie ansieht, was ihm um ihrer beider Willen peinlich ist.
Doch die ehemals so stolze Dame liegt weinend vor ihm auf dem Boden, den Kopf gesenkt, und scheint die Schande ihres Ausbruchs ganz auf sich nehmen zu wollen. Sogar ihren Kimono hat sie bis zur Hüfte abgestreift, und seine Augen gleiten über glatte Pfirsichhaut, einen bloßen Nacken... Inbegriff der sinnlichen Erotik, sonst nur von Geishas offen gezeigt und durch helle Schminke betont. Lange starrt er auf die zitternde Frau, die sich so überraschend zu der radikalen Unterwerfungsgeste entschlossen hat. Die Spannung im Raum ist geradezu in der Luft greifbar, obgleich es bis auf ihr Schluchzen vollkommen still bleibt. Lehnt der Samurai ab, bleibt ihr als Dame nur, die Demütigung durch Sepukku von ihrem Namen zu waschen: Selbstmord.
Endlich strafft sich seine sehnige Gestalt, und er tut die sieben Atemzüge vor einer wichtigen Entscheidung. Dann greift er zu, fasst sie unter dem Kinn und hebt ihren Kopf an, bis sie ihm in die Augen sieht. "Ihr seid eine Dame. Dass Ihr bereit seid, Euch zu erniedrigen, um Euer Dorf zu schützen, tut Eurer Anmut keinen Abbruch. Ich sehe unsere Bekanntschaft als eine Ehre an." Damit neigt er den Kopf tief in einer angedeuteten Verbeugung wie vor einem Gleichrangigen. Als er ihr wieder in die Augen sieht, ruht ihr Kinn noch immer auf seiner Hand...