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Autor Thema: Die Zeit der Rache  (Gelesen 39718 mal)

Beschreibung: Eine klare Winternacht in Edo

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Hikomotō Mai

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Die Zeit der Rache
« Antwort #30 am: 11.03.2018, 18:36:29 »
Mai atmete auf als sie sah, dass sie das Innere der Burg erreicht hatten: "Lasst oben über die Mauer gehen. Wahrscheinlich sind die Wachen dort weniger Aufmerksam, da sie nach Feinden von ausserhalb aushalten und die im Hof beschützen den Wohntrakt.", überlegte sie laut.
Sie war sich nicht sicher, welcher Weg der nun Richtige war. Deswegen gab sie nicht sofort den Weg vor sondern wartete auf eine Antwort ihrer Miträcher.

Matsukura Tadakatsu

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Die Zeit der Rache
« Antwort #31 am: 19.03.2018, 06:52:16 »
Der Samurai nickte seiner Herrin zu, dass er mit ihrem Vorschlag einverstanden war. Wahrscheinlich waren die Wachen auf den Mauern tatsächlich nicht darauf gefasst, bereits jemanden auf den Wehrgängen zu sehen. Zudem führte der Weg im Hof einen wie ein eingegattertes Vieh durch die Hofanlage und nahm die Chance zur Flucht, sollte irgendwas schief gehen. Auf der Außenmauer und in der Höhe blieb zumindest noch die Aussicht eines Ausweges. Warum sich also wie ein feindlicher Infanterist auf dem Hofplatz einpferchen lassen, damit die Schützen in aller Ruhe zielen können, sollte etwas schief gehen.

"Ein Kranich kann die Weite der Welt nicht vom Boden erfassen.", sagte er schließlich entschlossen und bereit, ihren Weg über die Außenmauer fortzusetzen. Seine Hände vergrub er derweil ein Stück tiefer in seinen Ärmeln. Die Kälte machte seinen in die Jahre gekommenen Knochen an diesem Tag zu schaffen, zusammen mit dieser großen Anspannung.
Eine Frage stellt sich, // war dein Leben zu rächen? // Die Antwort ist Blut. - Todesgedicht von Matsukura Tadakatsu

Iwamori Dokai

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Die Zeit der Rache
« Antwort #32 am: 20.03.2018, 20:29:37 »
Auch Iwamori Dokai nickte, das er die Worte der Lady Matsukura Tadakatsu vernommen hatte, einerseits würde es für sie leichter sein ungesehen zu agieren wenn sie die Mauer hoch gingen, doch anderseits würden sie viel mehr Feinde im Rücken haben als dem Samurai lieb war, daher äußerte sich folgendermaßen:
"Ich erkenne den strategischen Vorteil uns eine besser Perspektive zu verschaffen und auch sehe ich den Nutzen ungesehen zu agieren, doch halte ich es für unklug zu viele Feinde in unserem Rücken zurück zu lassen, Lady Matsukura Tadakatsu. Wenn wir unsere Gegner nicht vorher etwas ausdünnen, wäre es für sie später ein leichtes uns zu überwältigen, bevor wir unsere Aufgabe erfüllen, den sie haben viel Leben und wir nur drei."
Darauf wandte er sich zu dem Samurai den er, in diesem Augenblick am wenigsten verstehen konnte, da er weder den Sinn noch den Zweck von Gedichten in diesem Augenblick sah, doch entschied sich dafür dieses Gefühl zu ignorieren und antwortete ihm Schulter zuckend:
"Verwandle große Schwierigkeiten in kleine und kleine in gar keine."
"None of you are yet samurai. Defend your homes with honor, die for your cause, and perhaps then you will be worthy of the word."

Taris

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« Antwort #33 am: 29.03.2018, 21:04:39 »
Hikomoto Mai sah ihn an und überlegte, ob sie etwas entgegnen sollte. Seine Idee war vernünftig, das stimmte. Gleichwohl hielt sie an ihrem Plan fest. Es war natürlich riskant Wachen hinter sich zu lassen, aber sie dachte, dass es das Erreichen von Fürst Konos Schlafgemach Vorrang vor etwaigen Scharmützeln mit seinen Soldaten haben sollte. Sie schüttelte daher nur leicht den Kopf und gebot ihren Begleitern, sie über auf die Mauer zu hiefen. Nachdem die beiden Männer dies getan und ebenfalls auf das Dach der Außenmauer geklettert waren, balancierten sie zu dritt auf Sims die Mauer entlang. Da dieser sehr schmal und schneebedeckt war, boten die drei ein Bild, das fast schon komisch ausgesehen hätte, wenn nicht der Ernst der Lage ihnen von vorneherein jedwede humoristische Gedanken ausgetrieben hätte. Obwohl sie versuchten so leise wie möglich zu sein, konnten sie nicht verhindern, dass ihre Bewegungen deutlich hörbare Geräusche machten. Das Dach der Mauer war schließlich nicht zum Herumwandern gedacht und der Schnee tat sein übriges. Wenn die Mauer unter ihnen mit Wachen besetzt gewesen wäre, hätte es sich kaum vermeiden lassen, dass sie zumindest gehört worden wären. Allerdings hatten die drei Attentäter mehr Glück als Verstand und es gelang ihnen tatsächlich, den Weg auf der Mauer unbeschadet und vor allem unbemerkt, hinter sich zu bringen, sich an einem Wachturm entlangzuhangeln und sich im Innenhof der Burg vom Dach des Wehrganges heruntergleiten zu lassen. Erleichtert atmeten sie durch, sodass ihr Atem deutlich sichtbare Spuren in der winterkalten Luft hinterließ.

Taris

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Die Zeit der Rache
« Antwort #34 am: 29.03.2018, 22:14:21 »
Lange Zeit zum Durchatmen blieb ihnen jedoch nicht. Iwamori Dokai, Matsukura Tadakatsu und Hikomotō Mai war mehr als bewusst, dass sie nunmehr die Schwelle zu Fürst Konos eigentlicher Heimstatt überschritten hatten. Sie blickten sich um sahen den schneebedeckten Innenhof vor sich. Bis auf ein paar schon eingeschneite Fußspuren war nichts zu sehen. Allerdings hielt die Ruhe nicht lange an. Auf der gegenüberliegenden Seite des Innenhofes ging die große Doppeltür zum Wohnturm auf und zwei mit Fackeln ausgerüstete Samurai traten hervor. Noch hatten sie die drei Ronin nicht entdeckt, aber das würde sicher nicht lange so bleiben.[1]
 1. Ihr steht vor der Doppeltür im oberen linken Bereich des Innenhofs. Geöffnet hat sich die große Doppeltür unten rechts im Innenhof.

Taris

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« Antwort #35 am: 05.04.2018, 22:48:46 »
Die drei Ronin schalteten leider nicht schnell genug. War es Unerfahrenheit, die Überraschung oder vielleicht ein bisschen von beiden? Das spielte letztlich keine Rolle mehr. Einer der beiden Männer blickte sie direkt an, stutzte kurz und schrie dann aus vollem Hals "Alarm, Alarm! Eindringlinge!". Mit diesen Worten zogen sie ihre Schwerter und ginge langsam auf die drei Verschworenem zu, die Klingen bereit zum Schlag erhoben.

Taris

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« Antwort #36 am: 19.04.2018, 19:34:15 »
Matsukura Tadakatsu schaltete als erster. Der Ronin schalt sich, dass er sich zuvor den kurzen Moment der Unachtsamkeit geleistet. "Sei es drum," schob er den Gedanken jedoch schnell beiseite und sprach sich seinen Gefährten Mut zu: "Es geht los! Für den Fürsten!" Mit diesen Worten zog er sein Schwert und sprang den kleinen Abhang hinunter. Leichtfüßig glitt er über den schneebedeckten Boden und tauchte hinter einer der beiden Wachen auf. Der Mann drehte sich zu ihm um, kam aber zu spät um Matsukuras wuchtigen Schlag abwehren zu können. Das beidhändig geführte Katana fügte ihm eine schwere Wunde zu.

Taris

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« Antwort #37 am: 19.04.2018, 19:34:45 »
Hikomotō Mais Herz schlug vor Aufregung schneller als die beiden Wachen sie entdeckten und lauthalt auf sie aufmerksam machten. Die Witwe ließ sich dies aber nicht anmerken und zwang sich. die Contenance zu wahren. "Los Dokai, hinterher!", befahl sie ihrem zweiten Begleiter. "Denk an Fürst Nishio! Denk an die Rache!" Mit diesen Worten eilte sie in Richtung der Treppe. Dokai tat wie ihm geheißen und rannte mit gezückter Klinge auf den vorderen Gegner zu.
Der von Matsukura bereits verwundete Samurai ging sofort zum Gegenangriff über. Mit dem Wahn eines tödlich verwundeten Tieres, das nichts mehr zu verlieren hatte, stürzte er sich auf Matsukura und schlug mehrmals nach ihm. Einer der wilden Hiebe traf Matsukura am Bein und hinterließ eine häßliche Wunde. Der Mann, der Dokai gegenüber stand, zögerte dagegen einen Moment, da Dokai durch die Länge seiner Naginata und auf Grund des Umstandes, dass er auf der Treppe leicht erhöht stand, ihm gegenüber im Vorteil war. Schließlich nahm der Mann aber doch seinen ganzen Mut zusammen und sprang mit einem Satz auf Dokai zu, das Schwert weit über den Kopf erhoben. Dokai gelang es allerdings noch dem Mann im Sprung mit seiner Schwertlanze an der rechten Schulter zu treffen, sodass dieser aus dem Gleichgewicht kam und ihn deutlich verfehlte.

Taris

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« Antwort #38 am: 19.04.2018, 19:35:13 »
Matsukura ignorierte den Schmerz und griff ein zweites Mal an. Er brauchte nicht viel Mühe um die Abwehr seines Gegners zu überwinden und schlitzte ihm mit einem gekonnten Hieb den Bauch auf. Der Mann ließ sein Schwert fallen und hielt sich die Hände vor den Bauch, um die Eingeweide aufzuhalten, die aus der Wunde hervorquollen. Er wollte noch etwas sagen, brachte aber nur ein paar gurgelnde Laute heraus. Dann kippte er stumm zur Seite und blieb im Schnee liegen, der sich augenblicklich rot zu verfärben begann. Matsukura überlegte, dass das dies ein guter Tod gewesen war, und eilte Dokai zur Hilfe.
Mai war keine Kämpferin, immerhin war sie eine Frau. Ihre Rolle in der Gesellschaft war eine andere. Zwar hatte sie genügend Mittel um sich ohne ein Schwert zur Wehr zu setzten, doch sie entschied sich in diesem Kampf ihren Beschützern den Vortritt zu lassen. So zog sie zwar ihren Sai und schlug nach dem Gegner doch gezielt war der Schlag nicht und selbst die Rüstung des Samurais traf sie nur knapp.

Taris

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« Antwort #39 am: 19.04.2018, 19:35:37 »
Iwamori Dokai runzelte die Stirn als er den ungestümen Angriff der Wache sah, die Form der Wache war voller Lücken, die Attacke war von Fehlern überseht, es war klar zu erkennen das diese Wache noch nie ein Schlachtfeld betreten hatte.
Wahrscheinlich war aber auch, das einfach niemand wahnsinnig genug war das Schloss des ehrlosen Kôno Kazumorō anzugreifen. Wie dem auch sei, diese Wache würde keine 5 Streiche auf dem Schlachtfeld überleben und vor Iwamori Dokai reichte es nicht einmal für 2 Streiche.
Praktisch lautlos glitt das das Naginata durch die Dunkelheit, als es erst den Hals und darauf den Schwertarm des Gegners traf, ein Streich hätte völlig ausgereicht, doch der Samurai fühlte sich von diesem stümperhaften Angriff beleidigt und wollte seinem Missfallen Ausdruck verleihen. Dokais Hiebe zerhackten den Mann förmlich in seine Einzelteile. Der erste Hieb trennte den Kopf fast ab und der zweite schleuderte den Schwertarm des Mannes einen guten Meter neben die Stelle, an der Mann kurz darauf zu Boden fiel. Der Schnee verfärbte sich durch die Unmengen an Blut, die die letzten zuckenden Herzschläge des Kämpfers aus der Halswunde herauspumpte. Es war einen grauenhafter Anblick.

Taris

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« Antwort #40 am: 19.04.2018, 19:35:52 »
Plötzlich kam es den drei Ronin vor als hätten sie in ein Wespennest gestochen. Bei dem Torhaus sprang die große Doppeltür auf und drei Männer, einer davon mit einer Naginata bewaffnet, stürmten auf Mai und Dokai zu und als ob das nicht genug gewesen wäre, kam nun noch ein Samurai aus einer Tür, die den nördlichen Wehrgang mit einem der Hauptgebäude des Schlosses verband. Er war allerdings sichtbar bleich im Gesicht, womöglich hatte Mais Gift bei ihm Wirkung gezeigt. Die vier Männer warteten nicht lange und gingen direkt gegen die Witwe von Fürst Nishio und den treuen Dokai vor.
Aus einem weiteren Gebäude an der Südseite der Mauer trat ein weiterer Naginataträger, der von einem Musketenschützen begleitet wurde, hervor. Der Schütze legte sofort an und feuerte einen Schuss auf Matsukura ab, da dieser ihm am nächsten stand. Da der Mann überhastet gehandelt hatte, traf er den Ronin zwar, das Geschoss, welches Matsukuras Rüstung mühelos durchdrungen hatte, hinterließ aber nur eine Fleischwunde in seiner Schulter. Das eigentliche Problem war der Knall, den die Explosion des Schießpulvers in der stillen Nacht hervorrief, und der laut von den Innenwänden der Burg wiederhallte "Jetzt sind sie sicher alle wach", rief Matsukura den anderen beiden vor. "Heute ist ein guter Tag zum Sterben!" Mit diesen Worten stürmte er auf den Mann neben dem Schützen zu, tauchte unter dessen Naginataschwung hinweg und trieb seine Klinge tief in den Rumpf des Mannes, der laut aufkeuchte und sofort Blut spuckte. Der Musketenschütze starrte Matsukura entsetzt an.

Taris

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Die Zeit der Rache
« Antwort #41 am: 24.04.2018, 20:13:29 »
Anscheinend ging es doch deutlich früher heiß her als Mai es sich erwünscht hatte. Spätestens jetzt schien es mit jeder Überraschung vorbei zu sein. Sie standen nun vielen Gegnern gegenüber und sie selbst waren verteilt. So rannte sie schnell über den Weg um näher an Matsukura heran zu kommen. Unterwegs bereits begann sie mit lauter geübter Stimme Verse über längst vergangene Helden zu rezitieren und ihre blutigen Taten wieder zum Leben zu erwecken.
Das Auftauchen der Gegner erregte Iwamori Dokais Gemüt und entfachte seinen Kampfgeist, er würde am liebsten los Stürmen und alle Schwierigkeiten beseitigen. Doch als seine Kampfgefährten sich zurückzogen erkannte der Samurai, das es hier um mehr ging als Kampfesruhm, es ging um die Ehre seines Fürsten, aus diesem Grund folgte Iwamori Dokai seinen Gefährten und zog sich tiefer ins innere der Festung zurück.

Taris

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Die Zeit der Rache
« Antwort #42 am: 24.04.2018, 20:14:02 »
Die Wachen setzten ihnen sofort nach. Einer der Männer wagte sich als erstes an den ehemaligen Samurai heran und wurde durch zwei Schläge von dessen Naginata niedergestreckt. Dokais Klinge schnitt durch die Rüstung und den Körper des Mannes wie ein warmes Messer durch Butter. Die anderen beiden mit Schwertern bewaffneten Wachen kamen nun an Dokai heran, der ihre Angriffe aber parieren konnte. Währenddessen war jedoch ein anderer Wachposten - wie zuvor Matsukura - die Brüstung hinunter gesprungen und attackierte Dokai von der Seite. Diesem gelang es gerade noch, das andere Ende seiner Waffe hochzureißen um den Angrif abzuwehren. Mai, die den rohen Kräften der Männer wenig entgegenzusetzen hatte, versuchte sich derweil einen Überblick über die Lage zu verschaffen. Sie sah wie zwei weitere, allerdings ungerüstete Waffen, die nur ihre Schwerter ergriffen hatten, schlaftrunken aus einem Gebäude hinter ihnen herauskamen.
Matsukuras Gegner wichen dagegen vor ihm zurück. Der Musketenschütze versuchte nun hastig, seine Flinte nachzuladen während der Samurai mit der Naginata aus der neu gewonnenen Distanz angriff und Matsukura eine weitere Wunde am linken Bein zufügte. Der Ronin biss die Zähne zusammen. Er hatte zwar schon mit seinem Leben abgeschlossen, aber so schnell wollte er noch nicht abtreten. Mit seinem eisernen Willen sprang er auf den Mann zu und schlug ihm mit einem gewaltigen Hieb den Kopf vom Rumpf, der auf den daneben knienden Schütze fiel und mit weit aufgerissenen Augen im Schnee liegen blieb. Der entsetzte Schütze ließ sein Waffe augenblicklich fallen und wollte fliehen, wurde aber von Matsukura mit einem so heftigen Schlag in den Rücken bedacht, dass er sofort zu Boden fiel. Matsukura machte seinem Todeskampf mit einem weiteren Stich ein schnelles Ende. Mai stoppte ihren Gesang. Zwischen ihren letzten beiden Zeilen stach sie mit ihrer Waffe nach einer der Wachen. Doch ihr Umgang mit der Waffe war mehr als stümperhaft.

Taris

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Die Zeit der Rache
« Antwort #43 am: 24.04.2018, 20:14:32 »
Iwamori Dokai war den Kampf gegen mehrere Widersacher gewöhnt und parierte die Angriffe der Wachen, das hieß jedoch nicht, das er sich in einer angenehmen Situation befand. Da sich die Lady Hikomotō Mai an seiner nähe befand, konnte er sich nicht so frei bewegen wie er es gewohnt war und gleichzeitig musste er fürchten das die Wachen sie in sie Zange nehmen würden. Der Samurai konnte nicht anders als in den Gegenangriff über zu gehen, auch wenn er wusste, das er für eine Attacke in einer schlechten Postion war.  Dokai wirbelte herum und tötete den Naginataträger zu seiner Linken mit einem wenig präzisen, aber starken Schlag, der die Verteidigung des Samurai durchbrach. Der Hieb trennte ihm den rechten Arm unterhalb des Ellenbogen ab und drang noch etwa zwei Handbreit seitlich in den Rumpf des Mannes ein. Beim Herausziehen der Klinge quollen die Gedärme hervor, was der Mann mit seiner verbleibenden Hand vergeblich aufzuhalten versuchte. Es dauerte nur wenige Sekunden bis ihn die Kräfte verließen und er zu Boden sank. Die beiden Gefährten des Wachmannes ließen sich hierdurch zwar nicht beirren und griffen weiter Dokai an, ihre ungestümen Attacken konnte der Ronin aber problemlos abwehren. Matsukura ging es derweil ähnlich. Die beiden Samurai, die nur ihre Schwerter trugen und offenbar aus dem Schlaf gerissen worden waren, stürzten sich auf ihn, konnten den erfahrenen Diener des Hauses Hikomoto jedoch nicht ernstlich in Bedrängnis bringen. Zwei kraftvolle Schwertstreiche später lagen sie bereits tot ihn ihrem eigenen Blut.

Taris

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Die Zeit der Rache
« Antwort #44 am: 08.07.2018, 10:51:31 »
Mai nahm sich zusammen. Es standen nur noch zwei Gegner, ihre beiden Begleiter waren tödliche Feinde. Aber so musste es auch sein; schließlich mussten sie ihre Mission beenden. Sie täuschte eine kurze Finte nach links an und stieß dann von rechts zu. Diesmal traf sie ihren Gegner in die Seite und ihre Waffe traf auf weiches Fleisch. Iwamori Dokai war überrascht als die Angriffe der Gegner ihn verfehlten, hätte er solch ein Chance auf dem Schlachtfeld gesehen, er hätte sie zu nutzen gewusst und seinen unglücklichen Gegner zu seinen Ahnen gesandt. Doch die Wachen so begriff der Samurai waren anders, sie besaßen nicht die Fähigkeit die Fehler der Gegner auszunutzen und das kam ihm nur gelegen. Nachdem er dem Angriff der Wachen entgangen war stabilisierte er sein Position und ging sogleich zum Gegenangriff über, mit einigen kurzen Schwüngen seines Naginata malte Bilder in Rot und Weiß. Dokai nutzte dabei die Gelegenheit aus, die sich Mai Attacke ergeben hatte. Die Fürstenwitwe hatte zwar keine schwere Wunde hinterlassen, doch ihr Stich hatte den Mann aus der Balance gebracht, sodass er umgehend der Waffe ihres Begleiters zum Opfer fiel. Dem Ronin gelang es sogar noch den zweiten Mann mit einem Hieb schwer zu verletzten. Den Rest übernahm Matsukura, der schnell zurück eilte, um die anderen beiden zu unterstützen. Er sprang den Mann von der Seite förmlich nieder und gab ihm dann mit seinem Katana den Rest. "Los, los!", rief er, ohne sein vorheriges Opfer noch eines Blickes zu würdigen. "Wir haben nicht viel Zeit! Auf zu Fürst Kono!" Mit diesen Worten riss er den Schwertarm hoch und zeigte mit seiner bluttriefenden Klinge auf den Hauptturm der Burg.
"Warte", hielt ihn Mai auf. "Deine Wunden...nimm erst etwas dagegen. Es sieht so aus, als hätten wir für einen Moment Ruhe." Matsukura schaute an sich herunter und wurde seiner Verletzungen gewahr. Zum Glück hatte er in Vorbereitung auf ihr Unternehmen einige Elixiere besorgt, die dieses Problem lösen sollten. Hastig stürzte er drei Phiolen herunter. Der Geschmack war widerlich, aber es schien tatsächlich zu helfen.
Lange Zeit zum Verschnaufen blieb den drei Ronin allerdings nicht, denn sie hörten bereits, wie in der Ferne Wachen aufgeregt herumschrien, sodass sie jeden Moment mit dem Eintreffen weiterer Feinde rechnen mussten. Sie schauten einander noch einmal an und rannten dann zur offen stehenden Haupttür des Turmes hinüber.
« Letzte Änderung: 08.07.2018, 10:52:20 von Taris »

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