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Prolog - Eine Versammlung in Mirabar

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Idunivor:
Mirabar, die rechste Stadt des Nordens. Wenn man sie sich ansah, dachte man jedoch nicht an Reichtum. Man dachte vielmehr an eine Festung. Denn diesen Eindruck erweckten die hoch aufragenden Bauten, die in einer Gabelung des Flusses Mirar gelegen waren. An zwei Ufern erstreckte sich die Stadt und zwei große steinerne Brücken verknüpften den nördlichen und den südlichen Tei. Schnell floss das kalte Wasser, das aus allen Teilen des Grats der Welt hier zusammenkam, unter den Bögen der Brücken hindurch in Richtung Luskan. Selbst der Flusshafen - denn neben der Straße ist der Mirar die wichtige Lebensader der Stadt - ist schwer befestigt. Anders als viele der kleineren Siedlungen und selbst Städte hier in der Wilden Grenze, hatte Mirabar die letzten hundert Jahre mit all ihren Umwälzungen beinahe unberührt überstanden. Das verdankte es sicherlich nicht zuletzt seinen hoch aufragenden Mauern, dem Reichtum, der in den tiefen Minen verborgen lag und der Axt von Mirabar, der wehrhaften Miliz aus Schildzwergen, die so schnell nicht ins Wanken geriet.
Einige Vertreter dieser Axt bewachten immer die Tore zur Stadt. Gewaltige Türflügel mit Eisen und Silber beschlagen, die selbst den Hieben von Riesen standhalten sollten. Wachsam blickten die Zwerge von oben herab auf die Straße. Doch ansonsten sah man hier in den Straßen sehr viel mehr Menschen als Zwerge, auch wenn die Architektur hier mit lauter Stimme zwergisch sprach. Das alles war auch kein Wunder, schließlich lag unter den sichtbaren Mauern noch eine zweite Stadt, die Unterstadt in der die Zwerge lebten und nach Reichtümern schürften. Es hieß dort sollen sogar Zugänge zum Unterreich verborgen sein, so tief führten die Tunnel Mirabars in die Eingeweide Torils.
Aber hier oben war davon nicht viel zu sehen. Hier gingen Menschen ihren Geschäften nach und auch wenn die Axt von Mirabar überall gegenwärtig war, so konnte man doch klar erkennen, dass alles hier auch für die größer gewachsenen Menschen errichtet worden war. Zahlreiche Händler füllten die Straßen und allerlei Volk war hier unterwegs. Außer Zwergen und Menschen sah man jedoch nur wenig andere Völker in Mirabar. Vereinzelt Elfen aus den großen Wäldern, den ein oder anderen Halbling und von Zeit zu Zeit auch einige Uthgard-Barbaren, die in die Stadt kamen um Felle und Geweihe, die sie erbeutet hatten, gegen all das einzutauschen, was ihnen die Wildnis des Nordens nicht zu bieten vermochte.
Doch die heutigen Gäste waren nicht von solch komerziellen Interessen getrieben, als sie durch die Tore der Stadt traten. Sie machten sich zielstrebig auf zu einem anderem Ziel, dem Sitz von Marquis Selin Ramur, dem menschlichen Herrscher Mirabars, der sämtliche äußeren Angelegenheiten der Stadt händelte und sie unter anderem in der Fürstenallianz vertrat. Er hatte diese illustre Gruppe fremder, die an diesem Tag ihren Weg nach Mirabar fand hierher versammelt. Oder besser gesagt, er würde dem Treffen vorstehen, das hier anberaunt worden war. Keiner der Fremden wusste bisher so genau worum es hier gehen sollte. Sie waren von ihren Vorgesetzten gebeten worden, sich an diesem Tag, dem 4. Kythorn im Jahr der Rückkehr des Sternenwanderers 1490 TZ, hier in Mirabar im Anwesen des Maquis einzufinden, um einen neuen Auftrag zu erhalten. Für manche von Ihnen war das eher ungewohnt, da sie üblicherweise ihre Zeit eher in der Wildnis verbrachten, aber es klang dringlich, also würden sie diese Ausnahme machen.
Ihre Schritte führten sie also zu dem Sitz des Maquis, ein großes Anwesen am Südufer des Mirar, das von Milizionären der Axt von Mirabar bewach wurde. In diesem Fall Menschen und nicht Zwerge, aber sie sahen deshalb nicht weniger wehrhaft aus. Ohne viele Fragen ließen sie die Fremden vor und ein Diener brachte sie in einen kleinen Empfangssaal, der sich im Erdgeschoss des Hauses befand. Auf mehreren Tischen verteilt stand hier reichlich Speis und Trank. Der Maquis wollte seine Gäste offensichtlich mit diesem Angebot vom Reichtum seiner Stadt überzeugen, denn nicht nur die Verpflegung war luxuriös, sondern die Einrichtung sprach dieselbe Sprache. Vorhänge aus feiner Seide neben gläsernen Fenstern, gepolsterte Sessel und Sofas. Außerdem Gemälde von früheren Herrscher der Stadt an den Wänden. Ein Diener informierte die Gäste darüber, dass es noch einen Moment dauern würde, bis der Maquis eintraf, da ihn die Geschäfte der Stadt gebunden hielten. Er forderte aber ausdrücklich dazu auf, sich an den Speisen und Getränken zu bedienen, während er selbst sich zur Tür zurückzog, um für eventuelle Fragen zur Verfügung zu stehen.

Dolgrim Frostbart:
Dolgrim hatte einen anstrengende Reise hinter sich als er, kaum zurück gekehrt, in die Halle von Durnik gerufen wurde, dem Befehlshaber der Dachläufer, wie viele Zwerge sie nannten, weil sie statt unter der Erde herumzulaufen, meist an der Oberfläche waren. Früher einmal wurde dieser Begriff mit abfälligem Ton benutzt, heute jedoch eher mit einem ironischen. Denn die Zeiten hatten sich geändert und die Zitadelle war heute ein fester Teil der Oberflächenwelt, ja sogar einer Oberflächenallianz, den Silbermarken. Lange konnte keiner der Zwerge glauben, dass sie einmal dazugehören würden, doch nun war auch das schon wieder Geschichte. Für viele Zwerge, auch für Dolgrim, war das normal.

Er hatte also sein Gepäck in einer Ecke abgesetzt, hatte sich schnell die Hände und das Gesicht gereinigt und war losgegangen. Auf dem Weg hatte er nur kurz beim Steinbeißer angehalten und einen kleinen Krug Bier geleert, doch dann stand er vor dem alten Zwerg. Dolgrim hatte nach Bier gerochen und Durnik hatte darüber hinweg gesehen. Schließlich war Dolgrim fast drei Wochen unterwegs gewesen, war hoch in die Berge gestiegen, dort wo der Winter das Land noch in seinen Klauen hielt, da war so ein kleines Bier auf dem Weg zu einem wichtigen Gespräch zu verzeihen. Aber dann hatte der Alte klar gemacht, dass es heute kein Bier mehr geben würde. Dolgrim sollte unverzüglich nach Mirabar reisen, um dort als Klinge, Ohr und Auge der Zitadelle und der Smaragdenklave an einer wichtige Aufgabe zu übernehmen. Mehr hatte er nicht gesagt und Dolgrim vermutete, dass er selbst auch nicht mehr wusste. Aber das war egal, wenn Durnik ihn aus schickte, dann würde er gehen.

Und Mirabar, ja Mirabar war eine wunderbare Stadt. Er war nur ein oder zweimal dort gewesen und es war schon lange her. Sehr lange. Er freute sich darauf, die starken Mauern der Zwerge wiederzusehen. Schnell hatte er sein Gepäck zusammen, er brauchte nicht viel, das Pony gesattelt und, ohne ein weiteres Bier, die Zitadelle verlassen. Die Reise war sehr viel angenehmer gewesen als die Zeit in Eis und Schnee, meist hatte er im Freien oder in einfachen Rasthäusern geschlafen, Bier hatte es überall gegeben und dann war er angekommen. Einen Tag zu früh, er hatte sich extra beeilt, sein Pony nicht geschont, denn er wollte noch eine Nacht in Mirabar schlafen. In einer der wenigen verbliebenen Zwergen-Tavernen, die von den Menschen wegen den kleinen Räume und den dicken Mauern mit den wenigen Fensterlöchern gemieden wurden. Sein Pony hatte die Strapazen auf sich genommen, Dolgrim war dafür regelmäßig mehrere Stunden selbst gelaufen, so dass das Tier ihn nicht auch noch tragen musste. Dafür bekam es nun die beste Pflege, die man in Mirabar kaufen konnte.

Und so waren beide, Tier und sein Reiter, bestens gelaunt, als die Sonne aufging. Dolgrim ließ das Pony im Stall, der Weg zum Sitz des Marquis war nicht weit. Er war früh dran, also marschierte er einmal kreuz und quer durch die Stadt und bewunderte die prächtigen Bauten. Eigentlich mochte er, anders als die meisten Zwerge, Städte nicht so sehr. Aber Zwergenstädte waren für ihn eher eckige Berge, man fühlte sich anders als in den Städten der Menschen. Und dann war es soweit, er stand in diesem Raum, zusammen mit einigen anderen. Und er war neugierig, was genau sie hier sollten. Es war eine sehr unterschiedliche Gruppe. Er, der Zwerg, klein im Vergleich zu den anderen, in einfacher Kleidung, einer starken Rüstung und einer recht ansehnlichen Axt, naja, da waren noch zwei kleine Äxte, die an seinem Gürtel hingen. Den Bogen hatte er in der Taverne gelassen, er war schließlich nicht hier, um zu kämpfen. Auch den schweren Reiserucksack hatte er nicht mit gebracht. Auch hatte er seine Kleidung vor diesem Treffen gesäubert, er war schließlich im Haus des Marquis, und sich einen ordentlichen Mantel über gezogen, nicht den warmen, aber zerschlissenen Reiseumhang. Er war zufrieden gewesen, bis er die anderen gesehen hatte. Aber dies hatte ihn nur kurz beschäftigt, er war schließlich nicht hier, um auf einen Ball zu gehen.

Als er dann die Leckereien sah und sie auch noch angeboten wurden, konnte er sich nicht mehr zurück halten. Er bedankte er sich bei dem Diener und wollte schon loslegen. Aber kurz besann er sich noch eines besseren und stellte sich vor. "Dolgrim Frostbart, aus den Silbermarken." Das musste genügen und dann kümmerte er sich um das Buffet.

Skip:
"Das soll eine Stadt sein?" fragte Skip, als Mirabar am Horizont auftauchte, aus seiner Enttäuschung keinen Hehl machend. Darauf hatte er sich auf den langen Tagen ihrer Reise, dem endlosen Wandern durch die Wildnis, gefreut, mit diesem Gedanken hatte er sich ermuntert: Halt durch, Junge, bald seid ihr da? (Natürlich waren die beiden der Straße gefolgt, die auf kürzestem Weg von Tiefwasser nach Mirabar führte, gut befestigt und rege bereist war, und so konnte Azrim unterwegs nur müde lächeln, wenn Skip über die "Wildnis" klagte.) "Was soll's", tröstete er sich, als man sich eine Weile später dem Tor näherte, "es zählen die inneren Werte." Er zwinkerte Azrim zu.

Durch die Gassen reitend, auf der Suche nach einer Herberge, fiel ihm so einiges auf. Erstens, die Straßen und Gebäude waren so ordentlich gebaut, breit, solide, ohne Schnörkel und Winkel, dass sich Schlupflöcher, anders als in Tiefwasser (wo die Qual der Wahl das größere Problem war), nur mit Mühe finden ließen. Die Bewohner schienen auch ordentlicher zu sein und weniger herumstehen oder –liegen zu lassen; Abfall sah er gar keinen, aber auch Kistenstapel, Fässer und dergleichen kaum oder nur an Orten, wo sehr viel Platz drumherum war, weswegen sie aus seiner Sicht nichts taugten; ha, selbst die Wäsche hing hier so weit aus dem Weg (zumeist hoch über den Köpfen), dass man sich nicht einmal kurz hinter eine Leine ducken konnte. Deprimierend!

Zweitens sah er auf den ersten Blick nur Menschen und Zwerge. In seiner Heimatstadt drängte sich ein bunt gemischtes Volk aus aller Herren Länder in den Gassen, hörte man an jeder Straßenecke eine andere Sprache, führte man Gespräche auch schon einmal in zwei oder drei verschiedenen, man half mit Händen und Füßen nach, wenn Worte zur Verständigung nicht ausreichten... Aber hier? Hier fielen Azrim und er auf wie bunte Hunde. (Ja, sogar er selbst, als Viertelelf, mit seinen nur leicht spitzen Ohren und den etwas zu scharf leuchtenden Augen, und Azrim erst!) Skip fiel nicht gerne auf.

"Vielleicht sollte ich was wegen der Ohren machen..." Mit der richtigen Frisur, dem richtigen Hut oder Kappe, ging Skip leicht als Mensch durch. (Die Augen, wie gesagt, blickten etwas zu intensiv, aber da konnte man gegensteuern, indem man die Lider halb schloss oder den Blick unstet schweifen ließ oder den Augenkontakt auf andere Weise minimierte.)

Drittens fiel Skip auf, nun, das war jetzt nicht wirklich eine einzelne Beobachtung, sondern ein zusammenfassendes Gefühl: er kam sich fremd vor. Eine banale Feststellung, mag man denken, aber Skip, der Tiefwasser noch nie verlassen hatte, war nicht darauf vorbereitet. Wie ein ganz anderer Mensch kommt man sich da vor: verunsichert, wo man Selbstsicherheit gewohnt war, verletzlich, weil einem jegliches Wissen fehlt, aus welcher Richtung Gefahr drohen könnte, und einfach so richtig unwohl in seiner Haut.

"Na das kann ja spaßig werden", murmelte er, von den vielen neuen Eindrücken überwältigt.

~~~
Das Haus des Marquis betrat Skip natürlich in seinem besten Gewand gekleidet, mit den dazugehörigen Manieren. Auch Gestik und Körpersprache waren angepasst. Die Krempe des Hutes verbarg die spitzen Ohren, zumindest auf den ersten Blick. (Die wenigsten Leute blicken zweimal.) Er hätte ein Kaufmann sein können, mit recht gut gehenden Geschäften. Sein Lächeln war offen, seine Stimme eine Spur zu laut, sein Schritt entschlossen. Der Rapier baumelte derart elegant an seinem Gürtel, an mit Samtschleife verziertem Lederband, dass Zweifel aufkommen mussten, ob sein Träger denn auch wisse, wie damit umgehen.

Während man auf den Marquis wartete, sah Skip sich im Empfangssaal um. Verstohlen nahm er Bestand auf. Was lag hier alles herum, das sich einzustecken lohnte? Wohin führten die Türen? Wie war es um die Fenster bestellt, boten sie Einstiegsmöglichkeiten? Fluchtwege? Gab es Verstecke?[1]

Die angerichteten Speisen interessierten ihn erst einmal weniger. Die Arbeit ging vor.

Als der Zwerg sich vorstellte, wandte Skip sich ihm aufmerksam zu, vermeinend, er gehöre hier dazu und man würde durch ihn jetzt weitere Instruktionen erfahren. (Von den Silbermarken hatte Skip noch nie etwas gehört, deshalb war ihm das kein Hinweis, dass es sich bei Dolgrim Frostbart um einen Fremden handelte. Auch dessen Aufmachung hätte normale Zwergenkleidung sein können.) Doch da dieser sich statt dessen ans Essen machte, blieb nur der Schluss, dass es sich bei ihm um einen weiteren "Gast" handelte.

"Langweilig!" maulte Skip einige Zeit später, als der Marquis noch immer auf sich warten ließ.
 1. Perception = 12

Gaston:
Es war schon eine seltsame Begebenheit, dass sich Gaston auf den Weg in das verschneite Mirabar gemacht hatte. Es fühlte sich ein wenig falsch an. Gerade da es dem Gastons so schlecht ging wie nie, überließ er es seinem Souschef, um irgendwelchen Gildenaufträgen nachzujagen. Doch momentan brauchte Gaston vor allem zwei Dinge: genügend Geld, um die laufenden Rechnungen zu bezahlen, und ein paar neue Rezepte, um wieder ins Gespräch zu kommen. Vor allem aber brauchte er eine neue Zutat. Eine Zutat, die man in Tiefwasser nicht bekommen konnte, die aber auch leicht zu transportieren war. Etwas, das man im Essen nicht identifizieren konnte. Vielleicht ein Gewürz oder ein Stück aromatischen Käses. "Verfluchter François!", murmelte Gaston und zog den Pelzmantel enger um die Schultern, "Schimmel und Kakerlaken sollen ihn holen! Ihn und seine magischen Betrügereien!"
Der ganze Vorfall ärgerte Gaston maßlos, wie auch die reichen Banausen, die sich mit Glitzer und Glanz beeindrucken ließen. Wenn er ehrlich war, so musste Gaston zugeben, dass er den Adel verabscheute, ja er hasste ihn geradezu. Jedenfalls die meisten Adeligen hasste er, denn es gab durchaus Ausnahmen, nämlich Feinschmecker, die einen 1378er von einem Rotwasser unterscheiden konnten (nicht dass Gaston gerne Wein trank - es ging hier nur um die gustatorische Fähigkeit). Aber die meisten seiner Gäste gingen ins Gastons, weil es chic war und fraßen seine Speisen in sich hinein und soffen seine Vorräte alle. Doch das Problem war, dass Gaston auf sie angewiesen war. Er brauchte, so banal es klang, einfach ihr Geld. Thunfisch und Rehwild waren teuer, Safran und Chillis waren noch teurer und der beste Anisée kostete ein Vermögen. Solchermaßen war Gaston durch eine... Zweckgemeinschaft mit den Adeligen verbunden, die seine Speisen bezahlen konnten. Ihm selbst hätte es genügt, nur für sich selbst zu kochen. Und für Freunde.

~~~
In Mirabar war Gaston zunächst zum Marktplatz gegangen. Die Stände wurden bereits abgebaut und er hatte kaum noch Zeit. Mit fachkundigem Blick betrachtete er das Angebot. "Stockfisch? Ein brachialer Geschmack und sehr dominant. Ich hätte Lust, damit zu experimentieren. Vielleicht mit... hm... hm... Vielleicht doch keine so gute Idee. Was sollte man wohl dazu trinken...?". Auf diese Weise verbrachte Gaston noch etwa eine Stunde auf dem Marktplatz. Und war damit schon viel zu spät für die Verabredung.

~~~
Gaston band Lucie vor dem Haus an und betrat das Gebäude. Schon im Flur strömten ihm gute Gerüche entgegen. Obwohl Gaston an sein eigenes Essen höchste Ansprüche stellte und mit kaum etwas zufrieden sein konnte, war er kein Kostverächter, was das Essen anderer anging. Mit höchst gespannter Miene stieß Gaston die Tür auf - und blieb erst einmal stehen.

"Malcolm?!", fragte er fassungslos in den Raum hinein. "Was machst Du denn hier?

Azrim:
Zufrieden war Azrim von Süden her in Richtung Mirbars gezogen und hatte dabei Skips Begleitung genossen. Also weniger den Redefluss des Halbmenschens, oder dessen ununterbrochener Suche nach Abwechslung und Unterhaltung, sondern die Tatsache das sich jemand um die Gespräche mit den unzähligen Menschen entlang ihres Weges kümmerte. Stallburschen, Wirtsleute, oder Personen die sie vor gefährlichen Teilstücken ihres Weges gewarnt hatten. Er, der Hochelf, hatte geschwiegen und alles auf sich wirken lassen.

Und so wie jedes mal bevor sie eine Siedlung oder Stadt betreten hatten, war mit wenigen Handgesten das meiste an Grind und Straßenstaub aus der Kleidung und den Stiefeln der beiden Reisenden verschwunden. Eine Methode mit der Azrim überhaupt viele Kleinigkeiten im Alltag löste wie es schien.

Die Stadt mit ihrer fremden Architektur fesselte den Magier so sehr, dass er Skips Sorge – um? - für? - wegen? - seiner Ohren nicht so recht nachvollziehen konnte...

~~~
Am nächsten Tag, mit einem erstaunten Seitenblick auf seinen Begleiter, oder dessen Hut um genauer zu sein, war auch Arzim in seiner besten Kleidung und seinem eleganten Elfenschwert an der Seite gegürtet erschienen. Eine braune Zwergeule saß zu Beginn auf seiner behandschuhten Hand, ehe sie sich in die Giebeln des Raumes zurück zog und nicht mehr gesehen ward.

Der Hochelf, mit seinen tiefen, grünen Augen, rotblonden Haarschopf mitsamt der auffallend spitzen Ohren fiel natürlich bei Schritt und Tritt auf. Sein blauer Wams mit zwei streitenden Raubvögel an der linken Schulter und dem Oberarm verstärkten dies noch, selbst als er etwas so alltägliches machte wie das Buffet zu betrachten und den Duft der Speisen einzuatmen. Menschliche Küche war ihm immer noch fremd und so bot sich ihm heute eine gute Möglichkeit um sein Wissen über sie zu erweitern.

Zufällig neben Skip stehend, als ein gerade dazu stoßender Halbling jemanden grüßte, blickte der Magier aus seinen Gedanken gerießen auf und versuchte neugierig zu erkennen wer dieser Malcom war.

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