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Autor Thema: Prolog: Neue Freunde  (Gelesen 16434 mal)

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Caliban

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Prolog: Neue Freunde
« Antwort #60 am: 28.05.2018, 14:40:27 »
Als Valeria die schwere Metalltür bis zum Anschlag aufschiebt, kann man im Inneren des Kühlraums tatsächlich etwas mehr erkennen. Die linke Wand ist mit schweren Metallregalen bestückt, die auf den ersten Blick jedoch leer scheinen. Auf der rechten Seite stehen übereinandergestapelt mehrere große Holzkisten und versperren den Blick auf den Bereich dahinter. Die Ecken des Raumes liegen jedoch ebenfalls noch im Dunkeln und das wenige Licht reicht nicht aus um diese auszuleuchten.
So macht sich Valeria drauf und dran langsam und vorsichtig ein paar Schritte ins Innere des Raumes zu machen und sich immer wieder umzublicken. Sie kann spüren, dass sich Ihre Augen langsam an die Dunkelheit gewöhnen und die Umrisse des Raumes immer deutlicher werden.
Gerade als Sie einen weiteren Schritt in den Raum macht um an den Kisten vorbei spähen zu können sieht sie aus dem Augenwinkel, wie im hinteren linken Bereich etwas aufspringt und knurrend auf sie zustürmt.

Nur wenige Zentimeter vor Ihr wird die Bewegung des Angreifenden jedoch unsanft abgestoppt und der Trauernde prallt mit einem dumpfen Schlag ungebremst auf dem Boden auf. Ein weiterer Blick verrät auch den Grund des fehlgeschlagenen Angriffs. Der Trauernde trägt einen Ledergürtel um den Hals an dem ein rötlich schimmerndes Kletterseil angebracht ist. Das andere Ende des Seils verliert sich in der Dunkelheit und ist dort wohl ebenfalls irgendwo festgezurrt um den Trauernden auf Abstand zu halten.

Valeria Rodriguez

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Prolog: Neue Freunde
« Antwort #61 am: 28.05.2018, 17:27:41 »
Instinktiv macht Valeria einen Sprung zurück, während ihr ein "¡Madre de Dios!" entweicht. Sie hat es sich zur Gewohnheit gemacht, gewisse Ausrufe und Flüche stets auf Spanisch zu verwenden, so auch jetzt.
Ihr Puls schnellt sofort in die Höhe und sie realisiert in dem Moment, dass sie vermutlich nicht schnell genug reagiert hätte, wäre der Trauernde nicht angebunden.
"Die haben hier einen Zombie angekettet und eingesperrt!" erklärt sie den anderen, während sie weiter zurück geht. Ein gutes Kletterseil reisst nicht ab so einer Belastung, aber wer sagt, dass dieses Seil in einem guten Zustand ist?
- Querer es poder -

Max Müller

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Prolog: Neue Freunde
« Antwort #62 am: 29.05.2018, 08:30:34 »
"Wollen die uns verarschen? Ist das die neue Variante eines Wachhundes?", fragt Max verwirrt als er hinter Valeria steht und Ihr schützend zur Seite steht als diese kurz panisch aufgeschrien hat.

"Was machen wir jetzt mit diesem Ding?"

Max versucht sich etwas in dem dunklen Raum um zu sehen, um zu erkennen ob es hier denn etwas lohneswertes gibt was von interesse sein könnte.

Valentin Saarow

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Prolog: Neue Freunde
« Antwort #63 am: 29.05.2018, 09:32:40 »
Während sich Valentin die kleine Sanitätsumhängetasche um die Schultern legt, blickt er sichtlich besorgt zu Sarah. Die Frau hat sich die wohl gefährlichste Waffe genommen. Gut, kein anderer hatte Anstalten gemacht sie zu nehmen, aber in ihrem Zustand, konnte Valentin nicht einschätzen, was sie mit der Waffe machen würde. Vielleicht wollte sie sich selbst umbringen oder braucht nur etwas zum fest halten. Diese Unsicherheit mag der Sanitäter gar nicht.
Als Brink und Max die Personalausweise aus dem Schrank fischen, erkennt er rasch seinen. Schnell nimmt er ihn an sich, bevor dieser mit den restlichen Ausweisen im Rucksack verschwindet. Nachdem er den Ausweis weggesteckt hat, überprüft Valentin den Inhalt der Sanitätstasche. Alles Nötige ist noch drinne, auch wenn er sagen würde, es fehlen einige Bandagen und Kompressen. Sichtlich erfreut fischt er ein zerknülltes Bild aus der Tasche. Vorsichtig glättet er es, bevor es wieder zurück in die Tasche wandert.

An der Tür, und da sich alle nun darauf fokussieren, positioniert sich Valentin nahe von Sarah. Er will wenigstens die Waffe wegschlagen können, wenn sie etwas Dummes mit der Waffe anstellen will.
Von seiner Position aus, bekommt er erst etwas vom inneren des Kühlraums mit, als Valeria verkündet, was sie gefunden hat. Dabei zuckt seine Augenbraue. Schon wieder hat sie die Trauernden Zombies genannt aber Max stellt ja auch kaum besser fest, dass es ein Ding sei.
„Nichts.?“ antwortet der Sanitäter rasch auf Max Frage was zu machen sein. Dabei sagt sein halb fragender Tonfall schon, dass er die Frage kaum versteht. „Wir können die Person leider nicht heilen und wenn sie angekettet ist, kann sie auch keiner gesunden Person schaden. Die sonstigen Bedingungen sind zwar menschenunwürdig aber sie lebt noch. Also sollten wir nun weiter gehen, oder nicht?“ Für den Sanitäter ist das Arretieren einer Person durchaus legitim und wohl der einzige Weg, wie er mit einem Trauernden umgehen würde, wenn er nicht von der Person angegriffen werden würde. Da das hier aber nicht der Fall ist, ist gehen die einzige Option die er sieht.
« Letzte Änderung: 29.05.2018, 09:35:10 von Valentin Saarow »

Dr. Ludger Brink

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Prolog: Neue Freunde
« Antwort #64 am: 30.05.2018, 07:41:27 »
Max' Frage amüsiert Brink sichtlich. “Ob ich berühmt bin? Nunja, ich schätze schon. Aber nur unter der Sorte von Leuten, die mit Mayonnaise-Flecken auf dem Poloshirt zu Deiner Lesung kommen und mit Taschenrechnern die Chronologie der Erzählung nachrechnen. Wie oft werde ich gefragt, was Jazz in dem Jahr zwischen Alpha Centauri und seiner Gefangenschaft gemacht habe. Ich sage immer: 'Gut erkannt! Aber ich kann dazu noch nichts sagen. Das ist ein Spin-Off.' Vielleicht hätte ich lieber Rockstar werden sollen? Ich will auch BHs auf die Bühne geworfen bekommen! Aber im Ernst, meine Fans sind wenige, aber dafür sehr liebgewonnene. Einen Film gibt es übrigens nicht, aber vielleicht erzähle ich Dir bei Gelegenheit davon, ja?

Als sie die Türeöffnen, hält Brink den Atem an und macht sich auf das Schlimmste gefasst. Als er den Trauernden sieht, schaut er betrübt drein und seufzt. “Das ist barbarisch, einen Menschen erst zu infizieren und dann als Wachhund zu missbrauchen. Ich glaube, ich bringe es nicht übers Herz, einfach so weiterzugehen, Valentin. Sarah, kannst Du ihn nicht einfach erlösen?
« Letzte Änderung: 30.05.2018, 18:32:04 von Dr. Ludger Brink »

Max Müller

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Prolog: Neue Freunde
« Antwort #65 am: 30.05.2018, 10:30:17 »
"Was soll dieses Mitleid mit diesem Ding? Aktuell ist es keine Gefahr, also können wir es schnell und einfach erschlagen und uns dann um den Rest des Raumes kümmern. So ist das Ding einfach nur ein Hindernis was zur Gefahr werden könnte falls es sich losreißt."

Max sieht nicht gerade zufrieden aus als er mit dem Gedanken spielt das man diesen Trauendern am Leben lassen will. Und nur um seine Haltung unterbewußt noch etwas zu festigen packt er seinen Knüppel fester, so wie als ob er jeden Moment losschlagen wolle.

Valeria Rodriguez

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Prolog: Neue Freunde
« Antwort #66 am: 30.05.2018, 10:32:26 »
"Erlösen?" fragt Valeria ein wenig verdutzt nach und hebt abwehrend ihre Hände. "Also, was auch immer ihr tut, ich bin draussen. Das will ich mir nicht ansehen müssen."
Sie verlässt daraufhin den Kühlraum und geht ein paar Schritte umher, um sich wieder zu beruhigen.

Sie hat ernste Zweifel daran, was denn nun das Richtige wäre. Die Infizierten sind eine grosse Gefahr, also macht es schon Sinn sie unschädlich zu machen. Aber es sind trotzdem Menschen. Man könnte sie vielleicht auch heilen. Doch was, wenn nicht? Sie hat selbst gesehen, wie aus einem Menschen ein regelrechtes Monster wurde. Dies einfach so wieder umzukehren erscheint beinahe unmöglich. Und so wie sie Wimmern und Jammern scheinen sie tatsächlich zu leiden... ist der Tod vielleicht doch eine Erlösung?

Fragen über Fragen, doch eines weiss sie mit Sicherheit - ihre weisse Weste mag zwar Flecken haben, doch Blut gehört keines dazu. Und das ist gut so.
- Querer es poder -

Valentin Saarow

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Prolog: Neue Freunde
« Antwort #67 am: 31.05.2018, 07:50:58 »
Es ist schon klar geworden, dass Brink ein Schriftsteller ist, aber ähnlich verdutzt wie Valeria blickt Valentin drein. Von Max als Soldat, je nachdem wie er gedrillt wurde, hat er schon irgendwie den Pragmatismus erwartet. „Und wenn die Person nicht krank sein würde, würdest du das auch sagen Soldat Max?“ fragt Valentin vorwurfvoll. Auch wenn er wie wohl jeder unter ihnen erlebt hat, was die Kranken anrichten konnten. Zur Not, und das weiß er nur all zu genau gibt es keinen anderen Weg, als einen angreifenden Kranken auszuschalten aber eine festgebundene wehrlose Person? „Ich bin kein Anhänger der Euthanasie oder des strategischen Tötens. Wir könnten nun lange diskutieren was wir machen aber unsere Entführer könnten auch bald auftauchen. Es gibt keinen schnellen Weg und verdammt noch mal was sollten wir hier absichern? Ich für meinen Teil habe nicht vor wieder zu kommen und selbst wenn das Seil reißt, dann hält die Kühlraumtür noch lange genug.“

Dr. Ludger Brink

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Prolog: Neue Freunde
« Antwort #68 am: 01.06.2018, 09:05:35 »
Das klingt ziemlich entschlossen, Valentin. Ich kann verstehen, dass Du als Sanitäter das Leben rettest und schützt. Vielleicht hast Du auch den hypokratischen Eid geschworen. Lass mich aber eines sagen. Es gibt Extremfälle, in denen Mediziner über Leben und Tod entscheiden und dies mit moralische Einwänden begründen. Sie sehen das Elend und fühlen, dass der Tod dem Leben vorzuziehen ist. Wir treffen diese Entscheidung bei Hirntoten und Krebspatienten. Wir haben in Extremsituationen nun einmal Verantwortung für Leben und Tod. Ich weiß, was Du jetzt sagen willst: Mediziner töten nicht aktiv Menschen. Das ist wahr. Wahr ist aber auch, dass wir bisher nie von einem Zombievirus betroffen waren. Und ich kann jetzt nur für mich sprechen, ich ertrage diese Grausamkeit kaum. Und ich bin mir sicher, wenn sie für einen Moment zur Besinnung käme, so würde sie sagen: 'Erschlage mich lieber, als mich hier angebunden zu lassen.' Also Valentin, Du musst es nicht selbst Verantworten. Lasse es nur zu, dass ein anderer sie tötet.“ist

Sarah Talgrund

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Prolog: Neue Freunde
« Antwort #69 am: 01.06.2018, 09:25:52 »
Unwillkürlich greift Sarah nach der Waffe, als die Gruppe von dem Trauernden überrascht wird. Ihr Herz rast und sie zittert am ganzen Körper als das Adrenalin durch ihre Adern pumpt. Bei den Anderen scheint das Adrenalin schneller abzuklingen als bei ihr, denn es bricht eine halbphilosophische Diskussion los. Für Sarah ist die Sache ganz einfach ohne Not zu töten, kommt für sie nicht in Frage, nur das sie von Max dazu aufgefordert wird: "Ich werde ihn nicht erschießen. In der Waffe befindet sich genau eine Kugel, die werde ich nicht verschwenden um einen, für uns ungefährlichen, Trauernden zu töten. Wir sollten weiter und kein Risiko eingehen. Wenn du ihn niederknüppeln willst besteht die Gefahr, dass du Gebissen oder sonstiges wirst, deine Entscheidung, aber wenn Blut aus deinen Augen fließt sei dir sicher, dass ich dir eine Kugel in den Kopf jage, bevor du jemanden verletzt. Lasst uns einfach die Tür zu machen und weiter gehen. Je weniger wir riskieren desto besser."
An Ludger fügt sie hinzu: "Das ist keine phiolosophische Frage, sondern es geht ums Überleben und sich selbst in Gefahr zu bringen, wenn für den achso edlen Trauernden beide Optionen der Tod sind ist idiotisch."
« Letzte Änderung: 01.06.2018, 09:27:01 von Sarah Talgrund »

Dr. Ludger Brink

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Prolog: Neue Freunde
« Antwort #70 am: 01.06.2018, 09:58:38 »
Brink seufzte. “Dann lasst die Mehrheit entscheiden. Valeria, auf Dein Votum kommt es an.

Valeria Rodriguez

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Prolog: Neue Freunde
« Antwort #71 am: 01.06.2018, 19:33:41 »
Valeria hat sich inzwischen ein wenig beruhigt und verfolgt, wenn auch ausserhalb des Kühlraumes, die Diskussion. Sie ist nicht gerade begeistert, ab Brinks Vorschlag, dass sie nun die Entscheidung treffen soll.
"Na toll...", seufzt sie und fasst sich mit ihrer Linken an den Kopf. Sie atmet einmal tief ein und antwortet dann: "Nein... Nein, es gibt keinen Grund diesen... Menschen zu töten. Machen wir die Tür einfach wieder zu, vergessen es und hauen hier ab. Ob tot oder eingesperrt, beides hilft uns nicht weiter und ich will nicht diejenige sein, die jemanden zum Tode verurteilt."
Sie winkt den anderen auffordernd zu, den Raum ebenfalls zu verlassen und wendet sich dem Tor zu. Das ist im Moment ihr grösstes Problem - um das sollte man sich jetzt kümmern.
- Querer es poder -

Dr. Ludger Brink

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Prolog: Neue Freunde
« Antwort #72 am: 01.06.2018, 21:17:06 »
Brink seufzte abermals und wandte sich dann um. “Demokratie ist so befriedigend... Komm Max, lass uns gehen. Es muss hier doch einen Ausgang geben. Lass uns unsere Haut retten.“, sagte er resigniert.
« Letzte Änderung: 01.06.2018, 21:17:32 von Dr. Ludger Brink »

Valentin Saarow

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Prolog: Neue Freunde
« Antwort #73 am: 03.06.2018, 22:16:10 »
Finster blickt Valentin Brink an. Hypokratischen Eid, was für ein Firlefanz und die Menschheit stand schon mindestens zwei Mal vor fast genauso gefährlichen Seuchen. Damals wurden dann die Infizierten versteckt oder ausgegrenzt und es folgten dunkle Zeitalter.
Aber ja, es ist hier kein rechter Ort zum Streiten und mit Sarah sowie Valeria sieht es für den armen Trauernden nicht schlecht aus. In der Bewegung um Valeria zu folgen, sieht er Brink kurz an. „Wer weg sieht oder einfach daneben steht und nichts tut, trägt die gleiche Last.“

Caliban

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Prolog: Neue Freunde
« Antwort #74 am: 04.06.2018, 12:14:49 »
Von einem durchgängigen Wimmern begleitet beginnt der Trauernde sich langsam wieder aufzuraffen. Die Bewegungen wirken dabei ungelenk. Immer wieder schlägt er mit beiden Händen in die Luft und drückt sich mit aller Kraft gegen den Gürtel um seinen Hals. Die blutunterlaufenen Augen blicken dabei abwechselnd auf die sich im Raum befindliche Personen. Unter das Wimmern mischt sich immer wieder ein langgezogenes Knurren.

Ein Blick auf den Boden offenbart nun ein kleines Handfunkgerät, welches dem Trauernden wohl bei seinem Angriffsversuch aus der Tasche gefallen ist. Allerdings ist dieses nicht zu erreichen ohne sich in den Angriffsbereich des Trauernden zu begeben.[1]
 1. Ein Versuch an das Funkgerät ohne Kampf zu kommen wäre grundsätzlich möglich. Dazu bitte einen Wurf auf den allgemeinen Handeln-Wert. Wenn ihr dabei ein Hilfsmittel (Metallstange, o.ä.) benutzt, dürft ihr euch den Wurf um 20 erleichtern. Valeria könnte alternativ noch auf Ihren Athletikwert würfeln um eine schnelle Finte zu schlagen und das Funkgerät aus dem Gefahrenbereich zu holen. Da euch der Trauernde jedoch seine volle Aufmerksamkeit schenkt, wäre dieser Wurf um 10 erschwert.
« Letzte Änderung: 04.06.2018, 12:16:18 von Caliban »

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