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Autor Thema: Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont  (Gelesen 57936 mal)

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Kara Stendahl

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #300 am: 17.04.2019, 20:35:57 »
Endlich ein gescheiter Satz. Fiona enttäuschte nicht. Nach Fischers seltsamem Ausbruch hatte Kara gedacht, sie müsse wohl ihre anfänglichen Eindrücke generell überdenken. Aber Fiona gefiel ihr immer besser. Dieses Geschwätz über warum und wieso und mit welcher Absicht und blablabla... Entweder man tat etwas, oder man tat es nicht. Sie überließ das Philosophieren lieber anderen. Andauernd Fragen zu stellen, auf die es keine Antworten gab, mochte manche gut unterhalten, aber sinnvoll war es sicherlich nicht.

Kara trieb Grani ungeduldig nach vorne, an den selbstherrlichen Männern vorbei und kniff die Augen zusammen. Konnte man schon etwas von der Feste erkennen? In ihrer Erinnerung konnte es ja nicht mehr allzu weit sein und die Burg sollte stattlich aussehen. War das dort ganz hinten vielleicht eine Turmspitze? Sie stand im Sattel auf und lehnte sich konzentriert in Richtung des Weges. Dann drehte sie sich im Sattel um. Voran! ...sofern ihr euer unnützes Gefasel beendet habt.

Für inhaltloses Gesäusel hatte die Ruathym keine Geduld. Musste man wirklich jeden Gedanken, jede Befindlichkeit aussprechen und sich präsentieren wie ein gekränkter Hahn? Das erschien der geradlinigen Kriegerin anmaßend. Arrogant. Was für schnell beleidigte, aufgeblasene Schwafler! Genug davon! Sie würde dem Schauspiel kein Publikum sein und stob energiegeladen davon.

Fischer

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #301 am: 17.04.2019, 22:15:31 »
Von den beiden Angesprochenen tat sich Kleiner leichter mit einer Antwort. Sowieso aufgeregt von dem kurzen Kampfgemenge und dem folgenden ernsten Gespräch von Mann zu Wolf, schnupperte er eifrig, leckte Hände, schnappte sich das Fleischstück... und war erst einmal selbstvergessen damit beschäftigt.

Fischer überlegte etwas länger.

"Dich mögen?" sagte er schließlich. "Ich kenn' dich doch noch gar nicht. Frag' mich in ein paar Jahren noch einmal, dann weiß ich mehr."

Er hatte den Eindruck, dass die Antwort den Halbling wenig beruhigte, also dachte er nach, ob dem noch etwas hinzuzufügen sei. "Du bist ziemlich gut mit der Schleuder", bot er an.

Und falls das immer noch nicht genug wäre, versicherte er als letztes: "Und mir ist piepe, was du über die Götter denkst. Wenn du erst einen Freund verloren ist, mag's angehen, dass du noch an das Gute glaubst."

Doch damit wandte er sich endgültig ab.
« Letzte Änderung: 18.04.2019, 00:22:38 von Fischer »

Gaston

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #302 am: 18.04.2019, 11:03:13 »
Du auch mit Deinem Bogen.“, gab Gaston zurück. “Und Du kannst gut mit Tieren.“ Damit ließ er es dann aber auch gut sein. Er wollte den Bogen nicht überspannen.

Damit war für's Erste auch alles geklärt, zumindest für Gaston. “Wollen wir weiter?“, fragte er.

Auf der folgenden Reise versuchte Gaston dem Kleinen Leckerchen zuzustecken, wannimmer Fischer nicht hinsah. Gaston wusste, dass die Liebe eines Wolfes durch den Magen ging (und mal ehrlich: wer ist gegen kulinarische Bestechung schon völlig immun?). Und bald würde der Kleine auch auf ihn hören.

Zumindest war dies der Plan. Doch es gestaltete sich schwieriger als gedacht: zum einen war der Wolf vollkommen auf den Waldläufer fixiert und zum anderen ließ er den Wolf auch kaum aus den Augen. Gaston fragte sich, ob der Wolf eine Art Baby-Ersatz war. Doch er hielt die Klappe.
« Letzte Änderung: 18.04.2019, 11:10:57 von Gaston »
„Essen ist ein Bedürfnis, genießen ist eine Kunst.“ (Rochefoucauld)

Fischer

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #303 am: 26.04.2019, 16:37:41 »
Das größte Problem beim Füttern des kleinen Wolfes unterwegs war nicht, dass Fischer diesen eifersüchtig überwachte—das tat er nicht. (Im Gegenteil, er gönnte dem Kleinen jeden Happen.) Auch nicht, dass der Kleine völlig auf Fischer fixiert wäre—nach Art aller Jungtiere (oder kleinen Kindern) wurde er vielmehr so schnell, dass etwas seine Aufmerksamkeit erregte, wieder von etwas anderem, noch spannenderen abgelenkt. Nein, die größte Schwierigkeit war einfach, dass der Wolf über weite Strecken mit Fischer auf dessen Pferd saß.

Doch der Halbling feierte durchaus kleine Erfolge mit seiner Strategie. Schließlich stieg Fischer desöfteren ab und kundschaftete zu Fuß links und rechts der Straße die Gegend aus.[1] Bislang war der junge Wolf ihm dabei stets auf den Fersen gefolgt, doch jetzt geschah es schon zum zweiten Mal, dass Kleiner den Moment des In-die-Büsche-Schlagens verpasste, weil ein erlesen duftendes Häppchen ihn ablenkte...

Falls der Halbling sich traute, den Wolf bei einer dieser Gelegenheiten zu streicheln, würde er unter dessen Fell nur Haut und Knochen spüren.
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Blutschwinge

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #304 am: 27.04.2019, 18:13:57 »
Also setzten sie ihre Reise fort. Fischer hielt die Augen offen, verschwand immer mal, um den vor ihnen liegenden Weg auszukundschaften, er wollte nicht noch einmal so erwischt werden.

Kara warf derweil einen Blick in den kleinen Beutel, den sie beim Anführer an sich genommen hatte. Aber sie war enttäuscht über den Inhalt, ein kleine Edelstein, nur wenige Goldstücke wert und einige dreckige kleine Münzen. Damit könnten sie sicher in der Stadt ein ordentliches Essen für alle bezahlen, aber für mehr würde es nicht reichen. Außerdem waren dort drei kleine Knochen im Beutel, in die kleine rote Symbole geritzt waren.[1]

Die restliche Reise verlief aber ohne weitere Vorkommnisse und so erreichten sie am späten Abend, es war bereits dunkel, ihr Ziel. Xantharls Feste war eine kleine Siedlung, die mit einer massiven Steinmauer umfriedet war. Von der Handelsstraße führte ein gut sichtbarer Pfad dorthin. Mehrere kleine Türme waren zu erkennen und auf den Türmen brannten Feuer. Sie könnten dort auch Wachen erkennen und als sie der Stadt auf einen Steinwurf nahe gekommen waren, flogen zwei brennende Pfeile in ihre Richtung, allerdings war klar, dass sie niemand treffen sollten, sie dienten eher zum erleuchten, je ein Pfeil einige Meter rechts und links von ihnen. Und vom Turm kam dann ein Ausruf: "Kommt langsam näher zum Tor, Reisende"
 1. Wenn du mehr wissen möchtest bitte einen Intelligenzwurf
« Letzte Änderung: 27.04.2019, 18:15:46 von Blutschwinge »

Kara Stendahl

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #305 am: 27.04.2019, 20:46:26 »
Sieh mal, Kylre! Schon mal gesehen? Kara hatte den Edelstein und die Münzen in ihren Beutel getan und ließ Grani nun neben ihrem Kumpanen in den lockeren Trab der Reisegruppe fallen. Sie hielt dem jungen Kapitän die kleinen Knochen hin und wartete gespannt auf seine Einschätzung. Vermutlich hatte er ebensowenig Kenntnis von jenen roten Runenzeichen wie sie, wahrscheinlich handelte es sich um etwas Triviales, um Spielsteine oder persönliche Mementos. Doch der Weg zur Feste schien länger als erwartet, etwas Unterhaltung täte gut und vielleicht war Kylre auf einer seiner Reisen ohne Kara solchen Zeichen schon einmal begegnet.

Im Zwielicht konnte Kara Kylres Gesichtszüge nicht genau erkennen. Während er die Knöchlein in seiner Hand drehte und wendete, verschluckte die einbrechende Dunkelheit immer mehr des Weges und weichte die Konturen und Umrisse in der Ferne nach und nach auf. Bald würde die Nacht über sie hereinbrechen und noch immer waren sie unterwegs. Kara stellte sich vor, wie sie die Knochen des Hobgoblins aus einem ledernen Becher auf den Spieltisch fallenließ. Glaubst du die taugen zum Würfeln?

Hmm. Abwägend warf Kylre die Knochen mit einer Hand hoch und fing sie geschickt wieder auf. Er lächelte und blickte Kara verschwörerisch in die Augen. Valkur weist uns den Weg. Gemeinsam überlegten die beiden Ruathym und warteten auf eine Eingebung.[1]
 1. Geschafft dc19 und soises unterstützt mit help action und guidance; wenn das nicht geht, dann editiere ich
« Letzte Änderung: 27.04.2019, 21:02:22 von Kara Stendahl »

Blutschwinge

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #306 am: 28.04.2019, 10:55:30 »
Kara und Kylre besahen sich die Knochen genau und beide vermuteten, dass es Menschenknochen waren und die Zeichen waren möglicherweise mit Blut gefärbt worden. Kylre hatte mal von Menschen gehört, die Wahlknochen nutzen, um die Zukunft zu ergründen, vielleicht waren diese Knochen etwas ähnliches. Oder Talismane. Aber wirklich sicher war er nicht.

Kylre

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #307 am: 28.04.2019, 12:36:18 »
Unzufrieden darüber, dass sie das Rätsel das ihnen diese Knochen aufgab nicht lösen konnten, schnaubte Kylre die Worte eines einfachen Zaubers um zu ergründen ob die Knochen magisch waren oder eben nicht. Somit würde es sich weißen, ob sie weiteren Aufwand wert waren.[1]

Vor den Mauern von Xantharls Feste, hielt sich der Sturmpriester mit Kara in der zweiten Reihe und überließ Fiona den "Vorritt". Immer wenn Ruathym vor fremden Stadtmauern auftauchten gab es Vorurteile, nicht ganz unbegründete musste er eingestehen, zu überwinden. Diese Arbeit sollte die hübsch anzusehende Halbelfe übernehmen. Ihren süßen Worten würde man sicher leichter Gehör schenken als den seinen.

Einen Moment darauf achtend, dass alle Waffen gut in ihren Schlaufen und Scheiden steckten, zeigte er seine leeren Hände und machte sich daran der Zaubererin langsam zu folgen. Schließlich wollte er die Nacht in der Taverne nicht durch irgendwelche unbeabsichtigten Grobheiten beenden, ehe sie begonnen hatte.
 1. Caste Detect Magic

Fiona

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #308 am: 30.04.2019, 20:32:21 »
Fiona glitt so elegant von ihrem Ross herunter, wie es iher nach den langen Stunden im Sattel möglich war. Mit den Zügeln führten sie Hurricane näher zum Tor, wie der Wächter es wollte.

Ich kann auch ein kleines Feuer machen, wenn ihr wollt... dachte sie sich, bei dem Anblick der zwei Brandpfeile. Ihre eigenen Augen hatten keinerlei Schwierigkeit mit der Dunkelheit. Durch ihre Magie und die Verbindung zu den Schatten, waren sie sogar noch schärfer geworden als sie es durch ihre elfischen Wurzeln ohnehin schon waren.

"Einen guten Abend wünsche ich! Wir kommen aus Mirabar und würden uns sehr über ein Dach über dem Kopf, etwas Warmes zu Essen und etwas Kühles zu Trinken freuen. Man sagte uns, dass wir hier fündig werden sollten. Falls es Euch interessiert, wir haben die Straßen ein Stück weiter nördlich wieder etwas sicherer gemacht."

Gaston

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #309 am: 30.04.2019, 20:56:33 »
Macht Eure Tore weit auf! Wir sind hier, um Eure Speisekammern leerzufressen und Eure Weinkeller auszusaufen. Man nennt mich 'die Heuschrecke' und ich sage Euch: Ich habe Huuunger!! Ich vergelte es Euch mit fröhlicher Unterhaltung und barer Münze. Also seid fröhlich und sauft mit uns, denn morgen schon könnten wir tot sein!“, rief Gaston überschwänglich.
„Essen ist ein Bedürfnis, genießen ist eine Kunst.“ (Rochefoucauld)

Blutschwinge

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #310 am: 01.05.2019, 19:43:44 »
Als Fiona sich dem Tor näherte öffnete sich eine Klappe im Tor und ein Wachmann schaute hindurch. So musste sie also nicht nach oben sprechen. Der Mann nickte nur. "Ihr seid spät und die Straße ist gefährlich. Kommt herein." Damit schloss er die Klappe wieder und kurze Zeit später wurde das Tor geöffnet.

Im Innern brannten mehrere Fackeln rund um der Tor und eine Feuerschale erhellte den Bereich dahinter. Einige Wachen waren zu sehen, überwiegend Menschen, aber einige Zwerge waren ebenfalls darunter, die sich neugierig die hinein reitende Gruppe anschauten. Sobald der letzte Reiter hindurch war wurde das Tor sofort wieder geschlossen.

Die Siedlung bestand überwiegend aus schmalen und recht hohen Steingebäuden, einfach und praktisch gebaut. Die Gassen waren eng, nur eine Straße war breit genug für Wagen und führte geradeaus ins Zentrum der Stadt.

Der Wachman trat an Fionas Pferd heran. "Wir haben zwei Tavernen, der Fallende Ork ist gleich dort drüben", er zeigte auf ein hell erleuchtetes Gebäude in der Nähe der Ställe, "dort gibt es gutes Essen und saubere Zimmer. Der Maulbeerbaum ist am anderen Ende der Siedlung, da ist es auch gut."

Fiona

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« Antwort #311 am: 01.05.2019, 20:12:57 »
"Und welches der beiden ist das bessere Gasthaus? Wir sind nicht hier, um zu sparen. Und auch wenn unser Halblingfreund gerade nicht so ganz diesen Eindruck vermittelt, so ist er doch ein wahrer Feinschmecker," erkundigte Fiona sich mit einem Augenzwingern in Gastons Richtung.

"Und wo können wir dem Stadtherrn unsere Aufwartung machen? Natürlich erst morgen früh, nehme ich an. Wir würden gerne im Namen der Fürstenallianz mit ihm sprechen."

Blutschwinge

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #312 am: 02.05.2019, 09:49:52 »
Der Soldat zuckte mit den Schultern und schien unsicher, was er sagen sollte. "Also, ich glaube das Essen ist im Maulbeerbaum besonderer, im Ork gibt es Braten und Eintopf, aber da ist mehr los, also es ist halt größer. Keine Ahnung, was ihr besser findet. Schlecht ist aber keine von beiden. Narbeck Horn ist der Herr der Feste, fragt morgen früh in der Garnison am westliche Turm nach ihm."

Der Mann wartete noch einen Moment, falls Fiona noch weitere Fragen hatte, dann ging dann wieder zurück zum Tor.[1]
 1. Es ist jetzt gegen halb zehn abends.
« Letzte Änderung: 03.05.2019, 07:46:10 von Blutschwinge »

Fiona

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #313 am: 02.05.2019, 10:43:54 »
Fiona lächelte freundlich und nickte. Viel mehr konnten sie hier wohl nicht erfahren.

"Vielen Dank! Dann werden wir uns selbst ein Bild machen. Ersteinmal müssen wir unsere Pferde unterbringen."

Hurricane trabte kurz darauf auch los in Richtung der Ställe.

Blutschwinge

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #314 am: 03.05.2019, 07:45:51 »
Die Ställe waren nur einen Steinwurf entfernt und sehr groß. Ein Teil wurde offenbar für die Pferde der Wache genutzt und dessen Tor war verschlossen. Ein anderer Teil stand aber offen, eine Fackel brannte am Tor und ein Junge lag im Stroh.

Als die Gruppe sich näherte sprang er auf, er war vielleicht zehn Jahre alt, hatte strubbeliges dunkles Haar, in denen jetzt einige Strohhalme steckten, und einfache Kleidung an. "Ich nehme die Pferde, ich kümmere mich, werte Dame." Dabei nickte er eifrig. Dann erblickte er Gaston im halbdunkel und winkte ihm, scheinbar hielt er ihn für ein Kind.

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