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Autor Thema: Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont  (Gelesen 56869 mal)

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Kara Stendahl

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #330 am: 13.05.2019, 15:47:50 »
Verwundert musterte Kara den neutral dreinschauenden Mann. War das sein Ernst? Wohl kaum. Hör mal, Fischer. Kara schob ihren leeren Teller weg und zog mit der Linken den letzten freien Stuhl etwas heraus. Mit einer einladenden Geste versuchte sie ihn zu beschwichtigen: Setz dich und iss erst einmal was. Füttere dein Schoßtierchen. Ich hab schon verstanden, dass du große Gesellschaften nicht magst und lieber unter freiem Himmel schläfst, aber heute brauchen wir erst einmal Rast und Nahrung für Leib und Seele. Auch der härteste Soldat weiß, dass Erholung und Aufmunterung wichtig sind, damit die Einheit gut funktioniert.

Sie nahm einen Schluck des kühlen Bieres und nickte in Richtung des Gastraumes. Schau! Wie der Wirt gesagt hat: Es beginnt sich zu leeren. Komm her, Mann. Stärke dich und trink eines mit. Spiel mit uns, oder lass es, aber warte noch ein, zwei Stunden. Wenn du es dann immer noch nicht aushältst, finden wir eine Lösung.

Kara hatte alles zu dem Thema gesagt und wandte sich dem Halbling zu. Und nun zu dir, du gefräßiges Insekt! Freundlich lächelte sie dem Halbling zu, der sich wohl schon wieder dem kleinen Wölfchen widmete. Was hältst du von diesem Ort? Sagt dir das Gasthaus zu? Meinst du, wir sollten gleich über Nacht im Ork bleiben? Fiona hatte bestimmt schon über die beste Lage für ihr Zimmer nachgedacht und Kylre und sie selbst waren glücklich, solange sie ein Plätzchen in der Nähe des Schankraumes hatten. Fischer wollte weg. Aber Gaston konnte sie gar nicht einschätzen. Er langte nun schon geraume Zeit herzhaft zu und trank in großzügigen Schlucken eins nach dem anderen. War der Kenner zufrieden genug mit der Küche?
« Letzte Änderung: 13.05.2019, 20:14:14 von Kara Stendahl »

Gaston

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #331 am: 13.05.2019, 21:15:17 »
"Ich gebe zu, dass es etwas anderes ist als das Gastons, aber ich muss auch zugeben, es hat etwas.", antwortete Gaston auf Karas Frage und biss dann von einem saftigen Hammelbein ab. "Es ist schon etwas her, dass ich mich den einfachen Genüßen hingegeben habe. Ich meine, sieh Dich nur um! Musik und Geschwätz, Suppe und Braten. Vielleicht... habe ich der Haute Cuisine zu viel Bedeutung zugemessen." Er hob seinen Bierkrug. "Hol's der Teufel!! Skip hatte Recht! Und ich hebe meinen Krug auf den alten Gauner! Ich hoffe, ich sehe den Mistkerln wieder..."

"Und auch Dir würde ein großer Batzen Braten gut tun!", sagte Gaston dann unversehens zu Fischer und wedelte dem Wolf mit einer angebissenen Keule vor der Schnauze herum. "Jetzt sag mir nicht, dass der Kleine nicht all seine Angst vergisst, wenn er hiervon kosten dürfte. Also, ich weiß nicht, Fischer. Ganz im Ernst, besonders verängstigt sieht er mir nicht aus. Was hast Du nur? Ich kann gar nichts ungewöhnliches sehen. Bist Du Dir sicher, dass Du nicht viel lieber woanders sein willst? Haha, aber wo solltest Du denn anders sein wollen, als hier. Jetzt hab Dich nichts so! Setz Dich zu uns und trink mit uns! Man sagte mir, ich hätte das Bier schon fast ausgetrunken! Glaubst Du das? Solltest Du aber! Haha!"
« Letzte Änderung: 13.05.2019, 21:16:11 von Gaston »
„Essen ist ein Bedürfnis, genießen ist eine Kunst.“ (Rochefoucauld)

Fischer

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #332 am: 14.05.2019, 14:41:00 »
"Fressen und Saufen, mehr habt ihr nicht im Kopf?" schnaubte Fischer. "Und Glücksspiel! Fehlt nur noch rumhuren. Erholung? Wovon, einem ereignislosen Tag auf der Landstraße? Aufmunterung von was? Um uns Hunger und Kälte vergessen zu lassen, den endlosen Gewaltmarsch durch Feindesland, die von Heckenschützen gefällten Kameraden, gar eine verlustreiche Schlacht? Mein Schoßtierchen hat schon größere Entbehrungen überlebt und klaglos ertragen als einen Tag auf der Straße."

Was für eine undisziplinierter Haufen. In der Fremde unterwegs, als geheime Kundschafter noch dazu, beauftragt, die aktuelle Gefahrenlage zu ergründen, benahmen sie sich so sorglos wie daheim, schlugen sich den Bauch bis zum Bersten voll und kippten das Bier in sich hinein, bis es ihnen bis zur Gurgel stand. Waren sie so unvorsichtig auch im Eiswindtal unterwegs gewesen? Dann wunderte es ihn nicht mehr, dass sie gleich mit dem Tigerstamm aneinandergerieten.

Ihm kamen Zweifel, ob es eine gute Idee war, sich diesen Leuten anzuschließen. Mühsam schleppten sie sich von Wirtshaus zu Wirtshaus, oder vielmehr überließen sie ihren Gäulen das eigentliche Schleppen, und dazwischen hingen sie träge im Sattel. Kaum aus diesem heraus, plumpsten sie dann ermattet auf ihren Sitzbänken nieder und jammerten, sie bräuchten jetzt dringend eine Stärkung! Dazu ihr auffälliges Auftreten. Auch jetzt zogen sie die Aufmerksamkeit des gesamten Wirtshauses auf sich. Allein unterwegs wäre er jetzt irgendwo im Wald und hätte vermutlich längst Spuren gefunden. Allein wäre er auch nicht so laut und nichtsahnend in den Hinterhalt der Hobgoblins gepoltert.

Nun, Fiona zumindest hatte den richtigen Gedanken und schien ihm auch sonst die einzige unter den Gefährten, die zwei Dinge gleichzeitig erledigen konnte, also zum Beispiel speisen und zur selben Zeit ihren Verstand benutzen.

"Ich geh' mit Fiona und kümmer mich um die Zimmer." Mit diesen Worten erhob er sich, schubste seinen Wolf mit dem Fuß sacht in Richtung Tür[1] und wartete auf Fiona. "Ork oder Maulbeerbaum, sag' Du, mir ist's gleich."

Den ihm zugedachten Bierkrug würde er mitnehmen und auf dem Weg zur Tür einem besonders durstig ausschauenden Zwergen hinstellen.
 1. Gaston kann gern versuchen, das Tier mit Leckerbissen zurückzuhalten

Fiona

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #333 am: 14.05.2019, 15:34:26 »
"Also bitte, ja? Hier sind Damen am Tisch," entgegnete Fiona mit recht offensichtlich gespielter Empörung.

Sie blickte in die Runde und schüttelte nur den Kopf und zuckte mit den Schultern. Es war ja nicht zu übersehen, dass Fischer etwas gehörig gegen den Strich ging. Aber sie wusste beim besten Willen nicht genau, was das sein konnte. Allerdings war der Gedanke mit dem Zimmer nachwievor ein guter, daher stand die Halbelfin auch von ihrem Platz auf, um zum Wirt zu gehen.

"Ork oder Maulbeerbaum? Naja, wo wir schonmal hier sind. Und es soll ja durchaus ein ordentliches Haus sein. Wenn auch ein ziemlich volles."

Zum Rest gewandt sagte sie noch abschließend: "Und ihr bleibt solange hier und wartet, in Ordnung?" Ihre Mimik war klar und deutlich, sie duldete hier keine Widerworte.

Sie wollte vermeiden, dass da jetzt eine große Diskussion entstand. Sie würde schon herausfinden, was das Problem war, und es würde auch sicherlich einfacher sein, wenn nicht noch drei andere dazwischenriefen. Weder Gastons zuweilen etwas schrägen Sinn für Humor noch Kylres aufbrausendes Temperament konnte sie dabei gebrauchen. Und Kara war, wenn man die Tatsache bedachte, dass sie im Kampf gegen die Hobgoblins in einen wahren Kampfrausch verfallen war und sich ohne Rücksicht auf Leib und Leben in die Schlacht gestürzt hatte, erstaunlicherweise noch die Besonnenste von den dreien.

Kara Stendahl

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #334 am: 14.05.2019, 21:01:00 »
Oh...wir wollen hier bleiben. Kara schmunzelte Kylre zu und trank den letzten Schluck. Verschwörerisch, mit einem unheilvollen Glänzen im Blick, ergänzte sie: Nun ja, vielleicht nicht ganz genau hier. Sie erhob sich und schlug mit der flachen Hand auf die Tischplatte. Ha! Sie hatte lange genug gewartet. Noch mit Fressen und Saufen beschäftigt? Oder schon bereit? Fürs Rumhuren ist's wohl noch ein bisschen früh! Die Kriegerin blickte Kylre und Gaston keck an.

Entschieden schritt sie dann in jene Richtung, auf die der Wirt gedeutet hatte. Es war zwar lichter geworden, aber bei weitem noch nicht leer. Einerlei. Sie ging geradeaus, weiter nach hinten, zu dem großen Spieltisch. Der war, wenngleich nicht voll, doch gut besetzt. Kara ließ ihren Blick durch die Runde schweifen. Sie lehnte die mächtige Axt am Tisch an und genoss dadurch plötzlich die ungeteilte Aufmerksamkeit, der sich in unmittelbarer Nähe aufhaltenden Gäste. Zeit zu spielen. Sie warf ein kleines Säckchen mit ein paar Münzen auf den Tisch. Das helle Klingen des zusammenstoßenden Metalles war trotz des Lärmes der Taverne gut hörbar und ließ so manchen Gast aufmerken.

Kara schob einen Stuhl heran. Sie blickte die Anwesenden nacheinander herausfordernd an. Schauen wir einmal ob es hier Riesen gibt am Würfeltisch!
« Letzte Änderung: 14.05.2019, 21:03:08 von Kara Stendahl »

Kylre

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #335 am: 15.05.2019, 13:19:24 »
Fischers dramatischen Ausbruch mit einem genervten Schnauben, vorerst, ignorierend, tat Kylre voller Freude genau das. Er aß und trank sich so richtig satt und war zufrieden.

Gerade fertig geworden fuhr er sich mit dem haarigen Handrücken über den Mund und Bart um so die letzten Spritzer des Bratenfetts einigermaßen los zu werden. Rumhuren klang wirklich nach einer hervorragenden Idee. Den Kopf ein wenig reckend, blickte sich der Kapitän suchend um, wurde aber von Kara dabei unterbrochen. Beinahe hätte er seiner Kameradin eine Abfuhr erteilt, aber Karas gewohnt direkte Art duldete keinen Widerspruch und so schenkte er Gaston ein schicksalsergebenes Schulterzucken, begleitet von einem breiten Grinsen und stand auf. Hinüber zu dem Tisch der Spieler schlendernd, holte er sich noch mit einem spitzen Fingernagel Fleischreste zwischen den Zähnen hervor und spuckte diese ohne jedes Bedenken einfach aus.

Schwer auf den sogleich ächzenden Stuhl fallend, ließ auch Kylre einige Münzen vor sich erscheinen und sah sich die Gesichter der anderen einmal genau an. Dann wandte er sich wieder den Raum zu. Vielleicht ließ sich ja eine Schankmaid finden, die sich für einige Münzen gut um ihn kümmern würde. Luskan, dieses Möwen verschissene Nest, war eindeutig schon zu lange her. Für einen Mann wie ihn, in der Blüte seiner Jahre und am Zenit seiner Kraft, war solch eine Situation sicherlich ungesund. Da musste Abhilfe her!

Blutschwinge

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #336 am: 16.05.2019, 14:12:05 »
Fiona bekam die von ihr gewünschten Zimmer, anhand der einfachen Schlüssel konnte sie erkennen, dass noch einige Zimmer frei waren.
Der Wirt deutete auf einen Gang, an dessen Ende sich die Treppe nach oben befand, und verwies sie auf den ersten Stock. "Das Zeichen am Schlüssel zeigt die zugehörige Tür."
Erst jetzt sah sie sich die Schlüssel genauer an und an jedem hing eine Schnur mit einem Holzplättchen, auf dem Punkte, Striche und Quadrate zu sehen waren, jeweils anders angeordnet.

Blutschwinge

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #337 am: 18.05.2019, 08:41:34 »
Es hatte sich zwar noch nicht wirklich geleert in der Taverne, aber irgendwann gingen mehrere Männer zu einem größeren runden Tisch und die dort bisher sitzenden Männer und Frauen standen sofort auf und suchten sich einen andern Platz. Kara und Kylre nutzen die Chance und gingen ebenfalls hinüber, wo ihnen sofort ein Platz angeboten wurde. Drei Männer und eine Frau nahmen neben Kara und Kylre. Man stellte sich vor und es wurden Karten, Würfel und dreieckige Steine ausgelegt.

"Spielen wir. Aber was? Was haltet ihr von unserem Sterne-Spiel. Jeder Dreickstein hat unterschiedliche Symbole auf jeder Seite und man wirft sie in die Mitte und sammelt gleiche Zeichen oder Zeichengruppen. Pro Spielrunde wird dreimal mit fünf Ecksteinen geworfen, dann wird gezählt. Kommt aus dem Süden, das Spiel, keiner von uns kann den Namen aber aussprechen. Ist lustig und nicht so schwierig. Macht ihr mit? Sonst haben wir auch Würfel und Karten."[1]

Dabei schob er die dreieckigen Steine in die Mitte, so dass Kara und Kylre sie anschauen konnten. Sie waren aus einem hellen, glatten Material gefertigt und mit Symbolen auf beiden Seiten versehen.[2]
 1. Ich hätte das das Spiel einfach als Fertigkeitswurf auf Wis oder Int abgehandelt, es geht ja eher um das Quatschen. Ok für euch?
 2. Ihr könnt mal auf History würfeln
« Letzte Änderung: 18.05.2019, 08:44:15 von Blutschwinge »

Kara Stendahl

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #338 am: 18.05.2019, 21:40:28 »
Spielen wir das doch als erstes. Was hältst du davon? Kylre war einverstanden. Kara sah sich die Steine genauer an und drehte einen in ihrer Rechten[1].

Die große Kriegerin bestellte noch ein Bier und ließ sich auf das neue Spiel ein.[2] Nach einer weiteren Runde warf sie jene Knochenstückchen auf den Tisch, die sie beim Hobgoblin gefunden hatte. Ich habe heute auch interessante Steine gefunden. Sowas schon mal gesehen? Einer der Männer griff nach einem Stein, merkte wohl, dass es Knochen waren und zog eine Grimasse. Kara grinste breit, sie spürte die angenehme Wärme des Alkohols, die sich langsam in ihrem Körper und Geist ausbreitete. Wir haben die bei einem wehrhaften Hobgoblin gefunden, der uns mit seiner Bande auf der Straße zu eurer Feste überfallen wollte. Nun ja, nicht so wehrhaft. Eigentlich recht wehrlos. Kara lachte, dann wurde sie plötzlich sehr ernst. Ist hier denn keiner für die Sicherheit in eurem Hinterhof zuständig? Oder habt ihr so riesige Angreifer hier, dass kleine Hobgoblins nicht der Rede Wert sind? Sie packte die Knochen wieder weg und griff zu den Dreiecksteinen. Sie bestellte einen weiteren Krug und noch einen für ihren Gefährten.

Mal im Ernst...was ist hier los? Kara lehnte sich bei der Frage nach vorne und blickte jedem am Tisch tief in die Augen. Dann grinste sie wieder breit und warf die Steine aus. Die beiden wild aussehenden Krieger vom steinigen Eiland saßen eine ganze Weile und versuchten ihr Glück am Tisch. Nebenbei unterhielten sie sich mit den Anwesenden. Kara versuchte an die neuesten Nachrichten aus der Feste und aus der Umgebung zu kommen. Wäre sie auf sich gestellt gewesen, so hätte sie direkt nach den Riesen gefragt. Sie mochte direkt. Subtil war nicht ihre Stärke. Dennoch bemühte sie sich ihrer Gruppe wegen um ein Mindestmaß an Diskretion.
 1. History: Habe 14 gewürfelt
 2. Int: Habe 14 gewürfelt

Kylre

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #339 am: 18.05.2019, 21:56:07 »
Immer noch mit seiner Mundhygiene beschäftigt, zuzelte Kylre noch einige Zeit in seinem Mund herum, bis er scheinbar mit dem Ergebnis zufrieden seine Aufmerksamkeit dem Spiel widmete. Nach Frauen konnte er etwas später noch Ausschau halten. Etwas. Nicht viel.

Zustimmend brummte der Kapitän der Wavedancer, griff mit seinen großen Händen nach den Spielsteinen und murmelte einen halbherzigen Wunsch - man könnte es auch als Drohung verstehen - an Tymora ehe er die erste Hand zum Besten gab.[1]

Seine Mitspieler musternd, versuchte der Seefahrer sie einzuordnen. Waren es Bauern? Händler? Söldner? Wie hoch waren ihre Einsätze? Und wie schwielig ihre Knöchel?[2]

Sich so die Zeit etwas vertreibend, unterstützte er, man konnte es wohl instinktiv nennen, Kara bei ihren Versuchen etwas aus den Leuten heraus zu bekommen indem er die Gesichter der Gegenüber genau musterte, oder bedrohlich lachte - ganz wie es angebracht war.[3]
 1. Eine 8 fürs Spielen, eine 7 für History
 2. Insight 18
 3. Insight 18 von oben, sonst würfle ich gerne noch einmal für den zweiten Teil falls du das willst.

Blutschwinge

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #340 am: 19.05.2019, 19:53:51 »
Als Kara die Spielsteine berührte fiel ihr gleich auf, wie glatt sie sich anfühlten. Die beiden Seeleute kannten ein solches Material von Schmuckstücken, die aus Wal-Stoßzähnen gemacht wurden. Aber es war teuer und so weit entfernt vom Meer und bei solche alltäglichen Gegenständen hatte sie es nicht erwartet. Aber die Männer achteten auch gut auf die Steine, sie waren alt und gut gepflegt, also hatten sie auch hier einen gewissen Wert.

Die Miene des Mannes, der die Knochen ansah, verdunkelte sich kurz, als dann aber die Herkunft geklärt wurde, schien er beruhigt. "Es ist nicht unsere Aufgabe, die ganze Straße zu bewachen, wir haben genug mit der Umgebung hier zu tun. Hobgoblins sind gerade viele unterwegs, man sagt sie folgen den Riesen. Keine gute Zeit für Reisende, aber ihr könnt ja auf euch aufpassen. Also, was meint ihr, was hier los ist? Der Norden war schon immer rau und gefährlich, aber die Menge an Riesensichtungen, von denen wir hier hören, ist schon nicht normal. Aber was fragst du uns danach, wir haben sie nicht rausgelassen"

Sein Nachbar legte ihm die Hand auf die Schulter. "Komm, ist ja gut, sie hat's nicht böse gemeint. Wie er sagt. Unsichere, gefährliche Zeiten. Aber wir passen auf. Hierher kommen sie nicht, bisher jedenfalls. Hobgoblins hat eine unserer Patrouillen vor kurzem erwischt, viereinhalb Hände voll, wie die Soldaten behaupteten, also waren es vermutlich ein bis zwei Dutzend." Dabei lachte er. "Aber jetzt spielen wir, und trinken."

In der ersten Runde waren die Kara und Kylre nicht sehr erfolgreich, aber die Münzen, die sie verloren hatten, wurden von den Männern gleich in Bier für alle investiert. Bald war klar, dass es hier um Spaß und Zeitvertreib ging, und nicht darum, Leute auszunehmen.

Kylre war bald sicher, dass die Männer vermutlich Handwerker waren. Keine einfachen Tagelöhner. Sie schienen sich auszukennen in der Stadt und waren offen, aber auch zurückhaltend. Aber er hatte schon das Gefühl, dass er sie Fragen konnte, was ihn interessierte. Ob er auf alles eine Antwort bekam, würde er sehen.
« Letzte Änderung: 22.05.2019, 13:28:47 von Blutschwinge »

Fiona

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« Antwort #341 am: 19.05.2019, 23:00:31 »
"Danke!" Fiona nahm die Schlüssel erstmal entgegen und wandte sich dann an Fischer.

"Gut, das hätten wir. Wollen wir mal nachsehen, wo die Zimmer sind? Scheint ja hier schon ein wenig größer zu sein. Dann können wir den anderen zumindest sagen, wo sie später hinmüssen. Falls sie nicht soviel trinken, dass sie gleich hier unten im Schankraum einschlafen."

Letzteres schien eine durchaus reelle Möglichkeit zu sein. Fiona schien sich daran allerdings auch wenig zu stören. Sie kannte nur Gaston etwas besser und auf ihn konnte man sich eigentlich immer verlassen, wenn es sein musste. Kara und Kylre schätzte sie auch so ein, dass man sich durchaus auf sie verlassen konnte. Vorschriften machen konnte sie ihnen ohnehin nicht.

"Also, was meinst Du?"

Kara Stendahl

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« Antwort #342 am: 20.05.2019, 09:55:51 »
Riesensichtungen, hmm. Ich selbst habe hier noch keinen getroffen. Altweibergeschichten vielleicht? Das wär schon was, einen von denen zu fällen. Kara blickte liebevoll in Richtung ihrer Axt. Ihre Zunge fühlte sich langsam schwer an, doch ihre Kehle schien ihr trocken. Sie löschte ihren Durst mit Schwung. Wo man wohl so einen treffen kann? Uns haben sie weiter nördlich auch von umherstreifenden Riesen erzählt. Und...irgendwelche Geschichten von einem, der wohl damit zu tun hat. Hmm...Albert, Albus....Artus, hieß der, Artus Cimber. Wird vielleicht ein Jäger sein...oder vielleicht einer von hier? Kara sammelte die Steinchen zusammen. Kylre schüttete sich den Rest des Kruges in den Rachen und rülpste lautstark, beobachtete hinter grinsend, angetrunkener Miene aber weiterhin genau, wie die Zuhörer reagierten. Spielst du noch mit? Sie machte dem schweigsamsten Spieler eine einladende Geste zu den Spielsteinen und legte eine weitere Münze dazu. Mittlerweile hatte sie die Übersicht verloren.

Aus bitterer Erfahrung hatte sie sich vor langer Zeit einen eigenen Beutel für's Spielgeld machen lassen und sich selbst geschworen, nur damit zu spielen was sich da drinnen befand, egal wie verlockend der Gewinn sein mochte. Das Ledersäckchen war bereits um einiges leichter als bei ihrer Ankunft.  Noch fühlte die Kriegerin sich allerdings gut unterhalten, in angenehmer Gesellschaft und solange das Bier floss ...

« Letzte Änderung: 20.05.2019, 10:00:18 von Kara Stendahl »

Kylre

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« Antwort #343 am: 21.05.2019, 09:51:36 »
Den Männern bei ihrem Spiel zusehend, achtete Kylre nicht so sehr auf die Münzen die über den Tisch wanderten. Zu Beginn war er noch fest entschlossen gewesen eine zünftige Schlägerei vom Zaun zu brechen, aber die Unterhaltung und das spendierte Bier besänftigten den Hünen genug um diesen Gedanken vergessen zu machen.

Kara zum größten Teil das Reden überlassend, erkundigte sich der Kapitän aber beiläufig bei den Männern ob es hier "besonders freundliche" Damen gab, die einem Reisenden etwas Trost und Aufmerksamkeit im Tausch für Geldgeschenke anboten.

Mit seinem Zustand, satt und leicht betrunken ansonsten sehr zufrieden, schob der Ruathym den Becher etwas weg und versuchte - vielleicht ein letztes Mal? - erneut sein Glück mit den Steinen.[1]
 1. Habe 14 erreicht.
« Letzte Änderung: 21.05.2019, 09:51:48 von Kylre »

Blutschwinge

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #344 am: 22.05.2019, 13:26:58 »
Als Kara von Altweibergeschichten sprach schüttelte einer der Männer den Kopf. Und gleich darauf weiteten sich seine Augen, als er hörte, dass die Frau gerne gegen einen Riesen kämpfen wollte. Auf den Namen Artus Cimber folgte aber keine Reaktion. "Nein nein, es sind keine Märchen, sie sind hier. Also nicht hier bei uns, noch nicht, aber in den Nähe." Dann schaute er sich um, als ob er prüfen wollte, ob jemand zuhörte, dann sprach er leiser weiter. "Einer der Höfe am Fuß der Graugipfelberge wurde ausgelöscht, einer der Händler hat es berichtet. Sah aus, als wäre ein Riese einfach drüber gestampft und hätte alles platt getreten. Schlimm. Irgendwo da, zwischen den Bergen, dem Ewigen Moor und dem Lauerwald soll er sich herumtreiben. Aber so genau weiß es keiner. Es heißt, der Kommandeur der Wache hat Patrouillen ausgeschickt, um ihn zu suchen, aber so richtig weiß das keiner. Der soll man bleiben, wo er ist. Wir haben genug Ärger mit den normalen Ungetümen, die sich hier herum treiben. Also wenn ihr den erwischt, kriegt ihr sicher eine Belohnung." Dabei lachte er auf, als schien ihm der Gedanke, dass jemand das versuchen könnte, schon völlig absurd.

Dann spielen sie weiter und diesmal hatte Kylre mehr Glück. Es waren keine großen Summen, die hier über den Tisch ging, aber am Ende des Spiels war keine Partei wesentlich reicher oder ärmer als vorher.

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