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Autor Thema: Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont  (Gelesen 57982 mal)

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Kylre

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #405 am: 25.06.2019, 20:22:42 »
Genervt darüber, dass es hier nicht mehr gab als ein kleines Mädchen, war Kylre hinüber gestapft und hatte Fiona das Reden überlassen. Doch just in diesem Augenblick endete sein Zauber verfrüht. Wütend knurrend, schnappte sich der Seeräuber das Gör und hielt es mit ausgestreckten Armen vor sich in der Luft. Alle Versuche von Kratzen, Beißen, Treten führte die schwere Rüstung ad absurdum.

"Jetzt halt doch still." knurrte der Ruathym bärbeissig und wartete ungeduldig darauf, dass sich eine der ihn begleitenden Damen des Mädchens annahm. Kinder waren etwas für Frauen. Riesen waren mehr nach seinem Geschmack...

Jofarel Xorlarrin

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #406 am: 25.06.2019, 23:12:51 »
Jofarel war an diesem Tag früh erwacht. Er versuchte für gewöhnlich diese schrecklichen Tage in Meditation zu verbringen oder sie sogar zu verschlafen. Er hatte festgestellt, dass Schlaf hier an der Oberwelt ein durchaus probates Mittel war, die Tage rumzubringen. Noch dazu schonte es seine Augen. Aber Inicita hatte ihn geweckt ohne dass er einen Grund gesehen hatte, wieso. Vielleicht war es ein wildes Tier gewesen oder irgendein Fremder, aber es hatte keinen Sinn gemacht jetzt weiter zu schlafen. Außerdem waren genug Wolken am Himmel, dass er es mit der Kapuze tief im Gesicht gut aushalten konnte.
Also packte er seine Sachen zusammen, die er unter einem größeren Baum verteilt hatte und machte seinen üblichen Abstecher zu dem Hof, um zu sehen, wie es dem kleinen Menschenmädchen ging. An vielen Tagen bekam er sie nicht zu Gesicht, aber manchmal schon und dann ließ er sich auch sehen. Meist aus der Ferne, nicht aus der Nähe, aber das war genug.
Aber an diesem Tag war es anders, denn er entdeckte Fremde auf der Straße, die sich mit ihren Pferden der Ruine näherten. Sie sahen ziemlich wehrhaft auf, also blieb er lieber außer Sichtweite. Es war unklar, was sie wollten, aber sein Interesse war geweckt, also beobachtete er sie weiter. Sie näherten sich der Ruine, zwei kletterten hinein und dann erschien das Mädchen. Einer der Fremden bellte einen Zauber, und schnell näherten sie sich. ihrem Ziel. Jofarel begann zu überlegen, was seine Optionen war. Die zwei sahen nicht ungefährlich aus und sie verfügten offensichtlich über magische Fähigkeiten. Vielleicht konnte er es mit den beiden aufnehmen, aber sie hatten noch mehr Begleiter und er war nicht so dumm, dass er sich mit so einer Überzahl anlegen würde. Diese Lektion hatte er schnell und oft gelernt, seit er allein hier oben war. Also bewegte er sich vorsichtig näher heran, um zu hören, was gesprochen wurde.[1]
 1. Stealth: 23

Blutschwinge

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #407 am: 26.06.2019, 09:35:28 »
Das Mädchen schrie wie am Spieß und Kylre schaffte es nicht, die zur Ruhe zu bringne. Kurz bevor er verzweifelte kam aber eine andere Stimme von hinten.

"Mimi, Mimi, du lebst?" Durik stürzte an Kylre vorbei und nahm das in der Luft hängende Kind in den Arm. Und warum auch immer, das Kind umschlang den Zwerg, der kaum größer war als sie selbst. Aus dem Schreien wurde ein Wimmern, daraus ein Schluchzen, bis das Kind erschöpft ruhig wurde. Einen Moment heilt Durik das Mädchen noch fest, dann setzte er es ab. "Wie geht es dir und wo warst du?"

Aber das Mädchen antwortete nicht, sondern blickte an dem Zwerg vorbei auf die Leute, die hinter ihm standen, mittlerweile hatten sich alle dort versammelt. "Wer sind die" fragte sie?

Durik erklärte mit wenigen Worten, dass es Reisende seien, die hier nach dem Rechten sehen wollten und ging einen Schritt zur Seite, damit das Kind sich die Leute anschauen konnte. Sie hielt sich halb hinter ihm, schaute aber neugierig.

Fiona

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« Antwort #408 am: 26.06.2019, 12:54:59 »
"Ah, Du kennst sie. Das ist gut. Ich hatte nicht das Gefühl, dass meine Worte sie wirklich erreichen würden," sagte Fiona, als Durik herbeigeeilt kam und das Mädchen ein wenig Sicherheit zurückgewonnen hatte.

"Hallo... Mimi. Wie ich schon sagte, brauchst Du keine Angst vor uns zu haben. Ich bin Fiona. Wir kommen aus der großen Stadt im Norden, um nachzusehen, wie die Lage hier ist. Leider nicht allzu gut, wie es aussieht. Aber sag doch, was machst Du denn so ganz alleine hier draußen? Das ist doch viel zu gefährlich für ein junges Mädchen, wie Dich."

Blutschwinge

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #409 am: 29.06.2019, 14:39:36 »
Bei Fionas letzten Worten zeigte sich schnell ein empörter Gesichtsausdruck bei Mimi. Sie stemmte die Arme in die Seite und stellte sich etwas breitbeiniger hin, blieb aber immernoch hinter dem Zwerg.
"Pah, ich passe schon auf mich auf. Guck, ich bin fast so groß wie Durik. Und dann habe ich ja noch den guten schwarzen Geist."

Durik nickte. "Sie ist eine Art Adoptivkind der Bauern hier. Sie war noch recht klein als wir sie fanden, wir haben nie herausgefunden, wer ihre Eltern waren. Sie lebte eine Weile hier, aber sie mochte es nicht so sehr, fest irgendwo zu bleiben. Sie ist halt eine kleine Wilde." Es war deutlich zu sehen, dass der Zwerg das Mädchen mochte.

Kylre

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #410 am: 29.06.2019, 17:44:27 »
Zufrieden damit, dass sich jemand um das Kind kümmerte, stellte es Kylre zu Boden und trat einen Schritt zurück. Also keine Riesen. Kara hatte recht behalten. Sie hätten einfach der Spur folgen sollen, anstatt hier kleine Kinder aufzuscheuchen.

"Werdet ihr sie mitnehmen Durik?" fragte der Kapitän der Wavedancer den Zwerg. Nicht das es ihn viel scherte, doch manche Fragen gehörten geklärt.

Zu Fiona gewandt bellte der Ruathym: "Genug gesehen? Lasst uns den Riesen suchen gehen."

Fiona

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #411 am: 29.06.2019, 21:20:18 »
Fiona winkte mit einer Hand in Kylres Richtung ab. Hier waren sie noch nicht fertig.

Freudig lächelnd spricht die Halbelfin weiter mit dem Mädchen: "Ich sehe schon, wir haben hier eine richtige kleine Abenteurerin vor uns. Wie mein ungeduldiger Begleiter schon andeutete, sind wir auf der Suche nach dem Riesen, der hier gesichtet worden sein soll. Hast Du etwas von der Verwüstung des Gehöfts mitbekommen? Wer ist dafür verantwortlich. War es ein Riese? Alles, was Du uns darüber sagen kannst, könnte uns sehr weiterhelfen."

"Und was hat es mit diesem schwarzen Geist auf sich? Hilft er Dir hier draußen?"

Blutschwinge

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #412 am: 29.06.2019, 21:27:24 »
Das Mädchen sah auf einmal wieder ganz klein aus und ehe Fiona es sich versah rannen ihr Tränen die Wangen herunter. Sie kämpfte offenbar dagegen an, aber was auch immer sie beschäftigte war stärker als sie. Durik sah sich zu ihr um, als er das leise schluchzen hörte und legte ihr die Hand auf die Schulter. Antworten wollte oder konnte sie nicht, aber sie rief mitten in die Tränen laut in Richtung des Waldes: "Geist, Geist, ich rufe dich." Das war das Signal, dass sie einst vereinbart hatten, Mimi kannte es aus einer Gruselgeschichte, die ihr ihr Ziehvater oft erzählt hatte, als sie noch kleiner war, und die sie so gerne gemocht hatte. "Seid nett zu ihm, er ist es auch. DU auch, Zwerg." Auch diese Worte kamen in einem Schwall aus Tränen und dann schwieg Mimi.
« Letzte Änderung: 29.06.2019, 21:28:12 von Blutschwinge »

Jofarel Xorlarrin

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #413 am: 29.06.2019, 22:55:23 »
Jofarel hatte den Worten der Fremden aufmerksam gelauscht. Sie waren also auf der Suche nach dem Riesen. Mit dem hatte er so oder so noch eine Rechnung offen. Auch wenn er ihn selbst noch nie gesehen hatte, er wusste genug über seine Taten. Und er mocht das Mädchen, dass hier lebte. Sie war genauso allein wie er selbst. Und da sie ihn gerufen hatte, würde er wohl auch nicht weiter beobachten, wie er es sonst wahrscheinlich getan hatte. Im Notfall würde er sie und sich schon irgendwie aus der Affäre ziehen können, das hatte bisher immer funktioniert.
Also zog er seine Kapuze noch tiefer ins Gesicht, es war immerhin hellichter Tag und trat hinaus aus seinem Versteck, das nur einige Meter von dem ganzen Geschehen entfernt war. Er bot keinen sonderlich bedrohlichen oder auch nur beeindruckenden Anblick. Eine zusammengesunkene Gestalt, dürr und ausgezerrt. Sein Mantel war schwarz, genauso seine Hosen und beide waren schmutzig und mehrfach geflickt. Ebenso schwarz war die Haut seiner schlanken Finger.
Jofarel blickte nicht auf, sodass man sein Gesicht nicht wirklich erkennen konnte unter der Kapuze. Er breitete seine Arme aus und deutete einen Knicks an, den Blick gen Boden gerichtet. Seine Stimme war leise aber gut zu verstehen: "Ich komme, wenn ich gerufen werde." Auf die Worte folgte eine kurze arkane Formel verbunden mit einem leichten Zucken seiner dunklen Finger, während seine Hand kaum sichtbar an seiner Hüfte auf dem Griff seines Säbels lag. Vier verschiedenfarbigen Kugeln aus Licht erschienen nur eine Armlänge von dem jungen Mädchen entfernt in der Luft und glänzten dort, um sie von ihren Tränen abzulenken. Das hatte zuvor auch immer geholfen, sie ihre Schmerzen vergessen zu lassen.
Anschließend wandte er sich - das Antlitz nach wie vor unter der Kapuze verborgen - an die Fremden: "Ich kann eure Fragen genauso gut beantworten wie sie, vielleicht sogar besser. Dann braucht ihr meine kleine Freundin nicht länger belästigen mit euren Angelegenheiten."

Kara Stendahl

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #414 am: 30.06.2019, 20:51:59 »
Kara hörte Kylres Befehl, während sie noch dabei war, den Rest der Ruine zu untersuchen. Viel war wahrlich nicht übrig. Das Mädchen hatte in dem verbleibenden Raum Zuflucht gefunden, umgeben von herabgefallenen Steinen, Holz und Trümmerwerk. Über der Kleinen befand sich ein Dach, das allem Anschein nach keinen wirklichen Sturm mehr aushalten konnte. Kein guter Platz für ein Zuhause. Kara suchte den Ausstieg, den das Mädchen genutzt haben musste vergebens. Sie fand lediglich die Feuerstelle mit einem Stückchen unbekannten Fleisches, welches langsam verkohlte, eine schlichte Axt, die wenig gepflegt war - was für eine Verschwendung! - einfache Alltagsgegenstände, einen Eimer, eine Schale, ein kleines Messer, einen Kamm und dergleichen, sowie einige Fetzen schmuckloser Kleidung. Das Mädchen hatte hier ihren ganzen Hausrat. Kaum genug, um ein Bündel zu schnüren. Warum war sie geblieben?

Kara hörte Stimmen in einiger Entfernung. Zeit zu gehen. Sie schnappte sich einen persönlichen Gegenstand, ohne genau zu wissen warum. Das armselige Ding hatte bestimmt keinen wirklichen Wert, aber es war vielleicht ein Schatz für die Kleine. Wenigstens etwas von sentimentalem Wert würde sie erbeutet haben. Was für eine kapitale Zeitverschwendung!

Nachdem der Ausgang weiterhin verborgen blieb, machte sich Kara daran, die beschädigte Mauer vor ihr nach oben zu klettern. Als sie den Kopf durch das ehemalige Dach steckte, sah sie eine Bewegung vom Waldrand aus. Eine finstere Gestalt näherte sich der Truppe, die das Mädchen gestellt hatte. Die Kriegerin suchte die Baumgruppen nach weiteren Lebewesen ab, der Fremde war aber anscheinend allein. Sie stieg weiter und warf alle Vorsicht über Bord. Sie rutschte so schnell als möglich nach unten, die Augen stets auf den Verhüllten gerichtet.

Der andere hatte die Gefährten nun erreicht. Kara lief nicht, sondern ging in gemäßigtem Tempo möglichst aufrecht nach vorne. Sie hörte, wie der Fremde das Mädchen als Freundin bezeichnete und sich anbot, ihnen zu erzählen, was vorgefallen war. Oh er wusste, dass sie da war. Die schwarze Haut, die düstere Gewandung mit der tiefen Kapuze - Kara erkannte ihn als einen von jenen. Ein Magiewirker noch dazu! Oh ja, sie erinnerte sich gut an die Sitten der Drow.

Kara zog die mächtige Streitaxt noch im Gehen und stellte sie Griff nach unten vor sich auf den Boden, als sie zu den ihren aufschloss. Sie lehnte sich nach vorne auf ihre kampferprobte Waffe und zog den Gegenstand des Mädchens aus dem Mantel. Als Druckmittel würde es nun wohl nicht mehr zum Einsatz kommen. Ohne den Blick von dem finsteren Zauberer zu nehmen, angespannt und bereit, reichte sie Mimi die verschlissene Puppe. "Die hast du wohl vergessen."

In Gedanken beschwor sie ihre Klinge sich an den Geschmack des DrowBlutes zu erinnern. Kara lächelte auf eine furchtbare Art und wartete, wie sich die Situation entwickeln würde.
« Letzte Änderung: 30.06.2019, 22:05:27 von Kara Stendahl »

Fiona

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #415 am: 30.06.2019, 22:40:13 »
Fionas Blick verfinsterte sich, als die hagere Gestalt immer näher kam und langsam klar wurde, was sie da vor sich hatten. Sie musste sich schon etwas zusammenreißen. Offenbar half der "schwarze Geist" dem Mädchen, was sicherlich für ihn sprach. Und er bot sich auch an, ihre Fragen zu beantworten. Also gut, ließen sie ihn ersteinmal erzählen, was hier vorgefallen war, dann konnten sie sich immer noch weitere Gedanken machen. Eine ernsthafte Gefahr würde er ganz alleine für sie ohnehin nicht sein.

"Also gut, dann erzähl uns doch bitte, was hier vorgefallen ist. Und was es mit dem Riesen auf sich hat. Wir sind unterwegs, um diese Vorfälle zu untersuchen, und wir brauchen Antworten."

Jofarel Xorlarrin

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« Antwort #416 am: 01.07.2019, 13:37:16 »
Jofarel winkte die Abenteuer ein wenig zur Seite. Und kam etwas näher, blieb aber auf ein paar Metern Abstand. Er wollte vermeiden, dass Mimi sich all das jetzt noch einmal anhören musste, was sie ihm erzählt hatte. Dann begann er mit ruhiger Stimme seinen Bericht, das Gesicht noch immer unter der Kapuze verborgen. Allerdings vermochten die Femden an seinem Hals mehrere dunkle Narben zu erkennen, die sich weit hinab zogen: "Nun, es war in der Tat ein Riese, der diese Verwüstung hier angerichtet hat, aber er war nicht allein. Eine Gruppe Hobgoblins hat ihn begleitet und sie waren nicht gnädig zu den Bewohnern. Die meisten wurden getötet, ihr findet ihre Gräber am Waldesrand, wo der Boden weich genug war. Das Mädchen war die einzige Überlebende, die her zurückgelassen wurde. Der Rest ihrer Familie, der nicht getötet wurde ist geflohen, ich weiß nicht wohin.
Und was den Riesen anbelangt, den ihr sucht, der ist zumindest hier nicht wieder aufgetaucht, sondern in Richtung der Immermoore abgezogen. Ich hatte selbst darüber nachgedacht ihn zu verfolgen, um zu sehen, was ihn antreibt und ihn Schmerzensgeld zahlen zu lassen. Aber ich konnte ja schlecht das Mädchen allein hier zurücklassen."

Fiona

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« Antwort #417 am: 01.07.2019, 14:27:23 »
Fiona nickte. "Hobgoblins sind wir auf dem Weg auch begegnet. Sie lauerten auf der großen Handelsstraße Reisenden auf. Mit uns haben sie sich allerdings etwas übernommen."

"Es ehrt Dich, dass Du auf die Kleine aufpasst. Auch wenn sie es wohl nicht wahrhaben will, ist sie kaum in der Lage hier alleine zu leben. Und, nunja, es ist wohl nicht gerade typisch für jemanden aus Deinem Volk, derart für jemand anderen zu sorgen. Ich will ganz offen sein, ich bin mir selbst nicht ganz sicher, was ich von Dir halten soll. Wie lange bist Du schon hier? Kanntest Du auch andere der Bewohner des Gehöfts?"

"Und wie weit mag es bis zu den Immermooren sein? Das ist ja schon ein gutes Stück. Und wie lange ist das Ganze jetzt her? Wenn die Spur noch warm ist, könnte man ihr vielleicht schon folgen. Allerdings können wir auch nicht zu viel Zeit darauf verwenden."

Jofarel Xorlarrin

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #418 am: 01.07.2019, 14:58:49 »
Jofarel lachte leise bei den Worten der Menschenfrau. Sie wirkte zumindest freundlich, soweit er das beurteilen konnte: "Ja, mein Volk hat keinen guten Ruf unter euresgleichen. Und das auch wohl nicht ganz unverdient. Außer dem Mädchen kannte ich aber keinen der Bewohner. Ich bin schon seit einer Weile hier in der Gegend, doch ich meide euresgleichen für gewöhnlich. Das führt meist zu unschönen Komplikationen." Jetzt blickte der Dunkelelf zum ersten mal auf und auch wenn er die Kapuze nicht zurückschlug, war doch jetzt mehr von seinem Gesicht zu sehen. Die Narben, die sich am Hals schon angedeutet hatten, zeichneten auch sein Gesicht. Ihn als entstellt zu bezeichnen war beinahe zu freundlich. Sein rechtes Auge war von einer schwarzen Seidenbinde verdeckt, die auch einen Teil der Gesichtshälfte verbarg. Doch die Narben, die in diese Richtung wanderten ließen vermuten, wie es darunter aussehen musste. "Es sind schon einige Nächte vergangen, seit ich das Mädchen gefunden habe, da kann der Angriff noch nicht allzu lange her gewesen sein. Wo genau er sich jetzt befindet weiß ich nicht, er ist wie gesagt in Richtung der Immermoore abgezogen. Ich glaube nicht, dass er tief im Sumpf lebt, aber das weiß ich nicht. So gut sind mir diese Breiten dann auch wieder nicht vertraut. Aber wenn ihr auch schon Hobgoblins begegnet seid, mag es sein, dass sie irgendwie mit ihm zusammen gearbeitet haben oder zumindest zum gleichen Stamm gehörten. Aber es könnte natürlich auch reiner Zufall sein."

Fiona

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #419 am: 01.07.2019, 16:01:17 »
"Nein, ihr habt hier wirklich nicht den besten Ruf. Waren das Deine eigenen Leute?" fragte Fiona, als der Dunkelelf sein Gesicht offenbarte. Vielleicht war das ja der Grund, warum er sich hier an die Oberfläche zurückgezogen hatte. Zuzutrauen wäre es ihnen allemal. Natürlich könnte es genausogut hier oben passiert sein.

"Und wie soll es jetzt weitergehen? Werdet ihr hierbleiben? Für Mimi ist das hier jetzt wahrscheinlich nicht mehr der beste Ort."

Zu ihren Begleitern gewandt fragte die Halbelfin noch: "Und was meint ihr zu der ganzen Sache? Riese verfolgen, was allerdings einige Tage oder gar länger dauern mag, oder weiter entlang der Straße?"

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