Kara verblieb noch einen Augenblick länger in einem kapfbereiten Zustand der Aufregung und vergewisserte sich, dass das Ringen bestimmt vorüber war. Immerhin hatten sie ihre Gegner noch nicht vollends geschlagen. Wild blickte sie herum und bedachte auch die Umstehenden mit drohendem Blick. Bei dem Ausdruck in den Augen der Barbarin durchfuhr sie eine angespannte Warnung. Schnellen Schrittes ging Kara auf die spärlich bekleidete Kriegerin zu und stellte sich in voller Große zu nahe vor sie hin. Auge in Auge verharrten sie einen Moment. "Fertig?" Die Barbarin leckte sich die Lippe und linste schnell zu ihrem Anführer, der Kylre gerade zu sich winkte. Die muskulöse Frau nickte und ging seitlich an der Rhuatym vorbei.
Die meiste Anspannung wich aus Karas Körper. Kylre folgte dem Troß der Barbaren, bereits einen Krug in der Hand. Die schöne Fiona war in seiner Nähe geblieben. Obwohl die blonde Hühnin sicher war, Gaston während des Kampfes gesehen zu haben, schien er für den Moment abwesend zu sein. Ihr Blick blieb dafür an einem anderen hängen. Sie legte den Kopf schief und musterte den Narbigen. Erst als er zu ihr aufgeschlossen war, sprach sie ihn leise an. "Wenn du solche Magie hast, Elf, warum läufst du dann nicht immer so herum? Und warum...?" Kara deutete auf ihr eigenes Gesicht an der Stelle, an der sich Jofarels Narben befanden. Warum hexte sich der Elf nicht einfach schön und lebte in Gesellschaft nichtsahnender Menschen? Welche Magie mochte er noch verbergen? Wieder spürte die Kriegerin einen Anflug von Misstrauen.
Die Antwort musste er ihr jedoch vorerst schuldig bleiben. Die Barbarin aus dem RIng näherte sich Kara langsam von vorne. Sie trug zwei Krüge mit sich und bot ihr einen davon an. Zwar war der Gesichtsausdruck der Fremden noch immer nicht sonderlich freundlich, doch immerhin schien sie den Kampf nun wirklich für erledigt zu halten. "Komm. Nimm deinen...." fragend musterte sie den Sonnenelfen. "Nimm den da ruhig mit."
Kara sah den - ungewohnt hellen - Dunklen an und zuckte mit den Schultern. Beherzt machte sie einen Schluck und ging in Richtung der gröhlenden Barbaren, dorthin, wo sie deren Anführer, Kylre und Fiona vermutete. Es galt zu saufen und es galt in Erfahrung zu bringen, was die Leute hier mit dem Riesen zu tun hatten. Wo war der Greif hin? Ihr Weg führte sie nun näher an den Turm.