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Autor Thema: Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont  (Gelesen 56866 mal)

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Fiona

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #525 am: 25.10.2019, 11:24:13 »
Fiona grinste als der Kampf zuende war.

Als sie für einen Moment erstmal wieder unter sich waren, meinte sie: "Gute Taktik! Sie erstmal in Sicherheit wiegen und ihnen die Oberhand lassen. Und dann... also, jedenfalls, ich denke sie respektieren euch beide mehr, vielleicht macht es mehr Sinn, wenn ihr die Suche nach dem Riesen ansprecht. Ich bin zwar sicherlich besser geschult, was die Wege der Diplomatie anbelangt, aber ich bin mir nicht sicher, dass das hier der richtige Ansatz ist. Wenn das Gespräch erstmal läuft, kann ich vielleicht an einem geeigneten Punkt übernehmen."

Kylre

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #526 am: 25.10.2019, 11:39:34 »
"Aye!" grinste Kylre breit und zufrieden. Fiona schien einmal mehr von ihm und seiner puren männlichen Kampfeskraft beeindruckt zu sein. Und wenn sie die Situation auch etwas verkannt hatte, so machte das gar nichts. Ganz im Gegenteil!

So lachte er und ließ es sich nicht nehmen einen Humpen zu schnappen und gierig einge Züge seine Kehle hinter zu schütten.

Kara Stendahl

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #527 am: 25.10.2019, 13:37:16 »
Kara verblieb noch einen Augenblick länger in einem kapfbereiten Zustand der Aufregung und vergewisserte sich, dass das Ringen bestimmt vorüber war. Immerhin hatten sie ihre Gegner noch nicht vollends geschlagen. Wild blickte sie herum und bedachte auch die Umstehenden mit drohendem Blick. Bei dem Ausdruck in den Augen der Barbarin durchfuhr sie eine angespannte Warnung. Schnellen Schrittes ging Kara auf die spärlich bekleidete Kriegerin zu und stellte sich in voller Große zu nahe vor sie hin. Auge in Auge verharrten sie einen Moment. "Fertig?" Die Barbarin leckte sich die Lippe und linste schnell zu ihrem Anführer, der Kylre gerade zu sich winkte. Die muskulöse Frau nickte und ging seitlich an der Rhuatym vorbei.

Die meiste Anspannung wich aus Karas Körper. Kylre folgte dem Troß der Barbaren, bereits einen Krug in der Hand. Die schöne Fiona war in seiner Nähe geblieben. Obwohl die blonde Hühnin sicher war, Gaston während des Kampfes gesehen zu haben, schien er für den Moment abwesend zu sein. Ihr Blick blieb dafür an einem anderen hängen. Sie legte den Kopf schief und musterte den Narbigen. Erst als er zu ihr aufgeschlossen war, sprach sie ihn leise an. "Wenn du solche Magie hast, Elf, warum läufst du dann nicht immer so herum? Und warum...?" Kara deutete auf ihr eigenes Gesicht an der Stelle, an der sich Jofarels Narben befanden. Warum hexte sich der Elf nicht einfach schön und lebte in Gesellschaft nichtsahnender Menschen? Welche Magie mochte er noch verbergen? Wieder spürte die Kriegerin einen Anflug von Misstrauen.

Die Antwort musste er ihr jedoch vorerst schuldig bleiben. Die Barbarin aus dem RIng näherte sich Kara langsam von vorne. Sie trug zwei Krüge mit sich und bot ihr einen davon an. Zwar war der Gesichtsausdruck der Fremden noch immer nicht sonderlich freundlich, doch immerhin schien sie den Kampf nun wirklich für erledigt zu halten. "Komm. Nimm deinen...." fragend musterte sie den Sonnenelfen. "Nimm den da ruhig mit."

Kara sah den - ungewohnt hellen - Dunklen an und zuckte mit den Schultern. Beherzt machte sie einen Schluck und ging in Richtung der gröhlenden Barbaren, dorthin, wo sie deren Anführer, Kylre und Fiona vermutete. Es galt zu saufen und  es galt in Erfahrung zu bringen, was die Leute hier mit dem Riesen zu tun hatten. Wo war der Greif hin? Ihr Weg führte sie nun näher an den Turm.
« Letzte Änderung: 25.10.2019, 13:39:13 von Kara Stendahl »

Jofarel Xorlarrin

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #528 am: 30.10.2019, 09:21:28 »
Auch Jofarel ließ sich ein Bier geben, wobei er sehr viel zögerlicher trank als die Barbaren. Er würde nicht seine Wachsamkeit mitten so vieler Feinde mit Alkohol belasten. In einem Moment, in dem er ungestört bei Kara stand und kein Barbar in Hörweite war, antwortete er leise auf ihre Frage, indem er seinen Mantel am Hals ein wenig nach unten zog und damit eine ziemlich hässliche Narbe an seine Kehle offenbarte. Es war ein Wunder, dass er diese Verletzung überlebt hatte, die ziemlich tief gewesen sein musste: "Weil diese Magie nicht ewig hält und nicht perfekt ist. Wenn sie im falschen Moment versagt, hat das meist ziemlich üble Konsequenzen. Stell dir mal vor, ich würde jetzt in dieser Meute hier plötzlich mein Aussehen verändern..." ein Blick auf die johlenden Barbaren war Hinweis genug. Tatsächlich Bestand wenig Zweifel, was dann passieren würde. "Und jede Änderung, die ich vornehme erhöht das Risiko. Meine Haare sind nicht wirklich blond, sie sehen nur so aus. Würde ich mir jetzt ein funktionierendes Auge geben, könnte ich trotzdem nicht damit sehen. Und das würden die Leute bemerken, womit wir wieder bei dem Grundproblem angekommen wären."
Anschließend sah auch Jofarel sich nach dem Anführer und ihren übrigen Gefährten um. Es musste hier doch etwas zu erfahren geben.

Blutschwinge

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #529 am: 02.11.2019, 11:08:55 »
Die Barbaren standen noch eine Weile herum und redeten leise miteinander und besahen sich die seltsame Gruppe, auf die sie da gestoßen waren. Bier gab es nur für diejenigen, die gekämpft hatten und den Rest der Abenteurer, sofern sie wollten. Der Krieger, Thrangar war sein Name, führte die Gruppe dann zum Hügel.

"Ihr habt letzte Nacht Uvrain gerettet und doch ist er tot. Vor wem oder was? Unser heiliger Hügel wurde letzte Nacht verwüstet, als hätte jemand mit den heiligen Steinen gewürfelt. Es gibt Spuren von einem Riesen, einem der großen, aber die gibt es hier normalerweise nicht. Hügelriesen ja, aber nicht die großen. Haben die Menschen der Stadt sich das ausgedacht?" Wut blitzen in seinen Augen auf, es war klar, dass die Städter und die Barbaren keine Freunde waren.

Fiona

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #530 am: 02.11.2019, 11:34:33 »
Da die Barbaren nun von selbst den Riesen ansprachen, gab es keinen wirklichen Grund auf Kylre zu warten.

"Ich kann da vielleicht ein paar Dinge zu berichten," erklärte Fiona.

"In der Nacht sahen wir den Greif mit einem Wesen kämpfen, einem reptilienartigen Monstrum mit blitzenden Augen, acht Beinen und einem schuppenbedeckten Rücken. Das war auch, wo wir in den Kampf eingegriffen haben. Der Greif hatte erkannt, dass wir ihm nicht schaden wollten und flog danach weg. Am Morgen konnten wir in der Ferne nochmal ähnliche Schreie wie in der Nacht hören, aber es war zu weit weg, um etwas zu sehen. Später fanden wir die Stelle dann auch und dort auch den verstorbenen Greif. Die Wunden stammten von einer großen Klingenwaffe und zudem waren auch dort gewaltige Fußabdrücke. Es ist nicht schwer zu erraten, dass dies das Werk eines Riesen gewesen sein muss."

"Die Städte haben kaum etwas damit zu tun, sie haben selbst Angst vor der Verwüstung durch die Riesen. Ich selbst war vor wenigen Wochen erst hoch im Norden im Eiswindtal und habe dort gesehen, was sie anrichten können. Auch dort gibt es Probleme mit Riesen, nicht nur hier. Eine ganze Gruppe hatte dort eine Stadt belagert. Irgendetwas muss sie aufgewiegelt haben. Tatsächlich sind wir genau deswegen hier, um mehr darüber herauszufinden. Wir hatten gehofft, dass ihr etwas gesehen habt. Dass sich hier einer von den großen Riesenvölkern herumtreibt ist in der Tat ungewöhnlich."

Kara Stendahl

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #531 am: 02.11.2019, 12:50:22 »
"Einen Greifen habt ihr noch. Von oben muss so ein Riese doch leicht zu sehen sein. Kann sich ja nicht in Luft auflösen...Eine ansehnliche Beute wär so ein Koloss, aber zuerst müssen wir ihn aufspüren. Wir lassen ihn dann auch gerne fühlen, dass man mit Heiligtümern anders umzugehen hat. Oder kommst du gleich mit auf die Jagd, Thrangar?" Kara grinste den Hünen an und blickte dann nachdenklich zum Himmel. Sie tat einen kräftigen Schluck. "Es könnte doch jemand mit dem stolzen Tier nach oben fliegen und das Ungetüm ausspähen. Ich melde mich freiwillig, wenn ihr niemanden sonst habt." So eine Chance ...

Kylre

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #532 am: 03.11.2019, 11:23:22 »
Ein bisschen unterwältigt von seiner Siegesfeier lauschte Kylre den Worten um ihn herum sobald er das Wort "Riese" bewusst wahrgenommen hatte. Und so nickte der Seeräuber-Kapitän zu Karas und Fionas Worten und wusste nicht viel hinzu zu fügen. Kara, die Jägerin, hatte natürlich recht. Ein Riese, ob nun ein Kleiner(?!) oder ein Großer, das Ding musste Spuren, umgeknickte Äste wenn nicht Bäume und vieles mehr hinterlassen haben. Wie schwer konnte es sein so etwas zu verfolgen?

Und ob nun Hügelriese oder irgendein anderer aufgepumpter Vetter des Hügelriesen war Kylre egal. Er hatte in seinem ganzen Leben noch keinen Riesen gesehen, denn auf See waren die Dinger so selten wie ein nicht besoffener luskaner Seefahrer.

Als eine Freundin ihren verwegenen Vorschlag brachte, bellte der Ruathym ein Lachen ehe er sich amüsiert abwartend umsah. Nicht das die Pony-Jungs der Kameradin ihre Idee krumm nahmen.

Blutschwinge

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #533 am: 05.11.2019, 09:41:59 »
Thrangar nickte zunächst bei Karas Vorschlag, aber am Ende weiteten sich seine Augen vor Verwunderung. "NIEMAND wird auf Urvria reiten!" Dann beruhigte er sich wieder etwas und die Frau mischte sich ein.

"Ihr braucht keinen Spion in der Luft, folgt den Fußspuren und der Zerstörung. Der Riese ist weiter ins Tal gegangen, ich glaube nicht, dass ihr ihn verfehlen könnt. Aber er ist schneller als ihr, ihr müsst also rennen. Wir folgen euch bald mit den Pferden und wenn ihr es schafft, ihn aufzuhalten, dann kämpfen wir mit euch. Und dann wird sein Blut die Erde tränken und der Frevel wird gerächt sein."

Thrangar nickte nur, damit war es beschlossen, wenn die Gruppe denn wollte.
« Letzte Änderung: 05.11.2019, 09:42:20 von Blutschwinge »

Kara Stendahl

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #534 am: 05.11.2019, 18:51:59 »
Kara blickte zwischen den Gefährten hin und her. Nun waren sie schon so weit gereist...sie hatten sich ein Treffen mit dem Riesen redlich verdient. "Klingt gut, für mich." Die Kriegerin sah in die Richtung, in die die Verfolgung wohl gehen würde und machte sich bereit, sofort aufzubrechen.

Fiona

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #535 am: 05.11.2019, 22:57:44 »
Für einen kurzen Moment schien es nocheinmal brenzlig zu werden. Die Greifen waren für diese Barbaren sicherlich so etwas wie heilige Tiere. Aber dann beruhigte sich die Lage zum Glück wieder.

"Wir sollten allerdings unsere Pferde holen, das dürfte das Verfolgen etwas einfacher gestalten," meinte Fiona noch.

Kylre

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #536 am: 06.11.2019, 13:46:03 »
Mit dem Kiefer malmend, war es Kylre problemlos anzusehen wie er Gedanken zwischen seinen Ohren hin und her rollte. Oder stemmte. Schwer stemmte. Seine Augenwinkel verengten oder entspannten sich stets ein wenig wenn er die eine oder andere Überlegung und die daraus reslutierenden Konsequenzen in Betracht zog.

Schließlich fasste er Kara am Oberarm und zog sie außer Hörweite aller anderen ehe er mit dem bekannt schweren Akzent der Heimat fragte: "Wenn wir die Pony-Jungs da mitnehmen um den Riesen zu erschlagen... schmälert das nicht unseren Ruhm? Immerhin haben wir den Riesen dann ja nicht alleine bezwungen." Sein bärtiges Kinn geistesabwesend reibend, dachte er dann weiter laut: "Andererseits haben wir sie ja offensichtlich im Faustkampf besiegt. Damit sind sie so etwas wie unser Gefolge, oder?

Und Fiona und den Narbigen führen wir ja auch bereits durch die Gegend mit."


Mit seinem Blick die kräftigen Augen Karas suchend brummte Kylre: "Was meinst du dazu Stendahl?"

Kara Stendahl

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #537 am: 07.11.2019, 20:23:04 »
Ebenso abgewandt entgegenete Kara: "Du vergisst, dass wir Zeugen brauchen. Wer weiß, was vom Riesen übrig ist, wenn wir mit ihm fertig sind. Ganz abgesehen davon, wer weiß ob von den anderen noch wer steht...Wir sind bestimmt mit dem Ungetüm fertig, bevor die Krieger hier eintreffen. Lass sie nur nachkommen, Kapitän. Sollen sie noch lange von dem Gemetzel berichten." Manchmal musste man Kylres Drang nach Ruhm, der ihren doch um einiges übertrumpfte, schmeicheln um ihn zum mittun zu bewegen.
Zwar war die Kriegerin ihres Vorhabens sicher und die Beute wollte sie sich auch nicht abjagen lassen, doch war eine Nachhut taktisch nicht unklug, egal welchen Ausgang ihr Kampf haben würde.

Sie blickte sich also nach Fiona und Gaston um, der sich meistens gut um ihren gutmütigen Hengst Grani gekümmrt hatte.
« Letzte Änderung: 07.11.2019, 20:23:24 von Kara Stendahl »

Kylre

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #538 am: 08.11.2019, 09:31:56 »
Vorerst wortlos nickend, kehrte Kylre zu seinem ungeliebten Gaul zurück und nahm ihn wenig erfreut von Gaston entgegen. Karas Überlegung, dass nicht genug von dem Riesen übrig bleiben würde um seinen Tod zu beweisen hielt er zwar nicht für unmöglich, aber doch etwas zu übertrieben. Aber die Kameradin hatte natürlich recht. Desto mehr Leute von ihren Taten berichteten, desto triumphaler ihre Rückkehr nach Luskan. Ach wenn sie nur einen Skalden, oder zumindest einen Barden dabei hätten der ihren Heldenmut besang und unter das Volk brachte!

Aufsitzend, drückte er dem Tier die Fersen in die Flanken und folgte der Spur ihrer Beute. Irgendwann würden sie ihn schon erwischen...

Jofarel Xorlarrin

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #539 am: 08.11.2019, 19:35:45 »
Jofarel machte sich direkt auf in Richtung der Riesenspuren und sagte dabei nur knapp zu seinen Begleitern: "Ich sehe mich schon mal um, ich habe ja so oder so kein Pferd zu holen." Sie würden ihn schnell einholen, da war er sich sicher. Sobald er dann alleine war, sprach er mehr zu sich selbst als zu sonst jemandem in seiner Muttersprache, dem elfischen Dialekt, den die Dunkelelfen unter der Erde sprachen: "Prinzessin, warum habe ich die Lektion nicht gelernt? Jetzt habe ich dieses ander Aussehen und wahrscheinlich werde ich mitten im Kampf mit einem Riesen, mit einem Dutzend wahnsinniger Barabren im Rücken, meine Gestalt wieder wandeln. Also, kümmer dich wieder um diesen Ausgestossenen, er hat es mehr als nötig. Und verzeih ihm die Dummheit, dass er immer wieder den gleichen Fehler macht." Weiter murmelte er solche Flüche vor sich hin, während er in die Richtung ging, in die die Barbaren gewiesen hatten, um die Spur des Riesen zu suchen.

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