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Autor Thema: Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont  (Gelesen 56850 mal)

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Fiona

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #735 am: 19.06.2020, 10:44:59 »
Fiona verneigte sich leicht und nahm zunächst die Klinge entgegen, um sie ein wenig in der Luft herumzuwirbeln und die Balance der Waffe zu testen. Nicht, dass sie hier weniger als absolute Perfektion erwartete, schließlich war der Schmied ein Zwerg und verstand sicherlich viel von seinem Handwerk.

Mit einem arkanen Befehlswort züngelten auf einmal grüne Flammen um die Klinge, die aber auch kurz darauf wieder verschwanden. Zufrieden befestigte die Halbelfin die Lederscheide, die zu der Waffe gehörte, an ihrem Gürtel und ließ die Klinge dort verschwinden.

Den Schild legte sie im Anschluss an und bewegte den Arm hin und her. Es war schon ein etwas ungewohntes Gefühl, aber sie würde sich sicherlich daran gewöhnen.

"Ah! Ganz hervorragend. Habt vielen Dank, Meister Ghelryn. Die werden mir gute Dienste leisten und hoffentlich bei dem einen oder anderen Riesen auch einige bleibende Erinnerungen hinterlassen. Und natürlich habt Ihr Recht damit, dass wir nicht zum Vergnügen hier sind."

Auch, wenn ich mir nicht ganz sicher bin, ob das alle immer so sehen...

"Ich selbst bin Agentin der Fürstenallianz und wir sind im Auftrag des Marquis von Mirabar unterwegs, um den Gerüchten nachzugehen. Nun, wir können mittlerweile wohl mit Sicherheit ausschließen, dass es sich nur um Gerüchte handelt. Dafür haben wir auf unserer Reise bereits zuviele Riesen gesehen."

"Der Angriff gestern war auch nicht nur ein sinnloser Akt der Verwüstung, sondern hatte ein konkretes Ziel, wie wir hinterher herausfinden konnten. Wie es scheint waren die Riesen auf der Suche nach jemandem. Nach Euch, um genau zu sein. Kapitän Kylre kann Euch mehr dazu sagen. Ihm gelang es, ein Schriftstück zu entziffern, welches die Riesen bei sich führten."

Kylre

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #736 am: 20.06.2020, 11:09:06 »
Nachdem Kylre Kara zuerst den Humpen (leer zurück bekommen) und danach auch noch seinen Wasserschlauch (leer zurück bekommen!) gereicht hatte, schüttelte er seinen sich wollig anfühlenden Kopf und marschierte hinter den Frauen in die Schmiede. So ein gepflegter Kater hatte etwas von einer Kampfnarbe. Ein Kampf unbeschadet war etwas wovon die Skalden sangen, doch eine gute Kampfnarbe... immer ein guter Aufhänger für eine selbst vorgetragene Geschichte. Glänzdende Augen bei Feuerschein, gefüllten Humpen, prall gefüllte Mieder die vor Erregung zitterten wenn er von dem fürchterlichen Kampf berichtete der ihm diese oder jene Scharte eingebracht hatte. Und so war es auch bei einem Kater. Wenn man nicht ein wenig danach litt, hatte man tatsächlich mit vollem Herzen und ganzer Leidenschaft gefeiert? Konnte man tatsächlich sagen, dass man alles gegeben hatte? Den Abend bis zur Neige ausgekostet?!

Derart seinen Gedanken nachhängend, erwachte er als Fiona seinen Namen nannte und ihn im Zusammenhang mit dem Schriftstück hervor tat.

Gewichtig nickend ließ sich der Kapitän von Stendahl das beschriebene Leder reichen, überflog überraschend laut murmelnd die Zeilen: "Töte den Zwerg, vorher quälen, weiß etwas über die Fragmente." Aufblickend ob sich etwas im Gesicht des Bärtigen regte, wartete der Seeräuber ob sich eine Reaktion zeigte,[1] ehe er noch hinzufügte: "Im Moor ein Verräter."

Kara die Tierhaut zur sicheren Verwahrung reichend, gähnte der Ruathym und wartete geduldig darauf, welche Wendung diese Geschichte nun nehmen würde.
 1. Insight 24

Blutschwinge

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #737 am: 25.06.2020, 21:35:37 »
Der Zwerg brummte leise vor sich hin, als Fiona die Fürstenallianz erwähnte, hörte aber weiter aufmerksam zu.

Als Kylre dann die Wortfetzen, die wohl ihn betrafen, wiederholte ballte der Zwerg die Faust und brummte erneut, diesmal aber in einem ganz andern Tonfall. Seine Reaktion war ebendie eines Zwergen, wenn es um Riesen ging. Auf die Worte zu dem Fragment reagierte er nicht, aber auf den "Verräter".

"Ha, dann ist er also wieder da." Die Faust sauste auf den Tisch. "Gut, gut, er wird sie schon bluten lassen." Er spuckte auf den Boden neben der Bank. "Ich kenne ihn, ein Riese, aber nicht wie sie. Er jagt sie, also die blutrünstigen unter ihnen. Es sind nicht alle Riesen so, wie die Laiber dort drüben, müsst ihr wissen. Es gibt auch, naja, ihr Menschen würdet sagen Anständige. Nur die treiben sich nicht unter uns herum. Auch er versteckt sich, der Verräter, hält sich von den Menschen fern, von den meisten jedenfalls. Es ist gut, wenn er da draußen ist. Aber ihr habt nicht gesagt, was genau ihr für die Allianz spioniert. Die Riesen sind unterwegs, keine Ahnung was die Großen in diesen Mengen auf die Straße treibt. Aber es macht wenig Sinn, dass sie Jagd auch mich oder andere Zwerge machen. Und ihr habt ja sicher schon bemerkt, wie komisch diese Vielfalt ist. Es macht alles keinen Sinn. Also, was glaubt ihr, dass sie suchen, ich habe ehrlich keinen blassen Schimmer."

Er zuckte mit den Achseln und Kylre glaubte ihm jedes Wort.

Fiona

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #738 am: 25.06.2020, 21:46:17 »
"Genau das ist es, was wir versuchen, herauszufinden. Mit der Vielfalt habt Ihr durchaus Recht, ich selbst habe in den letzten Wochen bereits gegen drei verschiedene Riesenarten gekämpft. Anfangs gab es eine verheißungsvolle Spur, die uns unter anderem auch hierher geführt hat, jemanden, etwas, nach dem die Frostriesen im Norden verlangt hatten. Aber diese Spur ist im Sande verlaufen. Ich sehe unsere beste Chance im Moment darin, diesen Verräter aufzusuchen und mit ihm zu sprechen. Vielleicht kann er etwas mehr dazu sagen, was die Riesen überall entlang der Schwertküste auf einmal aufgeschreckt hat," meinte Fiona.

Kara Stendahl

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #739 am: 28.06.2020, 10:46:03 »
"Dann lasst uns keine Zeit verschwenden." Kara versorgte ihre Axt, beglich den hervorragenden Dienst an ihrer Waffe und wandte sich in Richtung der Ställe.
« Letzte Änderung: 28.06.2020, 10:46:17 von Kara Stendahl »

Kylre

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #740 am: 29.06.2020, 08:16:54 »
Zufrieden damit, dass der Zwerg nicht log, nickte Kylre wohlwollend und harkte nach: "Und was weißt du über die Fragmente - und - was haben sie mit dir zu tun?"
« Letzte Änderung: 29.06.2020, 08:19:18 von Kylre »

Blutschwinge

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #741 am: 04.07.2020, 11:04:26 »
Der Zwerg schaute zur Schmiede. "Junge, schau mal nach dem Feuer, es darf nicht abkühlen, ich will gleich noch einen Axtkopf gebinnen."
Sein Gehilfe hatte bereits aufgegessen und daher nickte er nur und ging in die Schmiede. Der Zwerg holte sich noch ein Stück Brot und kaute eine Weile eher gelangweilt darauf herum und es sah aus, als würde er überlegen.

"Ich weiß nicht genau, was ihr meint bzw. diese Schriftstück. Aber es gibt eine Geschichte, die passen könnte. Einstmals haben die Riesen den Vonindod erschaffen, ein riesiges Konstrukt, um gegen die Drachen zu kämpfen. Ihr wisst vielleicht das in der alten Zeit Riesen und Drachen ständig um die Vorherrschaft kämpften. Aber schließlich wurde das Konstrukt in einem dieser Kriege zerstört und seine Einzelteile in alle Winde hier im Norden zerstreut. Vor einigen Jahren kam mal ein Gelehrter auf der Suche nach Hinweisen, ob hier in der Gegen eins dieser Teile liegen könnte. Er war sich nicht sicher und fand auch nichts. Ich habe mich nie groß darum gekümmert, denn es so viele Legenden und so viele Leute haben ihr Leben damit verschwendet, Gespenstern nachzujagen. Aber vielleicht glaubt der Schreiber ja auch, dass es hier etwas zu finden gibt."
Er zuckte mit den Schultern.
« Letzte Änderung: 04.07.2020, 11:04:52 von Blutschwinge »

Kylre

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #742 am: 04.07.2020, 12:08:37 »
Er Erzählung lauschend, nickte Kylre auch hier zufrieden und neigte dann dankbar sein Haupt ein wenig als er meinte: "Klingt nach einer dünnen Spur. Aber bei den ganzen Riesen die zur Zeit aufgescheucht herum laufen, wundert es mich nicht, dass solche Geschichten wieder Anklang finden.

Habt Dank Meister Ghelryn"


Ein wenig die verkaterten Glieder streckend, wandte sich Kylre zu den beiden Frauen die ihn begleiteten und meinte dann: "Dann auf zum Moor. Lasst uns den Verräter finden. Vielleicht kann er uns ja weiter helfen."

Ghelryn noch fragend wo das "Ewige Moor" zu finden sei, merkte der Kapitän das er bereits genug von dieser kleinen Stadt hatte. Dreieber. Gesehen. Erfolgreich verteidigt. Triumphal gefeiert. Was konnte einem noch geboten werden, dass es einen weiteren Aufenthalt lohnte?

Fiona

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #743 am: 04.07.2020, 12:30:55 »
"Das sehe ich auch so. Der Riese wird uns hoffentlich etwas mehr dazu erzählen können. Aber erstmal müssen wir ihn natürlich finden," stimmte Fiona zu.

Die Halbelfin verabschiedete sich von Ghelryn und bedankte sich auch noch einmal, ehe sie sich dann in Richtung des Stalls aufmachte, wo Hurricane die Nacht verbracht hatte.

Blutschwinge

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #744 am: 04.07.2020, 13:58:58 »
Der Zwerg nickte. "Sucht nach einem Frostriesen, dessen Helm aus dem Schädel eines weißen Drachen gemacht ist. Übrigens ist das Moor voller Trolle, also wappnet euch entsprechend. Ach ja noch etwas. Ich habe hier noch etwas für euch. Falls es euch mal in die Nähe der Zitadelle Felbarr verschlägt, sprecht bei König vor und gebt ihm dieses Schreiben. Dann könnt ihr dort Hilfe finden oder einfach nur etwas Ruhe und gutes Essen. Gute Reise." Er reichte ihnen ein Stück Tierhaut, das sein Siegel trug.

Danach folgte der Schmied seinem Assistenten und nach wenige Schritten hörte die Gruppe schon wieder die vertrauten Hammerschläge.

Fiona

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« Antwort #745 am: 04.07.2020, 14:57:48 »
Fiona nahm die Tierhaut mit Ghelryns Siegel an sich und verstaute sie gut. Sie verneigte sich noch einmal und bedankte sich für die Hilfe.

"Meister Ghelryn, es war uns eine Freude und Ehre. Mit ein paar Trollen werden wir schon fertig," sagte sie zuversichtlich. Gegen die Feuerriesen mochte ihre Magie nicht so wirksam gewesen sein, so dass sie sich vor allem auf ihren Zauberstab hatte verlassen müssen, aber Trolle würden ihre Feuerstrahlen und -bälle schnell zu fürchten wissen.

Kara Stendahl

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« Antwort #746 am: 05.07.2020, 13:39:25 »
"Nun denn, auf zum Frostriesen!" Kara überprüfte Granis Zustand und verstaute die letzten Gegenstände in den Satteltaschen. Sie stieg auf und reihte sich ein. Nun waren sie wohl nur mehr zu dritt.

Blutschwinge

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #747 am: 15.07.2020, 22:32:24 »
Die Gruppe machte sich also alsbald wieder auf und verließ Dreieber. Sie erhielten vom Wirt Nahrungsmittel für mehrere Tage und ein kleines Bierfässchen und von den Bewohnern viele gute Wünsche für ihre Reise. Man riet ihnen den Weg südlich der Surbrin Berge zu nehmen, denn so konnten sie in Mornbryns Schild an Rand des Moors übernachten. Dort wusste man in der Regel gut Bescheid über alles, was im Moor vorging.

Sie waren mehrere Tage unterwegs, umrundeten die Berge ohne weitere Begegnungen und folgten dann dem Surbrin durch ein breites Tal nach Norden. Das Wetter war gut, die Vögel zwitscherten und alles blieb ruhig. Fast hätten sie vergessen können, warum sie hier unterwegs waren. Und dann sahen sie schließlich das Dorf am Fluss vor sich. Sie freuten sich auf eine Nacht in einem ordentlichen Bett und trieben ihre Pferde an.

Das Dorf lag geschützt von einem natürlichen Felswall wie in einer Senke. Als sie auf gut 50 Meter herangekommen waren, kam ihnen ein Reiter entgegen, der einige Meter vor ihnen sein Pferd stoppte. Er war gut gerüstet und bewaffnet und sah die Gruppe ein wenig grimmig an.
"Heho, was bringt euch in die Nähe des Moors?"
« Letzte Änderung: 15.07.2020, 22:32:42 von Blutschwinge »

Kara Stendahl

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #748 am: 16.07.2020, 20:31:24 »
"Wir sind auf der Jagd." Kara grinste, als sie Grani anhielt. "Mornbryns Schild soll außerdem ein guter Ort zum Übernachten sein. Dort können wir bestimmt auch etwas von unserem Gold loswerden, sofern es ein ordentliches Ale gibt oder ein Würfelspiel vielleicht?"

Fiona

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #749 am: 16.07.2020, 20:48:20 »
Fiona grinste. "Auf der Jagd. So kann man es wohl sagen."

"Sicher habt ihr von den Riesensichtungen in der Umgebung gehört. Wir sind interessiert daran, zu erfahren, wie hier draußen die Lage ist. Und außerdem suchen wir einen Platz für die Nacht. Ich hoffe, ihr habt genug Ale hier. Die beiden sind immer ziemlich durstig."

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