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Autor Thema: Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont  (Gelesen 57942 mal)

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Fiona

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #930 am: 07.06.2021, 09:38:25 »
"Erzähl uns mehr. Wo können wir die Antworten finden. Im Unterreich?"

Wiesel

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #931 am: 08.06.2021, 23:31:09 »
Wiesel musste bei Karas Worten fast anerkennend pfeifen. Einem Riesen anzubieten, auf ihn aufzupassen; darauf muss man auch erst einmal kommen. Vielleicht lag es doch nicht alleine an ihm, wie sie ihn behandelte - sie machte da offenbar auch bei Riesen keine Ausnahme.

"Na komm, jetzt hast du uns schon neugierig gemacht. Da kannst du uns abraten, wie du willst, wir werden wohl oder übel mit dir kommen.
Die da"
- er deutete mit dem Kopf in Karas Richtung - "wird dir alleine schon deshalb folgen, weil sie bockig ist und sich von nichts und niemandem sagen lassen wird, was sie tun oder lassen soll. Und ich komme schon deswegen mit, weil es wohl nichts gäbe, was sie mehr ärgern würde. Bei den anderen beiden weiß ich es auch nicht; wahrscheinlich wollen sie die ganze Sache ernsthaft gerade rücken.

Du siehst also: Du kannst uns im Grunde auch gleich erzählen, was uns erwartet."
« Letzte Änderung: 08.06.2021, 23:31:38 von Wiesel »

Blutschwinge

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #932 am: 11.06.2021, 18:31:48 »
Harshnag lachte leise. "Na, ihr seid ja gar nicht zu halten, das gefällt mir. Nun, es gibt eine alte Legende über einen Tempel des höchsten Gottes meines Volkes, der oben auf dem Grat der Welt liegen soll. Und dort soll es ein geben, das mehr über die Dinge hier und im Jenseits weiß, als wir Sterblichen. Und obwohl ich noch nicht dort war, bin ich ziemlich sicher, dass ich es finden könnte. Wir nennen es das Auge des Allvaters. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich nicht derjenige bin, der dorthin gehen sollte, mein Weg ist ein anderer. Aber ich kann euch dorthin bringen. Wir können auch an der Oberfläche gehen, hinauf ins Gebirge. Aber die Orks sind unruhig, die merken, dass etwas im Gange ist und wittern ihre Chance, Krieg ins Land zu tragen. Deshalb würde ich lieber unten herum gehen, durch alte Stollen und Tunnel. Es ist zwar das Land der Dunkelelfen, aber sie halten sich meist in der Nähe ihrer Städte auf und die sind nicht dort, wo wir hingehen müssen. Aber ihr werdet sehr lange keine Sonne sehen. Das ist der Weg und das Angebot. Wir können morgen früh los, wenn ihr bereit seid."

Dann holte er etwas aus einem Sack, der in der Ecke lag. Es war ein großer Krug, aber für den Riesen war es eher ein Becher. "Und jetzt, gibt es auch etwas zu trinken, wenn ihr wollt. Danach werdet ihr auch gut schlafen."

Er lachte schallend und es hallte wie Donner in der kleinen Höhle wider. Er entkorkte den Krug und reichte ihn Kara. Der scharfe Geruch war ihr vertraut, aber da war noch ein Aroma, dass sie nicht kannte. Harshnag selber schnitt sich noch etwas von dem Braten ab.
« Letzte Änderung: 12.06.2021, 14:00:04 von Blutschwinge »

Fiona

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #933 am: 12.06.2021, 10:38:56 »
Fiona nickte. Ihre Vermutung hatte sich bestätigt. Sie war noch nicht in den Tiefen des Unterreichs gewesen, aber sie hatte die dunkle Sprache erlernt, mit der dort Handel getrieben wurde. Und die Dunkelheit schreckte sie nicht. Ganz im Gegenteil. In der Dunkelheit fühlte sie sich wohl. Sie gab ihr Kraft.

"Das Unterreich also. Es ist ein gefährlicher Ort, auch wenn man nicht in die Nähe der Städte geht, habe ich gehört. Aber ich will Antworten und wenn dies der Weg ist, dann werde ich ihn beschreiten. Was denkst Du, wie lange werden wir unterwegs sein? Der Grat der Welt ist oben in der Nähe des Eiswindtals, richtig?"

Blutschwinge

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #934 am: 12.06.2021, 14:11:51 »
Der Riese nickte.

"Ja, aber das Eiswindtal ist weiter im Westen, so weit müssen wir nicht. Wir werden zunächst nach Norden ziehen, nach Mithril-Halle. Dort können wir uns ausrüsten und hoffentlich einen Zugang in das Unterreich finden, der für eine Weile sicher ist. Die Zwerge dort sind einigermaßen umgänglich. Wir brauchen gut eine Woche bis dorthin. Und dann weiter ins Unterreich, falls wir einen Zugang finden oder oben doch über die Berge. Das können noch ein paar Wochen werden. Vielleicht finden wir aber ein Portal in der Tiefe und kommen schneller an unser Ziel. Es ist jedenfalls keine kurze Reise, gerade bei euren kurzen Beinen. Aber dafür könnt ihr ja nichts."
« Letzte Änderung: 21.06.2021, 11:34:49 von Blutschwinge »

Wiesel

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #935 am: 14.06.2021, 00:17:50 »
Wiesel erschauderte. Das Unterreich. Natürlich kannte er die Geschichten über seine dunklen Vettern und hatte nie das Bedürfnis gehabt, einem von ihnen Auge in Augen gegenüberzustehen. Doch so weit war es noch nicht, und wenn der Riese Recht hatte, würde das auch nicht geschehen. Doch Tage oder sogar Wochen unter der Erde zu reisen, war keine Aussicht, der er freudig entgegenblickte.

Kurz überlegte er, ob er sich an dieser Stelle nicht einfach verabschieden wollte. Er schuldete niemandem von den anderen etwas, niemand konnte ihn zwingen, sich in diese Gefahr zu begeben. Doch eine innere Stimme nagte an ihm und forderte ihn dazu auf, endlich einmal etwas Nützliches in seinem Leben zu tun. Wenn es wirklich eine Gefahr für seine Heimat gab - und er hatte keinen Grund, den Schilderungen des Riesen nicht zu glauben - dann war jetzt die Stunde gekommen, in der er sich für eine Seite entscheiden musste: Die zaghafte, in trügerischer Sicherheit wiegende, oder die, die sich für die Allgemeinheit einsetzte.
Er konnte es selbst kaum glauben, dass er sich für Letztere entschied; irgendetwas schien seinen Sinn für das Abenteuer geweckt zu haben.

"Die Länge der Beine kann trügen. Ich mag nicht so aussehen, aber ich bin durchaus flink unterwegs. Ich würde sagen, dann haben wir keine Zeit zu verlieren, oder?"

Fiona

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #936 am: 18.06.2021, 16:40:00 »
"Es ist schon ironisch. Erst war ich oben bei den Zehnstädten im Eiswindtal und habe gegen Frostriesen gekämpft. Die Suche nach dem Ring des Winters und Artus Cimber hat uns dann in Richtung Tiefwasser geführt, wobei es am Ende dann Dreieber wurde, wo wir erst gegen Stein- und später gegen Feuerriesen gekämpft haben. Und jetzt geht es wieder zurück in den Norden. Aber es hilft ja nichts. Wir brauchen Antworten!"

Fiona nickte Wiesel zu.

"Brechen wir so bald wie möglich auf."

Kara Stendahl

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #937 am: 20.06.2021, 08:57:38 »
"Zu Schade, dass sich unser Drow so schnell verpisst hat. Jofarel wäre im Unterreich sicher nützlich gewesen." Grimmig tat Kara einen weiteren Zug. Die Aussicht darauf, sich wochenlang durch finstere Höhlen im Erdreich zu schlagen, sagte ihr nicht zu. Kein Himmel, kein Meer ... kein Himmel. Tja, jammern half nicht. Sie würden weiterziehen, bis sie einen würdigen Gegner gefunden hatte. Ob mit oder ohne Himmel, ob mit oder ohne willkommener Reisegesellschaft.
« Letzte Änderung: 20.06.2021, 08:58:11 von Kara Stendahl »

Phekda

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #938 am: 20.06.2021, 23:02:18 »
„So ein Zwischenstopp ist auch gut um den Proviant aufzustocken. Eine lange Reise im Unterreich hört sich nicht danach an, dass wir dort was Essbares finden werden. Es hört sich auf jeden Fall nach einem Abenteuer an, was es sich lohnen könnte zu bestreiten.“ Phekda meinte das tatsächlich mehrdeutig. Zum einen freute er sich auf die Möglichkeit etwas zu sehen, was selbst für die hier Wohnenden mehr als nur Selten war. Zum anderen war er aber auch auf die Schätze und Geheimnisse im Unterreich gespannt. Was würden sie dort wohl erleben? War es wie das Erkunden einer großen Ruine oder eher wie das durchstreifen eines lichtlosen Landes. So viele verschiedene Variablen und Möglichkeiten. Das war ein Ansporn nach seinem Geschmack. Und nicht nur das, scheinbar verfolgte seine Retterinnen ein wahrlich großes Ziel und Wiesel würde sie auch noch Begleiten.

Innerlich aufgeregt verschluckte er sich fast an dem letzten Stücken Fleisch. Er klopfte sich auf die Brust um es herunterwürgen zu können. Beschämt von der eigenen freudigen Gier entschuldigte er sich für das Benehmen knapp bei ihrem Gastgeber „Disculpa.“

Blutschwinge

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #939 am: 21.06.2021, 15:25:02 »
Sie verbrachten noch einen ruhigen Abend in der kleinen Höhle, nachts mied der Riese das Moor, zu viele Trolle waren da unterwegs.

Am nächsten Morgen brachen sie auf. Im Moor kamen sie nur langsam voran, immer wieder mussten sie Schleifen laufen, um nicht im Morast stecken zu bleiben oder Umwege für gute Lagerplätze in Kauf nehmen. Nach fünf Tagen hatten sie das Moor dann endlich verlassen und konnten wieder ordentliche Straßen benutzen.

Sie blieben einen Tag auf der Straße nach Westen entlang des Rauvin und verließen dann die Straße und zogen durch die Ebene nach Norden. Hier benötigten sie noch einmal knapp 2 Tage, bis sie die ersten Ausläufer des Gebirges erreichten.

Durch das flache Land waren sie weithin sichtbar, besonders Harshnag fiel natürlich auf. Und so war niemand überrascht als die Gruppe eines Nachmittags auf einen Trupp von gut 30 schwer bewaffneten Soldaten trafen, die sie offensichtlich schon eine Weile beobachtet hatten. Aber Harshnag war hier oben wohlbekannt und so wurde es ein kurzer Besuch. Die Gruppe erfuhr nun, dass Mithril-Halle derzeit Besuchern nicht offen stand und man verwies sie nach Siedelstein. Diese kleine Siedlung, die ursprünglich als Handelsposten der Zwerge von Mithril-Halle unterhalb der Stadt gegründet worden war, war nach ihrer Zerstörung vor vielen Jahrzehnten erst kürzlich wieder von Menschen besiedelt worden und der Wiederaufbau war immer noch im Gange.

Sie erreichten Siedelstein gut anderthalb Tage später, Harshnag blieb allerdings außerhalb der mauern. Zu viele Zwerge waren dort und zu viele Riesen hatten hier im Norden Kämpfe angezettelt. Während die Gruppe nun die Gelegenheit hatte, mal wieder in einem richtigen Bett zu schlafen und das eine oder andere ordentliche Bier zu trinken, kümmerte sich der Riese um die weitere Route. Sie trafen sich am Tag nach ihrer Ankunft gute eine Stunde von der Siedlung entfernt, Der Riese saß an einem Feuer und grillte ein Schwein, als die Gruppe eintraf. Er schien nicht sehr gut gelaunt zu sein.

„Es ist alles schwieriger als erwartet. Wir können nicht durch die Tunnel der Zwerge ins Unterreich kommen, aber ich habe eine andere Möglichkeit gefunden. Aber nur für euch. Es gibt hier einige offene Zugänge in die Höhlen und ich habe jemanden gefunden, der euch ein Stück weit führen kann. Aber ich passe dort nicht durch und mein Ring kann mich nur kurzzeitig schrumpfen lassen. Außerdem stolpere ich ständig über meine viel zu kurzen Beine, wenn ich verwandelt bin. Ich bin nun mal für meine Größe gemacht. Also, ich nehme den Weg durch das Gebirge und wir treffen uns in der Echogrotte wieder. Eure Führerin, eine Halblingsfrau namens Rilka, wird euch in Siedelstein abholen. Aber ihr müsst etwas für sie tun, der Zugang ist nämlich gerade von irgendetwas bewohnt. Aber das schafft ihr schon. Wundert euch nicht, wenn Rilka draußen wartet, bis der Weg frei ist, so ist sie eben.“

Es wurde deutlich, dass Harshnag den Plan nicht ändern würde und sie waren schon zu weit gekommen, um jetzt umzudrehen. Rilka wusste Bescheid und konnte ihnen alle nötigen Informationen geben. Der Riese wollte noch am selben Tag losgehen, denn auch wenn er schneller unterwegs sein würde als die Gruppe, musste er sich beeilen. Der Weg durch die Berge war länger und anstrengender, auch wegen der Orks und Riesen, auf die er sicher treffen würde. Und so war die gemeinsame Reise mit dem Riesen kürzer als geplant.

Am Abend kam Rilka zu den Abenteurern in die Taverne. Sie war älter als die Gruppe es erwartet hätte, aber ihr Alter war schwer zu schätzen. Sie kümmerte sich um die nötige Ausrüstung für die Abenteurer, nicht alle waren ja bereits im Norden gewesen und verfügten beispielsweise über die nötige Kleidung für das Gebirge.

Sie brachen am nächsten Morgen noch vor Sonnenaufgang auf und marschierten bis die Sonne hoch am Himmel stand. Mehrfach mussten sie Rilka um eine Pause bitten, denn die Halblingsfrau zeigte eine erstaunliche Ausdauer. Schließlich erreichten sie ein kleines Tal und Rilka zeigte auf einen Höhleneingang.
„So, da müssen wir rein und irgendetwas hat sich dort eingenistet. Kein Bär oder so, das würde anders riechen. Vielleicht etwas von drinnen. Wie auch immer, in gut einer Stunde steht die sonne so, dass sie die Höhle etwas erhellt und das ist der beste Moment, den Bewohner zu vertreiben. Wenn ihr es geschafft habt, kommt einfach wieder raus und wir können weiter gehen. Ich suche mir derweil ein gemütliches Plätzchen.“

Die Höhle war gut 200 Meter entfernt und es dauert ziemlich genau eine Stunde, bis die Sonne im Rücken der Gruppe stand und ihr Licht auf den Höhleneingang fiel. Nun konnte es also losgehen.

Fiona

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #940 am: 21.06.2021, 17:13:13 »
Bevor Harshnag die Gruppe verließ, um den Weg über das Gebirge einzuschlagen, wünschte Fiona ihm viel Glück für seine Reise und ein baldiges Wiedersehen.

Die Zauberin schlug zudem vor, dass man noch einen weiteren Treffpunkt in etwa einem Monat ausmachen sollte, beispielsweise in der Nähe von Siedelstein, für den Fall, dass etwas schiefläuft und man nicht - wie vereinbart - in der Echogrotte wieder aufeinander trifft.

Dann ging es los, gemeinsam mit ihrer offensichtlich sehr erfahrenen Halblingsführerin. Fiona war schon gespannt, was es denn wohl sein mochte, was ihnen hier den Zugang zum Unterreich versperrte.

Blutschwinge

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #941 am: 24.06.2021, 08:10:27 »
Rilka hatte der Gruppe geraten, die Pferde in Siedelstein zu lassen. Im Gebirge und erst recht im Unterreich waren sie keine Hilfe.

Sie näherten sich nun der Höhle. Hinein kam man durch eine schmale Felsspalte, die an der breitesten Stelle nur knapp einen Meter maß und sich gut vier Meter nach oben erstreckte. Sie sah aber natürlich aus. Dahinter war ein kurzer Ganz zu erkennen, jetzt, da die Sonne direkt hinein schien, der sich in eine größere Höhle öffnete. Viel erkennen konnten sie nicht, da dort drinnen nurnoch dämmriges Licht ankam. Fionas scharfe Augen erkannten allerdings, dass die Höhle innen sehr zerklüftet wirkte. Sie reichte gut 15 Meter in den Berg hinein. Der Boden war sehr uneben, teilweise schräg. Sie sah den einen oder anderen Knochen dort liegen, diese schienen aber älter zu sein. Sonst bemerkte sie nichts auffälliges.

Von außen war nicht zu sehen, zu hören oder zu riechen, was auf einen Bewohner hingedeutet hätte. Auf jeden Fall konnten sie die Höhle nur einzeln betreten.
« Letzte Änderung: 24.06.2021, 11:40:16 von Blutschwinge »

Wiesel

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« Antwort #942 am: 24.06.2021, 23:03:32 »
Es tat gut, mal wieder längere Zeit mit anderen zu verbringen, selbst wenn es sich um so mürrische Zeitgenossinnen wie Kara handelte. Doch auf der langen Reise in den Norden kamen die vier Wanderer und der Riese nicht umhin, sich etwas näher kennenzulernen, und auch wenn Wiesel immer wieder mit der grobschlächtigen Frau aneinandergeriet, merkte er doch, wie das Ganze nach und nach eher zum Spiel wurde. Er begann beinahe, die Frau zu mögen.
Mit den anderen beiden war es einfacher. Der Südländer war ein umgänglicher Zeitgenosse, den Wiesels manchmal merkwürdig anmutende Eigenheiten wenig auszumachen schienen und den man eigentlich gern haben musste, und auch Fiona schien nie aus der Rolle zu fallen.

~~~

Als die vier sich nach langer Reise von Harshnag trennten und nun mit dieser Halbling-Frau vor der Höhle standen, hatte das für den Elfen etwas surreales. Sie sollten also dort hineingehen, etwas vertreiben (was wohl ein Synonym für "töten" zu sein schien) und dann wieder gehen. Ohne dass sie gesagt bekamen, um wen oder was es sich eigentlich handelte. Wiesel zumindest hatte vor, das herauszufinden, bevor es zu einem Kampf kam - er kannte diese Halbling-Dame nicht; was, wenn sie nur ihren ehemaligen Gatten loswerden wollte?

"Wartet hier, ich gehe auskundschaften." sagte er nur, und meinte damit vor allem Kara, die ihre Anwesenheit wohl sofort verraten würde. Die anderen beiden konnten sich ebenfalls leise bewegen - soviel hatte er bereits gelernt. Er drückte Phekda seinen Stab in die Hand, um sich nicht noch mit Waffen belasten zu müssen, und schlich in die Höhle - oder vielmehr wollte schleichen.[1] Kaum war er in der Dunkelheit verschwunden, zog ihm ein unbedachter Tritt zu seinem Entsetzen den Boden unter den Füßen weg und er krachte rittlings auf den Boden. Mehr noch als die Gefahr, nun gehört worden zu sein, traf ihn jedoch die Schmach, vor den anderen und insbesondere Kara eine solch miserable Figur abgegeben zu haben.
 1. Stealth 8 (nat. 1)

Phekda

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« Antwort #943 am: 28.06.2021, 15:21:43 »
Die Reise ließ Phekda Zeit die Anderen zu beobachten und mit ihnen warm zu werden. Abendlich forderte er die Anderen, so sie mit machten, gerne zu einem Glücksspiel heraus. Auch wenn es nicht viele Münzen ging, so machte es Freude und übte den Kopf. Dazu genoss er den Austausch mit den andere. Wobei sie erfuhren, dass er in einer endlosen Wüste aufgewachsen war und er über die Magie, und ihre teils profane Anwendung hier oben, nur zweifelnd staunte.

Vor der Höhle angekommen, in welche sie nun ohne den Riesen gehen sollten, zweifelte auch Phekda. Er glaubte zwar nicht daran, dass sie einen ungeliebten Partner von Rilka erledigen sollten aber seltsam war es schon. Gab es keine Gerücht oder Erzählungen was hier lauerte? Den Kopf schief legend und auf den Spalt blickend, dachte er darüber nach was hier lauern könnte. Sein erster Gedanke war der an  etwas Spinnenartiges und er fragte sich ob es das hier auch gab.

Als Wiesel ihm seinen Stab in die Hand drückte, nickte er. Er wünschte dem Mann Glück. Als dann das Krachen ertönte, ging er näher an die Spalte heran und lugte hinein. Selbst wenn das Wiesel war, so, war es wohl dumm gerade jetzt hinein zu stapfen. Vielleicht bewegte sich ja etwas an den Wänden oder der Decke, aufgeschreckt vom Lärm.

Blutschwinge

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Erstes Kapitel - Das Grollen am Horizont
« Antwort #944 am: 01.07.2021, 22:18:30 »
Während Wiesel sich über seine Ungeschicklichkeit ärgerte und noch ein paar Schritte weiter stolperte, hörte er ein seltsamer Geräusch über sich, wie von einer großen Fledermaus. Dann spürte er, wie ihm ein Sack über den Kopf gestülpt wurde, plötzlich konnte er nichts mehr sehen und er bekam keine Luft mehr.

Phekda und Fiona sahen von hinten, wie eine dunkle Decke auf Wiesel fiel und seinen Kopf bedeckte.[1]
 1. Bitte alle einmal Initiative würfeln.

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