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Autor Thema: Wildwasser  (Gelesen 44818 mal)

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EldarRil Sturmreiter

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Wildwasser
« Antwort #15 am: 03.06.2018, 14:49:22 »
EldarRil war nicht wirklich begeistert hier in der Stadt zu nächtigen, doch aktuell blieb ihm wohl nichts anderes übrig, denn sonst würde er wohl nichts über die Zustände in der Stadt und dem Umland zu erfahren.

Mit einem freundlichen "Erastil, zum Gruß", setzte sich der Elf an den Tisch zu den Männern und seinen Kammeraden und bestellte ebenfalls einen Eintopf und ein Bier.

Blutschwinge

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Wildwasser
« Antwort #16 am: 04.06.2018, 09:05:37 »
Der Wirt nickte bei Alyssas Bestellungen und bei ihrer Frage zu den Wachen ging ein Schmunzeln durch die Runde der Männer.
"Oh, ihr habt die Buben sicher erschreckt. Die Geschichten von der soldatentötenden Bestie, dann die Ankunft und Ausstellung dieser furchterregenden Kreatur. Und wenn dann spät am Abend bewaffnete Leute in die Stadt wollen, nun, das kann den einen oder anderen schon nervös machen. Außerdem gibt es schon Gerüchte, vielleicht ja über euch. Da soll eine Gruppe den ersten Jäger geholfen haben, das Biest zu erlegen, andere sagen, sie hätten es frei gelassen und wieder andere wollen gehört haben, dass es gar nicht Derior war, sondern die seltsamen fremden, die mit dunklen Rüstungen und brennenden Schwertern durch den Wald zogen. Nun, ich sehe zwar weder dunkle Rüstungen, noch brennende Schwerter, naja, zum Glück sind eure Schwerter dort, wo sie keinen Schaden anrichten können, vielleicht brennen sie ja, wenn mein Essen nicht schmeckt. Wie dem auch sei, nehmt's den Jungen nicht übel, sie sind einfach ängstlich. Die Wache hat hier normalerweise nicht viel zu tun, alles wirklich wichtige machen die Soldaten des Königs oder die Jäger Deriors."

Auch bei den anderen nickte er. "Der untergehende Mond also. Gut, nach dem Essen stehen die Räume bereit."

Dann schaute er zu Ponzio und Kivan. "Und was kann ich euch bringen?"

Ponzio

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Wildwasser
« Antwort #17 am: 06.06.2018, 12:37:44 »
"Den Braten!" erwiderte Ponzio, der jetzt erst merkte, wie ihm der Magen bereits in den Kniekehlen hing. Reisen machte ihn hungrig, und der Gedanke an einen leckeren Braten ließ ihm das Wasser im Mund zusammen laufen. "Und ein Dunkles, und spart nicht beim Einschenken!" folgte es fast automatisch. Erst dann merkte Ponzio, was er gerade gesagt hatte, und erstarrte innerlich. "Ah nein. Lasst das Bier. Ein Krug Wasser, wenn Ihr so nett sein würdet."
Kaum war Ponzio also in so etwas wie einer Stadt angekommen, setzten die alten Reflexe wieder ein - er musste wirklich aufpassen.

Der Geschichte des Wirtes hatte Ponzio aufmerksam gelauscht: Es war immer gut, wenn man wusste, was in der Stadt über einen erzählt wurde. Und um zu erfahren, wie die Menschen dachten, war ein Wirt die erste Anlaufstelle.
"Wie Ihr schon festgestellt habt, tragen wir weder dunkle Rüstungen noch flammende Schwerter. Ich stelle mir letzteres auch eher unpraktisch vor; allein der Verschleiß an Schwertscheiden dürfte einen arm machen, und die ganzen Verbrennungen, die man sich zuzieht, noch gar nicht eingerechnet. Aber die Geschichte klingt spannend. Was hat es denn mit dieser Kreatur, von der Ihr sprecht, auf sich? Sie wurde ausgestellt? Und was erzählen die Leute? Wollt Ihr Euch nicht etwas zu uns setzen, ich gebe Euch ein Bier aus."

Kivan

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Wildwasser
« Antwort #18 am: 06.06.2018, 14:07:28 »
Auch Kivan hätte aufmerksam zu. Dies war allerdings eine der Situationen, in der sich lieber zurückhielt und anderen das Wort überließ, die sich auf derlei Geplänkel besser verstanden. Dem Waldläufer war die Rolle des Beobachters lieber. Als der Wirt ihn direkt ansprach, antwortete er natürlich trotzdem höflich und bestellte ebenfalls etwas Braten und helles Bier. Dann setzte er sich zu den anderen, wobei er darauf achtete, dem Schankraum nicht den Rücken zuzukehren, damit ihm nichts entgehen konnte.
Der Bogenmacher formt den Bogen, der Meisterschütze formt sich selbst.

Blutschwinge

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Wildwasser
« Antwort #19 am: 06.06.2018, 19:37:10 »
Als alle am Tisch saßen schaute Karl einmal in die Runde und dann zu Ponzio. "Oh, habt ihr es am Magen? Wasser, ja ich kann euch auch Wasser bringen." Er wollte sich gerade umdrehen, in Richtung Küche, hielt dann aber noch kurz inne, bis Ponzio geendet hatte. "Oh, Thorsten hier kann euch mehr davon erzählen, ich kümmere mich jetzt um das Essen und das Bier, also die Getränke."

Einer der Männer am Tisch mit Glatze war offenbar der angesprochene und er zögerte nicht lange und begann zu erzählen. "Ja, was hört man so alles? Die Bestie konnte fliegen wie ein Vogel, springen wie ein Fuchs und töten wie ein Bär. Als Derior sie in die Stadt brachte wurde sie für einen Nachmittag auf dem Marktplatz präsentiert, auf kleinen Stöcken, so dass sie stehen blieb - und sie sah wirklich furchterregend aus. Größer als die Wölfe, die ich früher gejagt habe und die Zähne erst. Naja, dann wurde sie wieder weg gebracht, bevor sie anfing zu stinken. Aber er lässt sie sicher ausstopfen, damit der König sie als Trophäe in seinen Garten stellen kann. Ja, aber die Leute sind ängstlich. Sowas hat es hier noch nie gegeben. Und dann noch ihr, die plötzlich auftaucht. Die Zentauren sollen auch wieder auf Krieg aus sein. Ihr besucht uns in unruhigen Zeiten, ihr Leute, in sehr unruhigen Zeiten. Was treibt euch denn her, außer das ihr im Turm unter dem untergehende Mond schlafen wollt? Es waren schon lange keine Fremden mehr in unserem Land, hier kommt eigentlich niemand her, die Leute gehen eher weg."

Die anderen Männer tranken weiter, sprachen nicht und schauten, nachdem Thorsten geendet hatte, die Abenteurer sehr neugierig an. Und aus der Küche hörten sie das klappern von Krügen.
« Letzte Änderung: 06.06.2018, 19:38:40 von Blutschwinge »

Alyssa

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Wildwasser
« Antwort #20 am: 09.06.2018, 02:21:18 »
"Ach..." machte Alyssa. "... so ist das also." Es gab schon Gerüchte über sie und dann waren noch andere Geschichten im Umlauf und die Gegend sonst ruhig. Dann konnte sie verstehen, wieso die Wachen so seltsam drauf gewesen waren - wenn auch nicht gutheißen. Denn Wachen sollten für Sicherheit sorgen und Angst war da auf Dauer nicht sehr hilfreich. Viel interessanter waren aber die Gerüchte, die erzählt wurden. Dunkle Rüstungen und brennende Schwerter? Wie kam man nur darauf? Mit ihnen konnte das wenig zu tun haben. Ob es noch weitere Personen gab, auf die diese Darstellung passte? "Soweit ich weiß, besitzt keiner von uns ein brennendes Schwert. Außerdem seht ihr bestimmt, dass wir keine dunklen Rüstungen tragen. Was erzählt man sich noch über diese Gruppe?"
Schließlich kam es natürlich so, wie es kommen musste. Man wollte nicht nur Informationen geben, sondern auch welche bekommen. Es gab eben nichts umsonst. Alyssa zögerte einen Moment aber erinnerte sich dann an Eronomions Worte. Sie wollten bei der Wahrheit bleiben, also würde sie auch die Wahrheit erzählen. "Dann ist es ja gut, dass wir gerade jetzt kommen." erwiderte sie also auf den Kommentar, dass sie in unruhigen Zeiten dieses Land besuchten. "Wir wollen helfen und untersuchen einige, seltsame Geschehen. Unter anderem eine Krankheit, die die Tiere befällt und aggressiv macht. Oder eben dieses Wesen im Wald." Sie überlegte einen Moment, ob sie mit weiteren Informationen herausrücken sollte oder nicht. Da Eronomion das aber bereits bei ihrer Ankunft getan hatte, würde es hier sicherlich auch nicht schaden. Die Männer hier schienen nett zu sein. "Wir sind im Dienste Erastils unterwegs und in Wildwasser, um uns dem König vorzustellen und den ersten Jäger zu treffen."
Ein bisschen stolz war sie ja schon auf sich. Dieses Mal hatte sie nicht gezögert, den Verwalter als König zu bezeichnen. Sie hielt sich an das, was der Diplomat in der Runde erzählt hatte.

Blutschwinge

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Wildwasser
« Antwort #21 am: 11.06.2018, 08:37:05 »
Die Männer hörten neugierig zu, nickten immer mal wieder und der ein oder andere lächelte, als Alyssa sagte, sie wollen helfen. Thorsten aber blieb ernst und sagte schließlich. "Oh, das ist schön, es ist selten geworden, das Leute helfen wollen, ohne etwas dafür bezahlt zu bekommen. Da wird der König sich freuen. Von dem Biest wissen wir ja, aber was sind das für wild gewordene Tiere, davon haben wir hier noch nichts gehört."

Einige der Männer murmelten etwas, wären Thorsten sprach, aber es war kaum zu verstehen.[1]

Und da brachte der Wirt auch schon das Bier und einen Krug mit Wasser für die Gruppe.
 1. Wer mag kann Perception würfeln
« Letzte Änderung: 12.06.2018, 07:44:00 von Blutschwinge »

Eronomion

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Wildwasser
« Antwort #22 am: 11.06.2018, 22:28:21 »
Eronomion war jetzt wieder richtig glücklich. Er saß in einem Schankraum, hielt ein Bier in der Hand und konnte nett mit zivilisierten Menschen plaudern. Das einzige was noch fehlte war eine Schankmaid, aber man konnte nicht alles haben. Also nahm er einen tiefen Schluck und sagte dann mit einem Lächeln auf den Lippen: "Nunja, solange man abends ein gutes Bier bekommt, reicht das ja um glücklich zu sein. Dann kann man tagsüber auch guten Gewissens ein paar selbstlose Taten vollbringen." Anschließend wandte er sich an einen der Männer, der seinem Kameraden etwas zugeflüstert hatte: "Verzeiht, ich möchte nicht aufdringlich erscheinen, aber auf dem Weg hierher haben wir einige Leute getroffen, die Schwierigkeiten mit den Tieren hatten und als die gute alyssa gerade davon sprach, habt ihr etwas gemurmelt. Wir sind etwas ratlos in dieser Sache und wenn ihr einen Hinweis für uns habt, wo wir hier fündig werden könnten, würde uns das sicherlich weiterhelfen."
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EldarRil Sturmreiter

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Wildwasser
« Antwort #23 am: 12.06.2018, 07:18:49 »
EldarRil hält sich zurück und lauscht den Gesprächen, das Reden überlässt er seinen Begleitern.

Auf der einen Seite fühlt sich der Elf in der Stadt nicht gerade besonders wohl, aber auf der anderen Seite ist es auch mal wieder schön im warmen und trockenen zu sitzen und etwas gutes zu Essen und zu Trinken zu geniesen.

Blutschwinge

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Wildwasser
« Antwort #24 am: 12.06.2018, 07:43:25 »
Thorsten lachte. "Ihr habt gute Ohren, obwohl sie gar nicht spitz sind. Aber von Tieren, die sich komisch verhalten, wissen wir wirklich nichts hier. Mein Freund, Rador, ist ein Liebhaber alter Geschichten und träumt von etwas, das wir hier lange nicht mehr haben, nämlich das Gefühl, gesegnet zu sein. Er hat nicht auf die Geschichte mit den Tieren reagiert, sondern auf den Namen eures Gottes."

Nun nahm auch er einen Schluck aus seinem Bierkrug und schien fertig mit dem Thema zu sein.

Eronomion

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Wildwasser
« Antwort #25 am: 12.06.2018, 08:51:31 »
Daraufhin blickte Eronomion direkt zu Rador: "Nun, Rador, wenn ihr ein Freund alter Geschichten seid und diese noch dazu eine Geschichte von Erastil ist, dann lasst sie hören. Wir haben schon andere Diener Erastils getroffen in diesem Land, aber eigentlich wissen wir nur wenig von der Vergangenheit, die er und dieses Land teilen."
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Blutschwinge

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Wildwasser
« Antwort #26 am: 12.06.2018, 19:03:48 »
Rador schaute sich etwas erschrocken um, als er direkt angesprochen wurde. Hilfe suchend schaute er zu Thorsten, der aber reagierte nur mit einem breiten Grinsen. "Äh, also...", stammelte er herum, als Karl, der Wirt kam und das Essen brachte.

Als er alles abgestellt hatte, stellte er sich hinter Thorsten und schlug ihm mit beiden Händen kräftig auf die Schulter. "Nun lass ihn doch nicht so schmoren, du weißt das er nicht gerne redet." Aber Thorsten reagierte auch darauf nur mit einem breiten Grinsen. Es war allerdings ein freundschaftliches Grinsen und auch die anderen am Tisch amüsierten sich etwas über den armen Rador, der mittlerweile schwitzte und händeringend nach einem Ausweg suchte. Schließlich kam Karl ihm zur Hilfe, er hatte sich auch ein Bier mitgebracht und setzte sich nun zu der Gruppe.

"Also, wie ihr vielleicht wisst war dies hier früher alles Elfenland. Also, ganz früher. Dann kamen die ersten Menschen und viele folgten Erastil, denn hier war alles ein riesiger Wald. Sagt man doch so?" Fragend schaute er in die Runde und einige Männer nickten.
"Wie auch immer, das ist lange her und heute ist es anders. Aber die ersten Siedler beteten zu Erastil und so setzte sich der Glaube hier lange fest. Und nun heißt es, es hätte mal ein Heiligtum hier gegeben, eine besondere Grotte, ein Abotrettom oder so. Früher, als ich noch ein Kind war, erzählte mir meine Großmutter Geschichten davon, von einem Ort voller Magie und toller Pflanzen. Und sie erzählte, dass immer wieder Leute kamen und danach gesucht haben. Ham's aber nie gefunden, sagte sie. Und jetzt sucht schon lange keiner mehr danach. Aber Rador denkt, und so ganz falsch könnte er damit nicht liegen, dass es doch einen Grund haben muss, das ihr Leute hier einfach so herkommt und helfen möchtet, im Namen Erastils. Denn irgendwie müsst ihr euer Bier ja bezahlen, Prost übrigens, und die schönen Waffen, die ihr habt und all das, was ihr so braucht, um in der Welt herum zu reisen und euch um kranke Tiere und wilde Bestien zu kümmern. Nicht wahr?"
Karls Stimme war ganz sachlich, fragend, ein bisschen eindringlich vielleicht, aber freundlich und nicht bedrohlich. Wieder nickten und brummten die Männer zustimmend.

Alyssa

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Wildwasser
« Antwort #27 am: 13.06.2018, 03:15:28 »
Schweigend beobachtete Alyssa, wie Eronomion das Gespräch lenkte und auch ohne Probleme den flüsternden Mann - oder besser seinen Freund - dazu brachte, seine Worte noch einmal laut zu wiederholen. Sie war immer wieder erstaunt, wie gut er in solchen Situationen war und froh darüber, dass er hier war. Als Belohnung erhielten sie eine kleine Geschichte, die gar nicht mal so uninteressant war. "Ihr meint ein Arboretum." murmelte sie laut nachdenkend, als der Mann von einem Abotrettom sprach. "Eine Ansammlung von besonders vielen, exotischen und verschiedenen Pflanzen." wiederholte sie die Beschreibung, die sie irgendwann mal in einem Buch gelesen hatte. Das war wirklich eine gute Nachricht. Wenn es dieses Heiligtum Erastils wirklich gab, dann sollten sie ebenfalls versuchen, es zu finden. Allerdings erst später.
Sie lächelte Karl an. "Nach diesem Heiligtum zu suchen und es zu finden, wäre wirklich eine schöne Aufgabe aber unsere Prioritäten liegen leider woanders." erklärte sie geheimnisvoll. Sie überließ es Eronomion weitere Informationen locker zu machen. Sie traute sich nicht, zu sehr aus dem Nähkästchen zu plaudern. "Gold ist zwar schön und gut und sicherlich auch notwendig aber wir sind nicht hier, um unsere Taschen zu füllen." Sie machte eine wegwischende Handbewegung. "Da gäbe es einfachere und lukrativere Möglichkeiten, als durch dieses Land zu wandern und den Leuten zu helfen." Sie schüttelte den Kopf. "Nein. Wenn wir wirklich auf Geld aus wären, würden wir Monster wie das im Wald jagen und uns dafür entlohnen lassen. Oder Ruinen nach alten Artefakten durchsuchen."
Sie trank einen Schluck Bier und wandte sich nochmals an die Männer. "Aber ihr habt meine Frage nicht beantwortet. Wisst ihr noch etwas über diese Gruppe mit flammenden Schwertern und schwarzen Rüstungen?" Vielleicht war es auch gar kein interessantes Thema oder sie wussten nicht mehr aber zumindest noch einmal nachharken wollte sie.

Blutschwinge

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Wildwasser
« Antwort #28 am: 13.06.2018, 18:22:54 »
Karl nickte, als Alyssa vom Arboretum sprach. "Ja, das war's, was mit Pflanzen."

Als Alyssa dann geendet hatte, sagte er "Jetzt habt ihr euch schön drum herum gemogelt, warum ihr helfen wollt und nicht nach die Ruinen plündert - naja, die gibt es hier leider auch nicht. Aber eigentlich ist es egal, es ist eure Sache und bisher macht ihr einen ehrlichen Eindruck. Aber jetzt wollt ihr mich doch auf den Arm nehmen. Natürlich gibt es keine Ritter in dunkler Rüstung und brennenden Schwertern, aber ihr wolltet doch hören, was man hier so sagt. Die Leute warten darauf, euch zu sehen, naja, oder die, die sie sich vorstellen. Mal sehen, was sie sagen, wenn ihr euch beim König vorstellt, wenn ihr danach seine Burg verlasst, wird der Platz sicher voll sein, so schnell wird sich verbreiten, dass ihr da seid."

Ponzio

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Wildwasser
« Antwort #29 am: 14.06.2018, 10:30:10 »
Die letzte Aussage machte Ponzio hellhörig, nachdem er dem Geplänkel bis dato vorwiegend still zugehört hatte. Ein Arboretum mochte ja für einen Pflanzenkundigen einen wertvollen Schatz darstellen, ihn selbst interessierte so etwas eher wenig. Und die Aufgabe, sinnvolle Informationen aus seinem Gegenüber herauszukitzeln, erledigte Eronomion viel besser, als er es auch nur ansatzweise könnte.

Die Aussicht jedoch, eine Person des öffentlichen Interesses zu werden und an der Burg von einer Menschenmenge begrüßt zu werden, behagte dem älteren Mann überhaupt nicht. In seiner Jugend, da wäre es noch anders gewesen - er hätte in der Bewunderung der Menge geradezu gebadet, vorausgesetzt es war Bewunderung, die ihnen zufliegen würde. Doch jetzt und hier ...

Auch war er nicht sicher, ob es für ihren Auftrag von Vorteil sein würde, allzu großes Aufsehen zu erregen. Natürlich, sie mussten ein positives Bild von sich inszenieren, damit die Bewohner des Landes ihnen Vertrauen schenken und sie nicht als Usurpatoren davonjagen würden, wenn sie den Anspruch der Kirche anmeldeten. Doch wenn sie zu schnell zu viel Zustimmung erhalten würden, und dies auch noch direkt vor den Augen des sogenannten Königs geschehen würde - nun, wie er solche Leute kannte, würde der Mann sie sofort als Konkurrenz betrachten (in diesem Fall sogar zu recht, wie Ponzio sich eingestehen musste) und alles in seiner Macht stehende unternehmen, um das Problem aus der Welt zu schaffen - also Ponzio und seine Gefährten. Besser, man baute zunächst langsam und stetig das Vertrauen der Bevölkerung auf und brach nicht mit Gewalt in die öffentliche Wahrnehmung ein.

"Nein, nein!" rief Ponzio daher aus. "Wir wollen kein Aufheben um uns. Es gibt doch auch gar nichts zu sehen. Gibt es keine Möglichkeit, die Audienz etwas diskreter zu veranstalten?"

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