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Autor Thema: Wildwasser  (Gelesen 45513 mal)

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Eronomion

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Wildwasser
« Antwort #30 am: 14.06.2018, 11:41:39 »
Eronomion blickte zu dem alten Mann und musste instinktiv lächeln: "Keine Sorge, Ponzio, ich werde euch schon das Rampenlicht stehlen." Denn anders als der Magier hielt er es für eine ziemlich gute Idee, dass sie schnell bekannt wurden. Wenn sich einmal herum sprach, dass sie hier waren, um im Namen Erastils Probleme zu lösen, dann würden die Leute schon von allein kommen. Und über kurz oder lang würden sie den Verwalter wohl von seinem Thron stürzen müssten. Die Menschen hier wollten etwas anderes, das hatte er schon in kurzer Zeit gemerkt. Sie hatten einfach nur keine echte Alternativ zu ihrem "König". Er und seine Freunde würden diese Alternative im Namen Erastils liefern. Und am Besten fingen sie jetzt schon damit an.
Also wandte er sich noch einmal an Karl: "Ihr wäret überrascht, wie gut sich Erastil um die seinen kümmert, sei es indem es doch einen Lohn für die Hilfe gibt, die gegeben wird, ohne dass man Bezahlung verlangt hätte oder indem er es entweder durch das Schicksal, die Natur oder durch die Hand seiner Diener so einrichtet, dass man alles bekommt, was man braucht. Solange man bescheiden ist und keinen großen Luxus sucht, kann man sehr wohl allein davon leben im Namen Erastils den Menschen auf dieser Welt zu helfen." Dass er selbst längst nicht so aufopferungsvoll dem Gott der Natur folgte und durchaus auch Luxus zu genießen wusste, ließ Eronomion lieber unerwähnt. Das mussten diese Männer nun wirklich nicht wissen.
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Blutschwinge

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Wildwasser
« Antwort #31 am: 14.06.2018, 17:13:52 »
Karl schmunzelte und nun mischte sich Thorsten wieder ein. "Ich fürchte die Stadtwachen werden schon dem einen oder anderen erzählt haben, dass ihr angekommen seid und bis morgen früh weiß es die ganze Stadt. Ihr könntet aber einen Mittelsmann losschicken, der eine Audienz für euch erfragt. Wenn ihr es wünscht werden wir natürlich darüber schweigen, wo ihr untergekommen seid."

Dann stand Karl weder auf und machte sich auf den Weg nach oben. "So, jetzt muss ich aber die Zimmer richten."
« Letzte Änderung: 14.06.2018, 17:14:02 von Blutschwinge »

EldarRil Sturmreiter

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Wildwasser
« Antwort #32 am: 14.06.2018, 17:23:52 »
EldarRil wurde hellhörig als dieses Erastil Heiligtum zur Sprache gekommen war, mischte sich aber nicht ein um nicht unnötige Aufmerksamkeit darauf zu lenken. Er persönlich wäre am liebsten sofort aufgebrochen um danach zu suchen, aber er wusste auch das es ohne nähere Informationen total sinnlos wäre los zu ziehen. Zu einem späteren Zeitpunkt würde er jedoch noch einmal die Sprache auf das Heilgtum bringen um mehr darüber zu erfahren.

Die Vorstellung das sie von einer Menschenmenge bedrängt werden die sie alle bewundernwollen bereitete EldarRil bauchschmerzen, er war nicht unbedingt ein Freund davon zu einem Helden erhoben zu werden. Er wäre lieber im Hintergrund geblieben, musste Eronomion innerlich doch irgendwie zustimmen das es vielleicht auch nicht unbedingt falsch ist wenn sie schon einmal bekannt wären in der Stadt, das könnte für die weiteren Pläne bestimmt hilfreich sein.

EldarRil hielt sich weiterhin im Hintergrund und lauschte den Gesprächen aufmerksam.

Blutschwinge

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Wildwasser
« Antwort #33 am: 17.06.2018, 14:32:13 »
Karl ging also nach oben und die Gruppe blieb mit Thorsten und den anderen Männern zurück. Die Gruppe widmete sich dem Essen, die Männer dem Bier.

Irgednwann fragte Thorsten in Richtung Ponzio, aber es war klar, das er alle meinte. "Sollen wir geheim halten, dass sie hier wohnen?"

Sonst wurde nicht viel gesprochen. Bald darauf kam Karl nach unten, die Zimmer waren fertig. Die ersten Männer verabschiedeten sich bald, als letzter ging Thorsten. Karl brachte die Gruppe dann nach oben, zunächst führte er sie in den ersten Stock, hier gab es einen Flur mit einigen Türen, vermutlich auch mit Gästezimmer, auch wenn es derzeit keine anderen Gäste zu geben schien. An beiden Enden des Flurs gab es eine weiter Treppe, die sehr viel schmaler war und nach oben in die Türme führte. So gelangten sie in das Turmzimmer, einen großen Raum, in dem mehrere Betten an den Wänden standen, außerdem gab es wohl noch weitere Schlafgelegenheiten unter dem Dach des Zimmers, dort gelangte man über zwei Leitern.

"Oben können zwei Leute schlafen, oder vier, dann ist es aber etwas eng. Hier unten stehen noch genug Betten, so das alle einen Platz finden werden. Frühstück gibt es ab Sonnenaufgang unten. Eine gute Nacht wünsche ich".

Es gab rund herum einige kleine Fenster, durch die man die Stadt vermutlich gut überschauen konnte, wenn es hell war. Jetzt allerdings war kaum etwas zu erkennen, da es nahezu kein Licht in der Stadt gab. Nur an einer Stelle, vermutlich der Marktplatz im Zentrum, war spärlich beleuchtet. Eines der Häuser konnte man gut erkennen, denn es hatte eigene Laternen. Es unterschied sich baulich kaum von den anderen Häusern, daher war schwer zu sagen, worum es sich handelte. Ein Stück dahinter war ein dunkler Schatten eines höheren Gebäudes auszumachen, aber ohne Licht war nichts weiter zu erfahren.

Ponzio

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Wildwasser
« Antwort #34 am: 20.06.2018, 20:48:12 »
Nachdem ihr Gastgeber gegangen war und sie alle zunächst einmal etwas verloren in dem Raum standen, brach Ponzio schließlich das Schweigen: "Ich nehme gerne eines der Betten hier unten - die Leitern zu erklimmen überlasse ich den jungen Leuten."
Um seinen Worten Gewicht zu verleihen, ließ er sein Bündel wahllos auf eines der nächstgelegenen Betten fallen, und sich selbst dann hinterher. "Könnte etwas weicher sein für meinen Geschmack, aber nach den letzten Tagen will ich nicht meckern." grinste er und wurde dann ernster. "So, was denkt ihr von dieser Stadt? Besonders glücklich scheint die Lage ja auch hier nicht zu sein - nur wie sollen wir vorgehen? Und wie treten wir diesem König entgegen? Ich selbst denke ja, wir sollten nicht allzu forsch auftreten und erst einmal ausloten, wie die Stimmung in der Stadt ihm gegenüber ist."

Eronomion

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Wildwasser
« Antwort #35 am: 21.06.2018, 11:22:11 »
Eronomion überlegte nicht lange, bevor er Ponzio antwortete. In seinem Kopf hatte sich bereits ein recht genauer Plan geformt für das weitere Vorgehen: "Ich denke auch, dass der König dieses Ortes kaum den Rückhalt in seiner Bevölkerung hat. Aber ich glaube, dass wir sicher gehen müssen, dass das für uns der Fall ist.
Deshalb stimme ich zu, dass wir von diesem Anspruch erst einmal nichts erwähnen und auch die Legitimität des Königs fürs erste vor niemandem anzweifeln sollten. Sehen wir für den Anfang einfach, was er denn genau mit uns anfangen möchte. Und dann wird es weiter gehen. Ich schätze wir bleiben am Besten bei einer Halbwahrheit, was unseren Aufenthalt hier anbelangt. Wir sind im Dienste Erastils hier, um den Bewohnern des Landes zu helfen und wenn jemand nach unserer Motivation fragt, dann ist es der Wille im Namen Erastils Gutes zu vollbringen. Das stimmt ja auch. Dass dir Kirche uns für eine ganz spezifische Aufgabe hier vorgesehen hat, verschweigen wir aber besser fürs erste.
Wenn der König uns als seine neuen Helden präsentieren möchte, umso besser. Denn solange wir die Helden sind, bleiben wir auch die den Einfluss haben. Wir müssen nur sicher gehen, dass wir uns nicht zu seinen Schergen machen lassen und etwas tun, was unserer Aufgabe zuwiderläuft. Aber fürs erste sollten wir ihm in jedem Fall nicht die Stirn bieten oder ihn kritisieren, wenn wir ihn morgen treffen. Wir sind einfach froh endlich jemanden gefunden zu haben, der uns sagen kann, wo genau das Volk hier Hilfe braucht."
Beim letzten Satz lächelte Eronomion auf seine spöttische Art. Er war sich ziemlich sicher, dass die Vorstellungen des Königs davon, was das Volk brauchte, sich deutlich von dessen echten Wünschen und Bedürfnissen unterschieden.
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EldarRil Sturmreiter

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Wildwasser
« Antwort #36 am: 21.06.2018, 11:49:32 »
"Ich vermute zwar nicht unbedingt das wir als Helden präsentiert werden, sondern viel mehr als Laufburschen die gerade durch Zufall vorbeigekommen sind und einfach nur Glück hatten. Er wird seinen ach so tollen ersten Jäger als großen strahlenden Helden präsentieren", EldarRil war an zu merken das er den Jäger nicht besonders leiden konnte, und nach einer kurzen Pasue sprach er dann weiter "Aber ansonsten halte ich deinen Plan für eine gute Idee Eronomion"

Kivan

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Wildwasser
« Antwort #37 am: 21.06.2018, 11:50:04 »
"Du machst das schon," ermutigte ihn Kivan. "So wortgewandt wie ihr beide seid, wird es uns sicher gelingen den Verwalter im Unklaren über unsere wahren Absichten zu lassen. Ich denke auch, dass dies der beste Weg ist. Vielleicht gelingt es uns ja, mehr über den heiligen Ort des Alten Meisterschützen herauszufinden. Es wäre nicht nur eine gute und gottgefällige Tat, wenn es uns gelänge, die Bevölkerung wieder die Wunder Erastils mit eigenen Augen sehen zu lassen, sondern dürfte uns auch zusätzlichen Rückhalt im Land verschaffen." Die letzten Worte sagte der Waldläufer mehr vor sich hin als dass er eine richtige Antwort erwartete. Als sich dessen bewusst wurde, wandte er sich nochmals an Eronomion. "Ich wäre dir dankbar, wenn du das Heiligtum morgen ansprechen könntest." Mit diesen Worten verabschiedete er sich und kletterte die Leiter hinauf um sich schlafen zu legen.
« Letzte Änderung: 21.06.2018, 11:52:11 von Kivan »
Der Bogenmacher formt den Bogen, der Meisterschütze formt sich selbst.

Blutschwinge

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Wildwasser
« Antwort #38 am: 21.06.2018, 14:43:14 »
Die Nacht verging ohne besondere Vorkommnisse und sie schliefen gut, sehr gut. Ob es der Mond war, der am Himmel stand und auf sie herunter schien, oder die Betten in einem Haus, konnten sie nicht sagen. Aber alle fühlten sich am nächsten Morgen sehr erfrischt und waren guter Laune. Nun bei Licht konnten sie einen Blick auf die Stadt werfen und wie sie es erwartet hatten, erhielten sie einen guten Überblick- Sie waren am Rand der Stadt, das wussten sie ja bereits. Auf der anderen Seite konnten sie in einiger Entfernung den Fluss sehen. Er glitzerte im Sonnenlicht und es war ein toller Anblick. Die Stadt dagegen, das war etwas anderes. Zuerst fiel ihnen ein großes Gebäude auf, früher hätten sie wohl prächtig gesagt. Aber davon war nichts mehr zu erkennen. Es wirkte ein bisschen wie eine Kathedrale, mit einem runden Kuppeldach, umrandet von vier kleinen Türmen. Aber keiner von ihnen hätte den Mut, dieses Gebäude zu betreten, denn es war eine Ruine. Als sie sich weiter umsahen traf ihr Blick auf den Marktplatz und die Gebäude dort, die im Unterschied zu dem anderen Gebäude sehr gepflegt waren. Offenbar gab es also noch Handwerker, die Gebäude in Schuss halten konnten, für das andere Gebäude aber offenbar nicht zuständig waren. Sie hätten erwartet, dass der König in jenem großen Gebäude residieren würde, die Häuser am Markplatz wirkten eher wie Handelshäuser. Sie sahen weitere gut gepflegte Gebäude am Markt, aber je weiter man in die hinteren Häuserreihen blicke desto schlechter sahen die Häuser aus. Einige wenige würden sie als Ruinen bezeichnen.

Karl war im Schankraum, als sie nach unten kamen und hatte schon einen Tisch mit dem Frühstück bereitet, es gab Brot, Marmelade, Ziegenkäse und Speck. Andere Gäste waren keine da, aber das hatten sie auch nicht erwartet. Als die Abenteurer ihn nach dem verfallenen Gebäude fragten, erzählte er von der alten Zitadelle des Königs. Der König nutze sie aber schon seit langem nicht mehr, er lebe und regiere in seinem Stadthaus. Sie konnten dies aber nicht vertiefen, denn es jemand, es war aber kein Gast, sondern ein Mann, der die Gruppe ohne viele Worte zu einer Audienz des König bat. Da dies ja genau ihr Ziel war folgten sie dem Mann, sobald sie aufgegessen hatten. Er führte sie durch  kleine Gassen in Richtung Marktplatz, dann schienen sie aber einen weiten Bogen zu machen. Der Mann ging zügig und als man ihn auf den Umweg ansprach antwortete er nur knapp, dass noch keine Audienzzeit sei und man daher einen anderen Eingang benutzten müsse. Für jene mit etwas Weisheit sieht es dagegen mehr danach aus, als wolle der Mann sie ohne großes Aufsehen und fern der großen Straßen zum König bringen.

Schließlich erreichten sie die Rückseite eines der Gebäude am Marktplatz und betraten es tatsächlich durch einen Hintereingang. Es war aber offenbar kein Dienstboteneingang, denn die gingen durch einen Flur, der mit Teppichen ausgelegt und mit Bilder geschmückt wurde und direkt in einen großen Saal führte, in dem der König offenbar seine Termine wahrnahm, denn auch dieser war repräsentativ ausgestattet. In der Mitte des Raum stand ein schwerer Holztisch und ein Stuhl mit hoher Lehne und filigranen Holzverzierungen, bezogen mit farbigen Polstern. Dort saß ein kleiner Mann mit Glatze - dafür trug er aber einen vollen Bart – über einigen Papieren. Drei Wachen in feinen Rüstungen mit glänzenden Stangenwaffen standen hinter dem Mann und betrachteten die Gruppe neugierig. Ein Blick zurück verriet, dass sie wohl einen privaten Zugang in die Halle genutzt hatten, denn von Innen war die Tür, durch die sie gekommen waren, kaum zu erkennen. Der Bote wies die Abenteurer in die Mitte des Raums vor den Tisch. Sie mussten stehen, denn es gab keine Stühle.

Als sie dort standen hob der König, denn wer sollte es sonst sein, aber sogleich den Blick und begrüßte die Gruppe.
"Ah, da seid ihr ja. Ihr wurdet bereits angekündigt und ich warte mit Spannung darauf, was euch in mein Land gebracht hat. Mein Name ist Taradae, der Dritte und ich bin der Herr dieses Landes."

Er war sitzen geblieben und blickte nun auffordernd in die Runde. Der Bote hatte sich an die Wand neben der verborgenen Tür zurück gezogen und wartete.

Eronomion

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Wildwasser
« Antwort #39 am: 24.06.2018, 15:19:19 »
Eronomion ärgerte sich über die Art und Weise, wie sie zum König gebracht wurden. Er hätte es vorgezogen, dass man sie dem Volk gleich präsentierte, aber der König schien andere Pläne zu haben. Nunja, sie würden schon etwas daraus machen. Auf dem Weg achtete er zudem darauf, ob er irgendwo die Wache entdeckte, deren Bruder sie im Wald gerettet hatten. Ein Gespräch mit diesem Mann wäre sicherlich hilfreich, um die Lage einschätzen zu lernen.
In dem Audienzzimmer angekommen, verneigte Eronomion sich tief: "Eure Hohheit, Eronomion zu euren Diensten. Dies sind meine Begleiter Alyssa, Kivan, Ponzio und Eldarril." Eronomion machte eine ausladende Geste in Richtung seiner Gefährten und hoffte, dass sie es ihm gleichtun und sich ebenfalls verneigen würden. Dann hob er langsam den Blick und antwortete auf Tardaes Frage: "Wie euer erster Jäger euch gewiss bereits berichtet hat, sind wir im Dienste Erastils in euer Land gekommen, um zu sehen wie und wo wir in seinem Namen Gutes vollbringen können. Deshalb sind wir eurem ersten Jäger und seinen Männern im Wald begegnet. Weil wir von der Bestie gehört hatten und deshalb haben wir nicht gezögert einzugreifen, als sie angriff."
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EldarRil Sturmreiter

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Wildwasser
« Antwort #40 am: 25.06.2018, 13:56:07 »
EldarRil war nicht unbedingt verwundert das man sie auf einem Umweg durch einen Hintereingang in den Palast geschmuggelt hat. Er ist sogar fast etwas überrascht das man sie überhaupt zum "König" gebracht hat und nicht in einen Hinterhalt gelockt hat. EldarRil wurde darin nur bestätigt das der König die ganze Sache unter dem Mantel des Schweigens halten will und bloß kein großes Aufsehen erregen will.

Während Eronomion die Gruppe vorstellt, verbeugt EldarRil sich auch, aber nicht wirklich besonders tief.

EldarRil kann aber nicht länger inne halten und muß nun doch eine Frage stellen die dem König vielleicht nicht genehm ist und für die er sich später sogar wahrscheinlich eine weitere Moralpredig von Eronomion anhören muß, aber jetzt brennt es ihm doch zu sehr auf den Lippen und er will deutlich machen das man sie nicht unbedingt für doof verkaufen braucht. "Verzeiht wenn ich so dirket und unaufgefordert zu Wort komme. Aber ich habe da eine Frage die mich dann doch interessiert" EldarRil hält einen kurzen Moment inne "Ist es in Eurem Königreich so Sitte und Brauch das man geladene Gäste durch einen Hintereingang in den Thronsaal zum König führt? Gibt es weitere Sitten und Bräuche die wir vielleicht vorab kennen sollten um uns nicht ungeziehm zu verhalten?"

Eronomion

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Wildwasser
« Antwort #41 am: 25.06.2018, 14:29:52 »
Eronomion wollte innerlich schreien, als der Elf direkt anfing dem König irgendwelche Fragen zu stellen. Man ging nicht zu einem König und fragte ihn nach derlei Dingen, wenn er nicht bereits signalisiert hatte, dass er gefragt werden wollte und auch Antwort zu geben bereit war.
Hatte er nicht deutlich genug gesagt, dass diese schwierigen Verhandlungen besser denen überlassen werden sollten, die wussten, was sie taten. Er würde es wohl so einrichten müssen, dass er in Zukunft allein mit diesem Mann sprach und seine Begleiter was auch immer währenddessen taten. Aber vielleicht würde Taradae ja darüber hinweg sehen, dass der Elf so forsch zu sprechen begann. Vielleicht würden sie jetzt erfahren, was für eine Art Mann er war. Also biss Eronomion die Zähne zusammen und wartete schweigend ab, seine Züge eine ruhige freundliche MAske, die nichts von seinem inneren Ärger verriet.
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Blutschwinge

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Wildwasser
« Antwort #42 am: 25.06.2018, 15:59:42 »
Der König lächelte Eronomion freundlich an, während dieser sprach und blickte während der Vorstellung die Abenteurer nacheinander konzentriert an. Am Ende kehrte sein Blick zurück zu dem jungen Mann und mit einem angedeuteten Nicken beantwortete er dessen freundliche Geste. Er hörte auch EldarRil aufmerksam zu und seine Züge verrieten nicht, was er dachte.

"Zunächst einmal freue ich mich, dass ihr so rasch hier eingetroffen seid. Mein erster Jäger sprach voller Hochachtung vor eurer Jagdkunst und wir sind zollen euch Respekt für eure Leistung. Ihr habt euch eine ehrenwerte Aufgabe gesetzt und auch wenn es mich überrascht, was ihr sagtet, ist es doch schön, dass es Leute wie euch noch gibt in dieser Zeit. Und das ist auch schon der Weg zur Antwort auf eure Frage. Wie ihr sehr ist viel zu tun, ihr habt gesehen, dass im Land einiges vor sich geht, was mich und die Menschen beunruhigt. Daher diese Privataudienz, außerhalb des Protokolls und früher als es mit einem dem Protokoll entsprechenden Termin möglich gewesen wäre. Ich hatte erwartet, dass euch dies erfreuen würde. Aber Elfen und Menschen haben häufig eigene Bräuche und Elfen legen weniger Wert auf das Protokoll, soviel ich weiß. Daher halten wir auch hier in der Region Abstand voneinander und vermeiden so wir überflüssige Unannehmlichkeiten und Verärgerungen auf beiden Seiten."

Er schien einen Moment zu überlegen, ob er noch etwas hinzufügen sollte, wechselte dann aber nach einer kurzen Pause das Thema.
"Möchtet ihr gerne das Monster sehen, zu dessen Tötung ihr ja einen bedeutsamen Teil beigetragen habt?"
Fragend schaute er freundlich in die Runde.
« Letzte Änderung: 25.06.2018, 16:00:34 von Blutschwinge »

Ponzio

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Wildwasser
« Antwort #43 am: 26.06.2018, 15:02:49 »
Nun war es also soweit: Sie waren zum sogenannten König geladen, und zu Ponzios Verwunderung wurden sie tatsächlich durch den Hintereingang im Verborgenen zu ihm geführt. Soviel also zu seiner Vermutung, der Mann würde ihren scheinbaren Ruhm für seine eigenen Zwecke nutzen wollen. Offenbar sah er sie stattdessen tatsächlich bereits als Gefahr für seine Machtansprüche an und wollte lieber kein Aufhebens um sie machen - vielleicht auch, um sie im Zweifel relativ geräuschlos verschwinden lassen zu können.

Ponzio wusste nicht, ob er nun froh sein sollte, dass sein Wunsch erfüllt worden war, keine große Sache aus ihrem Besuch zu machen, oder ob dies doch nur dem Verwalter helfen würde. Doch ändern ließ es sich nun ohnehin nicht, also konzentrierte er sich lieber auf den Besuch selbst, bei dem wie abgesprochen zunächst Eronomion das Wort von ihrer Seite führte.

Dem anfänglichen Geplänkel konnte der alte Magier dabei nur wenig abgewinnen. Notwendig, um die Fronten abzustecken, sicherlich, aber für die Feinheiten von Diplomatie und Gegendiplomatie war Ponzio schlicht zu direkt. Als jedoch die Frage nach dem Monster aufkam, war er auf einen Schlag hellwach und nickte energisch.
"Sehr gerne, Eure Majestät!"

Alyssa

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Wildwasser
« Antwort #44 am: 26.06.2018, 18:36:12 »
Nun war also endlich der Tag gekommen, dem sie alle seit dem Anfang ihrer Reise entgegen gesehen hatten. Sie würden den selbsternannten König des Landes treffen und damit endlich sehen, wer diesen riesigen Haufen Wildnis und seine Einwohner eigentlich regierte. Der Tag begann sehr gut. Sie schlief bestens. Vermutlich hatte sie schon viele Wochen nicht mehr so gut geschlafen. Das reichhaltige Frühstück brachte sie wieder zu Kräften und als sie sich auf den Weg machten, fühlte sie sich bereit für das Treffen mit dem Herrscher - oder besser Verwalter.
Dass ihr erster Eindruck von der Stadt sich nur bestätigte überraschte sie nicht aber machte sie dennoch etwas traurig. Lediglich die Gebäude um den Marktplatz konnte man noch so bezeichnen. Der Rest glich eher Ruinen. Ein toller Mann, der noch nicht einmal die Hauptstadt in Schuss halten konnte. Sein Haus allerdings, schien noch im guten Zustand zu sein. Was für ein Wunder.
Es störte sie nicht wirklich, dass sie durch einen Hintereingang zum König geführt wurden. Sie hätte es zwar begrüßt, den offiziellen Weg zu gehen aber im Endeffekt konnte man nicht verhindern, dass sie dem Volk begegneten. Alles nur eine Frage der Zeit. Schließlich erreichten sie einen Saal, in dem ein kleiner Mann seine Gäste empfing. Einen besonderen Eindruck machte er nicht - er hatte keine Ausstrahlung oder besonderes Charisma. Normalerweise merkte man so etwas Herrschern und Anführern sofort an. Bei diesem hier war das nicht so.
Das Reden überließ sie Eronomion - auch als Eldarril sich einmischte und eine Frage stellte. Alyssa hätte auch gerne die ein oder andere Frage gestellt und dem so genannten König mal gehörig die Meinung gegeigt aber sie hielt sich zurück. Trotz der Grenzüberschreitung des Elfs, blieb der kleine König recht ruhig und freundlich. Er schien seine Maske - wenn es denn eine war - gut aufrecht erhalten zu können. Mal sehen, was sie im Laufe dieser Audienz noch über ihn herausfinden konnten. "Gerne." antwortete Alyssa ihm nur freundlich - blieb aber ansonsten ruhig und im Hintergrund. Erst dann fiel ihr ein, dass etwas fehlte. Also machte sie es Ponzio nach. "... eure Majestät."
« Letzte Änderung: 26.06.2018, 18:37:57 von Alyssa »

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